Grundsatzfragen&Kaufberatung

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yawara
Stammgast
#1 erstellt: 30. Mai 2007, 11:11
Hallo!

Ich habe mal ein paar Basisfragen zum Thema Rohrenverstärker!
Ich plane die Anschaffung eines Verstärkers, der in Kombination mit einem PLattenspieler (natürlich auch CD) vor allem für das Musiksegment Klassik/ Jazz/ Sologesang
ausgelegt sein soll! Betrieben soll er, wenn möglich an zwei älteren 40Watt Boxen von Braun.
Ich möchte aber kein Geld für edels PSeudo-High-End-Design oder geringe Stückzahlen der Produktion ausgeben, sondern ein passables Gerät, für den Einstieg in die Röhrenwelt haben. Natürlich muss klanglich und technisch alles stimmen!Die Röhren sollen natürlich sichtbar sein, aber auf ein Chromgehäuse mit Gravurschriftzug und vergoldeten Füßen verzichte ich.

Worauf muss ich achten bei einem Verstärkerkauf?
Kann man den Verstärker an normalen Boxen betreiben oder braucht man Breitband LS?
Kann mir jemand ein paar Firmen/Fabrikate sagen, wo ich vielleicht findig werde`?

Vielen Dank!!!
Gruß J
BestVintageAudio
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Mai 2007, 11:40
Hallo!

Der ideale Röhren- Einstieg ist wohl über den Dynavox-Röhrenverstärker VR70E-2 zu Preisen ab etwa 350.- EUR möglich. Hierzu gibt es hier auch schon etliche Threads.

Der Dynavox verfügt aber nur über einen (hochohmigen) Eingang, beispielsweise für einen CD-Player. Ein Plattendreher (MM) ohne Phono-Preamp kann nicht direkt angeschlossen werden (wie übrigens bei den meisten, auch deutlich teureren Röhren). Du brauchst also noch einen Phono-Preamp, oder einen Verstärker mit Phono-Eingang, den Du als Vorverstärker zur Ansteuerung der Röhre nutzen kannst. Dieser sollte dann über auftrennbare Vor-/ Endstufen verfügen.

Breitbänder oder Hörner sind bei der Leistungsabgabe von 2 x 35W nicht erforderlich.

Nach meinen Erfahrungen eignen sich gerade ältere LS sehr gut zum Betrieb an Röhren.

Gruß
Rüdiger
www.bestvintageaudio.de
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 30. Mai 2007, 12:24
Bitte mal die Suchfunktion benutzen - zum Thema "Kaufberatung Röhrenverstärker" gibt's hier schon einige Threads.

Und dann sei noch angemerkt (man kann es gar nicht oft genug sagen und es wurde auch schon oft genug gesagt): Möglichst billig bis kostenlos und gleichzeitig möglichst gut klingende Röhrentechnik haben wollen - das schließt sich aus...."Geiz ist geil" ist ein Motto, das im Röhrenbereich nicht greift....nicht greifen kann. Wer hier billig kauft, kauft meistens zweimal....das liegt einfach daran, daß die qualitätsbestimmenden Bauteile (da aufwendig und oft - zumindest teilweise - in Handarbeit hergestellt) einfach teuer sind.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Mai 2007, 12:25 bearbeitet]
JK.
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Mai 2007, 12:32
Hallo,

ich kann dir den Tube Slave S von Reussenzehn empfehlen. Der spielt mit allem u ist einfach super.

www.Reussenzehn.de

Viel Spass beim suchen
yawara
Stammgast
#5 erstellt: 30. Mai 2007, 14:18
...also ersteinmal Danke für die Info!
Die Suchfunktion werde ich abgrasen!
Ich habe auch nicht gemeint, daß ich nach dem Motto "Geiz ist geil" was ergattern will. Ich habe nur gemeint: Ich möchte das Geld in gute Technik investieren und nicht in für mich unbrauchbares überdrehtes Design.
Trotzdem ersteinmal vielen Dank!
Gruß J
Schoschi
Stammgast
#6 erstellt: 30. Mai 2007, 19:20
Hallo J,

ich sehe nicht das Problem im Verstärker, sondern in den Boxen....

Eigentlich ist die Anschaffung eines Röhrenverstärkers zu vorhandenen Boxen ein Lotteriespiel, welches ebenso geringe Trefferquoten hat wie ein Hauptgewinn.
Wenn Du sagst Braun-Boxen, dann sind das 70er-80er Jahre-Boxen, 2-Wege, schlechter Wirkungsgrad, zeitübliche Bassanhebung im Frequenzbereich usw.

Da beraubst Du Dich des Röhrenzaubers, bevor dieser begonnen hat...

Gerade bei Deiner Musikbeschreibung mit Stimmen, wenn Du da keine Breitbänder nimmst, diese Räumlichkeit und Livehaftigkeit ist nicht mit Mehrwegelautsprechern zu vergleichen, die sind meistens geradegebogen und auf Mainstream getrimmt....

Als apetizer würde ich Dir das kleine FE103E Horn empfehlen, einfach unglaublich, knackig, frech, voluminös, paßt sehr gut zum Dynavox, oder eben Greencones, die deutsche 50iger-Jahre Variante von Saba, extrem detailreich, Gitarrenklang und Stimmen in beeindruckender Darstellung...

Wenn Du diese selbst mit teuren aktuellen Lautsprechern von der Stange vergleichst, kommen Dir Mehrwegeriche einfach gepresst, geknebelt, verhangen und ortbar vor.

Breitbänder sind keine Allgemeinlautsprecher, es gibt auch Musikrichtungen und Konstellationen, z.B. Heavy oder komplexe Orchester, da sind diese nicht so toll, aber zu Deiner Beschreibung eben wie dafür geschaffen.


Für die alten Braunies brauchst du keine Röhre verschwenden...

Gruß

Georg


[Beitrag von Schoschi am 30. Mai 2007, 19:22 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Mai 2007, 22:36
Moin,

also die alten "Braunies" (sind das nicht Kekse, mit ow)
sind was den Wirkungsgrad angeht nicht unbedingt schlecht.

Gerade die älteren mit den kleinen Wattangaben, sind recht laut mit wenig Watt.

40 Watt, sind das Zeiwegeboxen, oder dreiwege?

Bei den Zeiwegern ist der Klang manchmal etwas Basslastig und ohne richtige frische Mitten.

Die Dreiweger sind oft etwas mittenlastig.

Beides nicht so extrem, dass man von "schlecht" sprechen kann, aber doch charakterisierend.

Wenn nun die LS vom yawara am Transistor klingen, sollten sie an einer Röhre nicht unbedingt schlechter sein.

Ob sich das "Röhrentypische" bemerkbar macht ist schon fraglich.

Wenn aber der Bassbereich vom Röhrenverstärker halbwegs straff ist (also wenigstens etwas Dämpfungsfaktor), sollte die Kombination aber unproblematisch sein.

Bei den 2x 30 (oder 35) Watt sind wirkungsgradstarke LS nicht zwingend notwendig.

Die tonalem Abweichungen der meisten Breitbänder vom "Original" sind zum Teil schon drastisch.

Ebenso die Anforderungen an das Gehäuse (Horn uä.).

Zum Dynavox kann ich nichts sagen, da mir das Gerät nicht bekannt ist.

Viel falschmachen kann man an einem Röhrenverstärker nicht, wenn die Übertrager halbwegs ordentlich arbeiten.

Andere Bauteile spielen eher eine geringe Rolle. (abgesehen von Röhren mit abweichenden Spezifikationen, die den Klang sicher verändern können)

Dem ganzen Röhrenkram sollte ausgiebiges Probehören bei anderen Leuten und notfalls im "HiFi Studio" vorausgehen.

Es gibt nicht "den Röhrenklang", sondern genau so eine Vielfalt, wie bei Transistorverstärkern.
(eher grösser)

Vom urigen Eintakter mit 0,3 "Vorkriegswatt" bis zum OTL mit zigmal 6AS7G (Atmasphere?) bekommt man alles, was der Geldbeutel hergibt.

Der Eine hört mit den 0,3W (am Besten noch mono) die Engelein singen, der Andere muss einmal die Woche neue Fensterscheiben Kaufen.

Die Kinolautsprecher des Einen "schaffen" 70- 10000Hz innerhalb 12dB, der andere "fährt" riesige PA- Boxen, die bei 20Hz noch richtig Druck machen und bei 30kHz noch lange nicht am Ende sind.

Beides sind Extreme, aber beide hören mit Röhren.

Blubberiger dumpfer Kuschelsound einerseits, Pegel bis zum Abwinken andererseits.

Nimm deine "Brownies" zum Kaffee mit zu anderen "Röhrenhörern" und höre dir Verschiedenes an.

Das was dir gefällt könnte der Einstig in eine andere Musikwelt sein.

(so ging es mir, ich höre an Breitbändern mit Hochtonunterstützung und max. 2x5Watt)

Hier im Forum wirst du viele verschiedene Meinungen finden.

Such dir die dir symphatischste aus und fange da an zu suchen.

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 30. Mai 2007, 22:40 bearbeitet]
yawara
Stammgast
#8 erstellt: 31. Mai 2007, 06:42
Guten Morgen!
Ohje, ich sehe das ganze Thema ist doch etwas komplexer als befüchtet!
Nach Euren Beiträgen, für die ich Euch allen an dieser Stelle nochmal danken möchte, und über die Suchfunktion stosse ich immer auf die Geräte VR70E , ES Audio Meiler sowie über ein hier oft diskutierte Gerät eines Berliner Röhrenhändlers. Alle andere Geräte würden leider den Preisrahmen sprengen! Ballad hätte den Vorteil, daß er bei mir in Berlin ist, und ich mal Probehören könnte.
Was die BraunLS angeht: Ich glaube es sind L710 mit 40W an 4Ohm....Wirkungsgrad?? Keine Ahnung, wo steht das, was ist das? 3 Wege!Ich komme momentan an die Dinger nicht ran. Werde aber demnächst nochmal auf die suche gehen! Es wäre schön, wenn man sie integrieren könnte. Wenn nicht, ist das auch kein Untergang. Ich habe mich mach auch bei Fostex umgesehen und mir Saba Greencones angeschaut. Irgendwie sind die ja ganz interessant. Für mich zwar nicht ganz verständlich, was an den "ollen 50er JAhre Saba" Dingern so toll sein soll, aber lasse mich da gerne auch im Segment Lautsprecher beraten! Leider richt das nach einem umfangreichen Selbstbauprojekt.

Aber nachdem, was ihr hier geschrieben habt, sind Breitbänder wohl ideal für Sologesang und ungünstig für komplexe Orchestermusik. Was mache ich dann bei Oper-Musik?
Lange Reede..kurzer Sinn....
Ich schieße mich jetzt erstmal auf den Verstärker ein....

Nochmal eine Grundsatzfrage: Alle drei oben genannten Geräte sind als Vollvestärker zu sehen? Also ich brauch keine zusätzlichen Geräte VOr/ Endstufen oder sowas, wenn ich einen CD-PLayer anschließen möchte? Für die Option Plattenspieler wird dann natürlich ein Vorverstärker zusätzlich nochmal nötig! Langfristig ist die Anschaffung eines alten Braun PS 500 geplant!

So....dann schau ich mich nochmal weiter um!
Vielen Dank für Eure Mühen!
Gruß J
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 31. Mai 2007, 07:29
Hallo yawara, die L710 sind nicht schlecht.

Insbesondere die Mitteltonkalotte ist schon nett!
(5cm Kalotte, 13cm Magnet!)

Die beiden 17cm Tieftöner arbeiten auf 25L Volumen.

Tiefbass machen die LS so kaum, der Kontrolle der Membranen ist so ein relativ kleines (vollgestopftes) Gehäuse aber zuträglich, so dass der Röhrenverstärker durchaus passen könnte.

Ich habe die L710 auch, allerdings nicht mehr in Betrieb.
Die Chassis wanderten in ein Säulengehäuse von 90x30x20 (HöhexTiefexBreite)
Darin gab es schon ganz schön tiefe Töne.
Laut genug war es mir mit 5W nicht
Deutlich über Zimmerlautstärke mit Reserven im Bass ging es aber locker.
Der Bassbereich war im grossen Gehäuse mit meiner damaligen Röhre etwas überzogen und blubberig.

In dem kleinen Originalgehäuse habe ich sie nie mit Röhre gehört. (dürfte erheblich straffer klingen)

Mit den 2x30Watt eines Gegentakt- Verstärkers ist die erzielbae Lautstärke für eine kleinere Fete locker ausreichend.


Zumindest der Dynavox ist mit einem Lautstärkesteller ausgerüstet und kann direkt Hochpegelgeräte verstärken.
(ein Eingang)

Für den Plattenspieler brauchst du einen Phono- Vorverstärker.

Da nur ein Eingang am Dynavox vorhanden ist (bei reinen Endstufen sowieso) wäre eine Vorstufe mit Eingangswahlschalter sinnvoll.

Ob das dann eine komplette Vorstufe mit Phonozweig wird, eine aktive, oder nur ein Umschaltpult, ist natürlich Geschmackssache. (und Geldbeutelabhängig)

Der Braun PS500 ist ein solides, schweres Gerät.
Das Suchassis ist kaum aus der Ruhe zu bringen.
(habe ihn auch, aber nicht in Betrieb)

Achte beim Kauf darauf, ob der Motor mechanisch brummt.

Das Gerät sollte zum "Brummtest" auf einer Holzplatte (nicht zu dick) stehen, damit das Brummen gut hörbar ist.

Das Brummen ist nur vorhanden, wenn der Teller angetrieben wird, also das Reibrad an der "Riementrommel" anliegt.

Der Spieler ist schön, aber die genaue Ursache für das Brummen konnte ich bisher nicht ergründen.
Das Problem haben mehrere Leute, die den Plattenspieler besitzen.

Ein mögliches Problem ist noch, dass unter dem Innenteller der Hebel für die automatische Abschaltung abbricht.
Diese Abschaltung ist zumindest bei meinem äusserst ruppig und nicht sonderlich vertauenerweckend.

Zum Glück lässt sie sich abschalten.

Achte darauf, dass das (die) originale Headshell dabei ist!

Wenn es dir nicht so sehr auf das Design ankommt, gibt es problemlosere Plattenspieler. (auch aus der Zeit)


Du kannst ja erstmal einige Röhrenverstärker probehören,
bei den interessantesten deine Braunies hinschleppen oder einen Verstärker leihweise zum Testen mitnehmen.(das Beste)

Die Umschaltbox für Hochpegel lässt sich einfach realisieren und muss (fast) nichts kosten.

Über Phonovorverstärker gibt es hier einige Threads, einfach mal suchen.


Viel Spass beim Probehören. (und bring die "Brownies" mit)

Gruss, Jens
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