Röhrenvorverstärker bausatz

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Felix8952
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Apr 2009, 03:05
Hallo Zusammen

Ich will mir einen schönen Vorverstärker basteln. Er sollte vier Eingänge haben: PC,CD,AUX,Phono.

Eigentlich braucht ja nur der Plattenspieler einen Vorverstärker, der Rest bringt einen genug hohen Ausgangspegel.
Das dachte ich zumindest bis heute.
Ich verwende als CD Player eine Playstation 1 und die bringt eben kein starkes Signal heraus. Also muss die auch Vorverstärkt werden.

Ich habe im Internet nach Bausätzen gesucht und so einiges gefunden, das ist mein Favorit.
Ich dachte dabei an den VV25 von HB-AmpDesign:
http://www.ampdesign.de/Datenblatt%20VV25.htm
Ich steh extrem auf diese Anzeigeröhren und er macht einen guten Eindruck. Obwohl die Klangstufe eigentlich überflüssig ist, da ich einen Equalizer verwende.
Taugt dieser Amp etwas?
Gibt es Bessere? (Natürlich gibt es das, aber ich bin nicht reich)

Ausserdem würde ich gerne das Signal vom PC über die anderen Signale mischen, jetzt
1. Wie geht das und
2. Ergibt sich daraus einen Qualitätsverlust.

Ich suche noch ein schönes Metallgehäuse, wo kann man solche kaufen? Conrad hat nur hässliche. Pultgehäuse oder Normal einfach nicht allzu breit wäre gut.

Ah ja und diese Anzeigeröhren beim oben genannten Vorverstärker, sind ja EM84, sind die irgendwie mit Magischen Fächern kompatiebel? Finde ja die Bänder schon schön aber die Fächer sind der Oberhammer.

P.S. Jaaa ich weiss die Playstation ist ein hässliches graues Kistchen. Und ich glaube nicht an Vodoo, ich finde einfach, sie hat einen angenehmen Klang und der gefällt mir. Auch wenn einige das nicht verstehen können.
selbstbauen
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2009, 22:10
Die Playstation hat eine Ausgangsspannung von 1,1 Volt. Standard sind etwa 2 Volt. Dein VV müsste somit eine Verstärkung mit dem Faktor 2 aufweisen - zumindest für den CD Eingang der PS. Die anderen Eingänge Null - oder man hebt alles vor dem Lautstärkeregler auf etwa 5 Volt an. Dann ergibt sich Zimmerlautstärke bei der üblichen 11 Uhr-Stellung des Lautstärkereglers.

Dann also für den PS-Eingang Faktor 5, für die anderen Faktor 2,5. Ich habe das so gebaut mit zwei Verstärkerzweigen, damit beim Umschalten die Lautstärke nicht spring.

An dem VV25 missfällt mir, dass er in der Ausgangstufe mit einer ECC 82 arbeitet. Diese kann unverzerrt nur etwa 2 Volt leisten. Damit sie nicht verzerrt, wurde mit einem Trick durch eine Mitkopplung über die Kathode der Übertragungsbereich verlängert. Das klingt nicht gut. Die ECC82/83-Röhren sind für die heute übliche Ausgangsspannung von Quell-Geräten eben völlig ungeeignet. Früher hatte man es mit 300 mV zu tun und da hat sie gepasst.

Heute muss es eine ECC91 oder eine C3g sein, da braucht man keine Tricks.
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 04. Apr 2009, 08:53

selbstbauen schrieb:

An dem VV25 missfällt mir, dass er in der Ausgangstufe mit einer ECC 82 arbeitet. Diese kann unverzerrt nur etwa 2 Volt leisten. Damit sie nicht verzerrt, wurde mit einem Trick durch eine Mitkopplung über die Kathode der Übertragungsbereich verlängert. Das klingt nicht gut. Die ECC82/83-Röhren sind für die heute übliche Ausgangsspannung von Quell-Geräten eben völlig ungeeignet. Früher hatte man es mit 300 mV zu tun und da hat sie gepasst.

Heute muss es eine ECC91 oder eine C3g sein, da braucht man keine Tricks.


Hallo Selbstbauen,

wie kommst Du denn darauf? Die ECC82 kann wesentlich mehr Ausgangsspannung als 2 Volt! Allerdings mit einem K2 von etwa 0,5%. Eine ECC99 kann das auch nicht besser. Als VV um eine PA zu treiben, genügt eine ECC82 dicke! Ich kenne allerdings die Schaltung des VV25 nicht. Wo kann man die sehen?

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 04. Apr 2009, 09:26 bearbeitet]
Felix8952
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Apr 2009, 12:58
Also, eine ECC82 müsste ja schon funktionieren. Immerhin ist es die, mit Abstand meistverwendete Vorstufenröhre. Auch in High-End Geräten.

Das ist der Schaltplan:
http://www.ampdesign.de/Schaltung%20VV25.GIF
Leider etwas schlechte Qualität, aber man kanns lesen.


Ich habe noch einen anderen Vorverstärkerbausatz gefunden.
http://www.walter-elektronik.de/artikel.php?id=205
Aber den finde ich nicht so gut, da ich so auf diese Anzeigeröhren stehe. Aber wenn der von der Qualität her besser ist und erst noch weniger kostet, gebe ich mich nathürlich auch mit dem Zufrieden.
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 04. Apr 2009, 20:02
Die Anzeigeröhre kannst du doch zu jedem Vorverstärker hinzufügen.
Felix8952
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Apr 2009, 21:22
Ja eigentlich schon, aber beim VV25 ist gleich alles dabei und man muss nicht rumrennen und die Röhren suchen. Die gibts ja glaub nicht an jeder Ecke zu kaufen.
Ausserdem finde ich die anordnung der Röhren beim VV25 schöner, als bei dem von Welter.

Es währe nur, wenn der Welter Vorverstärker klanglich besser ist, aber das ist schwer zu beurteilen, da für den kein Schaltplan vorhanden ist. Einzig kann man sehen, das der Welter viele Folienkondensatoren hat.


[Beitrag von Felix8952 am 04. Apr 2009, 21:23 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Apr 2009, 11:43
Moin Felix,

den Klang einer Röhrenvorstufe kann man kaum an den Schaltungen erkennen.

Was ich persönlich nicht so mag, ist die SRPP Schaltung.
(Walter)

Die andere Vorstufe ist abgesehen von der (Edit: teil-)aktiven Entzerrung im Phonozweig, sowie der Klangschaltung schön geradeaus aufgebaut.

Die Anzeigeröhren (EM84 oder EM87) sind vom Sockel her kompatibel mit EM85.

Das sind Fächer, ähnlich der EM80, aber nur als einzelner Fächer ohne Mittelsteg.
(m.E. sogar schöner)

Da gibt es aber mehrere Probleme:

Die Röhre sitzt nicht mehr so, dass die Anzeige vorne ist,
(lässt sich "dank" Platinenaufbau auch nicht drehen)

die Röhre braucht, glaube ich, eine etwas höhere Steuerspannung (könnte aber trotzdem klappen)

und es gibt diese Röhre kaum mal zu kaufen.

Blöd.


Du könntest der ganzen Geschichte aus dem Weg gehen, wenn du deine Vorstufe komplett selbst zusammenstellst.

Es gibt einzelne Platinen mit den einzelnen Stufen.
(Phono, Line, Anzeige)

Möglich wäre auch ein kompletter Selbstbau, ohne Bausatzvorgaben.

Zumindest bei der Linestufe kommst du auch prima ohne Platine aus.

Bei der Phonostufe im Grunde auch, aber das wird unübersichtlicher.

Die Anzeigestufe liesse sich auch ohne Platine aufbauen, aber mit dem Poti wird es dann wieder etwas unschön.
(evtl. mit Lötleisten arbeiten)

Also Phono und Anzeigeplatinen/Bausätze kaufen, Line selbstbauen.
(wobei natürlich ohne Platine die Wahl der Anzeigeröhre völlig frei ist!)

Die Linestufe könntest du von Ampdesign nachbauen oder meine Lieblingsvorstufe von Raphael.
(Plan kann ich dir geben)

Die ECC82 ist mit Gegenkopplung nicht schlechter als andere Röhren.

Deren max. Ausgangsspannung hängt im Wesentlichen von der Betriebsspannung ab.

So um die 20V Ausgangsspannung geht schon.

Bei 28V Ausgangsspannung an 220kOhm Ra, 3,9kOhm Rk und einer Verstärkung von 14,5 mit 250V Betriebsspannung, gibt es 4,8% Klirr.
(niederohmiger wird´s dann mit Katodenfolger im Ausgang wie bei Ampdesign)

Mit Gegenkopplung wird die benötigte Eingangsspannung höher.

Das ist aber wohl zu verschmerzen, wenn man sowieso nur ca 2V benötigt.

Der Klirr der Raphael- Vorstufe liegt irgendwo zwei Stellen hinter dem Komma.
(vielleicht 0,05% oder so, habe den Katalog nicht mehr)

Das finde ich nicht besonders schlecht.

Wenn noch ein Aufnahmegerät verwendet werden soll, bietet sich eine Pufferstufe für den Phonovorversärker bzw. den "Tape Out" an.

Viele Bausätze enthalten diese bereits.
(so auch der von Ampdesign)


Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 05. Apr 2009, 11:48 bearbeitet]
Felix8952
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Apr 2009, 22:00
hmmm mit dem ganz Selberbauen bin ich eigentlich nicht so der Held. Ich habe eigentlich eher respekt vor solchen dingen. Vorallem bin ich zu faul.

Das mit den Anzeigeröhren ist nicht so schlimm, ich kann auch mit magischen Bänder leben.

Aber wiso nehmen alle Vorverstärkerhersteller das Signal für die Anzeigeelemente immer NACH dem Lautstärkeregler. Das verstehe ich nicht. So hat man ja, bei leisem höhren gar keinen ausschlag und bei lautem immer vollausschlag. Aber normalerweise ich will ja einfach das Signal sehen und nicht wie laut ich höre... Ist aber eigentlich auch nicht weiter tragisch, den Kontakt hat man schnell vor das Lautstärkepoti geändert.

Jetzt zu dieser ominösen SRPP schaltung... WAS IST DAS. Ich habe schon ein wenig im dazugehörigen Thread gelesen, aber verstehe meistens nur Bahnhof. Kann mir das vielleicht jemand gaaanz eifach erklähren.

Ich hab mich schon richtig in den VV25 verliebt. Die Schaltung ist sensationell einfach aufgebaut, die kann sogar ich lesen. Aber was mich etwas verunsichert, ist es möglich, dass die Anodenspannung nur mit einer Diode gleichgerichtet wird? Währe das nicht eine extrem unsaubere Gleichspannung?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Apr 2009, 22:20
Moin,

bei SRPP liegen 2 Systeme in Reihe zueinander.

Das obere bildet den Arbeitswiderstand für die untere.

Der Arbeitswiderstand verändert sich stromabhängig.
(höherer Strom = höherer Widerstand und andersherum)

Damit ist eine relativ hohe Verstärkung bei niedrigem Ausgangswiderstand möglich.

Es gibt dabei aber wohl einige Probleme in Bezug auf die angeschlossene Last und ein hochfrequentes Pfeifen der Heizfäden.
(ja nach Aufbau soll es aber auch mal nicht pfeifen)


Die Standardardschaltungen sind mindestens ebensogut und haben diese Probleme nicht.

Klanglich waren meine Erfahrungen mit SRPP auch nicht so überzeugend.
(wenn auch nicht wirklich schlecht)



Die Gleichrichtung mit nur einer Diode wäre möglich, weil nur ein sehr geringer Strom fliesst.

Bei ausreichender Siebung brummt da nichts.

In der Schaltung von Ampdesgn ist der Trafo aber so geschaltet, dass je eine Wicklung die negative, die andere die positive Halbwelle anliegen hat.

Damit erreicht man dasselbe wie bei einem Graetz/ Brückengleichrichter.

Es ist also auch eine "Vollwellengleichrichtung".

Der Trafo ist dadurch teurer (1 Wicklung mehr), sonst kein Unterschied.

Für mich spricht abgesehen vom Preis nichts gegen den Ampdesign VV.

Gruss, Jens
selbstbauen
Inventar
#10 erstellt: 07. Apr 2009, 23:01

sidolf schrieb:

Die ECC82 kann wesentlich mehr Ausgangsspannung als 2 Volt!


Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt: Es geht nicht um die Ausgangsspannung, es geht um die Eingangsspannung. Bei mehr als 2 Volt beginnt sie zu übersteuern.

Mein SACD-Spieler leistet 2,4 Volt Ausgangsspannung - damit würde bei Vollaussteuerung der VV übersteuern. Damit das nicht passiert, wird über den Kathodenabgriff der Arbeitsbereich verlängert - zu Lasten des Klangs.

Wer mal eine so modifizierte Schaltung gegen eine reine C3g- Schaltung gehört hat, wird mir Recht geben.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 08. Apr 2009, 06:56
Moin,

durch Gegenkopplung und Katodenwiderstand lässt sich das bei weiterhin guten Messwerten m.E. einwandfrei lösen.

Die Ausgangsstufe ist ein Katodenfolger.

Der ist zu 100% gegengekoppelt und damit klanglich kaum relevant.
(nur Impedanzwandler)

Dazu kommt, dass das Lautstärkepoti vor der Verstärkerstufe sitzt und die 2,4V nur anlägen, wenn es voll aufgedreht wäre.

Vollaussteuerung (in diesem Falle Übersteuerung) dürfte bei einer Vorstufe eher nicht die Regel sein.

Ich kann das für diese Variante nicht sagen (Ampdesign), aber für mich ist die ECC82 in der Raphael- Schaltung klanglich sehr gut.
(die dazu angegebenen Messwerte sind, wenn sie denn stimmen, auch sehr gut)

In der Ampdesign- Schaltung ist der Anodenwiderstand der ersten Line- Stufe recht klein.

Der geblockte 4,7kOhm unter dem eigentlichen Katodenwiderstand dürfte lediglich den Anodenstrom verringern und trotzdem für einen relativ niedrigen Ausgangswiderstand sorgen.
(ohne den Arbeitspunkt so zu verschieben, wie ein grösserer RK es tun würde, es sinkt einfach die von der Röhre gesehene Ub)

Der Katodenfolger verringert den Ausgangswiderstand weiter.

Der Katodenabgriff ändert doch nichts an der Gittervorspannung im Verhältnis zur Katode.

Die wird durch den 1k direkt an der Katode in Verbindung mit dem Anodenstrom bestimmt.

Damit wird auch die Aussteuerungsfähigkeit nicht verändert.
(wenn ich das richtig verstehe)

Der 1k in der Anodenleitung der Katodenfolgerstufe könnte evtl. ein Schwingschutz oder eine Strombegrenzung darstellen.

Wenn ich jetzt länger auf den Plan schaue, sind da aber noch einige Kondensatoren, die mir Rätsel aufgeben.

Sie könnten m.E. den Frequenzgang beeinflussen.

Ob das sinnvoll ist, kann ich nicht sagen.

Mit der C3g habe ich noch nichts gebaut, nur mit der C3m.

In Triodenschaltung ist sie schon gut.

Klanglich gibt sie sich zumindest in meiner einfachen Schaltung nichts im Vergleich mit der ECC82.
(Raphael)

Ich denke, es kommt doch sehr auf den Rest der Anlage an, inwiefern das Ergebnis befriedigt oder nicht.
(Geschmackssache ist es sowieso)

Wie gesagt, ich kenne den VV25 nicht.

Wenn er nicht überzeugend klingen sollte, liesse sich die Ausgangsstufe einfach in eine Standardschaltung ohne Klimmzüge verwandeln.



Ach so, die Magischen Bänder sind vermutlich als Aussteueranzeige für den Ausgang gedacht.

Da machen sie vor dem Lautstärkeregler wenig Sinn.

Das lässt sich aber umbauen, denke ich.

Der Transistor (IRFxxx) vor der Röhre dürfte das Signal genügend verstärken, dass auch bei niedriger Eingangsspannung vor dem Poti noch etwas angezeigt wird.


Ich bin ja eher puristisch veranlagt und lasse solche für mich nutzlosen Gimmicks weg.

Gruss, Jens
Felix8952
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 09. Apr 2009, 02:46
hi Jens

Also das mit den SRPP Schaltungen finde ich komisch. Wenn die wirklich Probleme haben und nicht besser als konventionelle Schaltungen klingen, wiso wirbt denn jeder (auch sehr teure) Verstärkerhersteller mit den ach so guten SRPP Schaltungen.

Oder ist das ähnlich zu vergleichen, wie bei Transistorverstärker die Leistungsangabe mit PMPO oder MPO und co. Wo der Verstärker mit 4000W PMPO angeschrieben wird aber in Wirklichkeit nur 20W Sinus drauf hat. Aber die Leute sehen: aaah 4000W, den muss ich haben, der bringt ja mehr Power als in der Diskothek...

Naja auf jedem Fall habe ich etwas nach Schaltungen und Röhren gesucht und mich dabei ein wenig in die PCL 86 verliebt. Gibts da einige mehr oder weniger einfache Schaltungen, welche auch ICH zusammenbasteln kann und gut klingt.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 09. Apr 2009, 08:03
Moin,

SRPP kann schon sehr gut funktionieren, das ist nicht die Frage.

PMPO ist eine reine Phantasieangabe und m.E. ein 100%iger Grund, ein derartig beworbenes Gerät nicht zu kaufen.
(deutet auf Schrott und Beschi.. hin)

Es scheint aber so, dass es bei SRPP Abhängigkeiten von der angeschlossenen Last gibt, die stärker sind als in anderen Schaltungen.

Auch reagiert SRPP wohl stärker auf ungleiche Röhrensysteme.
(was häufig der Fall ist)

Zumindest in meinen SRPP Stufen war noch zusätzlich eine stärkere Empfindlichkeit auf Mirofonie der Röhren zu bemerken.
(Line Stufe)

Röhren die in der "normalen" Schaltung unauffällig liefen, waren bei der SRPP z.T. richtig empfindlich und es gab z.T. sogar Rückkopplungen.
(und ein "Bing" beim Berühren des Verstärkergehäuses)

Mag sein, dass die gewerblichen Hersteller das im Griff haben, aber ich bin halt skeptisch.
(es gibt auch hier im Forum einiges über SRPP zu lesen, wobei die Meinungen unterschiedlich sind)


Es gibt von Elektor Schaltungen mit der PCL86.
(Entwickler müsste Gerhard Haas von Experience sein)

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/ECL86-VV.htm

Erste Schaltung ohne Klangregelung, zweite mit.


Wie die klingen, weiss ich nicht, denke aber, dass sie recht ordentlich sein dürften.
(Experience hat einen guten Ruf diesbezüglich)

Es ist nur eine Line Vorstufe.
(Hochpegel ohne Phono)

Eine Phonovorstufe wird aber vermutlich nicht gut mit PCL 86 arbeiten.

Denn eigentlich ist die PCL86 eine halbe ECC83 (die für Phono geeignet wäre) und eine Leistungspentode, ähnlich einer EL41.

Letztere dürfte zu sehr rauschen, um sie für Phono nutzen zu können.

Bleibt eine Phonovorstufe mit ECC83 oder ähnlich.
(evtl. plus Pufferstufe)

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2009, 09:03

Felix8952 schrieb:
Also das mit den SRPP Schaltungen finde ich komisch. Wenn die wirklich Probleme haben und nicht besser als konventionelle Schaltungen klingen, wiso wirbt denn jeder (auch sehr teure) Verstärkerhersteller mit den ach so guten SRPP Schaltungen.


Grüß Dich Felix,

richtig konstruierte SRPP-Schaltungen funktionieren schon sehr gut. Die kritischen Punkte einer jeden SRPP-Schaltung sind die Heizung und die angeschlossene Last.
Beide Punkte sind aber sehr einfach in den Griff zu bekommen.

Für die Heizung gilt: getrennte Heizkreise für das obere- und das untere System der SRPP-Stufe. Der Heizkreis für das obere System wird auf das Niveau von UB/2 gelegt.

Jede SRPP-Stufe funktioniert nur optimal (größte Verstärkung, beste Dynamik, beste Linearität und kleinster Klirr), wenn sie an einer genau definierten Last betrieben wird. Diese "optimale Last" kann mit einem Trimmer am Ausgang, oder einem regelbaren Gitterwiderstand der nachfolgenden Stufe exakt eingestellt werden.

Bei SRPP ist minimalster Klirr ganz ohne Gegenkopplung erreichbar. Jede Gegenkopplung bringt nämlich Transienten-Verzerrungen durch die Laufzeit des Signals durch die Stufe(n)! Ganz schlimm wird es bei der sogenannten „ÜberAllesGegenkopplung“ über mehrere Stufen.

Hier mal eine Gegenüberstellung zweier Verstärkerstufen mit jeweils E88CC:

Katodenbasisschaltung (Stromgegenkopplung über Rk, beide Systeme parallel)
Uein eff 0,5 Volt
Uout eff 4,0 Volt
Klirr 0,88%

SRPP-Schaltung (ohne Gegenkopplung)
Uein eff 0,44 Volt
Uout eff 4,0 Volt
Klirr 0,02%

Diese Daten sprechen doch für sich! Zugegeben, die Einstellung der „optimalen Last“ einer SRPP-Stufe ist nur mit einem klirrarmen SG und einer Klirrfaktormessbrücke möglich. Langzeitstabil scheint diese „optimale Last“ ebenfalls zu sein, da bei mir ein Langzeitversuch seit Ende 2008 läuft. An dem sagenhaft niedrigen Klirr von 0,02% hat sich bis heute nichts geändert!

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 09. Apr 2009, 09:06 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 09. Apr 2009, 14:02
Moin Sidolf,

mit entsprechendem Messgerätepark und einer festen Zusammenstellung der Anlage (kein häufiger Wechsel der Endstufen) ist so eine SRPP Stufe sicher gut.

Die Sache mit der Gegenkopplung halte ich zumindest was den Klang angeht, für nicht so kritisch.

Wenn da nur 2 Stufen werkeln (Katodenbasisschaltung und Anodenbasisschaltung) sollten die Messwerte schon noch recht gut ausfallen.
(zumal, wenn die Stufen direktgekoppelt sind)

Ich bin leider kein grosser Fachmann auf diesem Gebiet und die Theorie ist mir nicht sonderlich gut vertraut.

Grundsätzlich lassen sich mit ausgefallenen Schaltungen sicher hervorragende Apparaturen bauen, aber es wird meist deutlich komplizierter, oder man handelt sich andere Nachteile ein.
(oder beides)

Deshalb (und weil ich faul bin) favorisiere ich Standardschaltungen.

Deren Messwerte und der Klang sind m.E. allemal gut genug und der Aufbau ist simpel und (fast) narrensicher.

Das sollte jetzt keinesfalls eine Schmälerung der Leistung deiner gut aufgebauten und abgeglichenen SRPP Stufe sein.

Auch will ich nicht andeuten, ich wüsste mehr, als du (was definitiv nicht der Fall ist),
es soll nur meine Gedanken bei der Geschichte verdeutlichen.

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#16 erstellt: 09. Apr 2009, 16:20
Moin, moin Jens,

ist schon vollkommen richtig was Du da ausführst. Es geht tatsächlich auch einfacher ohne große Abstriche an die Klangqualität machen zu müssen.

Mich persönlich hat SRRP ungemein interessiert und ich wollte wissen ob da tatsächlich was „DRAN“ ist. Es ist tatsächlich was dran! Aber, ich behaupte einfach mal so, dass viele der angebotenen SRPP-Geräte und Bausätze nicht optimal funktionieren, da sie nicht richtig konstruiert und nicht auf die optimale Last einstellbar sind. Im ungünstigsten Fall funktionieren sie eben wie konventionelle Stufen! Nicht besser und auch nicht viel schlechter.

Der Vorteil im Gegensatz zu einer Anodenbasis-Schaltung ist, dass positive- und negative Halbwelle immer gleich sind, die Ausgangsimpedanz sehr niedrig ist und der Klirr auch ohne GK niedriger ist als bei „normalen“ Schaltungen.

Stelle Dir mal folgendes Szenario vor:

Ein 3-stufiger PP-Verstärker, die 1. Stufe (Treiber) ist eine optimal eingestellte SRPP. Die 2. Stufe ist der Phasendreher die 3. Stufe sind die Endröhren. Die 1. Stufe läuft ohne GK. Die „ÜberAllesGK“ wird von AÜ nur zum Phasendreher geführt. Die MK vom AÜ ebenfalls nur zum Phasendreher. Das ergibt eine Stufe weniger bei der „ÜberAllesGK“ und der MK; und das ist hör- und messbar! Probier’s aus!

Beste Grüße
rorenoren
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 09. Apr 2009, 18:02
Moin Sidolf,

das glaube ich gern.

Bei mir ist´s noch simpler, da ich eigentlich nur Eintakter baue.

Gegenkopplung vom AÜ zur Katode des Treibers, fertig.
(Rgk 10k auf Rk 1k, ECC83 mit 100k Ra)

Klirrt sicher noch relativ stark, klingt aber für meine Ohren fast immer gut.

In Gegentaktschaltungen und in Schaltungen wo hohe Vertstärkung mit niedrigem Innenwiderstand verlangt wird, ist SRPP wohl optimal.
(z.B. 6C33C)

Da bleibt die Last ja konstant.

Als Studienobjekt sind alle etwas ausgefallenen Schaltungen interessant, insbesondere wenn man deren Macken erkennt und beseitigen kann.

Ich bin eher der Standardbastler.
(eben faul, Nachdenken ist anstrengend......ich schaue aber gerne zu, wenn jemand sich damit beschäftigt)

Vielleicht bin ich, was den Klirr angeht recht unempfindlich, denn ich mag sogar Trioden ganz ohne Gegenkopplung.
(5998 SE mit 6SL7 als Treiber)

Die reine HiFi Lehre ist das nicht, aber mir macht es unheimlichen Spass.
(zumal ich nicht irgendwelche sauteuren Fertiggeräte mit noch teureren Röhren kaufen muss, die am Ende nicht besser sein müssen)

Wie gesagt, die von mir verwendete Vorstufe nach Raphael gefällt mir persönlich von allen bisher gebauten am besten.

Wenn die Katalogmesswerte stimmen, sind sogar die ziemlich gut.

Gruss, Jens
Felix8952
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 10. Apr 2009, 01:50
hmmm, also was ich da jetzt aus euren Beiträgen herausfiltere ist, dass SRPP nur bei optimalen Bedinungen, also mit der genauen Last sehr gut ist.

Da ich jetzt aber eh nicht das nötige Wissen, respektive Hilfsmittel verfüge, sollte ich eher zur ganz gewöhnlichen Vorstufe greifen. Oder klingt eine schlecht eingestellte SRPP Vorstufe gleich gut wie eine konventionelle und nur mit der optimalen Last besser.

Ist einfach mühsam, dass es keine Vorverstärkerbausätse ohne SRPP gibt. Einzig von Experience Elektronik gibts einen.
http://www.experience-electronics.de/deutsch/hifi/vv_ps1_s.htm
Den Vorverstärker mit den PCL 86 kann ich ja für mehrere Quellen nutzen, obwohl meine Playstation ist die einzige Line Quelle, welche effektiv eine Vorverstärkung braucht. Ausserden hätte ich dabei auch gleich ein gutes Netzteil für die PS.

Blöd ist einfach, dass es nur wenige Infos zu dieser Vorstufe gibt, vorallem keinen Schaltplan.

Dann bräuchte ich nur noch einen Phono Vor-vorverstärker.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 10. Apr 2009, 07:32
Moin,

ich würde mir um das Netzteil der Playstation nicht zu viele Sorgen machen.

Eine normale Vorstufe dranhängen und gut ist.

Der Vorteil der normalen Vorstufe z.B. die mit der ECL86 (ist bis auf Heizung gleich PCL86) aus diesem Link:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/ECL86-VV.htm
wäre, dass sie universell nutzbar wäre.

Wenn du also irgendwann mal einen anderen CD Player verwenden möchtest oder einen Tuner usw.

Eine Phonostufe ist auch nicht sonderlich kompliziert.

Ich kann dir mal die Schaltungen zuschicken, die ich derzeit (seit Längerem) verwende.

Die sind einfach und m.E. effektiv.

Die Phonostufe ist allerdings ohne Pufferstufe nicht geeignet, einen Tape- Ausgang zu treiben.
(geht schon, klingt aber dann etwas müde)

Wenn ein Tapedeck angeschlossen werden soll, kannst du aber eine ganz einfache Pufferstufe für Tape Out oder für den ganzen Phonoteil hinzufügen.
(auch ganz simpel)

Wenn du dir den Bau in Etappen vornimmst und evtl. sogar getrennte Gehäuse für Phono und Line verwendest, ist das Ganze eigentlich übersichtlich und leicht zu bauen.

Nicht sooo viel anders als ein Bausatz.

Das Netzteil sollte auf jeden Fall ausgelagert sein (extra Gehäuse) und kann beide Stufen versorgen.


Klanglich gefällt mir meine SRPP Vorstufe schon recht gut, aber die Standardschaltung ergibt bei mir ein druckvolleres Klangbild und präzisere Raumabbildung.

Dabei habe ich beide Stufen im gleichen Gehäuse und mit qualitativ gleichen Bauteilen aufgebaut.

Beide bekommen im Betrieb ihre Spannungsversorgung vom selben Netzteil.
(allerdings mit je nur 300V)

Was mir gerade auffällt, ist, dass der Schaltplan von Walter exakt dem aus der Elektor entspricht.

Genau diese beiden (Phono und Line) habe ich damals nachgebaut.

Phono klingt eigentlich ganz gut, kommt aber m.E. nicht an die Standardschaltung heran.
(abgesehen vom niedrigeren Ausgangswiderstand)

Gerade die Phonostufe hat aber bei mir das Pfeifproblem mit der Heizung.

Das stört allerdings nicht im Lautsprecher, nur mit dem Ohr direkt in der Nähe der Vorstufe.

Das war meine erste Phonovorstufe.

Ich habe 2 davon gebaut und eine läuft zusammen mit der Raphael- Linevorstufe seit Jahren bei einem Freund.
(den das Pfeifen nicht stört, da die Anlage nicht direkt neben dem Hörplatz steht)

Später habe ich dann mal versucht, das selbe Entzerr- Netzwerk mit nur 2x ECC83 in Standardschaltung aufzubauen.

Klang fürchterlich, weil natürlich nichts zusammenpasste.

Irgendwann habe ich dann den Schaltplan von der Phonostufe des Audio- Innovations AI500 gesehen und nachgebaut.

Die untere hier im Bild:

http://www.drtube.com/schematics/ai/ai500-ph.gif
(allerdings minimal modifiziert)

Das ist im Moment (seit ca 2-3 Jahren) meine Lieblings- Phonostufe.

Ich habe noch eine weitere Phonostufe mit 2x EF86 je Kanal aufgebaut.

Die klingt ähnlich gut, aber minimal heller.
(evtl. minimal andere Entzerrung)

ECC83 sind in guter Qualität aber noch leichter zu bekommen.

Inzwischen habe ich meine Phonostufe um eine MC- Vorstufe erweitert und entsprechend eine neue gebaut.

Die sieht so aus:



(Netzteil ist extern, Röhren steckten auf dem 1.Foto noch falsch, ECC83 gehören nach links, PCC189/88 nach rechts und vorne steckt noch eine ECC83)

Das "Design" ist so entstanden, weil ich noch Holz vom Plattenspielerbau übrig hatte:




Besser ist auf heden Fall ein Vollmetallgehäuse und Abschirmungen über den Röhren.
(geht auch so annähernd brummfrei, es stecken im Betrieb aber Kupfer- Fittinge über den Röhren, auf dem 2. Bild noch als Füsse verwendet)

Diese Phonovorstufe hat zusätzlich die erwähnte Pufferstufe (Katodenfolger) und ein Poti zur Lautstärkeanpassung.

Für mich klingt dieses Brett ziemlich gut.

Daran angeschlossen ist dann die Raphael Vorstufe.
(und je nach Laune irgendeine Endstufe)

MC muss ja nicht unbedingt sein, oder?

Hier noch ein Link zu einem Bausatz- Anbieter:

http://www.raphael-audio.de/allgemeines.html

Ungefähr der hier entspricht von der Schaltung meiner Line- Vorstufe:

http://www.raphael-audio.de/olc.html
(bei mir natürlich frei verdrahtet)

Die Sachen wären mir da allerdings zu teuer.

Ich hatte neulich von einem Bekannten Vorstufe und Endstufe von Raphael hier zur Reparatur (nur Endstufe defekt).

Der mechanische Aufbau hat mich nicht überzeugt.

Bei der Vorstufe war das kein Problem.

Bei einer Endstufe aber Netztrafo und Ausgangsübertrager direkt auf die Platine zu löten und sie nicht anderweitig zu befestigen.....

Der Bausatz war (vom Kunden) unfachmännisch zusammengebraten und diverse Leiterbahnen waren weggebrannt.

Dazu kam noch, dass der Trafo viel zu hohe Spannungen abgab.

Aber diese Geräte waren schon älter.
(schätze, ca. von 1990)

Es gibt noch einen Schaltung nebst Bauanleitung für einen kompletten Vorverstärker auf dieser Seite:

http://www.raphael-a...ngOrthophonicIVc.PDF

Wobei die Anleitung ohne Platine nicht viel hilft.
(die gibt es sicher nicht einzeln)

Die Ausgangsstufe (Line) entspricht übrigens wieder meiner Line- Vorstufe und dem oben verlinkten Ortophonic- Line IVc.

Diese Phonostufe habe ich noch nicht nachgebaut.

Naja, erstmal genug Material zum Durchforsten.

Gruss, Jens
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