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AMPLITON TS 3000 Service Manual

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kaschube1
Neuling
#1 erstellt: 26. Dez 2011, 22:39
Hallo,
bin neu hier wollte mich kurz vorstellen,Elektronik ist mein Hobby.
Meistens restauriere ich Geräte aus dem 60 70 80 er Jahre.
Aktuell suche ich ein Service Manual für AMPLITON TS 3000
oder zumindest ein Schaltplan.Kann mir jemand helfen?

Gruß
Andreas57
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 29. Dez 2011, 14:10
Den Schaltplan kann ich anbieten. Schick mir mal eine PM mit Deiner eMail, ich schicke Dir den Plan als JPG.

Übrigens ein Service Manual könnte ich auch noch gebrauchen.

Bis bald
kaschube1
Neuling
#3 erstellt: 30. Dez 2011, 00:33
Danke Andreas57

und Frohes Neues Jahr
Geloso
Neuling
#4 erstellt: 08. Okt 2012, 21:09
Habe auch eine frage uber tas Ampliton Ts 3000.
Ich habe dieses gerat vor 2 jahre her gekauft , aber der klang ist nich so toll wie ich es mir vorgestelt habe.
Es scheint das der vorbesitser neu condensatoren rein gebaut hat.
Ein schaltbild habe ich immer noch nicht gefunden bis ich hier was druber gelesen habe.
Wurde mich um das gerat wieder fit und original zu machen freuen uber ein schaltbild.

Gruss aus Holland., Hilko.
Marcus67*
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Okt 2012, 07:29
Hallo Hilko,
von der TS3000 und auch TS5000 habe ich bis heute 5 Stück repariert/restauriert/revidiert. Selbst besitze ich auch eine TS3000.
Von all den TSen, die mir bisher unter die Finger kamen, war keine gleich wie die andere. Die Originalschaltung wurde einige Male vom Hersteller selbst verändert.
Natürlich waren einige auch stark verbastelt und verschlimmbessert. Aber alle haben heute mehr oder weniger das gleiche mörderische Problem mit Überheizung, zu hoher Anodenspannung und damit verbundener Überlastung der Endröhren. Noch dazu ist die TS-3000 mit gemeinsamen Katodenwiderstand von 250 Ohm konstruiert, was zu niedrig ist und die Überlastung noch größer macht und fast unvermeidliche Unsymmetrien der Endröhren in deren Tod mündet und bis dahin noch dazu stark zerrt.

Bitte nicht falsch verstehen, die TS-3000 ist eine hervorragende Endstufe, wenn sie in den vorgesehenen Parametern läuft, was damals mit 220V Netzspannung gerade so an der Grenze war (eigentlich schon darüber !) und heute bei ca. 235V Netzspannung einfach nicht mehr möglich ist.

Die TS muß in die beste Originalschaltung zurückversetzt werden und spannungs-strommäßig den heutigen Verhältnissen anpasst werden.

Eine richtig gut gemachte TS-3000 kann wunderbar spielen !

Viele Grüße
Marcus

PS: Bei Interesse bin ich bei der Restauration gerne behilflich.

TS-3000


[Beitrag von Marcus67* am 12. Okt 2012, 20:02 bearbeitet]
Geloso
Neuling
#6 erstellt: 13. Okt 2012, 12:56
Hallo Waldemar.

Habe ich wirklich nicht gut nach dem verstarker gesehen.
Habe mich , wie im email schon gesagt gewundert wie so da denn EL34 rohren auf dem verstarker stehen.
Nachdem ich noch mal nach gesehen habe handelt es sich um denn TS5000 , des wegen habe ich da 6550 rohren auf der amp stat EL34
Na ja , es ist nicht slim , fehler passieren ab und zu mal sage ich mal.
Danke fur die unterlagen und info.

Gruss Hilko.
Geloso
Neuling
#7 erstellt: 13. Okt 2012, 13:06
Hallo Marcus.

Was ich gerne noch gewust hatte is : gibt es kein original schaltbild von diesen verstarker.
Wenn ich suche ist wenig info im netz vorhanden.
Will der verstarker wieder original machen , aber was da derzeitig verbaut war , keine ahnung.
So wie du sagst sind diese teile ofter modifiziert.
Der netztrafo ist ja kein problem , habe hier einen spartrafo , der bringt alles wieder nach 220 volt.
Aber so wie die jetzt verbaut ist hat es : viel hoch , viel bass und wenig mittel tone.
Da fehlt mir zuviel , das solte nicht so sein wenn es die richtige teile hat.
Lohnt es sich der verstarker vollig wieder in stand zu setzen , habe keine ahnung was so ein teil heut zu tage noch an wert hat.

Hilko
Tucca
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 13. Okt 2012, 14:21
Hallo Hilko,

einen Plan für den TS5000 gibt es hier .

Grüße,

Michael
Johanna55
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Okt 2012, 13:57
Hey,

der Plan ist wirklich super. Der ist unglaublich interessant!!
Geloso
Neuling
#10 erstellt: 22. Okt 2012, 21:42
Hallo Tucca.

Handelt es sich beim schaltbild um das original?
Ich habe da andere condensator werte auf die platine hier.
So sind da 2 condensatoren mit einen frage zeichen im schaltbild zu sehen.
Ich weis nicht ob mein gerat die original condensatoren hat.

Gruss aus Holland , Hilko
Tucca
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 22. Okt 2012, 23:23
Hallo Hilko,

ob es sich um den Originalplan handelt, kann ich Dir nicht sagen. Zumindest sieht das Bild für mich so aus, als ob es sich um eine schlechte Kopie eines professionell erstellten Schaltplanes handelt.
An Deiner Stelle würde ich mich an Claudio Bonavolta, den Betreiber der Internetseite wenden. Hier findest Du seine Emailadresse, er wird mit Sicherheit etwas zum Plan sagen können.

Grüße,

Michael
Marcus67*
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Okt 2012, 14:30
Hallo an Alle,
nur zur Info: Der Schaltplan der TS3000 ist signifikant anders als der der TS5000 !

Bitte nicht verwechseln !

Viele Grüße
Marcus
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 16. Jun 2020, 08:49
Hallo zusammen.

Habe auch gerade eine Ampliton TS 3000 erworben und bin auf der Suche nach Rat zur Überholung. Der Verkäufer hat eine original Bedienungsanleitung versprochen. Leider war die nicht mit dabei.

Ampliton TS 3000

Prinzipiell sieht alles gut aus, nichts verbastelt. Ich möchte das auch - soweit es geht - so lassen und nur die wirklich nötigen Servicearbeiten vornehmen. Grundsätzlich bin ich kein Freund davon, bei alten Geräten erstmal alles rauszubaggern und dann komplett neu zu machen.

Der Verstärker läuft also prinzipiell, zeigt aber deutliches Netzbrummen. Das Netzteil wird nicht direkt heiss, eher handwarm. Die Röhren heizen sich aber enorm auf. Sie fangen nicht an zu glühen, die Abwärme scheint mir aber zu hoch. Allerdings fehlt mir hier die Referenz.

Ich würde gerne versuchen den Netztrafo für 230V neu wickeln zu lassen - ich weiss, vermutlich sehr teuer... und dafür die Schaltung soweit es geht dann bei der ursprünglichen Auslegung belassen (ggfs. Elkos wechseln...).

Meine Frage: Was sagt ihr? Ist das zu empfehlen, was sollte auch dann auf jeden Fall gemacht werden? Und - das ist die eigentliche Frage - hat jemand den Schaltplan für mich, vor allem bezüglich der sekundärseitigen Spannungen am Netztrafo. 2x 6,3V vermute ich, und dann? 420V? Da bin ich überfragt...

Über Hilfe würde ich mich freuen!
DB
Inventar
#14 erstellt: 17. Jun 2020, 19:38
Hallo,


telosvisor (Beitrag #13) schrieb:

Der Verstärker läuft also prinzipiell, zeigt aber deutliches Netzbrummen.

dem sollte man nachgehen.


telosvisor (Beitrag #13) schrieb:
Die Röhren heizen sich aber enorm auf. Sie fangen nicht an zu glühen, die Abwärme scheint mir aber zu hoch. Allerdings fehlt mir hier die Referenz.

Schau mal hier im Datenblatt der EL34 nach den Grenzdaten.



telosvisor (Beitrag #13) schrieb:
Ich würde gerne versuchen den Netztrafo für 230V neu wickeln zu lassen - ich weiss, vermutlich sehr teuer... und dafür die Schaltung soweit es geht dann bei der ursprünglichen Auslegung belassen (ggfs. Elkos wechseln...).

Ich würde vorschlagen, erst einmal zu messen.


telosvisor (Beitrag #13) schrieb:

Was sagt ihr? Ist das zu empfehlen, was sollte auch dann auf jeden Fall gemacht werden? Und - das ist die eigentliche Frage - hat jemand den Schaltplan für mich, vor allem bezüglich der sekundärseitigen Spannungen am Netztrafo. 2x 6,3V vermute ich, und dann? 420V? Da bin ich überfragt...

Röhrenverstärker sind keine Raketenwissenschaft. So ähnlich wird die Schaltung wohl auch beschaffen sein.

Du könntest zunächst einmal an den EL34 arbeiten: Gleichspannung an k, g1, g2, a sowie den Wert des Katodenwiderstandes bestimmen. Die Heizspannung könntest Du auch noch messen.
Die Messerei veranstaltest Du aber bitte nur, wenn Du mit elektrischen Dingen vertraut bist.


MfG
DB
DB
Inventar
#15 erstellt: 20. Jun 2020, 10:17
Und?
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 20. Jun 2020, 12:02
Zwischenzeitlich habe ich doch noch einen Schaltplan zur Ampliton TS 3000 gefunden.

Ampliton TS 3000 Schematics

In der Tat ist der Schaltplan sehr ähnlich zum dem der TS 5000, weniger zur TS 3030. Durch Vergleich mit meinem Verstärker und auch im Austausch mit dem Forenuser Marcus67* habe ich schnell gesehen, dass an meiner TS 3000 doch schon ganz ordentlich gebastelt worden ist.

Ich werde jetzt erstmal versuchen, den Verstärker auf einen Zustand zurück zu bauen, der dem Original so gut wie möglich entspricht. Dann schaue ich weiter...

Leider sind auf dem Schaltplan keine Bauteil Werte eingetragen, was den Abgleich ziemlich erschwert. Ich trage das gerade mal in einer Excel Liste zusammen, die ich später auch gerne teile. Wer dabei mithelfen kann, oder die Werte schon hat, ist herzlich willkommen.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 20. Jun 2020, 12:23
...und schon habe ich rausgefunden, dass einer der Kondensatoren zur Ruhestromeinstellung auf einer Seite abgerissen ist. Da kommt bestimmt noch mehr...
Pertinaxer
Stammgast
#18 erstellt: 21. Jun 2020, 09:09
Hallo,

wenn ich mir den Schaltplan der 3000er Endstufe anschaue dann hat der doch eine sehr starke Ähnlichkeit zur X-fach bewährten Mullard 5-20;
Plan z.B. hier:

http://www.preservat...ullard_520_schem.jpg

Die dort eingetragenen Spannungswerte für die Endröhren sollten im Ampliton nicht signifikant abweichen.

Beste Grüße

Pertinaxer
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 21. Jun 2020, 10:25
Stimmt! Der Mullard 5-20 schien mir ebenfalls sehr ähnlich. Hier gibt es auch noch eine Anleitung zum Nachbauen...

http://www.r-type.org/articles/art-003d.htm


[Beitrag von telosvisor am 21. Jun 2020, 10:25 bearbeitet]
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 21. Jun 2020, 10:34
Das Netzteil scheint soweit zu funktionieren. Ich habe allerdings auf der Eingangsseite des Netztrafos üppige 238V~ und dadurch sind die generierten Versorgungsspannungen auf der Sekundärseite sehr hoch. Direkt auf der Sekundärseite des Netztrafos sind es schon 2x 7.5V~ und 1x 417V~. Nach dem Gleichrichten dann 9.3V und 570V.
Pertinaxer
Stammgast
#21 erstellt: 25. Jun 2020, 18:54
Hallo,

ich vermute das sind Leerlaufspannungen ohne Röhren, die du hier angibst.
Diese gehen bei Belastung noch deutlich "in die Knie".
Ohne gesteckte Röhren hat das sehr wenig Aussagekraft.

Um die Endröhren zu schonen kannst du ad hoc an JEDER Endröhrenkathode
einen eigenen Rk = 680 Ohm /5 W setzen und mit einem Elko bypassen.
Das Produkt aus Spannung (Endröhrenkathode gegen Endröhrenanode) und Strom (indirekt messen über den Spannungsabfall an Rk)
ist die an Wärme verbratene Endröhrenleistung. Dies sollte 20W nicht überschreiten. (Eine EL34 kann 25W ab)

Die Heizspannung drückst du durch einen geeigenten Keramikvorwiderstand auf 6,3V (z.B. 1 Ohm/5W)
Probieren und messen.

Gruss Pertinaxer
DB
Inventar
#22 erstellt: 26. Jun 2020, 07:05
Ohne eingesetzte Röhren ist das Ganze pure Kaffeesatzleserei.
417V~ halte ich für ein Gerücht, eben wegen der vollautomatischen Gittervorspannung.
Das Datenblatt https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf umreißt die Möglichkeiten und Arbeitspunkte deutlich.

680 Ohm als Katodenwiderstand sind dann auch viel zuviel.
Wenn schon, dann müßte man eine belastungsunabhängige zusätzliche Gittervorspannung erzeugen (und den ungeeigneten Ultralinearbetrieb entfernen).


MfG
DB
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 26. Jun 2020, 08:20
Vielen Dank für die Anregungen bisher!

Zwischenzeitlich und mit dem Vergleich zum Schaltplan hatte sich gezeigt, dass doch mehr an dem Verstärker gebastelt wurde, als es auf den ersten Blick aussah (auch am Netzteil). Nächste Woche werde ich mal ein paar neue Fotos posten, mit dem dann wieder vollständig auf Originalschaltung zurückgebauten Verstärker.

Erst dann will ich Röhren einsetzen und unter realistischen Bedingungen messen. Wie oben schon erwähnt, habe ich bisher nur gemessen, was auf der Sekundärseite des Netztrafos rauskommt, ohne Last. Das hat aber natürlich nichts mit der Leerlaufspannung zu tun, wäre aber interessant, wenn jemand Referenzwerte hätte, von seinem TS 3000 Netztrafo...

Zusätzlich habe ich mich mal nach einem Spartrafo 230V auf 220V umgesehen und bin auf "Feutron 1223" gestossen. Vielleicht ist es später doch die einfachere Lösung so etwas vorzuschalten, um mögliche Umbauten für 230V zu vermeiden, die dann doch wieder irgendwie in das Verstärkerkonzept eingreifen. Der oben genannte Spartrafo ist mit 200VA angegeben. Meint Ihr, das ist ausreichend, für den Betrieb der TS 3000?
DB
Inventar
#24 erstellt: 26. Jun 2020, 08:49
Den Spatrafo kannst Du probieren, mußt halt schauen ob er überhitzt.
An Deiner Stelle würde ich erst einmal schauen, wie sich das unverbastelte Gerät direkt am Netz verhält. Dann kann man immer noch überlegen, was zu tun wäre.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 28. Jun 2020, 12:10
Ich habe mittlerweile den Rückbau auf Originalzustand soweit abgeschlossen und auch die ersten Messungen an der TS 3000 vorgenommen. Hier mal der aktuelle Stand der Dinge...

Hier von unten...
Ampliton TS 3000 unten

...und nochmal von oben...
Ampliton TS 3000 oben

Es sieht doch jetzt schon viel aufgeräumter aus. Neben den neu verdrahteten Kathodenwiderständen und -Kondensatoren, wurde auch am Netzteil der kleine Gleichrichter und der Siebwiderstand dahinter ausgetauscht, damit war auch die nachträglich angebrachte dicke Diode auf der Netzteilplatine überflüssig. Ausserdem wurden am Netzteil auch eine Widerstandsplatine und ein 10R Widerstand entfernt, die wohl zur Anpassung an 230V dienen sollten. Ebenso kamen die kleinen Widerstände hinter den braunen CR Kabeln (von den Ausgangsübertragern zu den Vorverstärker Platinen) wieder nach oben auf die Vorverstärker Platinen, wo sie hingehören und haben jetzt wieder 6.8k anstatt der 98R, die zur "Verbesserung" gewählt worden waren...


[Beitrag von telosvisor am 28. Jun 2020, 12:11 bearbeitet]
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 28. Jun 2020, 13:03
So, und was sagen jetzt die Messwerte?

Hier erstmal noch ein Bild zur Bezeichnung der Röhren bei meinem Verstärker:
Ampliton TS 3000 Tubes

Gestern bei einer Netzspannung von 235V kam dann Folgendes heraus:

Ua: 507V
...also deutlich höher als die 430-470V, die ich auf Plänen zu den TS3030, TS3000 und TS5000 finden konnte.

Uk L3a/L4a: 38.3V
Uk L3b/L4b: 37.6V

Dann habe ich mal die Schirmgitterwiderstände (R20) gemessen, und auch die Spannungen darüber. Das war sehr aufschlussreich:

L3a: 317.7R, 2.25V -> 7mA
L3b: 328.6R, 1.61V -> 4.9mA
L4a: 328.6R, 2.1V -> 6.4mA
L4b: 321.8R, 2.64V -> 8.2mA

Die Widerstände sind zwar alle noch im 5% Toleranzbereich für 330R, allerdings macht sich der Ausreißer bei L3a schon etwas bemerkbar... Problematisch scheint mir aber vor allem die deutlich niedrigere Schirmgitterspannung von L3b.

Warum ist das interessant? Ich habe mir zwischenzeitlich einen Bias (Kathoden-) Messadapter besorgt. Damit kann ich den Ruhestrom direkt am Röhrensockel messen. Allerdings müssen bei der Methode die Gitterströme zum Messergebnis dazu addiert werden. Dabei ist aber wohl einzig der Schirmgitterstrom wirklich relevant.

Über den Bias Adapter kam dann (inkl. Schirmgitterströme) gestern das hier heraus:

L3a: 62mA
L3b: 45.9mA
L4a: 56.4mA
L4b: 70.2mA

L3b war ja die Röhre mit der niedrigen Schirmgitterspannung und hat auch den deutlich niedrigsten Ruhestrom.

Im nächsten Schritt habe ich dann L3a und L3b getauscht, um wenigstens ein etwas besseres Matching der Röhren zu erhalten. L3a und L4a, sowie L3b und L4b teilen sich ja jeweils einen Kathodenwiderstand und parallelen Kondensator.

Hier die neue Messung von heute (L3a und L3b getauscht):

L3a: 53.9mA
L3b: 64.2mA
L4a: 71.3mA
L4b: 61.3mA

Ein kleines bisschen besser als gestern, aber auch nicht wirklich toll. Dabei scheinen mir die Ströme insgesamt viel zu hoch.

Nach der Tabelle hier (S.10)...

https://www.tube-tow...bias-einstellung.pdf

...sollte auch bei der sehr hohen Ua von 507V, der Ruhestrom für eine EL34 nur zw. min 25mA und max. 35mA liegen. Da wären meine Werte jetzt doppelt so hoch! Was sagt Ihr?

Übrigens zeigte sich sehr schön, dass beim erneuten Messen der Schirmgitterspannung der niedrige Wert beim Tauschen der Röhren L3a und L3b entsprechend mitgewandert ist. Es liegt also an der Röhre.

Ach ja, Die Heizspannungen liegen mit L1/L2: 7.21V und L3/L4: 7.12V jetzt etwas niedriger als zuvor. Allerdings immer noch deutlich über den 6.3V die es sein sollte.

Was ist jetzt der Plan?

Zunächst will ich nächste Woche mal probieren, was mit einem vorgeschalteten Spartrafo passiert. Das sollte ja die Sekundärspannungen am Netztrafo noch etwas runter drücken (94% gegenüber 235V). Dann wird der Netztrafo auch nicht mehr ganz so warm.

Ich hatte den Verstärker in der aktuellen Konfiguration 1 Stunde laufen und man merkt schon deutlich, dass der Netztrafo jetzt ziemlich warm wird.

Zusätzlich könnte ich auch den (Sieb?) Widerstand R22 (der dicke grüne neben den Netzteilelkos) noch etwas erhöhen (jetzt 82R), um die Anodenspannung runter zu bekommen.

Dann würde ich wohl die Kathodenwiderstände nochmal erhöhen.

Und abschließend sollte ich mir Gedanken über besser aufeinander abgestimmte Röhren machen. Zumindest den einen Ausreißer mit der niedrigen Schirmgitterspannung sollte ich wechseln.

Soweit der Plan. Was meint Ihr?
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 28. Jun 2020, 13:07
PS: Kathodenwiderstand ist aktuell jeweils 330R!
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 28. Jun 2020, 13:08
PS: Kathodenwiderstand ist aktuell 330R pro Röhrenpaar.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 28. Jun 2020, 13:29
Gerade stelle ich fest, dass mir bei der Berechnung der Ruheströme etwas durcheinander geraten ist. Hier nochmal die korrekten Ruheströme von heute:

L3a: 49.5mA
L3b: 59.0mA
L4a: 65.5mA
L4b: 63.1mA

Sieht etwas ausgeglichener aus, ändert aber insgesamt nichts...
DB
Inventar
#30 erstellt: 28. Jun 2020, 13:49
So wie es jetzt ist, wirst Du an den EL34 keine lange Freude haben. Die sind auf dem Schirmgitter empfindlich.
Die Katodenwiderstände einfach zu erhöhen bringt auch nichts, weil dann bei Aussteuerung die wirkende Gittervorspannung zu stark ansteigt.

Ich sehe zwei Dinge, die erledigt werden müssen:
1. Ug2 muß runter. Das geht nicht einfach mit Vorwiderständen, weil im B-Betrieb der Schirmgitterstrom mit der Aussteuerung wächst. Wenn Du es richtig machen willst, müßtest Du Dir einen Spannungsstabi für ca. 400V bauen und die Schirmgitter unter Verzicht auf die Ultralinearschaltung daraus versorgen.

2. Ug1 sollte zweiteilig erzeugt werden. Einmal durch Rk, das ist ja schon vorhanden, aber fehldimensioniert. Du bräuchtest noch eine negative Gleichspannung von etwa -40V, aus der Du eine für jede Röhre einstellbare Spannung erzeugst. So könntest Du die notwendige Gittervorspannung zur Hälfte mit Rk erzeugen und die andere Hälfte aus der Gleichspannungsquelle.

Oder, Du umgehst das alles und läßt Dir einen für den Verstärker wirklich passenden Netztrafo wickeln. Möglicherweise wäre das am wenigsten aufwendig. Kostet halt Westgeld.


MfG
DB
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 28. Jun 2020, 15:34
Danke Dir für die Rückmeldung. Das mit dem neuen Trafo hatte ich ja schon mal überlegt. Die anderen Tipps hören sich plausibel an, dann bleibt von dem Verstärker, so wie er jetzt ist, aber nicht mehr viel übrig... Eine andere Alternative wäre meines Erachtens nach noch das Vorschalten eines Spartrafos, der von den +/- 235V auf stabile 220V runter transformiert. Dann brauche ich an dem Netztrafo des Verstärkers nichts ändern und der Preis wäre günstiger. Allerdings habe ich dann immer eine große Kiste vor dem verstärker hängen...
DB
Inventar
#32 erstellt: 28. Jun 2020, 15:56
Das löst aber nicht das Problem der zu hohen Schirmgitterspannung. Erstrebenswert wäre nach Gleichrichtung eine Anodenspannung von vielleicht 400V, wenn Du bei den Katodenwiderständen bleiben möchtest.
Ansonsten müßtest Du ja ca. 75V bei grob geschätzt 500mA an irgendwelcher Elektronik verbruzeln. Metallene Z-Dioden wären geeignete Kandidaten.

Insgesamt frage ich mich aber schon, was den Hersteller des Gerätes geritten haben mag.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 28. Jun 2020, 16:17
Ganz so schlimm ist es wahrscheinlich nicht. Je nach Schaltplan wird eine Anodenspannung von 430V, 450V oder auch 470V genannt. Aktuell bei 235V Netzspannung kommen hinten 507V Anodenspannung raus. Das jetzt umgerechnet auf 220V (94%) wären ca. 475V. Also fast die 470V aus dem TS 5000 Plan (allerdings dort mit 6550 Röhren). Meine Hoffnung wäre, durch Erhöhen von R22 (Siebwiderstand hinter den Netzteil Kondensatoren für die Anodenspannung), den Rest noch runter zu drücken.
DB
Inventar
#34 erstellt: 28. Jun 2020, 17:41
Wenn Du den Siebwiderstand vergrößerst, wird sich daran kaum was ändern. Ich bin ziemlich sicher, daß die Anoden / Schirmgitterspannung vom Ladekondensator genommen wird. Sonst wäre die Anodenspannung nicht laststabil genug. Du kannst das versuchen. Wie gesagt, Ug2 muß unter die Grenzwerte.

Die 330 Ohm als gemeinsamer Katodenwiderstand sind viel zuviel. Du erhältst aufgrund der Arbeitspunktverschiebung ein Verhalten, daß der Verstärker vielleicht 50W/Kanal in den ersten paar Millisekunden abgibt, die dann auf etwa 2/3 davon zurückgeht, mit starken Übernahmeverzerrungen.

Einen B-Verstärker bekommt man mit einer herkömmlichen Katodenkombination nicht an ein gescheites Arbeiten. Been there, done that ...


MfG
DB
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#35 erstellt: 28. Jun 2020, 18:20
Genau genommen läuft die Versorgungsspannung vom Ladekondensator zum mittleren Kontakt am Ausgangsübertrager. Von dort gibt es jeweils separate Kontakte für Schirmgitterspannung und Anodenspannung.

Ich habe weiter oben ja einen Schaltplan eingefügt. Dort sieht man, dass das Schirmgitter über einen Kontakt am Ausgangsübertrager mit Spannung versorgt wird (über R20).

Die Kathodenwiderstände waren im Original wohl 250R. Allerdings steigt damit der Ruhestrom ja noch stärker an, oder? Müsste man entsprechend nicht die Kathodenwiderstände noch höher wählen, für einen kleineren Ruhestrom? Mit der Ausgangsleistung des Verstärkers hat das ja eigentlich nichts zu tun, oder?

Übrigens meinte ich, es handelt sich doch um einen A/B Verstärker, keinen B Verstärker, oder täusche ich mich hier?
DB
Inventar
#36 erstellt: 28. Jun 2020, 18:47
Du kannst den Katodenwiderstand so weit erhöhen wie Du willst. Davon geht der Verstärker nicht kaputt. Allerdings bringt das die von mir beschriebenen negativen Auswirkungen mit sich. Der bei AB-Betrieb gleitende Arbeitspunkt rutscht dann zu weit runter.
RoA
Inventar
#37 erstellt: 29. Jun 2020, 07:06

telosvisor (Beitrag #33) schrieb:
Je nach Schaltplan wird eine Anodenspannung von 430V, 450V oder auch 470V genannt. Aktuell bei 235V Netzspannung kommen hinten 507V Anodenspannung raus. Das jetzt umgerechnet auf 220V (94%) wären ca. 475V. Also fast die 470V aus dem TS 5000 Plan (allerdings dort mit 6550 Röhren). Meine Hoffnung wäre, durch Erhöhen von R22 (Siebwiderstand hinter den Netzteil Kondensatoren für die Anodenspannung), den Rest noch runter zu drücken.


Moin, ich habe den Thread nur kurz überflogen, aber das scheint mir die Lösung zu sein. Arbeitspunkt für die KT88 bzw. 6550 für Gegentakt AB ist um 480-550 Volt bei 50-60mA Ruhestrom. Die EL34 will 420-440 Volt bei 35-45mA sehen. Viele Schaltungsvorschläge sehen auch weniger als 400 Volt vor. Dies weil Ug2(max) je nach Datenblatt mit 425 bis 450 angegeben ist.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#38 erstellt: 29. Jun 2020, 08:07
Ok, danke! D.h. erstmal schauen, dass ich bei einer Anodenspannung von max. 430V lande. Dann wäre auch Ug2 max. im sicheren Bereich. Es wäre jetzt eben die Frage, wie die technische Lösung dafür aussieht. Der Netztrafo der Ampliton TS 3000 (zumindest meiner) liefert hier einfach eine sehr hohe (bzw. zu hohe) Spannung...
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#39 erstellt: 29. Jun 2020, 08:34
Sagt mal, auch wenn es sich vielleicht etwas ahnungslos anhört, bisher habe ich immer gelesen, dass die Anodenspannung an Pin 3 und 8 des Röhrensockels (also zwischen Anode und Kathode) bei gezogenen Röhren gemessen werden soll. Die Spannung unter Last wäre dann ca. 20-30V niedriger. Ich lande so immer bei sehr hohen Werten, fast identisch zur Messung direkt hinter dem Netzteil gegen Masse. Was ich mit dem Verfahren messe, ist ja eigentlich nur der Teil der Spule von der Anzapfung am Ausgangsübertrager, dort wo die Versorgungsspannung vom Netzteil reingeht bis zur Anode und auf der anderen Seite der Röhre der Kathodenwiderstand bis Masse. Sonst liegt nicht auf dem Weg. Wenn ich mit eingesteckten Röhren von unten an Pin 3 und 8 messe, komme ich auf viel niedrigere Werte, die auch schon eher an dem liegen, was erreicht werden soll (aktuell ca. 477V). Was ist hier richtig?
RoA
Inventar
#40 erstellt: 29. Jun 2020, 09:33
Gemessen wird im Betrieb mit eingesteckten Röhren.


erstmal schauen, dass ich bei einer Anodenspannung von max. 430V lande


Erstmal die richtigen Spannungen messen und dann schauen, für welche Röhre der Verstärker ausgelegt ist. Wenn die Spannungen für die KT88 passen, nimmst Du die KT88, wenn sie für die EL34 passen, nimmst Du die. Wenn die Spannungen nicht passen, besorgst Du dir einen neuen Trafo. Alles andere ist Kokolores.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#41 erstellt: 29. Jun 2020, 11:56
Äh... ja, danke. Der Verstärker ist für EL34 oder 6CA7 ausgelegt. KT88 gehören da nicht rein. Die sind in der TS 5000 verbaut, nicht TS 3000.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#42 erstellt: 05. Jul 2020, 11:18
Hallo miteinander. In der letzten Woche hat sich viel getan, es gibt Positives zu berichten!

Nachdem ich das Theater mit den komischen Spannungswerten Leid war, habe ich mir einen amtlichen Stelltrafo besorgt:

Stelltrafo

Ausserdem habe ich mir einen Anodenadapter gebaut, um Ia direkt an der Anode zu messen.

Anodenadapter

Ich muss sagen, beides hat sich wirklich gelohnt!

Zunächst mal ist mir jetzt klar, dass der TS 3000 Netztrafo für 230V (bei mir bis 238V) Netzspannung einfach nicht gebaut ist. Auch die Rechnung "220V ist ungefähr 94% von 235V, also werden sich die anderen Spannungen entsprechend proportional verhalten", geht nicht auf.

Nachdem ich das Gerät mit 220V gespeist hatte und dann auf der Sekundärseite des Netztrafos die Spannungen gemessen habe, ergab sich ein völlig anderes Bild als zuvor: ca. 375V, 6.3V, 6.3V, genau so, wie es sein sollte!

Nach dem Netzteil ist Ub+ dann bei ca. 473V (Mittenabgriff Übertrager zu Masse), nur die gleichgerichtete Heizspannung für L1/L2 ist zu niedrig (5.1V). Der Wert des Widerstands hinter dem Gleichrichter von 1.5R ist hier zu hoch. Bei 0.75R steigt die Spannung schon auf 5.7V. Hier kommt also noch ein kleinerer Widerstand rein.

Zusätzlich habe ich neue Schirmgitterwiderstände eingesetzt, dabei aus 8 Stück die vier mit den ähnlichsten Werten selektiert (332,7-333,0R) und bin jetzt also bei 333R / 7W.

Alle weiteren Messungen sehen jetzt ebenfalls sehr vielversprechend aus (immer bei 220V...).

Ua (gemessen zw. Pin3 und Pin8) für das Paar L3a/L4a: 436V, für L3b/L4b: 435V
Ug2 (gemessen zw. Pin4 und Pin8) für das Paar L3a/L4a: 435V, für L3b/L4b: 434V (also immer knapp unter Ua).
Ug (gemessen zw. Pin5 und Pin8) für das Paar L3a/L4a: -33.3V, für L3b/L4b: -35.3V

Zusätzlich habe ich Ia über meinen Anodenadapter gemessen (vor Pin3):

L3a: 45mA
L3b: 48mA
L4a: 47mA
L4b: 51mA

Abschliessend den Schirmgitterstrom (Spannung über R20/333R und dann ausrechnen):

L3a: 6.8mA
L3b: 6.3mA
L4a: 5.5mA
L4b: 6.5mA

Mir fehlt im Moment eine Formel zur Berechnung des Kathodenwiderstands, bzw. gibt es sehr unterschiedliche Aussagen, wie das am besten zu geschehen hat.

Allerdings komme ich nur mit der hier ungefähr auf den aktuellen Wert meiner Kathodenwiderstände (330R):

Rk = -Ug / 2x (Ia+Is)

Damit lande ich, je nach Röhre, bei ca. 320R was sehr nahe an den aktuellen 330R ist. Ich habe das noch etwas modifiziert und nehme anstatt 2x (Ia+Is) einfach die Summe von Ia+Is der beiden Röhren aus dem jeweiligen Paar. Damit habe ich dann die Abweichungen beider Röhren mit berücksichtigt.

Hier wäre jetzt nochmal die Frage in die Runde, ob das so plausibel ist... Bitte bei abweichenden Meinungen mit einer Erklärung, das wäre hilfreich...

Darüber hinaus wäre der Plan nun mit einem etwas niedrigeren Kathodenwiderstand den Ruhestrom noch etwas zu senken (ca. 40mA bei 70% von 25W max. Verlustleistung). Darüber hinaus müsste ich mir dann jetzt mal über selektierte Röhren Gedanken machen, um die Abweichungen zu minimieren.

Freue mich über Feedback!


[Beitrag von telosvisor am 05. Jul 2020, 11:25 bearbeitet]
DB
Inventar
#43 erstellt: 05. Jul 2020, 11:34
Hallo,

plausibel ist das alles, aber, noch einmal: es ist kein empfohlener Arbeitspunkt für zwei EL34 mit Katodenwiderstand. Du hast Uak ca. 435V und Uk über Rk = 330 Ohm ca. 35V. Damit ergibt sich eine Anodenverlustleistung unterhalb von Qamax=25W und auch unterhalb von Qamaxd = 27,5W.
Deine Schirmgitterwiderstände sind mit 7W weit überdimensioniert. Die haben Schutzfunktion und sollen kaputtgehen, wenn in der Röhre ein Fehler auftritt.

Den Katodenwiderstand kannst Du verringern. Dann steigt aber die Anodenverlustleistung, weil der Ruhestrom ansteigt.

Eine Sache hast Du noch gar nicht berücksichtigt: Du mußt die Einhaltung der Grenzwerte bei verschiedenen Aussteuerungsgraden prüfen. B-Verstärker sind da empfindlich.

Sieh es einfach ein: die Trafospannung ist zu hoch. Wenn Du ausschließlich mit Katodenwiderständen arbeiten willst, wirst Du nicht um einen anderen Trafo herumkommen. Oder Du baust um auf (teilweise) feste Gittervorspannung und versorgst die Schirmgitter extra.

So wie es ist, ist es jedenfalls Unfug. Über brauchbare Betriebspunkte hatten sich die Ingenieure des Röhrenherstellers reichlich Gedanken gemacht, siehe allererste Seite unten links des Telefunken-Datenblattes (um dann von irgendeinem unbekannten Gerätehersteller, der der Meinung war, es besser zu wissen, ignoriert zu werden).


MfG
DB


[Beitrag von DB am 05. Jul 2020, 11:48 bearbeitet]
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#44 erstellt: 05. Jul 2020, 13:19
Ok, danke Dir erstmal und sorry ich meinte natürlich Kathodenwiderstand leicht erhöhen, um Ia etwas zu senken...

Bezüglich Schirmgitterwiderstand und Leistung: Das leuchtet mir ein. Die original alten waren 6W (bekomme ich aber so exakt nicht als Drahtwiderstand), 6.8W war etwa in der Nähe... auf der anderen Seite wären 5W. Also lieber in diese Richtung gehen. Wie ist es mit den Kathodenwiderständen. Die sind mit 9W angegeben - zu hoch?

Bezüglich Trafo: Sehe ich im Prinzip auch ein. Wenn allerdings bei 220V die Spannungen bereits zu hoch sind, meinst Du dann, es handelt sich bei dem ganzen Verstärker um einen Konstruktionsfehler? Denn für 220V war er ja ausgelegt.

Mir geht es nicht unbedingt darum, den Verstärker zu "verbessern", sondern im Rahmen des ursprünglichen Konzeptes wieder zum Laufen zu bringen. Gemeinhin gilt der TS 3000 ja als ganz guter Verstärker. ich würde mich also wundern, wenn es sich bei dem Schaltungskonzept um "Unfug" handelt, oder was meinst Du?
RoA
Inventar
#45 erstellt: 05. Jul 2020, 13:40
Falls Du unbedingt an dem Original-Trafo festhalten willst und eh über neue (selektierte) Röhren nachdenkst, schau dir mal die KT77 von JJ an. Die inneren Werte sind soweit identisch mit der EL34, aber sie verträgt eine Ug2(max) von 600V. Damit bleibst Du zumindest unterhalb der Grenzwerte.


[Beitrag von RoA am 05. Jul 2020, 13:40 bearbeitet]
DB
Inventar
#46 erstellt: 05. Jul 2020, 13:41
Der Schirmgitterstrom beträgt bei voller Aussteuerung ca. 25mA.
P = I² * R
P = (0,025 A)² * 330 V/A
P = 0,21 W

Mit Widerständen von 0,6W oder 1W bist Du also bestens bedient.

Der noch weiter erhöhte Katodenwiderstand wird Dir, wie mehrfach betont, nichts nützen. Er beschert Dir einen zu weit absinkenden Arbeitspunkt, Übernahmeverzerrungen und damit enormen Klirr.

Was Du brauchst, sind ca. 375V Versorgungsspannung und einen gemeinsamen Katodenwiderstand von 130 Ohm.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#47 erstellt: 05. Jul 2020, 13:50
Ich habe mittlerweile auch eine Firma gefunden, die prinzipiell den alten Trafo neu wickeln würde. Was wäre aber der richtige Wert, den der jetzt auf der Sekundärseite haben müsste? 375V ist ja anscheinend zuviel... dann habe ich nach dem Gleichrichter 490V und und nach den Netzteilelkos 470V. Ansonsten vielen Dank mit dem Tipp für die KT77.
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#48 erstellt: 05. Jul 2020, 14:01

DB (Beitrag #46) schrieb:
Der Schirmgitterstrom beträgt bei voller Aussteuerung ca. 25mA.
P = I² * R
P = (0,025 A)² * 330 V/A
P = 0,21 W

Mit Widerständen von 0,6W oder 1W bist Du also bestens bedient.

Der noch weiter erhöhte Katodenwiderstand wird Dir, wie mehrfach betont, nichts nützen. Er beschert Dir einen zu weit absinkenden Arbeitspunkt, Übernahmeverzerrungen und damit enormen Klirr.

Was Du brauchst, sind ca. 375V Versorgungsspannung und einen gemeinsamen Katodenwiderstand von 130 Ohm.


Danke Dir für die Info. Das ist dann tatsächlich nochmal ein deutlich anderer Leistungswert, als aktuell verbaut.

Mit Versorgungsspannung meinst Du die Gleichspannung nach den Siebelkos, also das, was ich auch am Mittelabgriff der Übertrager gegen Masse messen kann (aktuell ca. 470V), nicht die Spannung zwischen Anode und Kathode (aktuell 430V)?

Wie müsste wohl der Netztrafo ungefähr dimensioniert sein, um das bereitzustellen? Wie gesagt, als Sekundärspannung habe ich tatsächlich schon genau 375V, aber nach Gleichrichtung geht das auf 490V hoch und nach der Siebung dann wieder auf 470V runter.
DB
Inventar
#49 erstellt: 05. Jul 2020, 14:10
Stop. Ich habe mal im Mullard-Datenblatt geschaut. Seite 2.
https://frank.pocnet.net/sheets/129/e/EL34.pdf
Das könntest Du machen, brauchst aber EL34 nach Mullard-Spezifikation oder eben KT77.
Ub=450V
Rk je Röhre 500 Ohm (dann je Röhre auch einen Katodenelko).
Rg2 je Röhre 1kOhm.

Damit das aber funktioniert, müssen die Daten des Ausgangstrafos passen.
Du müßtest also herausfinden, welche Werte der Ausgangstrafo hat. Den müßtest Du mit einer ungefährlichen Wechselspannung ausmessen. Also, Verstärker außer Betrieb nehmen, zwischen die beiden Anodenanschlüsse eines AÜ eine Wechselspannung von vielleicht 24V anlegen und folgende Spannungen messen:
Mittelabgriff - Anode 1
Mittelabgriff - Anode 2
Mittelabgriff - Schirmgitter 1
Mittelabgriff - Schirmgitter 2
Rot Sekundär - Schwarz Sekundär
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#50 erstellt: 05. Jul 2020, 14:30

DB (Beitrag #49) schrieb:
Stop. Ich habe mal im Mullard-Datenblatt geschaut. Seite 2.
https://frank.pocnet.net/sheets/129/e/EL34.pdf
Das könntest Du machen, brauchst aber EL34 nach Mullard-Spezifikation oder eben KT77.

Hört sich nach einem Plan an...


DB (Beitrag #49) schrieb:

Ub=450V
Rk je Röhre 500 Ohm (dann je Röhre auch einen Katodenelko).
Rg2 je Röhre 1kOhm.

Ok, das wären dann aber zwei Widerstände parallel, also 1x 250R für den Kathodenwiderstand?
Dasselbe für die Elkos - also 1x 440uF anstatt 2x 220uF?
Oder habe ich da etwas mißverstanden?


DB (Beitrag #49) schrieb:

Damit das aber funktioniert, müssen die Daten des Ausgangstrafos passen.
Du müßtest also herausfinden, welche Werte der Ausgangstrafo hat. Den müßtest Du mit einer ungefährlichen Wechselspannung ausmessen. Also, Verstärker außer Betrieb nehmen, zwischen die beiden Anodenanschlüsse eines AÜ eine Wechselspannung von vielleicht 24V anlegen und folgende Spannungen messen:
Mittelabgriff - Anode 1
Mittelabgriff - Anode 2
Mittelabgriff - Schirmgitter 1
Mittelabgriff - Schirmgitter 2
Rot Sekundär - Schwarz Sekundär

Kann ich probieren!
telosvisor
Schaut ab und zu mal vorbei
#51 erstellt: 05. Jul 2020, 14:32
Sorry, lese eben erst den Artikel zur EL34. Du meinst die Parameter auf Seite 2, falls es klappt mit "Distributed load conditions for minimum distortions". Dann müsste das "Screen grid tapping" bei 43% sein, was ich über die Spannungsmessung rausfinden könnte. Wäre natürlich super, wenn das klappt. Vielen Dank noch mal für den Hinweis!

Trotzdem noch nicht ganz klar, was dann "Rk per valve" bedeutet, da ja beide parallel zwischen Kathode und Masse sitzen (also eigentlich 250R?).

Ach ja - und Ub sind bei mir aktuell ja schon 470V. Wäre das noch im Toleranzbereich?

Das sieht dann übrigens sehr ähnlich aus, wie das Schaltbild vom TS 5000:

TS 5000 c


[Beitrag von telosvisor am 05. Jul 2020, 14:43 bearbeitet]
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