Röhren-Vorverstärker-Bausatz(Stereo) - Gibt es sowas?

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Der_Papst
Stammgast
#1 erstellt: 08. Nov 2008, 15:30
Ich möchte meinem Stereo-Vollverstärker (natürlich auftrennbar) einen Röhren-Vorverstärker vorschalten, um dann über den Quellen-Umschalter praktisch zwischen Transistor- und Röhren-Vorverstärker umschalten zu können.

Da ich gerne den Lötkolben schwinge und ein selbstbau sowiso besser in mein Labor passt (wo die Anlage steht) möchte ich gerne selbst was bauen.

Ich studiere zwar Elektronik, trotzdem gehören Röhren nicht unbedingt zu unserem Lehrstoff, deshalb wäre mir ein fertiger Bausatz (also ohne Gehäus) am liebsten.
Ob das Netzteil jetzt auf der Platine sitzt oder man ein externes braucht ist mir relativ schnurz.
Da wird im Notfall eines gefrickelt...

Gibt es da was ordentliches?
Bei Google findet man natürlich viel, aber die Qualität ist doch recht selten objektiv aufgeführt...


Unser HF-Prof. meinte, ein Röhrenverstärker mit Transistor-Endstufe würde für Röhrenklang reichen weil Röhren ja den Klang "verfälschen" und Transistoren nicht.

Hat da irgendwer Erfahrung oder sowas schon mal gemacht?


[Beitrag von Der_Papst am 08. Nov 2008, 15:45 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 08. Nov 2008, 16:27
Tja, eigentlich schon ein Armutszeugnis von deinem Prof. Er sollte sich da noch einmal einlesen. Er verwechselt die Qualität eines guten Röhrenverstärkers mit dem Sound alter Röhrenradios. Ein angehender Ing. kann sicherlich mit einem Schaltplan und einer Bauanleitung schnell einen Vorverstärker aufbauen. Hier bietet sich z.B. der RVV-100 von ELV an. Den kann man zwar nur fertig aufgebaut kaufen, die benötigten Bauteile bekommt man aber auch einzeln. Im Netz gibt es die komplette Bauanleitung zum Runterladen.

Etwas mehr Abenteuerlust und du schaust mal bei Jogis Röhrenbude oder Frihu vorbei. Dort gibt es Links zu allen möglichen Firmen, die alles zum Thema Röhre anbieten.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Nov 2008, 16:41
Moin,

eine gutklingende und einfache Röhrenvorstufe lässt sich nach Schaltplan sehr gut selbst zusammenstellen.

Ein Bausatz ist da eigentlich überflüssig.

Da es wenige Bauteile sind, aus denen so ein VV besteht, kommst du auch gut ohne Platinen aus.

Die Widerstände finden fast alle einen Platz an der Röhrenfassung und die anderen Teile werden frei verdrahtet.
(evtl. zus. Lötleisten)

Wenn man sich dabei (im Gegensatz zu mir) Mühe gibt, sieht das auch noch gut aus.

Zwei Aluwinkel und eine Grundplatte sind für ein Experimentiergerät ideal.

Das lässt sich dann verschönern und in ein Gehäuse einbauen.

Das Netzteil würde ich auslagern um alle Brummstörungen gleich aussen vor zu lassen.

Soll der VV auch noch Phono beinhalten, wird es aufwändiger, bleibt aber trotzdem recht übersichtlich.

Pläne gibt es hier im Forum unter DIY oder auf Anfrage.
(ich hätte den des Raphael Ortophonic Line, den ich seit Jahren zufrieden betreibe, selbstgebastelt, versteht sich)

Was du beim Anschluss an einen Transistorverstärker bedenken musst, ist eine Einschaltverzögerung für die Ausgänge der Röhrenvorstufe.
(sicherheitshalber ca 20 Sekunden oder mehr)

Sonst gelangen während des "Hochfahrens" der Röhren hohe Gleichspannungen in die Endstufe.

Gruss, Jens
Der_Papst
Stammgast
#4 erstellt: 08. Nov 2008, 16:51

Ingor schrieb:
Tja, eigentlich schon ein Armutszeugnis von deinem Prof. Er sollte sich da noch einmal einlesen. Er verwechselt die Qualität eines guten Röhrenverstärkers mit dem Sound alter Röhrenradios.


Willst du damit sagen, dass ich sowiso eine Röhrenendstufe auch noch brauche für wirklichen Röhrenklang?

Der Prof. hat dazu mal gesagt, Röhren verstärken nicht linear im Gegensatz zu Transistoren, und dadurch entsteht dieser bestimmte Klang.
Somit wäre das schon logisch, wenn der Vorverstärker den Klang verändert und die Transistorendstufe linear arbeitet, dass hinten dann der veränderte Klang vom Vorverstärker rauskommt...
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Nov 2008, 16:59
Moin,

Röhren sind abhängig von der Schaltung und Gegenkopplung ebenso linear wie Transistoren.

Eine gute Röhrenvorstufe verzerrt nicht mehr als eine Transistorvorstufe.
(zumindest nicht in hörbaren Bereichen, also 2 Nullen hinter dem Komma in % sind durchaus machbar)

Bei Endstufen ist das minimal anders, aber auch nicht so dramatisch wie es sich in den Daten liest.
(wenn die Daten denn nicht gut sein sollten, was durchaus nicht selten vorkommt)

Zusätzlich reagieren Röhrenendstufen empfindlicher auf die angeschlossene Last.

Es prägt sich mehr oder weniger die Impedanz der Lautsprecher etwas auf den Frequenzgang auf.

Das ist aber auch wieder schaltungsabhängig.

Versuch macht kluch.

Der Anfang mit einem Röhrenvorverstärker ist aber durchaus sinnvoll.

Der lässt einen die Technik leicht durchschauen und macht Appetit auf mehr.

Gruss, Jens
E130L
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2008, 18:51
Hallo Papst,

wenn Du Röhrensound haben willst,brauchst Du eine Röhrenendstufe. Gute Röhren-VV sind kaum von Transen-VV zu unterscheiden. Wenn Du mit Röhrensound ohne Röhren zufrieden bist, nehme einen DSP, der einen einstellbaren K2 Anteil erzeugt.

MfG Volker
micha_d
Stammgast
#7 erstellt: 08. Nov 2008, 18:54
Wobei sich ein gutes!! Röhrengerät nicht vom guten Transistor unterscheiden sollte. Der Röhren oder Transistorsound ist eher einem schlechten Gerät zuzuschreiben.

Ansonsten wurde eigentlich alles dazu gesagt.

Micha
G.A.S.
Stammgast
#8 erstellt: 08. Nov 2008, 19:07
Hallo Papst,
schau dir mal die Thel Röhrenvorstufe RV-EC an. Diese habe ich mir aufgebaut, klingt hervorragend. (Hatte vorher die Octave HP 500 MkII!)

Gruss Günter
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