Graetz Gross-Super 162W Brummt nur

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Mo888
Inventar
#1 erstellt: 07. Feb 2010, 14:51
Hallo,

ich habe das oben genannte Röhrenradio bekommen. Wenn ich es einschalte, fängt das Radio an zu Brummen. Es hört sich eigentlich so an, als würde etwas stören. Das brumen wird dann recht schnell unerträglich laut. Sonst passiert nix. Es brummt auf allen Wellenbereichen sowie auf Tonabnehmerfuktion.
Was kann das sein?
Muss ich ggf. irgendwelche Röhren austauschen, wenn ja welche? (Habe hier noch viele rumliegen)

mfg Magnus
selbstbauen
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2010, 15:14
Gleichrichterröhre AZ 41 wechseln, Elkos prüfen.

Endsufe EL 41 wechseln.

Ich würde zunächst also das Netzteil und die Endverstärkung prüfen.
E130L
Inventar
#3 erstellt: 07. Feb 2010, 15:29
Hallo,

alle Papierkondensatoren erneuern.

MfG Volker
Mo888
Inventar
#4 erstellt: 07. Feb 2010, 15:33
Also die EL 41 habe ich schon getauscht. Brummt immernoch. Eine AZ 41 habe ich hier nicht liegen, müsste ich also besorgen.
Wie prüfe ich denn mit dem Multimeter, ob Kondensatoren defekt sind?

mfg und Danke schonmal
Magnus
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Feb 2010, 17:19
Moin,

mit dem Multimeter wird das nichts.

Schau mal nach, ob aus den Kondensatoren weisses, krümeliges Zeug heraushängt.
(unten oder wenn Loch, oben)

Nur Brummen kann alles mögliche sein.

Hat das Radio noch einen elektromagnetischen Lautsprecher?

Dessen Spule wird als Drossel verwendet.

Wenn der Gesamtstrom des Gerätes dann nicht stimmt, oder die Endstufe defekt ist, brummt es stark.
(da eine Brummkompensation dann nicht mehr möglich ist)

Häufig ist der Netzelko nicht mehr richtig fest mit dem Chassis verbunden.
(entweder mit grosser Bakelitmutter geschraubt oder mit umgeknickten Lötfahnen befestigt)

Du könntest mal ohne Endröhre einschalten und die Spannungen im Netzteil messen.

Übrigens haben manche Graetz- Radios eine Sparschaltung.

Wird das Lautstärkepoti gezogen, läuft alles nur auf Sparflamme.

Das Magische Auge ist dann abgeschaltet.

Das macht die Netzteilschaltung reichlich kompliziert.

Gruss, Jens
hf500
Moderator
#6 erstellt: 07. Feb 2010, 21:30
Moin,
das mag. Auge wird bei Sparschaltung nicht abgeschaltet.
Es leuchtet nur nicht mehr grossartig, weil die Anodenspannung zu klein ist.
Sie wird etwa halbiert, der Gleichrichter wird auf einen Trafoanzapf geschaltet.

Sollte Graetz es auch anders gemacht haben, ich lerne gern dazu.

Starkes Brummen bedeutet:
- ausgefallene Lade-/Siebelkos
- Koppelkondensator der Endroehre (Fein)Schluss
- evtl vorhandener Kondensator von Anode der Endroehre nach Masse hat Schluss

Grundsaetzlich sollte man alle Papierwickelkondensatoren ersetzen, die Vergussmasse ist nach mittlerweile fast 60 Jahren rissig geworden (war sie vor 30 Jahren auch schon ;-),
Luftfeuchtigkeit dringt in den Wickel ein und sorgt fuer Feinschluesse.

Am wichtigsten sind hier zunaechst die Koppelkondensatoren an den Steuergittern von NF-Vorroehre (schon EABC80?) und Endroehre.
Auch deren Katodenelko tauschen (in 100µF/16V)

Haengen irgendwo am Netztrafo Stoerschutzkondensatoren an der Anoden- oder Primaerwicklung, dann fliegen die erstmal unbesehen raus. Sie sorgen gerne fuer durchgebrannte Sicherungen oder verbrannte Trafos.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 07. Feb 2010, 23:08
Hallo,

bei Graetz gab es meines Wissens zum einen die Sparschaltung (Ziehen am LS-Regler-Knopf). Da wurde nur die Anodenspannung halbiert.
Bei anderen Geräten (z.b. Musica Ende der 50er) gab es hingegen vorne unten links und rechts je drei Drucktasten. Da war tatsächlich eine dabei, die die Anodenversorgung für die EM abtrennte. Die restl. Anodenspannung lief aber in voller Höhe weiter.

Gruß
Bernhard
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Feb 2010, 23:17
Moin Peter, moin Berhard,

beim Magischen Auge bin ich mir nicht sicher, man sieht halt nichts mehr davon.
(besonders wenn es eh schon taub ist)

Ich meine aber zu erinnern, dass die Skalenbeleuchtung mit abgeschaltet wurde und damit auch die Heizung an der EM, bin aber nicht sicher.

Ich hatte mal ein Gerät mit 2x AZ41 (oder waren es AY/EY?), die über wilde Verschaltungen und unterschiedliche Wicklungen am Trafo angeschlossen waren.

Ganz schön unübersichtlich.

Wenn nur eine AZ41 (ist ja schon eine Doppeldiode) verwendet wird, wird es anders gelöst sein.

Die Teerkondensatoren müssen natürlich unbedingt ausgetauscht werden.
(egal ob noch OK oder nicht!)

Die meisten Fehler sind damit behoben.

Der Netzelko (meist 2x50µF, oder 2x32µF je nach Alter des Gerätes) kommt natürlich ebenso wie der Katoden- und Ratio- Elko als Fehlerquelle in Frage.
(wobei Letztere bei mir fast nie defekt waren)

Gruss, Jens
Mo888
Inventar
#9 erstellt: 08. Feb 2010, 00:15
Also diesen Sparmodus hat das Ding. Das Magische Auge geht aber auch im normalen Modus nicht. Wird wohl auch defekt sein!
Mit den ganzen Elkos muss ich mal gucken. So gut kenn ich mich da dann odch nicht aus und ich möchte da auch eigentlich nicht viel rummessen, da ich das eigentlich noch nie gemacht habe.
Lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt bei dem Ding?

mfg Magnus
hf500
Moderator
#10 erstellt: 08. Feb 2010, 00:28
Moin,
das mit dem "Lohnen" kann man nur schwer beurteilen.
Fuer die einen ist so ein Radio Elektroschrott, fuer die anderen erhaltenswertes Kulturgut.

Ich bin fuer das Erhalten. Die Graetz waren solide konstruierte Geraete mit ordentlichen Leistungen.

Den 162W kenne ich jetzt nicht, dafuer den 176W, das damalige Spitzenmodell (1953).

Was hat er denn fuer einen Roehrensatz?

73
Peter
Mo888
Inventar
#11 erstellt: 10. Feb 2010, 00:38
Ich finde auch, dass man sowas erhalten sollte. Mir würde das in der Seele wehtun, wen ich das Gerät wegschmeißen müsste.
Aber das Problem ist halt, dass ich mich da nicht an die Elektronik, bzw. an das Löten und prüfen rantraue. Und das machen zu lassen ist warscheinlich zu teuer.
Dann werde ich das Ding wohl nur so als "Deko" stehen lassen.

mfg Magnus
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