Versorgungstrafo Brummt

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Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Feb 2009, 22:05
Hallo,

in einem anderen Thread hatte ich euch bereits vor einiger Zeit wegen meinem selbstgebauten Röhrenverstärker um Hilfe gebeten. Das Problem von damals hatte sich ja bereits erledigt, aber heute habe ich ein anderes Problem: Der Versorgungstrafo brummt...

Die Frage ist nun, wie ich dieses Brummen kompensieren kann.

Ich habe ihn versuchweise in Alufolie gepackt um diesen ein wenig abzuschirmen (kein schöner Anblick, ich weiß..), aber es hat nichts gebracht.
Über eine Siebung verfügt die Schaltung bereits. Jedoch habe ich kein Netzfilter vorgeschaltet, weshalb ich mir jetzt überlege mir einen solchen zu kaufen. Aber wird das etwas bringen?

Die Signaleingänge habe ich versuchsweise kurzgeschlossen.

Das Brummen kommt sowohl aus den Lautsprechern, als auch vom Trafo. Es ist kein sonderlich lautes Brummen, aber auch nicht sehr leise, mittelmäßig ebend (tolle Aussage..). Es wird aber von lauter Musik übertönt.
Und noch etwas ist mir aufgefallen: Wenn ich im anderen Zimmer die Leuchtstofflampe einschalte, höre ich ein kurzes Knacken aus den Lautsprechern, also meines Erachtens nach ein Zeichen, dass ich ein Netzfilter brauche.

Habe ich noch etwas vergessen? Ich glaube nicht..
Wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir helfen könnt!

Hier noch ein paar Bilder:





*Jobe*
Neuling
#2 erstellt: 16. Feb 2009, 23:06
Hallo,
hast Du schon die Spulen nachgelackt?
A la Von Hagen like
Manchmal hilft das schon.

mfg Lars
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 16. Feb 2009, 23:21
Du musst hier einige Erscheinungen voneinander trennen:
1. Der mechanische Brumm des Ringkerntrafos. Hier hilft eine gute Befestigung, ggf. Distanzringe, so dass der Trafo nicht an das Gehäuse kommt. U.U. ist auch das Abdeckblech zu dämpfen. Alles Dinge, die nichts mit Einschaltknacksen oder Brummen aus dem Lautsprecher zu tun haben.

2. Der elektrische Brumm aus den Lautsprechern. Hier solltest du auf richtige Symmetrierung der Ruheströme achten und prüfen, in welcher Stufe das Brummen erzeugt wird.

3. Das Magnetfeldeinstreuungsbrummen. Dein Verstärker sieht super toll und ordentlich verdarhtet aus. Es kann aber trotzdem sein, dass das Magnetfeld des Trafos eine Spannung in einem Leiter induziert, die unglücklich verlegt ist. Dies kann z.B. auch von nicht verdrillten Heizungszuleitungen kommen. Gegen das "Magnetfeldbrummen" nützt Alufolie genau so wenig wie Papier gegen Röntgenstrahlen. Hier müsstest du den Trafo in ein 1 mm dickes MU-Metall Gehäuse stecken.

Was mich ein bisschen wundert ist, dass für die 4 Endpentoden der Ruhestrom nicht einzelnd einzustellen ist. Aber dazu gibt es hier Fachleute, die da viel mehr zu sagen können.

Du siehst das Problem ist komplex, aber lösbar.
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 17. Feb 2009, 12:10
Hallo,

ich habe mich gestern Abend noch mal an den Verstärker gesetzt und versuchsweise die Masseleitung zur (provisorischen) Trafoschirmung abgeklemmt. Im direkten Vergleich hört man einen winzigen Unterschied. D.H. wenn ich die Aluschirmung erde, geht das Brummen ein Stück zurück. Aber nicht mehr als vielleicht 5%.

Bei Ebay habe ich MU-Metall-Folie gesehen, die ich statt der Alufolie um den Trafo kleben könnte. Aber meint ihr das bringt was? Denn wie ich gelesen habe gibt das MU-Metall seine Eigenschaften auf, wenn man es verformt.

Oder bringt es denn vielleicht etwas, wenn ich den Masse-Sternpunkt auf die Trafoschraube setze?

Danke für die Hilfe!
sidolf
Inventar
#5 erstellt: 17. Feb 2009, 15:13

Vugel schrieb:

Oder bringt es denn vielleicht etwas, wenn ich den Masse-Sternpunkt auf die Trafoschraube setze?


Hallo Vugel,

wie Ingor schon schrieb, musst Du den rein mechanischen Brumm von dem Brumm in den Lautsprechern unterscheiden. Hast Du denn überhaupt mechanischen Brumm? Brummt es denn schon wenn die Röhren noch gar nicht voll aufgeheizt sind?

Wenn es erst nach der Aufheizung der Röhren brummt, also aus den Lautsprechern, dann solltest Du Deine Verdrahtung mal überprüfen.

Das Chassis darf nur an einem Punkt (zentraler Massepunkt) mit der Steuerelektronik verbunden sein! Trennst Du diese eine Verbindung auf, dann muss an jedem Punkt der Elektronik, an den Eingangsbuchsen und an den Lautsprecherterminals ein unendlicher hoher Widerstand (Open Line) zum Chassis messbar sein. Mit anderen Worten: Es darf keine Verbindung zum Chassis mehr bestehen, bzw. messbar sein!

An diesen zentralen Massepunkt wird auch der Schutzleiter der Netzbuchse angeschlossen. Dieser zentrale Massepunkt sollte sich (sehr) nahe den Eingangsbuchsen befinden. Die Netzteilmassen dürfen nicht an den zentralen Massepunkt angeschlossen werden, die müssen mit der Steuerelektronik verbunden sein und nur die Steuerelektronik wird mit einem Kabel an den zentralen Massepunkt geführt.

Wenn Du getrennte Netzteile für die beiden Kanäle hast, dann sind an dem zentralen Massepunkt 3 Kabel angeschlossen: 1 Kabel Schutzleiter, 1 Kabel linker Kanal von der Steuerelektronik und 1 Kabel von der Steuerelektronik des rechten Kanals. Hast Du ein gemeinsames Netzteil, dann hast Du am zentralen Massepunkt nur 2 Kabel!

Beste Grüße
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 17. Feb 2009, 23:46
Hallo,

bitte guckt noch mal in den Stromlaufplan, den ich oben gepostet habe: Ist es richtig, dass der Erdungspunkt des C12 (Elko ganz oben links) sowie der Erdundgspunkt der Sekundärseite des Ausgangsübertragers nichts mit den Massen der ganzen Schaltung zu tun haben?! Habe diese nämlich zusammengeschaltet, d.h. das Erdungssymbol habe ich durch das normale Massesymbol ersetzt. Ich kann es mir nämlich ehrlich gesagt nicht anders vorstellen, da ja der C12 sonst einfach in der Luft hängen würde. Aber vielleicht ist das ja schon der Fehler der ganzen Schaltung..?!

Um noch kurz die Frage zur Art des Brumms zu beantworten: Sobald ich den Verstärker einschalte brummt der Trafo leise vor sich hin. Wenn die Röhren dann aufgeheizt sind, brummt es auch aus den Lautsprechern.
E130L
Inventar
#7 erstellt: 18. Feb 2009, 10:01
Hallo,

C12 und Trafo gehören an die normale Masse, sowie Du es gemacht hast.
Ist wohl ein Zeichenfehler!
Mir ist aber aufgefallen, das die Heizwicklungen in der Luft hängen!
Ich würde an jede Heizwicklung einen Spannungsteiler aus 2* 47 Ohm hängen und den Mittelpunkt an Masse legen!
Probeweise kann man die Heizwicklungen auch erstmal einseitig an Masse legen.

MfG Volker
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 18. Feb 2009, 11:16
Hallo,

ich werde heute Nachmittag wieder ein paar Sachen probieren.

@sidolf: Habe gestern deinen Tipp mit dem Massepunkt probiert, so wie du es beschrieben hast. Es hat aber nichts gebracht.

@Volker: Meine Heizspannung sieht ein wenig anders aus als auf dem Schaltplan. Habe nämlich eine gleichgerichtete und geglättete Spannung hierfür.
sidolf
Inventar
#9 erstellt: 18. Feb 2009, 11:34

Vugel schrieb:

@Volker: Meine Heizspannung sieht ein wenig anders aus als auf dem Schaltplan. Habe nämlich eine gleichgerichtete und geglättete Spannung hierfür.


Aber auch die gleichgerichtete Uff muss einseitig auf Masse!

1. Am zentralen Chassis-Massepunkt hast Du 5 Zuleitungen?! Bei Deiner Schaltung sollten es aber nur 3 sein! Wo ist eigentlich der gelbe Draht vom Chassis-Massepunkt zum Beleuchtungsschalter angeschlossen? Geht der auch auf das Chassis? Das wäre falsch!

2. Deine 4 Ug1 Anschlüsse haben nach den Trimmern keinen eindeutigen Massebezug. Du solltest an den Trimmerschleifern je einen 10 uF Elko auf Masse (nicht an den zentralen Chassis-Massepunkt!) anschließen! Auf richtige Polung achten, Plus an Masse! Es ist durchaus möglich, dass hier der Brumm entsteht!

Gruß


[Beitrag von sidolf am 18. Feb 2009, 11:57 bearbeitet]
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 18. Feb 2009, 11:53
Danke für den Tipp, Sidolf, werde ich auch mal versuchen.

Ansonsten hatte ich mir gedacht den Trafo mal rauszunehmen und einen Meter vom Verstärker entfernt zu betreiben, um zu schauen ob es am Streufeld des Trafos liegt.
sidolf
Inventar
#11 erstellt: 18. Feb 2009, 12:00

Vugel schrieb:
Danke für den Tipp, Sidolf, werde ich auch mal versuchen.

Ansonsten hatte ich mir gedacht den Trafo mal rauszunehmen und einen Meter vom Verstärker entfernt zu betreiben, um zu schauen ob es am Streufeld des Trafos liegt.


Hi Vugel,

das glaube ich nicht! Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Wo ist das eine gelbe Kabel vom Chassis-Massepunkt zum Beleuchtugsschalter angeschlossenß

Gruß
urwefi
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 18. Feb 2009, 17:54
Hallo,

es könnte sein, dass da irgendeine Diode von dem Gleichrichter einen Kurzschluß hat, oder aber der/die Glättungselkos einen Feinschluß hat/haben.
Auch möglich wäre, dass der Ringkerntransformator, aus welchen Gründen auch immer, zuviel Strom zieht. Die allgemeine Faustregel ist, dass der max. Strom pro mm² 4 Ampere in einer geschlossenen Spule/Transformator betragen darf. Sonst wird er warm.
Wenn Du also die Drähte von Deinem Durchmesser kennst bzw. messen kannst, mit Hilfe eines Amperemeter, kann man das sehr leicht ausrechnen.

MfG. Urwefi


[Beitrag von urwefi am 18. Feb 2009, 17:55 bearbeitet]
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 18. Feb 2009, 23:31
Guten Abend,

es hat funktioniert, das Brummen ist weg!!! Es lag, wie ihr gesagt habt, an der Heizspannung. Habe hier nun eine Seite auf Masse gelegt. Das Brummen ist jetzt nur noch ganz minimal zu hören, wenn man direkt am Lautsprecher "lauscht", aber aus ca. einem Meter Entfernung hört man davon schon nichts mehr. Ist also völlig ok.

Aber eine kurze Frage hab ich noch:



Wie ihr auf dem 1. Bild sehen könnt, habe ich die Schirmung des Diodenkabels als Rückleiter für das Eingangssignal genutzt und die beiden Adern zusammen an die Signalspannung gelötet. Die Cinchbuchsen haben außerdem keine Isolierung und liegen mit der Masse dirket am Gehäuse (2. Bild).
Wie soll ich die Schirmung korrekt anschließen? An den zentralen Massepunkt, oder kann sie ruhig als Rückleiter dienen? Und ist es sinnvoll Cinchbuchsen mit Isolierung zu verwenden, so dass kein dirkter Kontakt mit dem Gehäuse besteht, oder ist das egal?

So, ich hoffe das wars.. Vielen Dank nochmal! Ihr habt mir sehr geholfen!
sidolf
Inventar
#14 erstellt: 19. Feb 2009, 11:04

Vugel schrieb:
Die Cinchbuchsen haben außerdem keine Isolierung und liegen mit der Masse dirket am Gehäuse (2. Bild).
Wie soll ich die Schirmung korrekt anschließen? An den zentralen Massepunkt, oder kann sie ruhig als Rückleiter dienen? Und ist es sinnvoll Cinchbuchsen mit Isolierung zu verwenden, so dass kein dirkter Kontakt mit dem Gehäuse besteht, oder ist das egal?


Hallo Vugel,

das ist nicht egal! Die Cinchbuchsen müssen isoliert in das Gehäuse eingebaut werden! Die Massen der Cinchbuchsen gehen getrennt zur Steuerelektronik und nicht zum zentralen Gehäusemassepunkt.

An den zentralen Gehäusemassepunkt gehören in Deinem Fall nur 3 Anschlüsse:

1. Netzkabelmasse
2. Masse Steuerelektronik rechter Kanal
3. Masse Steuerelektronik linker Kanal


mehr nicht!

Jede weitere Verbindung kann zu Brummschleifen führen!

Gruß


[Beitrag von sidolf am 19. Feb 2009, 11:07 bearbeitet]
strandläufer
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 19. Feb 2009, 18:12
Sidolf,

wenn Du Die die ersten Bilder genau anschaust, wirst Du erkennen, dass es der Erbauer es "sehr gut" gemein hat. Vom zentralen Massepunkt gehen 2 Kabel nach unten weg, vermutlich zum Netzteil
danach gegen Uhrzeigersinn:
Netzbuchse,
Gehäusedeckel oben
und das letzte ist hinter "Beleuchtung" in der hinteren oberen Ecke am Chassis

die letzten beiden kabel sind recht sinnlos und führen eher zu Brummschleifen führen, wie Du schon ausführst...
cinch auf Masse, nächste Brummschleife...

gruss
Vugel
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 20. Feb 2009, 14:15
Alles klar, dann werde ich mir demnächst mal neue Cinchbuchsen bestellen. Damit wäre das Thema also erledigt. Vielen Dank nochmal!

Gruß, Vugel
Felix8952
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 28. Mrz 2009, 02:19
Hallo Vugel

Also von innen sieht dein Verstärker ja mal richtig geil aus, kannst du ev. mal ein Bild vom Verstärker im Zusammengebauten zustand posten.
Wenn er aussen genausogut aussieht, wie von innen, dann ist das Teil ja wirklich heftig.

Gruss Felix
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