HAI END ist nicht HIGH END

....das Wort zum Sonntag sprach heute Pfarrer Yorck.

SCNR

Frohes Neues,
Flo

GoFlo schrieb:

....das Wort zum Sonntag sprach heute Pfarrer Yorck.

Moin,

und das auch noch doppelt gemoppelt. Soll wohl besser halten... (Missionseifer? )

http://www.hifi-foru...um_id=29&thread=6712

Grüße

Panther

Hallo York

Wenn jemand das Glück hat, im eBay einen guten Verstärker zu finden, der gut gebaut und noch voll funktionstüchtig ist, dann freut mich das für ihn.

Selbst habe ich eher die Erfahrung gemacht, daß dort eher Sperrmüll gewinnbringend entsorgt wird.

Kalte Lötstellen, trockene Kondensatoren, kratzende Potis und oxidierte Kontakte sind neben einem total verschrammelten Äußeren ja auch noch ein Thema bei einem 40 Jahre alten Gerät.

Von einem Liebhaber penibel restauriert hat ein solches Gerät natürlich einen Charme (und manchmal eine Klangqualität), der den meisten neuen total abgeht. Aber pauschal besser?

Dass in der Verstärker- und Lautsprechertechnik das meiste schon erfunden (und vieles leider auch wieder vergessen) ist, ist unbestritten. Aber alles Sektierer und Scharlatane? Kein Verständnis meinerseits.

Wenn alle immer nur Altes gekauft hätten (statt den Hai Endern auf den Leim zu gehen), dann könntest Du jetzt über den Ausrufer ein Trichtergrammophon aus dem Nachbardorf erwerben, statt über eBay ein K&H aus dem anderen Ende der Republik.

Nutzniesser sein und dann noch die für Idioten halten, die dies einem ermöglichen! Nach dem Motto "Jeder, der einen Neuwagen kauft ist ein Trottel!".

Zum Thema Gerätepreise:
Ein guter Verstärker hat in den 60ern 2 Facharbeiter-Monatslöhne (1600DM ) gekostet. Heute ist das nicht viel anders (4000€ zB. für einen Octave V50).

Die Qualität der normalen Geräte war in den 60ern mindestens genauso beschissen, wie die der heutigen.
Da hilft auch kein "Antikbonus". Das einzige, was die Theorie "füher war alles besser", noch etwas unterstützt, ist die Tatsache, daß einfach nur Qualitätsprodukte die letzten 40 Jahre überlebt haben.

Noch etwas zum Thema alte Teile und Geräte:
Wenn das Geld knapp ist, dann lieber ein gutes Altgerät statt einen neuen Schrott für das gleiche Geld kaufen. Aber ansonsten bitte die heutigen (würdigen) Firmen unterstützen, wenn wir die Möglichkeit zum Erwerb von HiFi erhalten wollen. Mit Röhren ist es das gleiche. Lieber eine gute neue kaufen, als den Standpunkt vertreten:"Nur eine 1940er Single Plate Cunningham 2A3 bringt´s" (eine TJ Mesh 2A3 tut´s genauso ). Wenn die gehypten NOS-Bestände aufgebraucht sind und es keine neuen Röhren-Produzenten mehr gibt, dann ist das Gejammere groß.

Übrigens: Jeder, der HiFi ernsthaft als Hobby betreibt, weiß um die Qualitätsunterschiede von Geräten und kann unabhängig von Alter und Preis diese einordnen, sofern er gewillt ist, auch alle Möglichkeiten mit einander zu vergleichen. Wenn er nicht gewillt ist, dann kannst Du ihn sicher auch nicht mit "Klangschälchendepp" und "Kabelhörer" dazu ermuntern. Dieser wird sich dann sicher denken: "Der arme Tropf muss seinen Standpunkt so sehr verteidigen, weil er gar kein Geld für Klangschälchen und 5t€-Verstärker hat!"

Mit Diplomatie kommt man sicher etwas weiter.

P.S.
Habe die letzten Zeilen wieder gelöscht. Da ist wohl der Gaul mit mir durch gegangen.

....wobei der Vollständigkeit und Fairness halber darauf hingewiesen sei, daß es auch heutzutage nicht nur überteuerte-Esoterik-Voodoo-Röhrentechnik, sondern auch ganz normale, häufig gut gemachte Röhrenverstärker in den unterschiedlichsten Preisklassen (und auch in der Selbstbauecke) gibt.

Dasselbe gilt übrigens auch für Lautsprecher: Gute Breitbandlautsprecher mit hohem Wirkungsgrad aus Neufertigung feiern grade eine Renaissance - und zusammen mit so manchem Gehäuse, welches mit Methoden ausgelegt wurde, die früher unbekannt waren, kommen da Lautsprecherboxen raus, die sich vor früheren Exemplaren sicher nicht verstecken müssen.


Grüße


Herbert

Hallo Yorck,

ich kann mich meinen Vorredner insgesammt nur anschließen.
Die Qualität der Telewatt Geräte ist mir bekannt, nur woher nehmen wenn keiner sein Gerät verständlicherweise verkaufen will? Ich habe mit Mühe und Not einen (hoffentlich) gut erhalten K&H Mischverstärker(Mono) ergattern können und werde für den Anfang mit ihm als Sammlerstück zufrieden sein können. Doch wie sieht es mit einem VS55/56, 60/61, VS70/71 aus? (Die stärkeren Varianten habe ich außer acht gelassen) Diese Verstärker sind nur sehr schwer zu einem fairen Preis in einem guten und funtkionstüchtigen Zustand zu bekommen.

Das Du Galmour- und Glitterröhrenverstärker über einem Kamm scherst ist ein wenig unfair. Ich selber habe einen solchen Verstärker (Cayin A50T) der bis zu 40 Watt pro Kanal liefert und an modernen Boxen die bis zu 150 Watt Sinus verlangen kann er problemlos eine Klangfülle und Dynamik erzeugen, die einem eingfleischten Transistorbetreiber, der keinen Ahnung von Röhrengeräte hatte, zu dem Kommentar verleiten ließ: " Boaahh, der hat doch bestimmt 300 Watt Sinus pro Kanal, oder??!!!"

Mir ist es durchaus bewusst, das man früher wesentlich effizentere Boxen gebaut hat, die nicht nach einem Strompotenten Transistorverstärker verlangt haben, vielleicht war das ja auch ein Trick der Industrie, die die Kundschaft von den Röhren weghaben wollte um mehr Geld an billig zu produzierenden Transistorverstärkern zu verdienen?

Ich bin mit meinem neumodisch Röhrenverstärker, der ohne NOS-Seltenheitsröhren auskommt, sehr zufrieden, da er einfach unproblematisch ist und für mein Gehör gut klingt...

Grüße,

Nils

Irgendwo haben auch gute preiswerte Anlagen ihre Berechtigung. Ich kann nicht hergehen und sagen nur diese HIgh-End-Anlage bringt's und alles andere im Vergleich dazu ist Schrott. Was bei diesen superteuren High-End-Komponenten sehr problematisch ist, ist das Preis-Leistungsverhältnis. Aber das muß halt jeder für sich selbst entscheiden. Wenn jemand mit einem 5KEuro Verstärker glücklich ist und solche Komponenten liebt -> sollte man akzeptieren oder andere mit bescheideneren Anlagen, warum nicht.
Ich denke Musikören und Hifi hat auch etwas mit Toleranz zu tun. Schlimm ist es dann nur wenn sich auf bestimmte Denkweisen (entweder das Beste ist nur gerade gut genug oder Geiz ist geil) begibt und nicht mehr daran denkt diese Wege auch einmal wieder zu verlassen....

Hallo Wolfgang,

Du hast recht, man braucht keine 5.000 € und noch teurere Komponenten um in den Genuß einer hervorrangenden Musikwiedergabe zu kommen. HIGH END ist in Sachen Preis-/Leistungsverhältnis immer sehr skeptisch zu sehen ich habe für meinen Verstärker auch schon nicht gerade billige 1.300 € gezahlt, ich hatte dann das Vergnügen Röhrenverstärker vom Schlage eines Unison zu hören, also alles ab 8.000€, der Klang war zwar besser, aber es lagen keine Welten zwischen den sehr teuren und meinem eher preisgünstigen Verstärker, ich würde fast behaupten, daß es bei hochpreisigen HIGH END Geräten immer auf die Note "Mangelhaft" im Preis-/Leistungsverhältnis hinauslaufen müsste wenn man es objektiv betrachten könnte....


Gruß,

Nils