Röhrenkopfhörer-Verstärker kaputt.

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Glam-Attakk
Stammgast
#1 erstellt: 09. Jan 2013, 19:00
Hallo!
Ich besitze einen Röhrenkopfhörerverstärker und habe seit neustem ein Problem.
Wenn ich Ihn einschalte höre ich bei sonst normal Lauter Poti-Einstellung nichts, erst wenn ich das Poti fast ganz aufreiße kann ich leise, aber sehr starke verzerrte Musik hören.
Gut, dachte ich mir, die Röhrem sind im Eimer. Es sind 2 6N6-P & 1 12Ax7 verbaut, also neue geordert, eingesetzt und das gleiche wie vorher.

Habt ihr ne Idee was es sein könnte oder wie ich nun weiter vorgehen kann um den Fehler zu identifizieren?
Stuhlfänger
Stammgast
#2 erstellt: 09. Jan 2013, 19:28

Glam-Attakk schrieb:
Ich besitze einen Röhrenkopfhörerverstärker...


Mit dieser Angabe kann nun wirklich niemand etwas anfangen. Das ist in etwas so aussagekräftig wie "Mein Auto springt nicht an, an den Zündkerzen scheint es nicht zu liegen, hat irgendwer eine Idee?".
Glam-Attakk
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jan 2013, 19:30
Okay, da gebe ich recht: Es handelt sich um dieses Gerät:

http://www.ornec.com...amplifier_QQC100219C
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 09. Jan 2013, 19:51
Hört sich nach "Netzteil im Eimer" bzw. "Betriebsspannungen stimmen sehr grob nicht" an. Genaueres kann man sagen, wenn ein Schaltbild mit Bauteilewerten und Spannungsangaben sowie ein Multimeter vorliegt, mit welchem Du messen kannst und messen willst. Ansonsten: Gerät zur Reparatur zum Verkäufer.

Dinge, die man prüfen kann:

  1. Sind die Sicherungen (1[A] (übrigens 'ne ganze Menge für ein Gerät mit 42[W] Leistungsaufnahme)) im Kaltgerätestecker noch in Ordnung (den Sicherungshalter kann man als kleine Schublade rausziehen)?
  2. Ist der rote Spannungswählerschalter auf der Geräterückseite auf 230[V] eingestellt?
  3. Leuchtet die Frontplatten-LED, wenn das Gerät eingeschaltet ist?
  4. Heizen alle vier Röhren sichtbar, wenn das Gerät eingeschaltet ist?
  5. Riecht es irgendwo in der Nähe des Gerätes elektrischt?
  6. Funktioniert Deine Zuspielsignalquelle auf DEN Ausgängen, die Du für den Kopfhörerverstärker verwendest, absolut sicher (d.h. wurde das mit einem anderen, funktionierenden Verstärker nachgeprüft)?
  7. Sind die Verbindungskabel zwischen Zuspielquelle und Kopfhörerverstärker in Ordnung (d.h. wurde sie an anderen, funktionierenden Komponenten geprüft)?
  8. Wurde der Kopfhörerverstärker testweise mal mit einem anderen Kaltgerätenetzkabel betrieben?
  9. Ist der Kopfhörer selbst in Ordnung (d.h. wurde das an einem anderen, funktionierenden Verstärker geprüft)?
  10. Funktioniert ein anderer (möglichst hochohmiger) Kopfhörer (dessen korrekte Funktion sichergestellt ist) an dem KH-Verstärker oder nicht?
  11. Falls irgendeine Art von Energiemonitor (z.B. die Dinger von Conrad oder ELV) vorhanden sein sollte: Wieviel Leistung zieht der KH-Verstärker fünf Minuten nach dem Einschalten aus dem Netz?
  12. Wird das Gerät nach 10 Minuten Betrieb oben am Gehäuse warm?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jan 2013, 20:08 bearbeitet]
Glam-Attakk
Stammgast
#5 erstellt: 09. Jan 2013, 20:19
Hallo!
Danke für die Checkliste... kann folgendes dazu sagen:

1. Sicherung ist in Ordnung!
2. Spannungswahl ist auf 230V
3. Led leuchtet!
4. Röhren heizen Sichtbar.
5.Geruch ist mir nicht aufgefallen.
6. Die Chinchausgänge funktionen super.
7. Kabel sind ok.
8. Habe kein anderes Kaltgerötekabel-Verwendet... ob es daran liegt?
9. KH ist ok.
10. Anderer Kopfhörer, gleiches Bild.
11. Habe ich nicht.
12. Gerät wird Handwarm ,mehr aber nicht. War schon immer so.

Und nun?
Habe auch keine Messgeräte etc, aber einen Spannungsprüfer würd ich mir wohl schon kaufen wenn ich damit weiter komme
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 09. Jan 2013, 20:24
Zuerst mal müsstest Du Dich um ein Schaltbild des Gerätes mit für Westeuropäer lesbaren Bauteile- und Spannungswerten kümmern, welches Du hier einstellen kannst - dann können die Fachleute weiterdiskutieren. Ohne Schaltbild stehen wir hier bereits sehr am Anschlag. Was Du vielleicht noch machen kannst: Das Gerät vom Netz abstecken, 10 Minuten warten und öffnen (da drinnen nichts berühren, da immer noch Kondensatoren mit einer lebensgefährlichen Energiemenge aufgeladen sein können) - und dann reinschauen, ob da irgendwas verschmort oder verschmurgelt aussieht. Und wenn Du das Gerät schon offen hast, dann von allen Seiten wirklich aussagekräftige und vor allem scharfe Detailphotos mit einer anständigen Digitalkamera (KEIN(!!) Handy) und anständigem Licht machen und hier reinstellen - dann kann man vielleicht auch mehr sagen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jan 2013, 20:25 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Jan 2013, 20:34
Hallo,

eine kurze Google-Bildersuche brachte folgendes raus:

http://www.head-fi.o...-tube-amp-almost-new

Vom Aufbau her müsste der Kopfhörerverstärker wie ein Eintaktverstärker aufgebaut sein, mit entsprechenden Ausgangsübertragern für mehrere Ausgangsimpedanzen.

Sollte das Gerät wie auf den Bildern in diesem Link, frei verdrahtet sein, könnte sich die Fehlersuche als recht einfach herausstellen.

Grüße,

Georg
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 09. Jan 2013, 20:42
Aha. Na, zumindest hat das Gerät Ausgangsübertrager (überraschend), die für ca. 1[W] Ausgangsleistung bis 15[Hz] runter auch nach einer seriösen Kerngröße aussehen. Zumindest kann damit schon mal keine Hochspannung an den Kopfhörern landen. Aber bei der Anordnung der Ausgangsübertrager wurde ein klassischer Anfängerfehler gemacht (der in jedem damaligen Lehrbuch der Röhrentechnik steht): Die beiden magnetischen Achsen der Ausgangsübertrager "sehen" sich gegenseitig - das ist sicher sehr "gut" für die Kanaltrennung.....



Aus: Diefenbach: Bastelpraxis (1967)

Interessanter scheint mir bei diesem Gerät die Unterseite zu sein - der Bereich, wo auf dem Elko der runde Aufkleber "2" und weiter links im Bereich der Gleichrichter der runde Aufkleber "13" zu sehen ist. Hier wären absolut aussagekräftige Detailphotos (auf denen wirklich jeder Buchstabe einer Bauteilebeschriftung einwandfrei zu lesen ist) des Threaderstellers höchst erwünscht.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jan 2013, 21:04 bearbeitet]
Glam-Attakk
Stammgast
#9 erstellt: 09. Jan 2013, 20:47
So, ich habe mal 3 Bildchen gemacht... 1 x komplett und 2x näher dran!
Hoffentlich bringt euch das was... Danke!!!

Komplett.

http://s7.directupload.net/file/d/3130/dumd4mv4_jpg.htm

1. Innen
http://s1.directupload.net/file/d/3130/o62zcpbu_jpg.htm

2. Innen
http://s1.directupload.net/file/d/3130/n73qzeqv_jpg.htm
GorgTech
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Jan 2013, 20:52
Hallo,

im Netzteilbereich ist schon mal der grüne Lastwiderstand beschädigt. Man müsste den erst einmal ausbauen und messen, irgendwann wird der Verstärker zuviel Strom gezogen haben

Grüße,

Georg
Glam-Attakk
Stammgast
#11 erstellt: 09. Jan 2013, 20:56
Der grüne, auf dem was mit 10W steht und der genau in der Mitte diesen braunen Fleck hat?
War mir nicht sicher ob das eine Beschädigung ist... also, der ist durch?
GorgTech
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Jan 2013, 21:01
Ja, der wird höchstwahrscheinlich unterbrochen sein. Man müsste den Wert ablesen, einen neuen einbauen und sicherheitshalber auch den Brückengleichrichter und den Siebelko prüfen ( ob diese keinen Feinschluss haben ).

Den grünen Widerstand kann man mit einem Multimeter messen, er dürfte aber beschädigt sein.

Grüße,

Georg
Glam-Attakk
Stammgast
#13 erstellt: 09. Jan 2013, 21:07
Leider habe ich gar nichts zum Messen hier... und ehrlich gesagt, reichen meine Elektronik-Kentnisse dafür nicht aus. Wenn ihr mir sagt was ich tauschen soll, löte ichs rein, kein Problem

So ein Mist, wie kann das denn passiert sein?
Hatte an einem Nachmittag normal, ohne Probleme Musikgehört, und dann am nächsten Tag war dieses Problem, ohne Zwischenfall.
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 09. Jan 2013, 21:12
Also, der grüne Widerstand ist definitiv hin. Hier müßte man mit einem kleinen Spiegel alles ablesen, was draufsteht und hier reinstellen......ja, ja, die Chinesen.....ist schon sehr sinnvoll, einen Widerstand mit der Beschriftung nach unten einzubauen, wenn man andere Optionen hat....

Wie alt ist der Verstärker eigentlich? Der schwarze 390[µF] EPCOS-Elko (ich wußte gar nicht, daß es 390[µF] als handelsüblichen Wert überhaupt gibt) hat nämlich laut Datecode auch schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel (Juni 2002). Und zu dem komplett freifliegenden Aufbau ganz ohne stabilisierende und fixierende Lötstützpunkte, (Keramik)Lötleisten und dergleichen sag' ich jetzt mal lieber nichts - vielleicht haben sich zwei Teile des freifliegenden Aufbaus berührt, die sich nicht berühren sollten.......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jan 2013, 21:17 bearbeitet]
Glam-Attakk
Stammgast
#15 erstellt: 09. Jan 2013, 21:17
Ich selber habe der Verstärker seit 2007... und war eigentlich immer ganz zufrieen damit.

Also, was ratet ihr mir? Herausfinden was das für ein Widerstand ist, auslöten, neuen Einlöten und dann habe ich wieder eine Chance darauf das es geht?
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 09. Jan 2013, 21:18
Erstmal rausfinden, was das für ein Widerstand ist - und dann sehen wir weiter. Es hat einen Grund, daß er sich verabschiedet hat.....und den muß man finden.

Grüße

Herbert
GorgTech
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 09. Jan 2013, 21:22
Hallo,

wie gesagt, es wird schon einiges an Strom geflossen sein; die Ursache dürfte ein Kurzschluss gewesen sein.

Vermutlich hat sich der alte Epcos Elko mit einem Kurzschluss zwischen den Elektroden verabschiedet, der Brückengleichrichter sollte sicherheitshalber auch geprüft werden.

Grüße,

Georg
Glam-Attakk
Stammgast
#18 erstellt: 09. Jan 2013, 21:24
Also - noch zur Info - ein paar Tage bevor er kaputt ging habe ich ihn am Rec-Ausgang meiner Vorstufe Angeschlossen um auch Vinyl über ihn zu hören. Das kann aber nicht zu dem Fehler geführt haben oder?

Gut, ich glaube, das übersteigt alles bei weiterm meine Elektro-Fähigkeiten...
pragmatiker
Administrator
#19 erstellt: 09. Jan 2013, 21:29
Doch - das ist eine Fehlermöglichkeit. Das Gerät hat nämlich keine Koppelkondensatoren am Eingang, und wenn da Gleichspannung von der Zuspielquelle daherkam......wir brauchen das Schaltbild.

Grüße

Herbert
Glam-Attakk
Stammgast
#20 erstellt: 09. Jan 2013, 21:35
Woher soll man das nehmen?
Ich habe gerade geschaut, und in den Unterlagen die bei dem Gerät dabei waren, ist es definitiv nicht.

Vielleicht sollte ich das Ding in den gelben Sack stopfen und mir was gescheites kaufen
GorgTech
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 09. Jan 2013, 21:40
Hallo,

wenn du den gelben Sack bei mir entsorgst, kannst du dies auch gerne tun

Grüße,

Georg
pragmatiker
Administrator
#22 erstellt: 09. Jan 2013, 21:43
Man kann das interessierende (Teil)schaltbild aus Deinen Photos und ein paar Zusatzinformationen (Photos unter anderem Winkel, manuelles Ablesen von Beschriftungen) rauszeichnen. Da das alles Zeit kostet, macht das aber nur dann Sinn, wenn Du Dir ein Multimeter anschaffst (EUR 50,-- Geräte reichen hierfür aus), über etwas Werkzeug inklusive Lötkolben und handwerkliches Geschick verfügst und die Geduld mitbringst, Du widerspruchslos (gerade in Sicherheitsfragen) auf Fachleute hörst und nicht selbst kreativ tätig wirst und Dich ggf. über längere Zeit hier aus dem Thread "fernsteuern" läßt - dann kriegt man das Ding mit einiger Wahrscheinlichkeit auch wieder an's laufen.

Ich hab' sowas vor einiger Zeit mal mit einem jungen Mann gemacht, mit dem wir hier im Forum interaktiv ein UKW-Mischteil eines Röhrenradios repariert haben. Das ist ohne Meßgeräte und Fachkenntnisse in etwa so vielversprechend wie Operationen am offenen Herzen durch Nichtchirurgen - aber: Es hat geklappt - schau Dir diesen Thread mal an und sag' mir, ob Du Dich für eine derartige Vorgehensweise begeistern könntest:

http://www.hifi-foru...m_id=111&thread=4368

Grüße

Herbert
Pimok
Stammgast
#23 erstellt: 09. Jan 2013, 22:23
Alternativ: schick das Teil jemandem aus dem Forum der Ahnung hat und es für dich mal durchmessen würde.

Edit: Gerade gesehen: Du wohnst in Köln. Ist gar nicht so weit von mir entfernt, ich hocke zwischen Essen und Düsseldorf. Wenn du also alleine nicht weiter kommst würde ich da wohl mal rein schauen.


[Beitrag von Pimok am 09. Jan 2013, 22:29 bearbeitet]
Glam-Attakk
Stammgast
#24 erstellt: 09. Jan 2013, 23:41
Also, Handwerkliches-Geschickt bringe ich wohl mit, Löten kann ich auch...

Also werd ich mir wohl mal ein Multimeter anschaffen...
Pimok
Stammgast
#25 erstellt: 09. Jan 2013, 23:58
Sehr gut, nen Multimeter braucht man sowieso ständig! Aber kauf bitte nicht den billigsten Rotz, Messtechnik und billig schließt sich oftmals aus.
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