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PP Amp mit Doppeltrioden

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GüntherGünther
Inventar
#101 erstellt: 20. Nov 2014, 16:45
Hallo,

zum Thema stabilisierte Anodenspannung - bis jetzt habe ich hierfür einen Bausatz von Tubeland benutzt, der allerdings aufgrund dadurch, dass er die Referenzspannung bzw den Zenerstrom für die Zenerdioden per RC-Glied zur Verfügung gestellt hat, bei Last die Spannung verringert hat.

Deshalb dachte ich mir, dass ich statt des RC-Gliedes eine LM317-Konstantstromquelle, die per 25Gänge-Trimmer auf 5mA Zenerstrom eingestellt wird, benutze.
Kann das gut gehen? Unter Verwendung von 3 in Serie geschalteten ZPU100 kämen 5mA Zenerstrom genau hin und wären ja auch weitestgehend konstant.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#102 erstellt: 20. Nov 2014, 18:29
Servus Thomas,

drei Stück ZPU100 in Serie kann bei 5[mA] Z-Strom eine Summenspannung im Toleranzbereich von 264[V] bis 330[V] ergeben - so sagt es das Datenblatt dieser Diode. Das ist für eine stabilisierte Schaltung schon eine beachtliche Streubreite.

Den LM317 kann man sowas schon machen lassen - solange auf der Seite der drei ZPU100 wirklich keine irgendwie geartetete kapazitive Last hängt. Hängt da nämlich irgendeine Kapazität dran, dann wird diese im Einschaltmoment geladen - und während dieser Zeitspanne wird die Maximalspannungsspezifikation des LM317 grob verletzt - danach isser wahrscheinlich hin oder zumindest grob angeschädigt (da reichen - wegen der schieren Größe - auch Überspannungsspitzen im Bereich von ca. 1[µs] oder so).

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die ZPU100 - als Leistungs-Z-Diode - durchaus einige hundert [pF] Sperrschichtkapazität zusammenbringen kann.

Bei 100[V] / 5[mA] - und damit bei 0.5[W] Verlustleistung - wird so eine ZPU100 schon ordentlich warm: Da sind einige zehn Kelvin Temperaturerhöhung gegenüber ihrem Kaltzustand locker drin. In diesem Zusammenhang ist dann der TK dieser Z-Diode - max. 13 * 10^-4 / [°C], also ca. 130[mV/°C] - nicht mehr ganz vernachlässigbar - das summiert sich bei 30[°C] Temperaturänderung und drei ZPU100 schnell mal zu ca. 12[V] Spannungsänderung.

Tja, und dann hätten wir noch die Rauscherei der Z-Dioden. In den heutigen Datenblättern wird ja nicht mehr so viel spezifiziert....deswegen hab' ich mal ein Sescosem-Datenbuch (Thomson-CSF) von 1975 rausgezogen (zu dieser Zeit gab es bereits die auch heute noch gebräuchliche Z-Diode "BZX55"). Da wird eine "Rauscharme Si-EPI-Z-Diode 500[mW]" vom Typ BZV39C aufgeführt - die es damals nur bis 62[V] gab. Und bei der 62[V]-Diode wird als "maximale Rauschsspannung" 28[mVeff] angegeben. Hochgerechnet auf 300[V] wären das dann ca. 135[mVeff] - und das ist die rauscharme Ausführung einer Z-Diode. Nun könnten wir das Rauschen über den drei ZPU100 natürlich mit einem Kondensator hinreichender Größe wegbügeln - wenn das denn der LM317 überleben würde......was er im Einschaltmoment nicht tut. Also muß über den LM317 auch noch ein Überspannungsschutz drüber (der seinerseits wieder den Einschaltstromstoß der Rauschunterdrückungskondensatoren "ab" können muß).

Insgesamt eine Menge Parameter, die zu beachten sind bzw. durchaus einige Dinge, die da schief gehen können.

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#103 erstellt: 20. Nov 2014, 19:11
Hallo,

danke! Wie würdest Du die Anodenspannung stabilisieren bzw wie würdest du den Überspannungsschutz des LM317 realisieren?

Grüße, Thomas
sidolf
Inventar
#104 erstellt: 21. Nov 2014, 00:09

GüntherGünther (Beitrag #103) schrieb:
Hallo,

danke! Wie würdest Du die Anodenspannung stabilisieren bzw wie würdest du den Überspannungsschutz des LM317 realisieren?

Grüße, Thomas



Hallo Thomas,

wie wäre es mit einem TL783? Der kann bis 125V Diff. Eingang/Ausgang/Base. Ein LM317 etc. ist für solche Spannungen ungeeignet!

Gruß


[Beitrag von sidolf am 21. Nov 2014, 00:12 bearbeitet]
Goldrohr
Stammgast
#105 erstellt: 21. Nov 2014, 00:53

GüntherGünther (Beitrag #103) schrieb:
Wie würdest Du die Anodenspannung stabilisieren bzw wie würdest du den Überspannungsschutz des LM317 realisieren?


Schau mal hier http://www.neurochrome.com/audio/?page_id=454 das sollte für alle denkbaren Audio-Anwendungen reichen.

Es gibt natürlich auch noch simplere Varianten (z.B. bei Broskie, PS-1, mit Erläuterungen), oder ganz simpel schau Dir mal den Supertex LR8 an.

Grüße
GR
GüntherGünther
Inventar
#106 erstellt: 21. Nov 2014, 07:39
Hallo,

Sidolf.. der 317 sollte ja nur den Zenerstrom zur Verfügung stellen, nicht die Hauptregelung übernehmen.
Das IC sieht gut aus, mal sehn was ich draus machen kann, danke!

Goldrohr.. der LR8 ist abgekündigt. Deine anderen Vorschläge schau ich mir nach der Schule an, aber das verlinkte Netzteil ist unverhältnismäßig teuer und groß. Ich meine, erstens muss das NT eh nur max. 110mA für beide Kanäle bereitstellen und zweitens habdt es sich ja um Gegentakt, da sehe ich die Restwelligkeit als unproblematisch.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#107 erstellt: 21. Nov 2014, 15:12
Servus Thomas,

GüntherGünther (Beitrag #106) schrieb:
das verlinkte Netzteil ist unverhältnismäßig teuer und groß. Ich meine, erstens muss das NT eh nur max. 110mA für beide Kanäle bereitstellen und zweitens habdt es sich ja um Gegentakt, da sehe ich die Restwelligkeit als unproblematisch.

Meins wäre noch größer - käme aber mit billigen Standardbauelementen aus, die es auch in zehn Jahren noch geben dürfte. Auch bei Gegentakt würde ich dafür sorgen, daß die Versorgungsspannung so brummarm wie möglich ist - schließlich kann Dir die perfekte Symmetrie der Gegentaktendstufe (die ja eine Grundvoraussetzung für die konzeptionelle Brummunterdrückung ist) auf lange Sicht niemand garantieren.

Die Lösung mit dem LT3080 ist - nach etwas Schaltbild- und Datenblattstudium - recht elegant. Der Schlüssel ist der geringe SET-Strom des LT3080 von nur 10[µA], was große Verlustleistungen in der Regelschaltungen vermeidet. Ich habe bei meinem Regler die Operationsverstärker (TLE2022) "unten" auf der Masseschiene sitzen und muß deswegen die Versorgungsspannung aus maximal 400[V]DC Eingangsspannung auf ca. 15[V] runterbringen - dabei zieht der TLE2022N dann maximal ca. 700[µA] Versorgungsstrom (Ausgänge unbelastet). Natürlich gibt es MicroPower-Operationsverstärker - aber die sind laaaaaaaaangsam......und außerdem wollte ich ja bei Standardbauelementen bleiben. Und dann muß das OP-Amp-Ausgangspotential via HV-Bipolartransistor natürlich auch wieder zum Gate des Stell-MOSFETs hoch - auch hier ist wieder (soll die Sache nicht unendlich laaaaangsam werden) a bisserl Minimum-Kollektorstrom gefragt (also wieder Verlustleistung).

Der Entwurf mit dem LT3080 ist da wirklich deutlich eleganter: Zur Masseschiene fließen nur sehr kleine Ströme (weil die ganze Regelschaltung "oben" auf der Betriebsspannung hängt) - das hält die verbratene Grundleistung dieses Reglers klein.

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#108 erstellt: 21. Nov 2014, 22:11
Hallo Herbert,

ich wollte den Verstärker so klein wie möglich halten, deshalb verwende ich auch Reinhöfer Übertrager, die "nur" M65 haben, was für 5Weff aber reichen sollte.

Ich habe mir den TL783 angeschaut und bin überrascht, dass es noch Regler außer dem LR8 und dem VB408 gibt. Könnte ich hier nicht einfach die 310V benötigte Spannung per TL783 und entsprechendem Spannungsteiler aus 1k von "Out" nach "Adj", 220k und 50k Poti nach Masse schalten? Die Differenz zwischen Ein- & Ausgang wird sowieso nie über 125V kommen, sie schwankt zwischen 30V und 15V.

Geht das so einfach? Klar gehört noch eine Diode von "Out" nach "In" und von "Adj" nach "Out" und keramische Kondensatoren an "In" und "Out", aber sonst sollte es keine Probleme geben, oder?

Grüße, Thomas
sidolf
Inventar
#109 erstellt: 22. Nov 2014, 11:10

GüntherGünther (Beitrag #108) schrieb:
Ich habe mir den TL783 angeschaut und bin überrascht, dass es noch Regler außer dem LR8 und dem VB408 gibt. Könnte ich hier nicht einfach die 310V benötigte Spannung per TL783 und entsprechendem Spannungsteiler aus 1k von "Out" nach "Adj", 220k und 50k Poti nach Masse schalten? Die Differenz zwischen Ein- & Ausgang wird sowieso nie über 125V kommen, sie schwankt zwischen 30V und 15V.


Hallo Thomas,

beim TL783 musst Du aber bedenken, dass an Out mindestens ein Strom (Vorbelastung) von 15mA fließen muss damit er tut was er soll. nämlich die Spannung an Out konstant zu halten, zumindest in Deinem Fall!.
Schutzdioden sind n i e verkehrt.

Gruß
pragmatiker
Administrator
#110 erstellt: 22. Nov 2014, 12:31
Der LT3080 ist nicht groß - und der zu kühlende Leistungshalbleiter braucht völlig unabhängig von der Schaltungstopologie bei gegebener Verlustleistung einen Kühlkörper bestimmter Größe. Insofern wird der LT3080 Ansatz nicht größer werden als ein anderes Konstrukt - und er hat den Vorteil sehr geringen Eigenverbrauchs sowie einer eminent geringen Störspannung am Ausgang sowie einer Foldback-Strombegrenzung (was diesen Ansatz praktisch unzerstörbar macht).

Thomas, ich würde mir das Konzept mit dem LT3080 an Deiner Stelle nochmal in aller Ruhe und mit etwas zeitlichem Abstand anschauen - wahrscheinlich ist es (entsprechend umdimensioniert) genau das richtige für Dich.

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#111 erstellt: 23. Nov 2014, 20:39
Hallo Herbert,

Wenn ich den Schaltplan richtig verstehe, dient der vorgeschaltete MOSFET dem eigentlichen Überbrücken größerer Spannungen, der LT3080 sieht durch D2 nur 10V zwischen In und Out.

R1 stellt den Zenerstrom für D2 zur Verfügung, D4 schützt vor zu hohen Gate-Source-Spannungen. Die Funktion von R3 ist mir fraglich.

Wenn zwischen In und Out des 3080 mehr als 20V anliegen sollten, wird er durch die Zenerdiode D3 überbrückt.

Die beiden Spannungsteiler R5/R9 und R4/R6/R8 sind fraglich, da sie ja parallel geschalten sind. Zudem ist es fraglich, warum der Spannungsteiler R4/R6/R8 gleichspannungsmäßig auf SET-Potential hängt (durch C5).

Würde es nicht einfach reichen, R5 als Poti auszuführen und R4/R6/R8/C5 wegzulassen und D6 an den Knotenpunkt R5/R9 zu hängen?

Grüße, Thomas
GüntherGünther
Inventar
#112 erstellt: 27. Nov 2014, 18:48
Hallo,

Ich habe nun mal ein wenig herum simuliert und einen angepassten Schaltplan mit dem LT3080 konstruiert, mit dem passenden Layout.
Da ich von Layouten wirklich keine Ahnung habe, wäre es gut, wenn jemand nochmal drüber schauen könnte.

LayoutSchaltplan

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#113 erstellt: 27. Nov 2014, 19:21
Wo ist denn der Pin 1 des LT3080 (auch wenn er NC ist) geblieben? Und der IRF740 ist ein TO-220AB MOSFET, sieht aber im Layout irgendwie aus wie ein TO-247......

C4 als Elko in unmittelbarer Nähe der Hauptwärmequelle zu plazieren, ist vielleicht auch nicht so der Hit.

Die 1N4728 ist eine 3.3[V] Z-Diode - damit kriegt man ja nichtmal den MOSFET richtig auf. Bist Du Dir sicher, daß die Z-Dioden richtig dimensioniert sind?

Die 1N4004 würde ich durch 1N4007 ersetzen - dann ist mehr Reserve bei der Spannungsfestigkeit da.

Bei 300[V] Ausgangsspannung fließen durch den Ausgangsteiler R4 / R5 / R6 ca. 2[mA] Strom. Damit wird R5 mit ca. 300[mW] belastet - das ist schon was. Nach der Faustregel, daß ein Widerstand mindestens die fünfache Belastbarkeit dessen haben sollte, was maximal in ihm als Verlustleistung entstehen kann, müßte R5 also mindestens ein 1.5[W] Widerstand sein. Größer ist er ja, der Kerl im Layout - und heizt munter zwei Kondensatoren und ein Trimmpotentiomert auf (tut der Stabilität der Ausgangsspannung möglicherweise nicht gut). Muß der Ausgangsteiler so niederohmig sein?

Wo ist denn die Strombegrenzung im Sourceanschluß des IRF740 abgeblieben?

Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo Deine obere Spannungsgrenze liegt - aber ein 500[V] MOSFET anstelle eines 400[V] MOSFETs ist bei Schaltungen, die (angeheizte) Lastbetriebsspannungen in der Gegend von 300[V] bei Nennnetzspannung haben, vielleicht eine Überlegung wert......

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#114 erstellt: 27. Nov 2014, 20:05
Hallo,

Pin 1 wollte ich weg knipsen, wenn er sowieso nicht gebraucht wird.
C4 soll ein 105°C 5000h Typ werden, da dachte ich, dass das klar geht.
Den IRF740 habe ich mit dem Rastermaß von TO247 vorgesehen, damit ich genug Platz zwischen den Pins habe.
Die Namen der Z-Dioden sind falsch von Eagle falsch rausgegeben worden.
Für D1 und D3 sehe ich BZV85C10 vor, also 10V-Zenerdioden. D2 soll eine BZX85C15 werden.

Die Strombegrenzung musste ich gezwungenermaßen weglassen, da ich wenig Differenz zwischen Spannung am Ladekondensator und benötigte Betriebsspannung habe. 305V brauche ich und 320V mit einer Restwelligkeit von 2Vs kommen bei Vollaussteuerung am Ladekondensator zu Stande, weshalb ich überlege, die Längsregelschaltung vorher komplett zu entfernen und nur den LT3080 regeln lasse, natürlich mit entsprechenden Schutzschaltungen gegen Überspannung.

Grüße, Thomas
GüntherGünther
Inventar
#115 erstellt: 30. Nov 2014, 23:31
Hallo,

ich habe das Layout nochmal überarbeitet, so sieht es jetzt aus:

Layout

Nun stellt sich aber noch die Frage, welche Kühlkörper zum Einsatz kommen. Der IRFP240 (den ich wegen der Verlustleistung dem IRF740 vorziehe) kommt ohne Aussteuerung auf eine Verlustleistung von 1,35W, bei Vollaussteuerung auf 2W. Beim LT3080 sind es ohne Aussteuerung 400mW und unter Vollaussteuerung 650mW.
Ich bin bei Fischer fündig geworden, folgende Kombination wäre vorstellbar:

1x SK492/50 mit Rth = 8,5K/W
1x SK576/50 mit Rth = 5,2K/W

1x SK526/30 mit Rth = 6,3K/W für den IRFP und 1x UK14 mit Rth = 20K/W für den LT3080
1x SK525/30 mit Rth = 7,8K/W für den IRFP und 1x UK14 mit Rth = 20K/W für den LT3080

Was wäre da am Besten geeignet?

Grüße, Thomas
Goldrohr
Stammgast
#116 erstellt: 15. Dez 2014, 22:58

pragmatiker (Beitrag #107) schrieb:
Ich habe bei meinem Regler die Operationsverstärker (TLE2022) "unten" auf der Masseschiene sitzen und muß deswegen die Versorgungsspannung aus maximal 400[V]DC Eingangsspannung auf ca. 15[V] runterbringen - dabei zieht der TLE2022N dann maximal ca. 700[µA] Versorgungsstrom (Ausgänge unbelastet). [...] Und dann muß das OP-Amp-Ausgangspotential via HV-Bipolartransistor natürlich auch wieder zum Gate des Stell-MOSFETs hoch - auch hier ist wieder (soll die Sache nicht unendlich laaaaangsam werden) a bisserl Minimum-Kollektorstrom gefragt (also wieder Verlustleistung).


Wieso machst Du auch sowas? Häng doch den Opamp ebenso "oben" auf. Mehr als 1~2mA müssen nicht zur Masse runter fliessen, das reicht locker für die Versorgung eines Opamp und zum Bias einer simplen Z-Diode o.ä. als Spannungsreferenz.


GüntherGünther (Beitrag #111) schrieb:
Wenn ich den Schaltplan richtig verstehe, dient der vorgeschaltete MOSFET dem eigentlichen Überbrücken größerer Spannungen, der LT3080 sieht durch D2 nur 10V zwischen In und Out.

R1 stellt den Zenerstrom für D2 zur Verfügung, D4 schützt vor zu hohen Gate-Source-Spannungen. Die Funktion von R3 ist mir fraglich.

Wenn zwischen In und Out des 3080 mehr als 20V anliegen sollten, wird er durch die Zenerdiode D3 überbrückt.

Die beiden Spannungsteiler R5/R9 und R4/R6/R8 sind fraglich, da sie ja parallel geschalten sind. Zudem ist es fraglich, warum der Spannungsteiler R4/R6/R8 gleichspannungsmäßig auf SET-Potential hängt (durch C5).

Würde es nicht einfach reichen, R5 als Poti auszuführen und R4/R6/R8/C5 wegzulassen und D6 an den Knotenpunkt R5/R9 zu hängen?


Ich rate, an der Schaltung nichst zu verändern. Auch wenn einiges zunächst elektrisch unsinnig erscheinen mag, so dienen diese Elemente häufig als Stabilisator, Schwingschutz, dem Anlauf- oder Ausschaltverhalten, oder sonstwie zur Erhöhung der Betriebssicherheit. Ich hab nicht selber alles nachvollzogen, aber gerade bei Netzteilen bitte lieber Vorsicht walten lassen!

Gruß, GR
pragmatiker
Administrator
#117 erstellt: 15. Dez 2014, 23:05

Goldrohr (Beitrag #116) schrieb:
Wieso machst Du auch sowas? Häng doch den Opamp ebenso "oben" auf. Mehr als 1~2mA müssen nicht zur Masse runter fliessen, das reicht locker für die Versorgung eines Opamp und zum Bias einer simplen Z-Diode o.ä. als Spannungsreferenz.

Ich mach' das deswegen so, weil die OP-Amps (neben der reinen Regelung) sowohl eingangs- wie auch ausgangsseitig noch mit weiterer - massebezogener - Außenwelt "reden".

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#118 erstellt: 15. Dez 2014, 23:11

pragmatiker (Beitrag #117) schrieb:

Ich mach' das deswegen so, weil die OP-Amps (neben der reinen Regelung) sowohl eingangs- wie auch ausgangsseitig noch mit weiterer - massebezogener - Außenwelt "reden".


Wieso? Zeig doch mal deine Schaltung.
Für einen reinen Spannungsregulator ist das sicher nicht nötig, und auch nicht förderlich.
pragmatiker
Administrator
#119 erstellt: 15. Dez 2014, 23:16
Microcontroller mit ihren A/D-Wandlern und DACs sitzen nun mal auf Massepotential - und ob das "förderlich" ist, wie Du es auszudrücken beliebst, entscheide ich aufgrund meiner Entwurfsideen (die eben kein "reiner" Spannungsregler sind), die ich hier sicher nicht alle präsentieren werde - Basta.

Im übrigen anerkenne ich ja durchaus die Eleganz des LT3080 Konzeptes gegenüber meinem Brot-und-Butter-Konzept - was ich weiter oben in meinem Beitrag #107 auch klar zum Ausdruck gebracht habe. Ich sehe also gar keinen Grund, warum hier rumgestänkert werden muß - außer der reinen Lust an der Provokation.

Leicht angefressene Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 15. Dez 2014, 23:18 bearbeitet]
Goldrohr
Stammgast
#120 erstellt: 15. Dez 2014, 23:35
Herbert,

Ich wage sogar so weit zu gehen und zu behaupten, dass sowohl eine "Ich kann alles besser, aber zeigs euch nicht" als auch eine "Basta" Mentalität in einem öffentlichen Diskussionsforum nichts zu suchen haben.

Zudem will mir kein guter Grund einfallen Leistungsregelelektronik mit der Signalverarbeitung zu verquicken, aber tausend gute Gründe, dies nicht zu tun
GüntherGünther
Inventar
#121 erstellt: 16. Dez 2014, 00:56
Hallo,

wenn ich morgen mal mehr Zeit habe, poste ich ein aktuelles Bild. Habe mich bei meinem Design eher am Datenblatt orientiert und selbst ein wenig mehr Sicherheit reingebracht.

Das Einzige, was bei mit fehlt, ist die Diode von Ausgang zu Eingang und die Strombegrenzung, dafür fließt nun ein von der Potistellung unabhängiger Mindestrom, das Poti liegt nun nichtmehr auf 300V, sondern auf 0-50V. Diese Beschaltung wurde im Datenblatt empfohlen.

Grüße, Thomas

PS.: Goldrohr.. Herbert kennt sich richtig gut aus und Dinge, die so Manchem erstmal sinnlos erscheinen, sind von Herbert gewollt. Er wird sich schon was dabei gedacht haben, der macht seinem Namen nämlich alle Ehre.
pragmatiker
Administrator
#122 erstellt: 16. Dez 2014, 07:37

Goldrohr (Beitrag #120) schrieb:
Ich wage sogar so weit zu gehen und zu behaupten, dass sowohl eine "Ich kann alles besser, aber zeigs euch nicht" als auch eine "Basta" Mentalität in einem öffentlichen Diskussionsforum nichts zu suchen haben.

Dreh' mir bitte nicht die Worte im Mund um - das mag' ich nämlich gar nicht. Ich habe nicht behauptet, daß "ich alles besser kann" - im Gegenteil: Ich habe sogar explizit dazu geraten, einem anderen Entwurf, der nicht aus meiner Feder stammt, den ich aber für deutlich eleganter als meinen halte, den Vorzug zu geben:

pragmatiker (Beitrag #107) schrieb:
Die Lösung mit dem LT3080 ist - nach etwas Schaltbild- und Datenblattstudium - recht elegant........Der Entwurf mit dem LT3080 ist da wirklich deutlich eleganter.....


pragmatiker (Beitrag #110) schrieb:
Thomas, ich würde mir das Konzept mit dem LT3080 an Deiner Stelle nochmal in aller Ruhe und mit etwas zeitlichem Abstand anschauen - wahrscheinlich ist es (entsprechend umdimensioniert) genau das richtige für Dich.

Und zur "Basta"-Mentalität: Die hab' ich normalerweise nicht - ich hab' eine Engelsgeduld bei den allermeisten Themen, was sich hier im Forum problemlos nachlesen läßt. Nachdem Du und ich hier im Forum uns allerdings schon ein paarmal unkonstruktiv aneinander gerieben haben, sage ich hier "Basta", weil ich damit schlicht und ergreifend substanzlosem und (für mich) unerfreulichem Zeitaufwand zuvorkommen möchte - so einfach ist das. Und da wirst Du mich auch mit Deinem provokanten Statement (in der Nähe eines Absolutheitsanspruches) "....in einem öffentlichen Diskussionsforum nichts zu suchen haben" nicht aus der Reserve locken.

Ich würde vorschlagen, wir beenden unseren persönlichen Diskurs an dieser Stelle, weil er für den Threadverlauf und alle anderen Threadteilnehmer hier unergiebig und belanglos ist.

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#123 erstellt: 16. Dez 2014, 10:07

pragmatiker (Beitrag #122) schrieb:
Dreh' mir bitte nicht die Worte im Mund um - das mag' ich nämlich gar nicht. [...]

Es geht um deinen (berechtigten) Einwurf

pragmatiker (Beitrag #107) schrieb:
- käme aber mit billigen Standardbauelementen aus, die es auch in zehn Jahren noch geben dürfte.

d.h. Opamp als Regelelement, worauf du deine favorisierte Schaltungstopologie anreißt.
Daraufhin habe ich nachgefragt, warum du den Opamp denn auf die Masseschiene setzt, mit all den bekannten Nachteilen? Ob dies vielleicht nur einer In-der-Box Denke entspricht - was ich ja noch verstehen könnte - oder ob du andere handfeste Gründe dafür hast?
Deine dazu folgenden Ausführungen sind jedenfalls - obwohl im Brustton der vollen Überzeugung vorgetragen - Humbug. Einen sachlich-transparenten Beleg per Schaltplan, warum du dennoch richtig liegen könntest, bleibst Du schuldig.

Es gibt keinen Grund, bei einen Hochvolt-Regler das Regelelement "unten" hin zu legen, da das Stellelement ja notwendigerweise "oben" plaziert werden muss.
pragmatiker
Administrator
#124 erstellt: 16. Dez 2014, 10:40

Goldrohr (Beitrag #123) schrieb:
Daraufhin habe ich nachgefragt, warum du den Opamp denn auf die Masseschiene setzt, mit all den bekannten Nachteilen? Ob dies vielleicht nur einer In-der-Box Denke entspricht - was ich ja noch verstehen könnte - oder ob du andere handfeste Gründe dafür hast?
Deine dazu folgenden Ausführungen sind jedenfalls - obwohl im Brustton der vollen Überzeugung vorgetragen - Humbug. Einen sachlich-transparenten Beleg per Schaltplan, warum du dennoch richtig liegen könntest, bleibst Du schuldig.

Ich darf mich hier nochmal selbst zitieren - das sollte ja wohl völlig eindeutig und als Begründung ausreichend sein.

pragmatiker (Beitrag #117) schrieb:
Ich mach' das deswegen so, weil die OP-Amps (neben der reinen Regelung) sowohl eingangs- wie auch ausgangsseitig noch mit weiterer - massebezogener - Außenwelt "reden".


Goldrohr (Beitrag #123) schrieb:
Es gibt keinen Grund, bei einen Hochvolt-Regler das Regelelement "unten" hin zu legen, da das Stellelement ja notwendigerweise "oben" plaziert werden muss.

Obwohl oben bereits erwähnt (was eigentlich reichen müßte, da ich Dir absolut keine Rechenschaft über jedes Detail meines Technikerlebens schuldig bin), präzisiere ich das nochmal:

Ich sitze mit meinem (Standard-Längsregler ohne allzuviele Gimmicks, wie bereits erwähnt) deswegen auf der Masseschiene, weil ich von einem Microcontroller mittels eines D/A-Wandlers die Ausgangsspannung einstellen können will. Dies deswegen, weil ich damit mit einer Pentodenendstufe auf Triodenbetrieb umschalten kann, ohne den Ausgangsübertrager zu ändern. Dies erfordert eine Änderung der Arbeitspunkte - und eine Änderung der Anodenspannung gehört hier dazu. Desweiteren wird die (passend geteilte) Ausgangsspannung massenah mit einem Komparator mit der (vom Microcontroller vorgegebenen) Referenzspannung verglichen, um auch dem Microcontroller die Information zur Verfügung zu stellen, daß am Ausgang irgendwas aus dem Ruder läuft (und ihm damit die Möglichkeit zu geben, durch eine - interruptgesteuerte - Abschaltung der Referenzspannung möglicherweise größeren Schaden zu verhindern). Eine echte Messung der (passend heruntergeteilten) Ausgangsspannung mit dem On-Chip 10-Bit A/D-Wandler des Microcontrollers rundet die Sache ab. Natürlich könnte man dieses "Level-Shifting" von massenahem Pegel Richtung Anodenspannungspotential und zurück auch mit irgendwelchem Optokoppler-Gerödel durchziehen - aber dann geht der Auwand erst richtig durch die Decke, die Linearität der analogen Größen leidet (wenn die Optokoppler nicht in einer Servoanordnung betrieben werden, was den Aufwand nochmals steigert) und die LED-Ströme für die Optokoppler müssen auch noch irgendwo herkommen.

Das muß als Begründung allemal genügen. Ein Schaltbild hierzu wird es nicht geben, weil a.) obige Begründung mit der nun auch noch erfolgten Detailbeschreibung für jeden sachverständigen Techniker ausreichend sein sollte, um sich vom Sachverhalt ein Bild zu machen und b.) auch ich Interessen und gute Gründe haben kann, warum ich einen Schaltbild(auszug) veröffentliche oder nicht (ohne daß ich diese Gründe oder Interessen öffentlich benennen müßte - soweit kommt's noch) - und diese Entscheidung ist immer noch mir vorbehalten und niemand sonst (hier bin ich Dir - ich wiederhole mich - keinerlei Rechenschaft schuldig).

Goldrohr (Beitrag #123) schrieb:
Deine dazu folgenden Ausführungen sind jedenfalls - obwohl im Brustton der vollen Überzeugung vorgetragen - Humbug

Diese Einlassung - die ich als grobe Beleidigung empfinde - verbitte ich mir. Für einen derartigen verbalen Tiefschlag fehlt Dir außerdem schlicht das Beurteilungsvermögen, meine Person betreffend.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 16. Dez 2014, 10:42 bearbeitet]
Goldrohr
Stammgast
#125 erstellt: 16. Dez 2014, 11:16

pragmatiker (Beitrag #124) schrieb:
Ich sitze mit meinem (Standard-Längsregler ohne allzuviele Gimmicks, wie bereits erwähnt) deswegen auf der Masseschiene, weil ich von einem Microcontroller mittels eines D/A-Wandlers [...]

Dieses Konstrukt in eine Diskussion zu simplen Hochvolt-Spannungsreglern einzubringen ist in der Tat Humbug.
GüntherGünther
Inventar
#126 erstellt: 16. Dez 2014, 18:37
Hallo,

hier Schaltplan und Layout.

Schaltplan

Layout

Grüße, Thomas
Goldrohr
Stammgast
#127 erstellt: 16. Dez 2014, 22:22
Hallo Thomas,

schaut gut aus. Willst du den LT3080 mit dem Mosfet an einen KK hängen?

Stellst du die Platinen selber her?

Grüße
GüntherGünther
Inventar
#128 erstellt: 16. Dez 2014, 23:42
Hallo Goldrohr,

ja, allerdings wird vorher auf den Strangkühlkörper eine selbstklebende, isolierende Silikonfolie aufgebracht, zudem werden die Bauteile per Clip montiert, weshalb ich nichtmal Plastikschrauben brauche.

Grüße, Thomas
GüntherGünther
Inventar
#129 erstellt: 27. Aug 2015, 16:19
Hallo,

in der Zwischenzeit hat sich Einiges getan: Ich habe die Endversion des LT3080-Reglers und eine vereinfachte Version mit LM317 entworfen.

Der LM317-Regler funktioniert tadellos, die Verluste sind zwar höher, aber der Preis deutlich geringer, zudem kann auf Folienkondensatoren verzichtet werden. Getestet habe ich den Regler bis 400V Ausgangsspannung, die Elkos sind bis 450V ausgelegt. Bei 15V Unterschied zwischen Drain IRF820 und Out LM317 kann ich mit einem Kühlkörper mit 4K/W den Ausgang mit 500mA sicher belasten.

Schaltplan LM317

Ich habe noch eine Platine übrig und würde sie günstig abgeben.

Grüße, Thomas
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