Röhrenverstärker Projekt

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cbrdriver
Stammgast
#1 erstellt: 13. Dez 2011, 18:26
Hallo Gemeinde ,
nachdem ich also (auch dank eurer Hilfe) festgestellt habe das China Amps eher nicht mein Beuteschema sind hab ich nun einen netten kleinen Stereo Amp aus 2x ECC83 und 2x EL95 besorgt , logischerweise eintakt.
Kommt aus ner Musiktruhe und reicht erstmal völlig aus , da ich damit sowieso nur meine LPs in normaler Lautstärke hören will.
Die Übertrager aus den 60igern taugen sicher mehr als der neue China-Kram also kann man später sogar noch was mit anfangen wenn es mehr werden soll.
Ich habe noch ein Radio in Stereo mit Röhrenvorstufe und Transistor Endstufe , ich überlege da einen kleinen Frankenstein zu bauen.
Den MM Vorverstärker aus dem Radio mit dem Amp betreiben
Wir werden sehen , es kommen bestimmt noch mehr Fragen.

Erstmal die ganz primitiven.

1 Ich möchte mehrere Eingänge und einen geschalteten Lineout realisieren und wollte Fragen wie ich die Umschaltung am besten mache so dass ich Knacken verhindere.Kann ich das bedämpfen oder verhindern ? Bitte denkt daran es ist mein erster Röhren Gehversuch , ich freue mich wenn es Relais für 30€ gibt aber das ist etwas am Ziel vorbei.

2 Sind RG 174 Kabel geeignet um die Signalleitungen im inneren des Gehäuses zu realisieren? Welche benutzt ihr?

3 Ist es möglich die Leitungen der Röhrensockel einfach zu verlängern um diese "Optisch wirksam" zu Plazieren oder muss ich dabei auf irgendwas achten?
Bzw gibt es "Röhrendummys" um eine Verlängerung zu bauen?
Sockel Bekommt man ja genug und die Schaltung könnte dann so bleiben!

Danke schonmal.


[Beitrag von cbrdriver am 13. Dez 2011, 18:36 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 14. Dez 2011, 11:35
Hallo,


cbrdriver schrieb:

1 Ich möchte mehrere Eingänge und einen geschalteten Lineout realisieren und wollte Fragen wie ich die Umschaltung am besten mache so dass ich Knacken verhindere.

nun, Du könntest nichtunterbrechende Stufenschalter verwenden. Damit vermeidest Du, daß der Eingang kurzfristig offen ist.




cbrdriver schrieb:
3 Ist es möglich die Leitungen der Röhrensockel einfach zu verlängern um diese "Optisch wirksam" zu Plazieren oder muss ich dabei auf irgendwas achten?
Bzw gibt es "Röhrendummys" um eine Verlängerung zu bauen?
Sockel Bekommt man ja genug und die Schaltung könnte dann so bleiben!

Röhrensockel kann man nicht verlängern, außer man ist ein begnadeter Glasbläser und hat eine Vakuumpumpe daheim. Der Röhrensockel befindet sich unten an der Röhre. Was Du meinst, sind Röhrenfassungen. Aber auch da ist das eher eine schlechte Idee, weil Röhrenschaltungen recht hochohmige Gebilde sind, die auf Leitungsverlängerungen zuallermeist mit Brummen oder wilde Rückkopplungen reagieren.

MfG
DB
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 14. Dez 2011, 12:48
Das Knacken eines Eingangsumschalters kommt manchmal auch davon, dass der Koppelkondensator der Vorstufe beim Umschalten entladen wird. Das kann man verhindern, indem man jeden Eingangs-Kontakt mit einem Widerstand gegen Masse verbindet und damit die Koppelkondensatoren entlädt. Bei mir hat ein 4,7 kOhm Widerstand das Knacken beseitigt. Dieser Widerstand darf aber den Ausgang der Vorstufe nicht belasten. Wenn es ein Gerät (CD-Player) ist, dann geht der zumeist in Ordnung.

Im Inneren des Gehäuses würde ich nur einfache Drähte nehmen, eine Abschirmung ist immer dann nicht notwendig, wenn die Leitungen dicht am Gehäuse und weit weg von Wechselstrom führende Leitungen liegen. Bei der freien Verdrahtung sollte man keine Kabelbäume schaffen, also Leitungen nicht über lange Strecken parallel führen.

Es gibt Stecker mit Noval-Norm, in die man auch eine Stange einschrauben kann und die man dann mit einer Röhrenfassung verbinden kann. Man kann aber auch die Fassung an das Gehäuse schrauben!
cbrdriver
Stammgast
#4 erstellt: 14. Dez 2011, 18:00
ok erstmal danke!
soweit komme ich mit

wieso sollte ich keine geschirmten Leitungen nehmen?

die röhren bleiben wo sie sind am ende hat sich wirklich einer was bei gedacht

wie muss der Vorwiederstand am Ausgang bemessen sein wenn ich nen Kopfhöreranschluß mit anbauen möchte?
selbstbauen
Inventar
#5 erstellt: 14. Dez 2011, 18:43
Ich meine nur, man braucht in der Regel keine Abschirmungen im Inneren, wenn man die Leitungen sorgfältig verlegt.

Abschirmungen wirken immer auch wie ein kleiner Kondensator, der hohe Töne ableitet. Ob dieser Effekt der Abschirmung hörbar wird, liegt an dem Innenwiderstand der vorausgehenden Schaltung. Bei einer ECC83 ist er sehr hoch und einige zig Pikofarad können schon die Höhen beschneiden.

Einen Kopfhöreranschluss am Ausgang, der für Lautsprecher vorgesehen ist, geht in der Regel nicht. Dieser Ausgang muss mit etwa 3 bis 10 Ohm abgeschlossen werden. Kopfhörer beginnen zumeist bei 30 Ohm, haben oft 600 oder mehr Ohm. Der Ausgangsübertrager könnte durchschlagen. Außerdem liegt die Leistungsaufnahme von Kopfhörern im Milliwattbereich. Man braucht also eine zusätzliche Röhre speziell für den Kopfhörer.
cbrdriver
Stammgast
#6 erstellt: 14. Dez 2011, 19:03
das mit der Schirmung verstehe ich , ist nachvollziehbar

was mir nicht so recht einleuchten will ist der Teil mit dem Kopfhörer wenn ich 8 ohm Boxen habe kann ich ja auch nochmal mit 8 parallel rangehen und hab 4 Ohm!
Kirchhoff sagt: Die Summe zweier Wiederstände parallel muss kleiner sein als der kleinere Einzelwiederstand und wenn beide gleich sind teilt sich der Strom und der Wiederstand!

Wieso geht das bei Kopfhörern nicht?

ein Member hier verkauft doch sogar Röhrenverstärker und bietet ein entsprechendes Teil als Zubehör an
da kann ja auch nicht viel los sein außer Wiederstände , auch wenn sein Gehäuse hübsch ist


[Beitrag von cbrdriver am 14. Dez 2011, 20:04 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#7 erstellt: 15. Dez 2011, 12:41
Jetzt begreife ich: Du willst einen Leistungsausgang mit einem Kopfhörer und einem Lastwidestand parallel betreiben.

Klar, das geht. Ein Widerstand von 10 Ohm / 10 Watt würde den Ausgang egal ob am 4 oder 8 Ohm Ausgang ausreichen belasten. Ein 600 Ohm Kopfhörer ebenso wie ein 35 Ohm Hörer könnten dann sicher betrieben werden.

Bei dieser Lösung würde aber ein 600 Ohm Kopfhörer nur noch mit 80 Milliwatt versorgt, wenn der Verstärker 5 Watt Leistung erzeugt. Da hört mann nicht mehr viel.
cbrdriver
Stammgast
#8 erstellt: 15. Dez 2011, 23:46
Vielen Dank
du verstehst mich !

so nun ist fast fertig und ich habe ein RIESEN Problem : auf den Übertragern steht keine Angabe zum Wiederstand.
Kann ich das irgendwie ausmessen ?
ich will da jetzt keine Last geben und dann macht es Zapp und duster,wäre doof
da bräuchte ich nochmal dringend Hilfe

Danke schonmal


[Beitrag von cbrdriver am 15. Dez 2011, 23:49 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#9 erstellt: 16. Dez 2011, 00:49
Keine Sorge, die Verstärker der damaligen Zeit (Musiktruhe) hatten meist eine Sekundärwicklung, die für 5 Ohm ausgelegt war.
cbrdriver
Stammgast
#10 erstellt: 16. Dez 2011, 01:12
leider , bzw nett vom Vorbesitzer sie sind nicht Original sondern größer
leider hat er aber einige Kabel abgeschnitten!
nur was hat er nun abgeschnitten 16 , 4 oder 8

muss doch möglich sein sowas zu errechen aus dem Wiederstand beider Spulen im Trafo?

wäre mir echt lieb weil ich trau mich nicht *Zitter*


[Beitrag von cbrdriver am 16. Dez 2011, 01:13 bearbeitet]
E130L
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2011, 02:25
Hallo,


Bei dieser Lösung würde aber ein 600 Ohm Kopfhörer nur noch mit 80 Milliwatt versorgt, wenn der Verstärker 5 Watt Leistung erzeugt. Da hört mann nicht mehr viel.


Die 80mW erträgst Du bei einem guten KH nur mit Ohropax

MfG
Volker
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Dez 2011, 11:11
Moin,

stammen die Übertrager von KöCo, bzw. aus einem Nordmende Gerät?
Da sind die Anschlüsse ab Werk z.T. abgeschnitten, meistens der 8 (oder 10) Ohm Anschluss.
Benutzen kann man sie aber trotzdem, wenn man Kabel dranlötet.
Die Anschlüsse sind auch oft auf der Isolierung der Wicklung bezeichnet.
(inkl. Farbgebung)

Für EL84 Eintakt wurden damals meistens 7kOhm prim. zu 5 Ohm sek. verwendet.
(ergibt theoretisch 4W bei 10% Klirr)
D.h. lt. Datenblatt, dass der Katodenwiderstand bei 250V Ub 170 Ohm haben soll.
Den gibt´s nicht "mal eben so", daher habe ich immer 180 Ohm verwendet, geht wunderbar.
Mach mal Fotos von den Teilen, dann kann man mehr dazu sagen.

Die Kabel zur Röhrenfassung müssen immer so kurz wie möglich sein, sonst besteht ein erhöhtes Risiko des Schwingens.
Daher ist eine Verlängerung/Umsetzung unschön.
(kann auch klappen, aber.....)

Ein Knacken beim Umschalten kommt durch Gleichspannungsreste am Ausgang der Quelle oder am Gitter der Vorstufenröhre.
Das sollte eigentlich gar nicht vorkommen.
Man kann jedem Eingang 100kOhm gegen Masse spendieren, dann kommt zumindest von der Quelle nichts mehr.
(es sei denn defekt oder Fehlkonstruktion)
Die Vorstufe sollte am Gitter gleichspannungsfrei sein, alles andere deutet auf Schwingen oder einen anderen Fehler hin.
Da muss man den Fehler einkreisen.
Bei mir knackt nur Phono ganz leicht.
(ebenfalls Röhre)

Andersherum, wenn eine Röhrenvorstufe an einer Transistorendstufe betrieben wird, kommt es zu Gleichspannungsproblemen während der Aufheizphase.
Andere Baustelle, hier irrelevant.
(Verzögerungsschaltung)

Geschirmte Leitungen können sinnvoll sein, wenn empfindliche Signale z.B. unter den Übertragern durchgeführt werden, oder das Gehäuse nicht aus Metall ist.
Ich verwende fast nur nicht abgeschirmte Leitungen und es stört/brummt nichts.
(ausser Handy und DECT Telefon in unmittelbarer Nähe, davon lässt sich aber fast jedes Gerät stören)

Mit Kopfhörer könntest du Brummprobleme haben.
Da muss das Netzteil wirklich perfekt sein, es sei denn, du baust einen Spannungsteiler für den KH Ausgang.
(wüsste jetzt keine Dimensionierung)
Dann reduziert sich das Brummen und Rauschen entsprechend.
Leistung gibt´s allemal genug.

Gruss, Jens
cbrdriver
Stammgast
#13 erstellt: 16. Dez 2011, 12:11
Die Übertrager sind fast neu , kein Teil aus den 60 igern.

Ich bräuchte also wirklich ein Messverfahren.

Alles andere hat gut geklappt Dankeschön.
sidolf
Inventar
#14 erstellt: 16. Dez 2011, 14:59

cbrdriver schrieb:
Ich bräuchte also wirklich ein Messverfahren.


Hallo cbrdriver,

Was möchtest Du wissen? Den Ra bzw. Raa? Wenn ja, das ist ganz einfach:

1. Ermitteln des Übersetzungsverhälnisses T

Du legst eine Wechselspannung, sagen wir mal etwa 6 Veff (50Hz) an die Sekundärseite des AÜ (dicke Drähte). Jetzt wird die Spannung auf der Primärseite gemessen (Vorsicht Hochspannung). Wenn jetzt z.B. auf der Primärseite 150V germessen werden, dann hast Du ein Übersetzungsverhältnis von:

T = Vprim / Vsec; 150V / 6V = 25; T = 25

2. Bestimmung des Ra, bzw. Raa

Ra(a) = T² x Rlast; 25 x 25 x 8 Ohm = 5000; Ra(a) = 5K

Rlast ist der Ohmwert, im Beispiel 8 Ohm, der Box, die Du am Aü betreiben möchtest. Wenn Du eine 4 Ohm Box anschließt, dann sinkt der Ra(a) auf 2,5K. Ra(a) bezogen auf 50Hz!

Die Messung funktioniert auch andersherum, also die 6V an die Primärseite und die Spannung auf der Sekundärseite messen. Diese Methode ist ungefährlicher, aber Du brauchst hierfür ein Messgerät mit mindestens 3 Nachkommastellen.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 16. Dez 2011, 15:05 bearbeitet]
cbrdriver
Stammgast
#15 erstellt: 16. Dez 2011, 17:13
super ..... 4 ohm


[Beitrag von cbrdriver am 16. Dez 2011, 18:07 bearbeitet]
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