HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Röhrengeräte » Wieso Haube auf dem Röhrenamp vorgeschrieben? | |
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Wieso Haube auf dem Röhrenamp vorgeschrieben?+A -A |
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Autor |
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Mr.SNT
Stammgast |
#1 erstellt: 09. Jan 2009, 21:45 | |
Hallo, hat jemand von Euch genauere Ahnung warum ein Röhrenamp ab Werk eine Haube (isoliert oder nicht isoliert) drauf hat? Eine triviale Erklärung wäre, das zunächst eine Vorschrift existieren muß (sonst würde es ja keiner so machen) Dazu fallen mir dann zwei theoretische Gründe für diese Vorschrift ein: 1. Schutz vor Verbrennnungen des Benutzers bei Berührung der heissen Röhre 2. Einhaltung der notwendigen elektrischen Isolationsvorschriften Der erste Grund wäre trivial. Der zweite Grund könnte so erklärbar sein, daß bei einer notwendigen doppelten Isolationsvorschrift (?), ohne eine Abdeckung bei Glasbruch nicht nur der Isolator Glas sondern auch der zweite Isolator Luft (zwischen Glas und Anode) nicht mehr isolierend wirkt. In einem doppelt isolierten System muß bei Versagen des einen Isolators zumindest noch die zweite Isolation aktiv sein. Eine zusätzliche Haube (egal ob Metall oder Isolator) bewirkt zumindest im Falle des Glasbruches (erster Isolator unwirksam) zumindest einen zweiten Isolator in Form einer definiereten Luftstrecke, also einen definierten Abstand des Benutzers von der freien Anode. Ist das so? Damit könnte man erklären warum die Hauben oft auch aus Metall sind. Wer kann mich hier informieren? Grüße aus der OPF |
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Tulpenknicker
Inventar |
#2 erstellt: 09. Jan 2009, 22:42 | |
Ja, Du hast ja schon alles geschrieben, Röhrenverstärker müssen aus diesem Grund in Deutschland mit einem Röhrenschutzkäfig verkauft werden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Gruß, Nils |
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Felix8952
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 10. Jan 2009, 00:37 | |
Höhö gutes Gesetz, also ich kenn keinen, der seinen Amp mit so einem Ding verunstaltet... Oder habt ihr den Käfig etwa drauf? |
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???!!!???
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 10. Jan 2009, 00:57 | |
Es soll ja auch noch Kinder geben die alles anfassen wollen was glüht. Ansonsten wird keiner seinen Amp mit so einem Affenkäfig verunstalten. MfG, aus Hessen |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 10. Jan 2009, 10:07 | |
Wenn es in der Röhre zwischen Anodenblech und Glaskolben Luft hat, ist sie kaputt. Da ist nichts, ein Vakuum. Aber zu Deiner Frage: Eine heisse Röhre kann beim Anfassen böse Verbrennungen verursachen, also ist schon mal damit ein Schutz gerechtfertigt. Zweitens würde Wassertropfen (ein grösserer) für Glasbruch reichen. Drittens können Tiere nicht lesen und somit reicht ein Hinweisschild nicht aus. |
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audiosix
Stammgast |
#6 erstellt: 10. Jan 2009, 10:18 | |
Meine Enkel, 11 & 14 Monate, können auch nicht lesen, wollen aber alles anfassen. |
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Ingor
Inventar |
#7 erstellt: 10. Jan 2009, 13:18 | |
Ich habe den Schutzkäfig bei meinem RV-100 von ELV drauf, weil er mir so besser gefällt. Ich habe die gesamte Beschriftung entfernt und die aufdringlichen Silberknöpfe durch dezente schwarze kleine Knöpfe ersetzt. Das Gerät ist nun von vorn ganz schwarz. Das gefällt mir gut. Durch den Schutzkäfig glimmt es auch hervor und es sieht noch geheimnisvoller und nicht so nach Steam-punk aus. Ein Designwunder ist dieses Gerät ohnehin nicht, dafür sehr solide. Natürlich schaue ich mir gerne die baroken Meisterwerke aus chinesicher Herstellung an. Für meinen Höralltag interessieren mich die Betriebssicherheit und Funktionalität aber mehr. Ausserdem sind für mich Röhrenradios in der Kindheit Alltag gewesen und da war es für mich das Größte hinten durch die Luftlöcher in der Pappe einen Blick auf das fast verborgene Innenleben zu werfen, das wunderschön durch die Skalenlämpchen beleuchtet wurde. Röhren habe ich dann auch noch zur Genüge in alten Farbfernsehern kennengelernt und mehrere Kartons mit den üblichen Verdächtigen im Schrank gehabt. Die größte Röhre war ebenfalls unter einem Schutzkäfig versteckt, die PL 504. Ein Schuzkäfig ist daher in meinen Augen gar nichts störendes, sondern ein typischer Bestandteil der Röhrentechnik. Für die Sicherheit auch wichtig, aber wirklich nur bei Kindern und Haustieren notwendig. Kein normaler Mensch greift in eine Kerzenflamme oder fummelt an implodierten Röhren herum, die unter Spannung stehen. Tatsächlich habe ich noch keine Röhre in einem im Hause aufgestellten Gerät gesehen, die so zerstört war, dass man die Elektroden hätte erreichen können. |
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Mr.SNT
Stammgast |
#8 erstellt: 10. Jan 2009, 14:26 | |
Hallo, vielen Dank für Eure hilfreichen Kommentare. Bei dem Käfig ist noch interessant, daß die meisten Hersteller einen Metallkäfig verweden und keinen Kunststoffkäfig, wie zum Beispiel Plexiglas, der zudem noch häufig enorm breite Schlitze aufweist. Es gibt meines Wissens einen Normfinger (Kinderfingernachbildung) mit dem die Berührsicherheit geprüft wird. Wenn ich mir die Unison Research ansehe, so sind hier die Käfigschlitze so breit (ca. 10mm), daß hier garantiert ein Kinderfinger durchpasst. Nun ist UR sicherlich ein nennomierter Hersteller und ist im Vergleich zum manchen Chinaböllern in Sachen Sicherheit bestimmt vorbildlich. Wenn ich jedoch die kleine vordere Doppeltriode (siehe Bild) ansehe, so bin ich mir fast sicher, daß da ein Kinderfinger reinpasst. Was meint Ihr dazu? Moment: Ich hab gerade im tube-town forum von Rockopa 58 gelesen, dass es einen Schutz für mittelgroße Fremdkörper >12mm (nicht 10mm) gibt. Da könnte die relativ großen Käfigschlitze erklären. Da gibt es auch ein pdf mit Beschreibungen für den Praktiker zur Gerätesicherheit Schutzklasse 1. [Beitrag von Mr.SNT am 10. Jan 2009, 14:50 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
#9 erstellt: 10. Jan 2009, 14:48 | |
Das ist der Einstieg - ab dann braucht man viele Stunden und einiges an Geld, um die jeweiligen Normen zu kaufen - bis man einen groben Überblick hat: http://de.wikipedia....uktsicherheitsgesetz Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 10. Jan 2009, 14:49 bearbeitet] |
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Mr.SNT
Stammgast |
#10 erstellt: 10. Jan 2009, 15:08 | |
Hallo, ich habe mal ein koplettes Gerät VDE und EMV in Zusammenarbeit mit dem TÜV entwickelt. Rückblickend möchte ich feststellen, daß es mir alleine durch nachlesen kaum gelungen wäre, in einem vernünftigen Zeitaufwand absehbare Gerätesicherheit garantieren zu können. Die Sicherheitsüberprüfung hat auch satte 3k€ gekostet. Dafür bekamm man allerdings eine Nummer beim TÜV und ein Sciehrheitszertifikat. Alleine diese Schreiben dürfte für die Gewerblichen doch von höchsten Nutzen und im Rechtsstreit enorm helfen, das man ruhig schlafen kann. Hier ein kurzes Beispiel für eine exakte Prüfungsschritt beim TÜV: Der TÜV prüft die Dicke einer primär-sekundärisolation u.A. so, das neben der reinen spezifizierten Isolationsdicke mittels eines Werkzeuges der Isolator mit Kraftaufwand (TÜV Prüfer) so zusammengedrückt wird und dann erst die Dicke gemessen wird (Schieblehre). Und das ist nur ein Beispiel. Da sieht man schon, daß das Ganze also selbst für einen E-Techniker beliebig kompliziert werden kann. Letzlich bekommt man 'richtige' Gerätesicherheit nur durch Zahlen von Geld, und dann auch nur in Form eines Papiers, das dann im Falle eines Rechtsstreites verwenden kann. Da ich für meine Basteleien bestimmt das Geld nicht für eine TÜV Prüfung aufbringe, geht es mir eher um den praktischen Teil und um eine möglichst genaue Zusammenstellung praktischer Sicherheitshinweise für uns Röhrenbastler, die auch Kinder, Hunde oder anderes haben und entsprechend sichere Gerät bauen möchten. [Beitrag von Mr.SNT am 10. Jan 2009, 15:10 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#11 erstellt: 11. Jan 2009, 01:54 | |
EIn Metallkäfig bietet Vorteile gegenüber anderen Materialien: 1. Er ist stabil. 2. Er ist hitzebeständig. 3. Er schirmt gegen Einstreuungen ab. 4. Er ist billig und einfach herzustellen. |
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Gelscht
Gelöscht |
#12 erstellt: 11. Jan 2009, 21:51 | |
Wie sieht es denn beim Destiny EL34 aus? Ich habe für den noch nie einen Schutzkäfig gesehen. Ich will mir den schon gerne kaufen, aber nur mit Schutzkäfig, da ich eine 2-jährige Tochter habe. Gruß Thorsten |
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Ingor
Inventar |
#13 erstellt: 11. Jan 2009, 22:52 | |
Sollte der keinen Schutzkäfig haben, was ich nicht glaube, denn wenn er Import werden kann entspricht er den hiesigen Sicherheistvorschriften zumindest äußerlich. Rufe doch mal bei Destiny an, evtl. können die dir auch helfen sollte kein Schutzkäfig dabei sein. |
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skike
Stammgast |
#14 erstellt: 14. Jan 2009, 11:33 | |
Hallo TrippleB, ich habe bei Destiny auch mal wegen eines Käfigs angefragt und man sagte mir, dass mal welche hergestellt wurden. Jedoch wären sie recht scharfkantig gewesen, so dass sie im Endeffekt nicht benutzt wurden. Aber frag doch mal nach, ob sie noch welche herumliegen haben. Mit ein klein wenig Handarbeit ließe sich da bestimmt etwas machen. Gruß, Philipp |
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