Röhrenvorverstärker und aktive LS

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maho69
Inventar
#1 erstellt: 25. Feb 2015, 16:32
Frage an die Gemeinde!

Betreibt jemand aktive LS mit einem Röhrenvorverstärker und kann dazu eventuell Klangerfahrungen im Vergleich zu einem Transistorvorverstärker machen?
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 26. Feb 2015, 17:55
Servus maho69,

ich kann keine praktischen Erfahrungen hierzu vorweisen - nur einen kleinen Wink möchte ich dazu loswerden: Halbleitervorverstärker haben heutzutage meistens einen Operationsverstärker direkt vor den Line-Ausgangsbuchsen sitzen - d.h. man hat es bei diesen Geräten mit Innenwiderständen des Ausgangs von höchstens ein paar hundert Ohm zu tun. Entsprechend spielt der Eingangswiderstand der nachfolgenden aktiven Lautsprecher praktisch keine Rolle.

Bei Röhrenvorverstärkern sieht die Sache grundsätzlich anders aus: Je nach Topologie der Ausgangsstufe (und hier kann - anders als üblicherweise bei Halbleitervorverstärkern - viel vorkommen: SRPP-Stufe, Kathodenfolger, Kathodenbasisstufe, impedanzanpassende Trafokopplung usw.) liegt der Innenwiderstand des Ausgangs von Röhrenvorverstärkern bei ca. 1....50[kOhm]. Und da ist dann der Eingangswiderstand eines aktiven Lautsprechers auf einmal gar nicht mehr egal, weil: ist der Innenwiderstand des Eingangs des aktiven Lautsprechers zu niederohmig, dann sinkt erstens der Pegel (= die mögliche Maximallautstärke sinkt ab) und zweitens steigen die Verzerrungen (unter Umständen drastisch) an. Bei einem Ausgangswiderstand eines Vorverstärkers von z.B. 20[kOhm] ist jedenfalls ein Eingangswiderstand des Aktivlautsprechers von 47[kOhm] bereits als deutlich niederohmig anzusehen und auf keinen Fall mehr zu vernachlässigen.

Also: Um welchen Röhrenvorverstärker sowie um welchen aktiven Lautsprecher genau geht es - bitte hier gleich die Links zu genauen, belastbaren Daten beider Geräte posten, damit man sich das nicht alles selbst zusammensuchen muß.

Der ELV RVV100 wird z.B. vom Hersteller mit einem Ausgangswiderstand von <= 1[kOhm] angegeben - und der hat eine ECC82 (die niederohmigste Audio-Doppeltriode) in Anodenbasisschaltung (also als Kathodenfolger - die niederohmigst mögliche Ausgangsschaltung mit einer Röhre) bei einer Anodenspannung von +100[V] im Ausgang sitzen.....das muß längst nicht bei allen Herstellern von Röhrenvorverstärkern so sein.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 26. Feb 2015, 19:30 bearbeitet]
maho69
Inventar
#3 erstellt: 27. Feb 2015, 13:34
Hallo Herbert!

Danke für deine ausführliche Antwort, leider sagt mir das alles wenig bis gar nix.

Meine Aktiven sind eher Exoten von Hifi-Aktiv.

Die wichtigsten technischen Eigenschaften und Daten:

Vollaktiver, dreiwegiger Lautsprecher mit geschlossenem Gehäuse. Interne Elektronik mit digitaler Frequenzweiche (DSP, Auflösung 24Bit/96kHz) und drei Schaltverstärkern (3x180W). Treiberbestückung: Tiefton 1 Stk. 10″ Konus (downfire), Tiefmitteton 1 Stk. 6,5″ Konus,*Hochton 1 Stk. Air Motion Transformer (Mundorf-AMT)
Übergangsfrequenzen: 100Hz und 1,8kHz. Filter: L+R mit 48dB Flankensteilheit


Welcher Vorverstärker es werden könnte, das weiß ich noch gar nicht. Ich habe nicht gewusst, dass das kompliziert werden könnte.
selbstbauen
Inventar
#4 erstellt: 27. Feb 2015, 15:36
Hallo,

deine Lautsprecher haben digitale Frequenzweichen. Also müsste auch ein Anschluss eines CD-Players auf digitalter Ebene möglich sein, wenn dieser eine Lautstärkeregelung hat. Der Umweg über einen analogen Röhrenvorverstärker wird daher gegenüber der digitalen Ebene keine Vorteile bringen.

Grundsätzlich habe ich aber bei meinen aktiven Lautsprecherkonzepten (drei Anlagen im Betrieb) immer einen klanglichen Vorteil der Röhre gegenüber dem Transistor herausgehört. Das mag im Wesentlichen daran liegen, dass ein aktiv angesteuertes Chassis den sehr viel geringeren Dämpfungsfaktor der Röhre immer noch "spürt" und daher seine Vorzüge besser ausspielen kann.

Ebenso grundsätzlich wird es immer so sein, dass ein besseres Gerät in der Kette auch den Gesamtklang verbessert. Wenn der Röhrenvorverstärker besser als ein Vergleichsmodell mit Transistoren ist, dann wird man das hören. Aber irgendeine Röhre gegen einen gut konzipierten Transistor kann nicht punkten. Es kommt auf die stimmige Schaltung an.

Es mag nicht verwundern, dass ich ein gut durchdachtes Standardkonzept mit Röhren immer jedem Transistor (Vor-)Verstärker klanglich vorziehe würde (kenne aber nur den Luxman C-04 und den Grundig MXV 100), weil das Konzept mit der Röhre mit einem einzigen aktiven Bauelement auskommt, der Transistor aber bis zu einigen Tausend von diesen Dingern für die gleiche Aufgabe vorsehen kann.

Gruß
sb
Anro1
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Feb 2015, 20:43
Kann dem vorherigen Beitrag nur zustimmen, guter Röhren-Pre hat aus meiner Erfahrung an einer
ATC SCM100-A sowie an einer Geithein 901 hervorragend funktioniert. Muss man halt mal ausprobieren.
maho69
Inventar
#6 erstellt: 28. Feb 2015, 12:15

Anro1 (Beitrag #5) schrieb:
Kann dem vorherigen Beitrag nur zustimmen, guter Röhren-Pre hat aus meiner Erfahrung an einer
ATC SCM100-A sowie an einer Geithein 901 hervorragend funktioniert. Muss man halt mal ausprobieren.


Und was wäre ein guter Röhren-Pre? Biitte um Tipps!!!
DB
Inventar
#7 erstellt: 28. Feb 2015, 12:46

maho69 (Beitrag #6) schrieb:

Und was wäre ein guter Röhren-Pre? Biitte um Tipps!!!


Dynaco PAS 3X
Radford SC2 ... SC25
Citation 1
The Fisher 400CX
McIntosh C11, C20
Marantz 7

MfG
DB
Anro1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Feb 2015, 13:37
Kann nur etwas zu Röhren Pre´s sagen / empfehlen die ich selber besitze oder besessen habe.
z.b.:
-Audio Research Ref 1 oder 2, oder SP11, SP 15( SP15 hat nur im Phono Röhren, Line=Transistor)
-Convergent SL1
-Manley Neo Classic 300B
-Kebschull 150
-Joule Electra LA150
-Audion Reference Pre
-Oktave HP 500 MKII
-VAC Renaissance
-EnVogue 24 Pre
-E.A.R Paravicini 868
-Ederer (2 X 6SN7 mit Baxandale Klangregelung)

Zur Ansteuerung von Aktive LSP ist oft auch ein symetrischer Ausgang der Vorstufe nicht schlecht.
Grüsse und viel Erfolg beim Kombinieren
maho69
Inventar
#9 erstellt: 28. Feb 2015, 13:43
Ich verwende derzeit die Vorverstärkerausgänge meines AVR(Denon 4520)

Interessant wäre halt ein Röhren-Pre mit Fernbedienung.


[Beitrag von maho69 am 28. Feb 2015, 13:49 bearbeitet]
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