was hab ich da beim trödler mitgenommen?

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2ter
Neuling
#1 erstellt: 03. Aug 2016, 20:48
hallo,
ich hab heute beim trödler mehrere geräte mitgenommen, die für mich wie verstärker aussehn.
kann mir wer sagen was genau ich da ergattert habe?

das erste gerät war leider bereits seiner röhren beraubt worden. lohnt es sich auf die suche nach passenden röhren zu gehn?
röhrengerät 1röhrengerät 1röhrengerät 1röhrengerät 1
röhrengerät 1



die anderen geräte sehen so aus:
röhrengerät2röhrengerät2röhrengerät2röhrengerät2röhrengerät2

ich bin für jede hilfe dankbar.
DB
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2016, 05:53
Hallo,

das Gerät mit den gemischten Röhrenfassungen (Noval, Oktal, G8a) ist ein Monoverstärker. Das kleinere Ding wird ein einfacher Stereoverstärker sein.


MfG
DB
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 04. Aug 2016, 07:54
Hallo,

sehen gar nicht übel aus die beiden Geräte, sind mit Sicherheit aber Eigenbauten. Das erste Gerät könnte ein Musikerverstärker sein, evtl. mit EL11 (EL151) PP, ECC83 und mit einer GZ34 als Gleichrichter. ??

Das zweite Gerät, DB sagte es schon, ist ein Stereo ET-Verstärker mit 2 ECL82, bringt etwa 2-3 Watt pro Kanal.

Gruß
2ter
Neuling
#4 erstellt: 04. Aug 2016, 13:35
vielen dank schon mal für die antworten.
leider bin ich nicht musikalisch, aber ich hör sehr gerne und veschiedenste musik. zudem mag ich alte sachen.

schade dass das größere gerät mono ist.
würde es sich eurer meinung nach auszahlen das gerät zum laufen zu bringen?
hab ich eine chance das investierte geld wieder reinzukriegen, wenn ich das gerät dann doch weiterverkaufe, bzw. gibt es überhaupt interesse an so einem gerät?

was genau ist ein et-verstärker? ist das ein einfacher endverstärker? würden die 2 bis 3 watt pro kanal ausreichen um meine dual cl12 (10w/4Ω), die ich am schreibtisch stehen habe, anzutreiben? reicht zum testen ein mp3 player oder muss ich einen vorverstärker zwischenschalten? würde der verstärker als kopfhörer verstärker funktionieren, die minuspole der lautsprecherbuchsen scheinen ja auch intern verbunden zu sein? ich habe insgesamt 3 stück vom kleineren gerät und überlege mir wofür ich diese einsetzen könnte.

danke!
mfg
stefan
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 05. Aug 2016, 07:35
Servus zusammen,

bei dem kleinen Stereoverstärker würde ich zuallererst mal die elektrische Sicherheit überprüfen (lassen). Der hat ein Metallgehäuse, aber nur ein zweipoliges Netzkabel..... .....solange die elektrische Sicherheit nicht geklärt ist, besteht beim Betrieb AKUTE Lebensgefahr!!
Wenn die elektrische Sicherheit dieses Gerätchens nach Überprüfung gegeben sein sollte, dann reichen 2...3[W] pro Kanal für sehr viel Krach auf dem Schreibtisch durchaus aus. Aber: Die Funktion wird höchstwahrscheinlich erst gegeben sein, wenn das Gerät restauriert wurde (Widerstände, Kathodenelkos, Koppelkondensatoren).

Der Mono-Verstärker glänzt durch exzellente Aufbauqualität in einer Liga, wie man sie bei Eigenbauten selten sieht - allein schon deswegen würde sich eine Restauration lohnen. Und, ja, restaurieren wird man ihn müssen, BEVOR man ihn das erste mal einschaltet - bei den verbauten Bauelementen (speziell den Widerständen, aber auch den beiden WIMA Hustenbonbons am Netztrafo) ist absolut zu erwarten, daß da nicht mehr alle datenhaltig sind. Auch die Schaltung dieses Gerätes scheint gehobenen Ansprüchen zu genügen - Symmetrie- und Frequenzgangtrimmkondensatoren (die beiden Philips Lufttrimmer) in der Endstufe sieht man jedenfalls bei Schaltungen für den Heimgebrauch nicht oft. Auch bei diesem Gerät muß unbedingt eine Überprüfung auf elektrische Sicherheit stattfinden (u.a. auch deswegen, weil aus den Bildern nicht zu erkennen ist, ob und wie das Gerät an die Schutzerde angebunden ist). Ich persönlich schätze den Bauzeitraum des Gerätes aufgrund der verwendeten Bauelemente (WIMA Hustenbonbons, Ingelen Kathodenwiderstände der Endstufe, Siemens Elkos, "Bügeleisen"-Netzstecker usw. auf die 1950er-Jahre - allerspätestens auf die frühen 1960er-Jahre.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Aug 2016, 08:05 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#6 erstellt: 05. Aug 2016, 08:00
Hallo Stefan,

ET bedeutet "Eintakt" Klasse A. Die eine Endstufenröhre verarbeitet sowohl die positive- und auch die negative Halbwelle der Signale.

GT bedeutet "Gegentakt" Klasse A, AB, B und C. Hier sind in der Endstufe zwei Röhren am werkeln. Eine Röhre ist für die positiven- und die zweite Röhre für negativen Halbwellen der Eingangssignale zuständig. Vorteile: mindestens doppelte Ausgangsleistung (Klasse A) gegenüber ET und weniger Klirr.

Dein erstes Foto zeigt einen GT (Gegentakt) Verstärker.

Die Ausgangsleistung der kleineren ET-Verstärker (ECL82) müsste für gehobene Zimmerlautstärke an Deinen Boxen locker ausreichen. Für die Einspeisung der Eingangssignale musst Du Dir einen Adapter besorgen, oder selber basteln.

Noch eine Warnung: Die beiden Geräte arbeiten mit Hochspannung (> 250 Volt)!! Das kann lebensgefährlich werden, wenn man da wo dran kommt!

Gruß
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 05. Aug 2016, 18:03
Servus zusammen,

sidolf (Beitrag #3) schrieb:
Das erste Gerät könnte ein Musikerverstärker sein, evtl. mit EL11 (EL151) PP, ECC83 und mit einer GZ34 als Gleichrichter. ??

Die EL151 scheidet aus (die hat einen 10-poligen Sockel und der Verstärker im Bild hat zwei 8-polige Fassungen). EL11 wäre möglich - genauso wie EL12. Ich persönlich tippe eher auf 2 * EL12, weil die gebräuchlicher war und aus diesem Rohr deutlich mehr Leistung als aus der EL11 rauszuholen war. Die aus dem Bild "Unteransicht Chassis" zu erkennende Verdrahtung würde jedenfalls auch zur EL12 (allerdings nicht zur EL12 spez. (die hat einen oben liegenden Anodenanschluß)) passen.

Die beiden Fassungen in der Mitte sind - soweit erkennbar - Novalfassungen (und keine Rimlockfassungen). Insofern könnte das mit der ECC83 schon sein.

Die Gleichrichterröhre hat eine Oktalfassung - das deutet ebenfalls (wie von Sidolf schon genannt) stark auf eine GZ34 hin.

Leider ist speziell das Unteransicht-Photo des Chassis von so schlechter Qualität (Schärfe und Auflösung), daß sich daraus keine weiteren sicheren Schlüsse bezüglich Verdrahtung und Schaltung ziehen lassen. Insofern muß eine seriöse weitere Diskussion von Details bis zur Verfügungstellung von sehr viel besseren Photos hier eigentlich enden.

Ein paar Anregungen, wie informative Gerätephotos von Röhrengeräten mit les- und erkennbaren Bauteilebezeichnungen aussehen könnten, die trotzdem nicht viele Megabyte groß sein müssen:

http://666kb.com/i/db9v4baa5x84ouzah.jpg
http://666kb.com/i/db9v7gaj2xardh0kp.jpg

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Aug 2016, 18:26 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 05. Aug 2016, 18:46

pragmatiker (Beitrag #5) schrieb:
Auch bei diesem Gerät muß unbedingt eine Überprüfung auf elektrische Sicherheit stattfinden (u.a. auch deswegen, weil aus den Bildern nicht zu erkennen ist, ob und wie das Gerät an die Schutzerde angebunden ist).


Das ist schon SK1 (Bild), aber eine Isolationsprüfung ist natürlich immer willkommen.

index
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 06. Aug 2016, 06:43
Da hab' ich mich wohl ungeschickt ausgedrückt: Daß der "Bügeleisensteckverbinder" (wenn das Kabel in Ordnung ist) das Chassis mit dem Schutzleiter verbindet, ist klar. Was für mich nicht so klar zu sehen ist, ob die Masse der Schaltung sowie sonst ggf. erforderliche Schaltungsteile mit dem Schutzleiter verbunden sind - und das dürfte erforderlich sein, weil ich nicht davon ausgehe, daß es sich bei dem Netztrafo um ein doppelt schutzisoliertes Exemplar handelt (vvon Doppelkammerbauweise kann ich jedenfalls nichts erkennen).

Grüße

Herbert
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