Siemens ELAC-Verstärker-wie verwendet man die?

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myrgatroyd
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Apr 2008, 19:52
Hallo,

ich habe spaßeshalber beim beliebten Auktionshaus eine Auktion beobachtet, wo es um einen Siemens Tischverstärker mit 50 Watten ging. Ich habe das Ding selber, es hat mich halt interessiert.
Das Teil ist ein damaliges ELAC-Gerät, also mit 200 Ohm und 100 V auf dem Lautsprecherausgang. Hifimäßig nicht gerade der Kracher, eher mit viel Metall im Klang.
Neben dem monstergroßen Übertrager darf ich nämlich noch einen zweiten Übertrager schalten, wenn ich nicht grade 40 5 Ohm-Lautsprecher in Serie schalten will.
Meiner ist noch immer im Einsatz (kleine Band, und da arbeitet er gut) aber ich frag mich, wer das noch so tut und vor allem, warum diese Geräte so teuer sind.
Ist hier jemand im Forum, der auch noch alte ELAC Verstärker fährt und wie verwendet ihr die?

Liebe Grüße
Alex
DB
Inventar
#2 erstellt: 22. Apr 2008, 11:26

myrgatroyd schrieb:

Das Teil ist ein damaliges ELAC-Gerät, also mit 200 Ohm und 100 V auf dem Lautsprecherausgang.

Du meinst sicher Ela.


myrgatroyd schrieb:
aber ich frag mich, wer das noch so tut und vor allem, warum diese Geräte so teuer sind.

Nun, es gibt in der eBucht Leute, die meinen, alles, was Telefunken, Siemens, Vintage, Alnico, Fieldcoil, KLangfilm,... heißt, haben zu müssen. Reiner Hype.



myrgatroyd schrieb:
Ist hier jemand im Forum, der auch noch alte ELA Verstärker fährt und wie verwendet ihr die?

Ja, hier. Ich habe jetzt noch eine Beschallungsanlage für so Sachen wie Weihnachtsmärkte , Dorffeste usw., die ist komplett 100V.
Das bringt mir zwei Vorteile: erstens kann ich sehr lange Lautsprecherleitungen mit dünnen Querschnitten verwenden und zweitens lassen sich auch Mikrofonkabel als Lautsprecherkabel verwenden, so daß ich nur eine Sorte Kabel benötige.
Teilweise ist die Anlage auch noch röhrenbestückt, das röhrenbestückte Mischpult allerdings habe ich im Dezember 1990 außer Dienst gestellt.

MfG

DB
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 22. Apr 2008, 11:44
Genau: 100 Volt Ausgänge sind eben für 200 Ohm oder 600 Ohm Lautsprecher gemacht. Solche findet man auch in eben jenem Auktionshaus. Die erzielbare Lautstärke solcher Lautsprecher ist denen vergleichbar, die heute mit 4 oder 8 Ohm daherkommen. Der Unterschied ist eben, dass das Verhältnis von Stromfluss zur Spannung für lange Leitungen günstiger ist - jedoch das Risiko eines "Stromschlags" größer. Deswegen hat sich wohl im Wohnzimmer die Niedrigohmvariante durchgesetzt.
myrgatroyd
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Apr 2008, 14:17
Huh. Ihr habt mich erwischt. Klar, Ela.
ELAC isn Lautsprecherfirma (ham die net au ma Plattenspieler gebaut?)

Danke für die Antworten!
Ich meine, ich bin ja nicht unzufrieden mit meinem Siemens... bis auf die Tatsache, dass er nur noch einen Mikrofonkanal hat ( der aber deutlich besser zu verstärken scheint als mein Transistormischpult) aber so ganz taufrisch ist er nicht mehr, und ich verlass mich nicht gerne auf ihn.
Ich hab mich nur über den wirklich hohen Preis gewundert, den das Dingen in der Bucht erzielt hat. Ich würd´s jedenfalls nicht für ihn ausgeben.
Übrigens baumelt meiner an einem Bauer-Projektionslautsprecher, hab ihn aber auch schon mit einem selbstgebauten 2x12 Kabinett gefahren, und da kam wirklich ordentlich Krach!
An der Gitarre hab ich ihn auch gerne, das macht er und sein kleiner Bruder wirklich gut.

Spannend, dass noch mehr Leute die Dinger noch verwenden.

Liebe Grüße
Alex
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Apr 2008, 14:57

selbstbauen schrieb:
Genau: 100 Volt Ausgänge sind eben für 200 Ohm oder 600 Ohm Lautsprecher gemacht. Solche findet man auch in eben jenem Auktionshaus. Die erzielbare Lautstärke solcher Lautsprecher ist denen vergleichbar, die heute mit 4 oder 8 Ohm daherkommen. Der Unterschied ist eben, dass das Verhältnis von Stromfluss zur Spannung für lange Leitungen günstiger ist - jedoch das Risiko eines "Stromschlags" größer. Deswegen hat sich wohl im Wohnzimmer die Niedrigohmvariante durchgesetzt.


100V Anlagen sind einmal dafür gebaut, lange Lautsprecherleitungen zu verwenden (Hotel, Warenhaus) und ausserdem wird mit der Lautsprecheranpassung die individuelle Lautstärke gewählt. Es ist vergleichbar einer Wohnung. Im Keller reicht eine 40W Birne, im Wohnzimmer möchte man mindetsns 100W. Also dreht man die entsprechende Birne rein.
Und genau so bei der 100V Anlage. Wenn man einen 100 Ohm Lautsprecher verwenden würde, hätte man an diesem eine Leitung von 100W. Bei 1k wären es 10W und bei 10k 1W.
Darum gehört zu jedem Lautsprecher ein Trafo, der aus den ankommenden 100V eine Spannung macht, bei welcher der Lautsprecher die gewünschte Leistung bekommt.
Es ist daher nicht richtig, dass 200 Ohm oder 600 Ohm Lautsprecher verwendet werden. Es gab ganz am Anfang der Radiozeit bei den Freischwingern (Volksempfänger und früher) hochohmige Lautsprecher (600 Ohm und höher) und bei Philips in den 60ern Lautsprecher mit 800 Ohm. Diese wurden aber nicht für 100V Technik gebaut, sondern für die speziellen Geräte ohne Ausgangstrafo.

Die 100V Technik mit den Trafos vor den Lautsprechern hat noch den Vorteil, dass man bei Trafos mit entsprechenden Wicklungs-Anzapfungen die Lautstärke verlustfrei umschalten kann.
DB
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2008, 09:43
Die Anwendung der 100V-Technik hat noch einen weiteren Vorteil: sowohl Verstärker als auch Lautsprecher können nie überlastet werden.
An einen voll ausgesteuerten Verstärker mit 100W läßt sich völlig problemlos ein 1W-Lautsprecher anschließen, ohne daß dieser beschädigt würde.

Der konsequente Einsatz von 100V-Anlagen würde das unsägliche Gegreine um für 8 Ohm vorgesehene Endstufen, die doch bitte 2 Ohm-stabil sein sollen, im Keim ersticken.

Andererseits verlangt der Aufbau von 100V-Anlagen Geist und können, ist also bei einer ganzen Reihe von HKS gänzlich deplaziert...

MfG

DB
myrgatroyd
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Apr 2008, 16:03
Danke an alle für die Antworten.

ich habe mir nie so viele Gedanken um die 100v gemacht, ich hab sie einfach runtergespannt, grins. Ich hab den Siemens immer nur mit einer Box gefahren, so dass die hier aufgezählten Vorteile eigentlich nie zum Zuge kamen. Aber nur eine Sorte Kabel, kleiner Querschnitt, lange Wege, das klingt gut.
Vielleicht knöpf ich mir den Kleinen mal vor und mach endlich einen gescheiten Kabelsatz dran.
Nebenbei: Bei einigen wirklich alten Radios (Telefunken Kurier 52, Nordmende aus der gleichen Zeit) ist der Ton für den Zweitlautsprecher vor dem Übertrager ausgekoppelt. Auch hier krachen 100v. Hätte mich beinahe mal einen LS gekostet, damals, in meiner wilden Jugend...
@db: Habe ganz vergessen, nach deiner Anlage zu fragen: Was ist das für ein Schätzchen?

Liebe Grüße
Alex
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