Röhrenverstärker und was bringt.

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David.L
Inventar
#1 erstellt: 26. Dez 2010, 13:30
Hallo liebe Röhrenfreunde,

... das jetzt?
Die Frage hatte mich mal vor einer etwas längeren Zeit ein Freund von mir gefragt, als ich noch einen Röhrenverstärker hatte.

Auf diese Frage konnte ich Ihm keine Antwort geben. Denn der Kaufgrund war damals bei mir der optische Grund, natürlich auch die Hoffnung auf einen anderen Klang.

Kann mir einer von Euch erklären warum Ihr Euch für eine Röhre entschlossen habt?
Was ist bei einer Röhre besser als bei einem Tarnsistorverstärker?

Wünsche allen lesern noch ein frohes Weihnachtsfest!!

Liebe Grüße

David
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Dez 2010, 15:33
Moin David,

"besser" und "schlechter" gibt es bei HiFi nur unterhalb gewisser Qualitätsgrenzen.

Darüber ist es Geschmackssache, z.T. durch "Sounding" hervorgerufen.

Bei Verstärkern gibt es sicher klangliche Unterschiede.

Röhrenverstärker haben die Lautsprecher (meistens) "nicht so im Griff" wie Transistorverstärker.

Daher gibt es sehr viel grössere Unterschiede, insbesondere an verschiedenen Lautsprechern.
(die an Transistorverstärkern "ähnlicher" klingen)

Es gibt Lautsprecher die am Röhrenverstärker unpräzise oder gar blubberig klingen.
Andersherum gibt es solche, die an Röhren freier klingen, weil deren Nachschwingen schon ohne Bedämpfung durch den Verstärker schnell aufhört.
Am Transistorverstärker fehlt dann das "Leben".
Meist sind dies Lautsprecher mit leichten, relativ hart aufgehängten Membranen.
Diese sind es auch, die von "echten Röhrenfreaks" häufig eingesetzt werden.
Ein passender Lautsprecher ist bei Röhrenverstärkern also noch mehr Voraussetzung als beim Transistorverstärker.


Es gibt technisch gesehen fast nur Vorteile für Transistoren.

Röhren können aber schon mit sehr wenig Schaltungsaufwand einwandfreie Ergebnisse abliefern.
(an passenden Lautsprechern)

Beispiel einer sehr kurzen Signalkette:

CD- Player, Treiberstufe (1/2 ECC83), Endstufe (EL84), Übertrager, Lautsprecher.

Also nur 2 aktive Bauteile je Kanal zwischen CD Player und Lautsprecher.

Bei Schallplattenwiedergabe muss diese Kette nur um 2 aktive Bauteile (ECC83)erweitert werden und der komplette Signalweg ist mit Röhren.
(CD- Player enthalten div. Halbleiter im Ausgang)

Funktionierende Transistorschaltungen sind (meist) komplizierter.

Diese Einfachheit ist auch der Vorteil für Selberbastler wie mich.
Eine übersichtliche, einfache Schaltung lässt sich wesentlich leichter aufbauen und funktioniert zuverlässig.

Röhren sind, was Überlastung und ungünstige Arbeitspunkte angeht, sehr robust.
Transistoren sind dafür mechanisch robuster und erzeugen weniger Wärme, was sich zusätzlich in niedrigerem Energieverbrauch niederschlägt.

Röhren können sehr schön aussehen und hervorragend klingen.

Transistoren sind nicht so hübsch, können aber ebenfalls hervorragend klingen.

Es gibt keine k.o.- Kriterien für eine der beiden Verstärkerarten.

Beide haben ihre Berechtigung und ihre Anhänger.

Ich mag Röhren.

Gruss, Jens
David.L
Inventar
#3 erstellt: 26. Dez 2010, 15:45
Hallo Jens,

vielen Dank für Deine (wie immer) sehr ausführlich Erklärung.

Liebe Grüße

David
Casper71
Stammgast
#4 erstellt: 27. Dez 2010, 20:33
Hallo David,

durch einige Hörsessions auf diversen Vorstellungen und Messen ist mir der sehr gute Klang aufgefallen. Als Neuling fragte ich meinen damaligen Kumpel "Sind das Röhren", er: "ja". Man muss dazu sagen, dass der Raum sehr voll war und wir hinten standen und die Gerätschaften überhaupt nicht sehen konnten.

Dieses Erlebnis hatte des öfteren, auch erst vor kurzem wieder bei einem Stereo-Workshop in Bremen.

Kurzum: Das gesamt Klangbild fand ich um einiges homogener, als bei der vorgeführten Transe.

Es gibt auch guten Kombis z. B. Dynaudio C4/NAD M3, dies klingt auch homogen, aber teuer

Aber es geht auch edler Das Flair von dem Röhrenglimmern im Halbdunkeln bei Kerzenschein und schöne feinauflösende Musik dazu - einfach entspannend.

Deshalb habe ich mir eine Röhre zugelegt.

Viele Grüße

Frank


[Beitrag von Casper71 am 27. Dez 2010, 20:34 bearbeitet]
David.L
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2010, 20:42
Hallo Frank,

dann gehe ich davon aus, dass Deine Heco Celan XT901 mit Deinem Destiny eXperience EL34 sehr gut zusammen spielen?

Danke auch für Deine Antwort.

Liebe Grüße

David
Casper71
Stammgast
#6 erstellt: 27. Dez 2010, 20:49
Ja, das kann ich guten Gewissens sagen. Es ist sehr feinauflösend, der Baß kommt gut rüber, die Bühne wird gut abgebildet.
Ich bin zufrieden.

RocknRollCowboy
Inventar
#7 erstellt: 28. Dez 2010, 01:09
Hallo David
Ich habe damals Deinen Thread mit dem Destiny teilweise mitverfolgt.
Du hast Dich also gegen eine Röhre entschieden?
Alles gut, wenn Dir ein Transistor besser gefällt.

Jeder so wie´s einem gefällt.

Ich habe hier auch eine Röhre und einen Transistor stehen. (Cayin a 55t und Kenwood KA 880). Je nachdem wie ich drauf bin und was für Musik ich hören möchte schalte ich zwischen beiden hin und her. Ist alles Geschmackssache.

Zur Zeit höre ich Willy DeVille über Röhre. Morgen vielleicht über Transistor. Egal. Hauptsache die Musik gefällt.

Schönen Gruß
Georg
Magicforce
Stammgast
#8 erstellt: 30. Dez 2010, 01:11

Hallo David
Ich habe damals Deinen Thread mit dem Destiny teilweise mitverfolgt.
Du hast Dich also gegen eine Röhre entschieden?

Ich auch, warum hast Du ihn abgegeben und was ist es stattdessen geworden ?
...spiele ja immer noch gelegentlich mit dem Gedanken dem Destiny mal eine Chance zu geben:
David.L
Inventar
#9 erstellt: 30. Dez 2010, 12:04
Hallo,


Ich auch, warum hast Du ihn abgegeben und was ist es stattdessen geworden ?


Da ich keinen Spaß mehr mit dem Destiny hatte. Wegen der ganzen Geschichte, ist vielleicht quatsch. War bei mir aber so.


...spiele ja immer noch gelegentlich mit dem Gedanken dem Destiny mal eine Chance zu geben:


Mach das, schlecht war das Gerät nicht und bei mir ging es doch gut aus.
Obwoh ich die Mail von Destiny irgend wie nicht vergessen kann.Ich bin nicht nachtragen und möchte auch nicht mehr wirklich über die Sache sprechen. Es ging gut aus und das ist/war die Haupsache.
Es ist kein anderer Verstärker geworden.

Zu Zeit spiele ich selber wieder mit dem Gedanken mir einen zuzulegen. Leider gibt es den Classic KT88 nicht mehr.

Liebe Grüße

David
Darkgrey
Stammgast
#10 erstellt: 01. Jan 2011, 18:40
Dann such dir aber lieber einen Röhrenverstärker ein oder zwei Klassen höher liegen als die Chinaböller.

Erst dann machen Röhren richtig Spaß.

Ich hab ein Röhre aus einer kleinen eurpäischen Manufaktur, deren Klang liegt jedenfalls Welten über den Cayin, Yaqin etc


[Beitrag von Darkgrey am 01. Jan 2011, 19:16 bearbeitet]
CStanke
Stammgast
#11 erstellt: 01. Jan 2011, 18:48
Hi Darkgrey!

Welche kleine Manufaktur meinst du denn?

Gruß
Darkgrey
Stammgast
#12 erstellt: 01. Jan 2011, 19:17
Amplifon.

Und die Geräte haben auch gute Bestückung mit Röhren:

2x ECC82, 4x 6N1P und 6x 6080 (6AS7G)

Reine Class A mit 2x 31 Watt
David.L
Inventar
#13 erstellt: 01. Jan 2011, 19:31
Hallo,


Amplifon


Bauen die nicht Hörgeräte?


Dann such dir aber lieber einen Röhrenverstärker ein oder zwei Klassen höher liegen als die Chinaböller.

Erst dann machen Röhren richtig Spaß.

Ich hab ein Röhre aus einer kleinen eurpäischen Manufaktur, deren Klang liegt jedenfalls Welten über den Cayin, Yaqin etc


Ich gaube das Du einen Cayin nicht mit einem Yaqin vergleichen kannst.
Cayin ist bestimmt was höherwertiges.


Amplifon.

Und die Geräte haben auch gute Bestückung mit Röhren:

2x ECC82, 4x 6N1P und 6x 6080 (6AS7G)

Reine Class A mit 2x 31 Watt


Ein Link wäre nicht schlecht gewesen.

Liebe Grüße

David


[Beitrag von David.L am 01. Jan 2011, 19:31 bearbeitet]
Darkgrey
Stammgast
#14 erstellt: 01. Jan 2011, 19:43
rorenoren
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Jan 2011, 20:39
Moin,

die sind doch nett:

http://www.atma-sphere.com/products/ma1.html

Man kann´s natürlich auch übertreiben:

http://www.atma-sphere.com/products/ma3.html

Alles OTL (Output Transformer Less, also ohne Übertrager)

Gruss, Jens


Als Zeichen für den nicht ganz ernst gemeinten Beitrag, der Grinsesmiley:
heip
Inventar
#16 erstellt: 12. Jan 2011, 13:43

rorenoren schrieb:
Moin, die sind doch nett: http://www.atma-sphere.com/products/ma1.html
:D


Wow, 1Kw Elektroheizung, ohne Speichermedium (Eisenlos), Feuerfeste Unterlage wird empfohlen .... .

Gruß

Heino
Tirips
Stammgast
#17 erstellt: 12. Jan 2011, 16:17
Ich habe das Gefühl, das mir bei einem Röhrenverstärker mehr Klang entgegen kommt
mehr gefühlte Musik im Raum, nicht so leer und Steril wie bei einer ( Messtechnisch wahrscheinlich besseren) Transe.
das war/ist der Grund für mich gewesen, das ein Glühbirnen Verstärker ins Haus kommt
viele grüße
heip
Inventar
#18 erstellt: 12. Jan 2011, 18:00

Tirips schrieb:
Ich habe das Gefühl, das mir bei einem Röhrenverstärker mehr Klang entgegen kommt
mehr gefühlte Musik im Raum, nicht so leer und Steril wie bei einer ( Messtechnisch wahrscheinlich besseren) Transe.
das war/ist der Grund für mich gewesen, das ein Glühbirnen Verstärker ins Haus kommt
viele grüße


Genau, das ist 100%tig das Argument, weswegen ich meine beiden Gitarrenamps "in Röhre" hab' . Und wenn ich'n bischen mehr üben würde, wäre bei mir auch mehr gefühlte Musik im (Übungs-) Raum.

:-)

Der Vox is' übrigends, wenn ich mich recht erinnere, auch'n Class A, jedenfalls kannst du nach 30min nich' mehr auf dem Teil sitzen ....
Edit: Stimmt wohl nich' mit Class A: http://de.wikipedia.org/wiki/Vox_AC30, ist aber trotzdem zu warm .... .

Gruß

Heino


[Beitrag von heip am 13. Jan 2011, 01:49 bearbeitet]
heip
Inventar
#19 erstellt: 22. Jan 2011, 10:53

rorenoren schrieb:
Moin David,

"besser" und "schlechter" gibt es bei HiFi nur unterhalb gewisser Qualitätsgrenzen.

Darüber ist es Geschmackssache, z.T. durch "Sounding" hervorgerufen.

Bei Verstärkern gibt es sicher klangliche Unterschiede.

Röhrenverstärker haben die Lautsprecher (meistens) "nicht so im Griff" wie Transistorverstärker.

Daher gibt es sehr viel grössere Unterschiede, insbesondere an verschiedenen Lautsprechern.
(die an Transistorverstärkern "ähnlicher" klingen)

Es gibt Lautsprecher die am Röhrenverstärker unpräzise oder gar blubberig klingen.
Andersherum gibt es solche, die an Röhren freier klingen, weil deren Nachschwingen schon ohne Bedämpfung durch den Verstärker schnell aufhört.
Am Transistorverstärker fehlt dann das "Leben".
Meist sind dies Lautsprecher mit leichten, relativ hart aufgehängten Membranen.
Diese sind es auch, die von "echten Röhrenfreaks" häufig eingesetzt werden.
Ein passender Lautsprecher ist bei Röhrenverstärkern also noch mehr Voraussetzung als beim Transistorverstärker.


Es gibt technisch gesehen fast nur Vorteile für Transistoren.

Röhren können aber schon mit sehr wenig Schaltungsaufwand einwandfreie Ergebnisse abliefern.
(an passenden Lautsprechern)

Beispiel einer sehr kurzen Signalkette:

CD- Player, Treiberstufe (1/2 ECC83), Endstufe (EL84), Übertrager, Lautsprecher.

Also nur 2 aktive Bauteile je Kanal zwischen CD Player und Lautsprecher.

Bei Schallplattenwiedergabe muss diese Kette nur um 2 aktive Bauteile (ECC83)erweitert werden und der komplette Signalweg ist mit Röhren.
(CD- Player enthalten div. Halbleiter im Ausgang)

Funktionierende Transistorschaltungen sind (meist) komplizierter.

Diese Einfachheit ist auch der Vorteil für Selberbastler wie mich.
Eine übersichtliche, einfache Schaltung lässt sich wesentlich leichter aufbauen und funktioniert zuverlässig.

Röhren sind, was Überlastung und ungünstige Arbeitspunkte angeht, sehr robust.
Transistoren sind dafür mechanisch robuster und erzeugen weniger Wärme, was sich zusätzlich in niedrigerem Energieverbrauch niederschlägt.

Röhren können sehr schön aussehen und hervorragend klingen.

Transistoren sind nicht so hübsch, können aber ebenfalls hervorragend klingen.

Es gibt keine k.o.- Kriterien für eine der beiden Verstärkerarten.

Beide haben ihre Berechtigung und ihre Anhänger.

Ich mag Röhren.

Gruss, Jens



Moin Jens,
Dank für diesen schönen, "emotional" formulierten Beitrag.

Gruß
Heino


[Beitrag von heip am 22. Jan 2011, 10:53 bearbeitet]
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