Abstimmung Black Cat 2

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SB18
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 24. Okt 2020, 22:50
Aber wenn ich mir die Messung von Infinity im Post 34 ansehe, hat der doch auch nur eine Kurve und die sieht ja ähnlich aus wie meine ?
Ich wüsste auch nicht wie ich die Messung wirklich anders gestalten soll, aktuell hängt der Pluspol an der Kathode und der Minuspol an der Schaltungsmasse.
Crix1990
Stammgast
#52 erstellt: 24. Okt 2020, 23:04
Wenn das bei dir so (mit "einer" Kurve) aussieht wärst du fertig mit einstellen.

Dein Ziel ist es, dass beide Kathoden gleich eingestellt sind und sich perfekt überlappen (dass der Sinus nicht nach Sinus aussieht ist hier normal).

Wenn du am Trimmer drehst, müsstest du eigentlich sehen, wie aus der "einen" Kurve zwei werden.
Dann Zoomst du ordentlich rein und stellst sie so ein, dass sie möglichst Deckungsgleich sind.
SB18
Ist häufiger hier
#53 erstellt: 24. Okt 2020, 23:15
Ich werde das morgen noch mal in Ruhe ausprobieren, denn als ich heute das Poti verstellt habe, wurde nur jede zweite Amplitude kleiner oder größer die andere bliebt dabei aber konstant groß Da war eigentlich nicht zu erkennen, wie sich zwei kurven anfangen zu Überlappen.
Ich mache morgen noch mal Fotos dann wird vielleicht deutlicher was ich meine.

Die Einstellung mit Vollaussteuerung ist aber korrekt oder ? denn bei kleineren Pegeln bekomme ich z.T. ganz andere Kurvenformen.
SB18
Ist häufiger hier
#54 erstellt: 25. Okt 2020, 12:53
Hier noch die Bilder zur Verdeutlichung was ich meine:

Vor dem Einstellen:

Teilaussteuerung Kathode BC2

Nach dem Einstellen:

Teilaussteuerung Kathode BC2 2

Die Messung ist nicht bei Vollaussteuerung durchgeführt worden, war so etwas übersichtlicher zum Darstellen.
Die Amplituden lassen sich in der Höhe einstellen, jedoch nicht zusammenschieben wie du es beschrieben hast.

Ich habe es noch nicht zu 100% verstanden, aber es ist doch jeweils immer eine positive Amplitude vom ersten System der ECC82 und die darauffolgende positive vom zweiten System oder ?
Bei Vollaussteuerung habe ich zwischen den positiven Amplituden ein Delta von ~2V, das ist zuviel oder ?
DB
Inventar
#55 erstellt: 25. Okt 2020, 13:56
Wie sieht denn, das ist wichtiger, die Wechselspannung an den Gittern und den Anoden der ECC82 aus? Sind die gleich groß?
SB18
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 25. Okt 2020, 14:30
Gitter der ECC82:

Rechts:
System 1: Umax = 58,4V Urms = 41,3V
System 2: Umax = 64,1V Urms = 43,0V

Links:
System 1: Umax = 60,8V Urms = 43,0V
System 2: Umax = 64,9V Urms = 43,8V

Hier zeigt sich eine deutliche Streuung.

Anode (hinter Koppel-C) der ECC82:

Rechts:
System 1: Umax = 60,0V Urms = 36,5V
System 2: Umax = 60,0V Urms = 36,5V

Links:
System 1: Umax = 60,0V Urms = 36,5V
System 2: Umax = 60,0V Urms = 36,5V

Die Werte sind scheinbar alle sehr nahe zusammen bzw. im Rahmen der Messtoleranz vom Oszi, sieht fast schon verdächtig aus.
Aber im Grunde kommt es doch auf die Werte an der Anode an oder ? mit denen wird dann ja die KT88 Angesteuert.

Hier muss man anmerken, dass ich den Ansteuerbereich anpassen musste.
Bei der Messung am Gitter konnte ich zu ca. 75% aufdrehen, bei Anode schon nur noch knapp über 1/3 der Stellbereichs.
Bei den Messungen an der Anode habe ich Testweise mal über 60V ausgelenkt und es hat angefangen zu clippen.
Ich denke aber das dass von Oszi kommt, das scheint mehr als 60V nicht zu verkraften.
Crix1990
Stammgast
#57 erstellt: 25. Okt 2020, 15:10
Sagmal, gehst du mit 1kHz oder 2kHz zum Messen ran?
SB18
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 25. Okt 2020, 15:19
1 kHz Sinus über den DAC, die Angabe im Oszi mit den 2kHz hat mich auch schon verwirrt.
Daher kam ja meine Vermutung, dass jedes zweite Signal vom anderen System kommt.
Crix1990
Stammgast
#59 erstellt: 25. Okt 2020, 15:21
Genau die Idee hatte ich auch gerade, aber bei der Frage, wie dieser versatz entstehen kann bin ich raus.
SB18
Ist häufiger hier
#60 erstellt: 25. Okt 2020, 15:46
Ja aber ich denke der Effekt ist normal.
In deinem Post #39 hast du ja auch quasi ein 2 kHz Signal, wenn ich mir die Skalenteilung ansehe.
ich denke das kommt daher zustande wann das erste bzw. zweite System übernimmt oder ? würde ja auch den etwas "verkümmerten" Sinus erklären.
DB
Inventar
#61 erstellt: 25. Okt 2020, 15:50
Völlig richtig, es kommt auf die Wechselspannungen an den beiden Anoden der ECC82 an. die sollten exakt gleich groß sein.
SB18
Ist häufiger hier
#62 erstellt: 25. Okt 2020, 16:36
Gut, dann schaut das ja schon mal gar nicht so schlecht aus.
Ich werde die Messung an den Anoden heute abend noch mal mit meinem Multimeter wiederholen, dass sollte auch mit der Vollaussteuerung klar kommen.

Ich habe gerade mal die Ruheströme korrekt eingestellt.
Beim Betrieb mit Lautsprechern ist mir aufgefallen das der Verstärker scheinbar im HF-Bereich schwingt, bei offenem Poti klingt das wie das rauachen vom Radio und es knistert.
Die 68p Kondensatoren (FKP2) sind bereits verbaut, es wurden hier aber mal Schwingschutzwiderstände erwähnt.
Der Wert ließe sich ja berechnen, zumindest näherungsweise.
Wo sollte ich ansetzen, sinniger weise doch an der ersten Stufe oder ?
DB
Inventar
#63 erstellt: 25. Okt 2020, 18:30
Miß nur mit dem Oszi erstmal nach, ob die Schaltung wirklich schwingt (eigentlich würde ich dabei glühende Schirmgitter erwarten).

Der Schaltung nach
http://bilder.hifi-f...-endstufe_965206.jpg
schien man gewisse Probleme mit der Stabilität zu erwarten. Anders lassen sich die C?? nicht erklären.
Schwingschutzwiderstände legt man üblicherweise zwischen den Gitterableitwiderstand und das Steuergitter. Das gitterseitige Anschlußbei hält man dabei so kurz wie möglich.
SB18
Ist häufiger hier
#64 erstellt: 25. Okt 2020, 20:53
Noch mal zu der Symmetrierung:
Bei Vollaussteuerung habe ich ein Delta von 0,7V bei den Signalen (~99 Vrms lt. Multimeter), ist das hinreichend gering ?

Zum vermuteten Schwingen:
so schaut der Ausgang aus wenn das Poti komplett offen und nichts am Eingang angeschlossen ist:

Schwingen BC2

Mit einem Quellgerät am Eingang gesellt sich ein deutliches Rauschen hinzu, diese "bursts" bleiben aber.
Das ganze wird von einer niederfrequenten Schwingung überlagert, kann die Frequenz aber nicht einschätzen vermute das typische 50Hz Brummen.
Die Frage ist nun ob ich dem ganzen nachgehen soll oder nicht ?
DB
Inventar
#65 erstellt: 25. Okt 2020, 21:00
1. Vollaussteuerung mal beiseite: kannst Du mit dem Poti die beiden Spannungen auf gleiche Höhe bringen? Sowas wird ohnehin nicht bei Vollaussteuerung gemessen, weil dabei eben auch der Bereich überschritten werden kann, in dem Gegenkopplungen noch sinnvoll arbeiten.

2. Das HF-Geraffel sieht in der Tat komisch aus: Smartfon, Power-LAN und ähnliches Gedöns muß dort aus der Nähe weg. Wie sieht es denn am Ausgang aus, wenn der Eingang kurzgeschlossen wird?
SB18
Ist häufiger hier
#66 erstellt: 25. Okt 2020, 21:44
zum ersten Punkt:
Das ist genau das Problem was ich eingangs beschrieben habe, ich bekomme die Amplituden (sei es Kathode oder Anode) nicht auf eine Höhe.
Es scheint so als würde das Poti zuwenig Einstellraum bieten.

zum zweiten Punkt:
Ja das könnte alles mögliche sein, im gleichen Stromkries hängt u.a. auch mein PC, Monitor und Netzteile.
Bei kurzgeschlossenem Eingang (direkt an Röhre) sieht man kaum noch was:

Ausgang kurzgeschlossener Eingang

Aber auch hier ist es halt nicht vollständig ruhig, wobei das wohl noch im normalen Rahmen liegen sollte.

Zum vergleich hier mit Quellgerät:

Ausgang Quelle am Eingang

Das Signalkabel ist ein geschirmtes Mikrofonkabel, ich hätte nicht erwartet mir damit etwas einzufangen.
Auch führt es an keinen kritischen stellen vorbei (Netzleitung, Netzteil o.ä.).
DB
Inventar
#67 erstellt: 26. Okt 2020, 12:42
Nochmal zu dem Symmetrieproblem: sind die Spannungen an den Gittern der ECC82 gleich groß?
SB18
Ist häufiger hier
#68 erstellt: 26. Okt 2020, 13:24
Die Gitterspannungen an der ECC82 habe ich für meinen vorherigen Beitrag schon mal gemessen:

Gitter der ECC82:

Rechts:
System 1: Umax = 58,4V Urms = 41,3V
System 2: Umax = 64,1V Urms = 43,0V

Links:
System 1: Umax = 60,8V Urms = 43,0V
System 2: Umax = 64,9V Urms = 43,8V

Die Sind schon weit auseinander, aber näher zusammen bekomme ich die nicht.
Die Frage ist nun, ob es an den Röhren liegt (sind nicht neu) oder dem zu kleinen Einstellbereich am Spannungsteiler P1303.
Den R1303 gegen einen größeren Widerstand (oder R1304 gegen einen kleineren) zu tauschen wäre ja eine recht einfache Möglichkeit den Einstellbereich zu erweitern.
Crix1990
Stammgast
#69 erstellt: 26. Okt 2020, 13:41
Tausch doch einfach mal die Röhren gegeneinander und schau, ob das Problem den Kanal wechselt (die eine Seite sieht ja noch halbwegs passend aus).
SB18
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 26. Okt 2020, 16:29
Wenn ich heute Abend dazu komme werde ich das mal testen.
DB
Inventar
#71 erstellt: 26. Okt 2020, 16:37
Da hast Du ja schon an den Gittern eine Unsymmetrie, das kommt also von der Stufe davor. Hast Du die Widerstände alle so bestückt wie es da steht? Wie groß sind denn die Widerstände jetzt (also vom Schleifer zur Anode an Stift 1 und vom Schleifer zur Anode an Stift 6), wenn Du das Poti eingestellt hast?
Aufpassen, was unten auf dem Schaltplan steht: der Stecker des AÜ soll dazu raus.


[Beitrag von DB am 26. Okt 2020, 18:44 bearbeitet]
SB18
Ist häufiger hier
#72 erstellt: 27. Okt 2020, 11:55

DB (Beitrag #71) schrieb:
Hast Du die Widerstände alle so bestückt wie es da steht? Wie groß sind denn die Widerstände jetzt (also vom Schleifer zur Anode an Stift 1 und vom Schleifer zur Anode an Stift 6), wenn Du das Poti eingestellt hast?


Man du hattest recht, ich habe meine Lochraster-platine genau "verkehrt herum" eingesetzt (100k und 82k vertauscht).
Die Widerstände sind jetzt so wie Sie sein sollen und der Abgleich auf gleiche Amplitude am Gitter der ECC82 hat jetzt auch gut funktioniert.
Oder hätte ich jetzt doch auf gleiche Amplitude an der Kathode einstellen müssen, hier gab es ja unterschiedliche Aussagen.

Aber das Problem mit dem asymmetrischen Ausgang besteht weiterhin.
Alles über ca. 3 Vrms an 8 Ohm wird zunehmend asymmetrisch, die positive Amplitude wächst ab dort erheblich schneller als die negative.
Soll ich noch mal die Gitter der KT88 messen ?
DB
Inventar
#73 erstellt: 27. Okt 2020, 13:17
Ja, die Gitter der KT88 mußt Du Dir als nächstes anschauen.
Wegen der Ausgangsspannung- hast Du einen Vorteiler eingeschaltet? Wärst nicht der Erste, der darauf reinfällt.


[Beitrag von DB am 27. Okt 2020, 13:46 bearbeitet]
SB18
Ist häufiger hier
#74 erstellt: 27. Okt 2020, 23:13
Mit den gittern der KT88 verhält es sich wie folgt:
Je höher die Aussteuerung desto größer der Unterschied zwischen beiden Gittern, macht ja auch sinn da der "Fehler" ja mit Verstärkt wird.
Bei halber Aussteuerung betrug der Unterschied ca. 0,5Vrms, bei Vollaussteuerung ca. 2Vrms.
Ich habe testweise das Signal mal für Vollaussteuerung symmetrisiert, AÜ angeschlossen und den Ausgang vermessen.
Gleiches Fehlerbild, ab 4 Vrms wird`s asymmetrisch.

Wobei man aber anmerken muss das der Fehler an den Gittern bei weitem nicht so stark ansteigt wie am Ausgang.
An den Gittern ist es ein Fehler von 2% bei Vollaussteuerung, am Ausgang sind es bei 6Vrms (8Ohm) bereits 25%.
SB18
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 30. Okt 2020, 00:35
Ich habe mit der Inbetriebnahme quasi noch mal von vorne gestartet:

Vorstufen angeschlossen, Spannung an Anode und Kathode kontrolliert und Ruhestrom gemessen
-> ok
Vorstufen angeschlossen, Spannung an Anode und Kathode kontrolliert und Ruhestrom gemessen
-> ok
AÜ und Endsufe angeschlossen, Spannung an Anode und Kathode kontrolliert und Ruhestrom gemessen
-> ok

AÜ und Endstufe wieder abgekoppelt
Sinus mit 1kHz angelegt und mit dem Trimmer auf gleiche Amplitude an den Gittern der ECC82 eingestellt bei 75% Aussteuerung.

Da ist mir jetzt folgendes Aufgefallen:
Der Sinus durchschreitet einen "verzerrten" bereich.
Am Anfang ist es eine Symmetrische Sinuskurve, dann fängt die obere Amplitude an zu Verzerren.
Das sieht dann so aus:

Gitter ECC82 Verzerrt

dreht man das Signal noch weiter auf kommt der Sinus zurück, aber mit der Asymmetrie welche sich auch am Ausgang wiederfindet (immerhin etwas).
Das schaut dann so aus:

IMG_20201029_221637

Ich gehe davon aus, dass das Signal hier nicht asymmetrisch sein darf oder ?

Nebenfrage: Ist das Verzerren das Durchschreiten der Arbeitsbereiche A (kleines Signal) nach B (großes Signal) ?
DB
Inventar
#76 erstellt: 30. Okt 2020, 09:19
Die Vorstufen arbeiten im A-Betrieb. Da sollte bis zur Vollaussteuerung gar nichts verzerren. Zumeist legt man Vorverstärker so aus, daß sie bei Vollaussteuerung der Leistungsstufen noch nicht verzerren.

Aber wenn Du mal nach der ECC82 mißt, sollte das keine Rolle spielen, weil dieser Bereich nicht erreicht wird. Was willst Du mit 20Vss an den Gittern der ECC82? Immer dran denken, ohne KT88 ist auch keine Gegenkopplung wirksam.

Das wäre der nächste Punkt, an dem zu messen ist: die g1 der KT88 (KT88 nicht eingesetzt).
SB18
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 30. Okt 2020, 10:59
Gut, aber was ist dann diese Verzerrung?
Die tritt ja schon recht früh auf, das erste bild zeigt nur quasi das "worst case".
Das ganze beginnt schon bei 1/4 drehung des Lautsärkepotis, dass sollte ja nicht der Fall sein.

Ich bin dieses WE nicht zuhause, kann also erst ab Montag wieder Messungen machen.
Nur zur klarstellung, was sollte ich jetzt Sinningerweise wie Messen ?

-Gitter der ECC83 und 82 sowie KT88
-Welche Aussteuerung ? Scheinbar ist das ja schon zu viel.
-Abgleich der symmetrie auf welches Gitter ?
-überprüfen bei höherem Pegel ?
-Ausgang des Verstärkers auf symmetrie prüfen
DB
Inventar
#78 erstellt: 30. Okt 2020, 12:25

SB18 (Beitrag #77) schrieb:
Gut, aber was ist dann diese Verzerrung?

Das ist der Effekt, der sich zeigt, wenn das Gitter gegenüber der Katode positiv wird


SB18 (Beitrag #77) schrieb:
Die tritt ja schon recht früh auf, das erste bild zeigt nur quasi das "worst case".

Ja, das beginnt bei einer Eingangsspannung, so meint die Simulation, von etwa 180mV.


SB18 (Beitrag #77) schrieb:
Das ganze beginnt schon bei 1/4 drehung des Lautsärkepotis, dass sollte ja nicht der Fall sein.

Doch. Die Schaltung arbeitet völlig erwartungsgemäß.


SB18 (Beitrag #77) schrieb:
Nur zur klarstellung, was sollte ich jetzt Sinningerweise wie Messen ?

Du schaust Dir die Anoden der ECC82 an. Ich komme da nämlich auf knapp 180Vss, das reicht in jedem Fall, um die KT88 voll auszusteuern.
SB18
Ist häufiger hier
#79 erstellt: 31. Okt 2020, 15:06
Gut, auf jefenfall wieder was dazu gelernt.
Wieso verschwindet diese Verzertung denn wieder bei höheren Pegeln ?

Bei Welcher aussteuerung soll ich die Abstimmung durchführen ?
Bisher habe ich die ja immer bei (fast) vollaussteuerung gemacht, ohne dass das Problem dadurch gelöst wurde.
DB
Inventar
#80 erstellt: 31. Okt 2020, 21:20

SB18 (Beitrag #79) schrieb:
Wieso verschwindet diese Verzertung denn wieder bei höheren Pegeln ?

Das geschieht, weil der Arbeitspunkt dann wegrutscht.


SB18 (Beitrag #79) schrieb:
Bei Welcher aussteuerung soll ich die Abstimmung durchführen ?
Bisher habe ich die ja immer bei (fast) vollaussteuerung gemacht, ohne dass das Problem dadurch gelöst wurde.

Die Gleichheit der Ansteuerwechselspannung mißt Du nach der ECC82 und stellst das Poti P1303 so ein. daß die Ansteuerspannungen für die KT88 genau gleich groß sind. Ich würde eine Spannungshöhe (unterhalb der Vollaussteuerung) nehmen, die sich gut messen läßt.

So, und wenn Du das gemacht hast, dann läßt Du erstmal die Gegenkopplung weg, belastest den Ausgangstrafo sekundärseitig mit Nennlast und schaust Dir an, wie das Ausgangssignal mit gesteckten KT88 aussieht.
SB18
Ist häufiger hier
#81 erstellt: 02. Nov 2020, 00:06
Bin heute doch noch dazu gekommen:

Also vorgehen:
-Endstufenröhren Entfernt
-GK abgekoppelt (ich weis an dieser Stelle noch nicht nötig)
-Anlegen 1kHz Sinus, 1/3 Ansteuerung
-Messung an den Gittern der KT88

Links:
KT88_1: Ug= 36,50V RMS
KT88_2: Ug= 36,50V RMS

Rechts:
KT88_1: Ug= 36,50 V RMS
KT88_2: Ug= 36,50 V RMS

Einstellen der Amplituden hat über den P1303 nicht funktioniert.
An den Gittern der KT88 hat sich durch das Einstellen gar nichts geändert, die Ausstreuung war hier aber bereits asymmetrisch, Vmax lag bei ca. 60V und Vmin bei -40V.
Geringere Aussteuerung gewählt, leider auch hier keine Einstellung möglich.

Anschließend:
-Entstufenröhren eingebaut
-AÜ angeschlossen
-8 Ohm Last angebracht
-Messung bei 1 kHz Sinus
-geringere Aussteuerung, das mir sonst die Lastwiderstände abrauchen

Ergebnis:
-Leistung: 3 Vrms an 8 Ohm
-Asymmetrisch am Ausgang (beide Kanäle)
-Asymmetrisch am Gitter der KT88 (alle)

Wenn ich den Pegel soweit reduziere das der Ausgangs symmetrisch wird, ist auch das Gitter der ECC82 symmetrisch.
Der Fehler kommt also wohl nicht von der Endstufe.
Um den Fehler weiter einzugrenzen habe ich das ganze noch mal mit den Gittern der ECC82 wiederholt.

Vorgehen:
-Endtufenröhren und AÜ entfernt/abgekoppelt
-Aussteuerung mit 1 kHz Sinus
-Messung am Gitter der ECC82
-Messung am Gitter der KT88

Ergebnis:
-Die Gitter der ECC82 sind symmetrisch auch bei hoher Aussteuerung
-Die Gitter lassen sich durch P1303 symmetrieren
-in dem bereich wo die ECC83 linear arbeitet, ist das Gitter der KT88 schon deutlich asymmetrisch

Der Fehler scheint sich wohl in der Treiberstufe zu befinden.
Nun bin ich mir aber nicht sicher was genau diese art Fehler hervorruft, eine Möglichkeit die Treiberstufe einzustellen habe ich ja nicht.
Ich werde mir morgen noch mal die Platine zwischen der ECC82 und KT88 genau ansehen, ob sich dort ein Fehler eingeschlichen hat.
Gibt es offensichtliche Fehlerquellen ?
SB18
Ist häufiger hier
#82 erstellt: 02. Nov 2020, 13:25
Vielleicht zur Klarstellung:
Mit asymmetrisch meine ich das die positive und negative Amplitude des Signals nicht gleich groß sind, das kam vielleicht nicht ganz klar rüber.
DB
Inventar
#83 erstellt: 02. Nov 2020, 16:59
Gut, dann miß halt erstmal die Gleichspannungen an k, g, a jeder Triode.
SB18
Ist häufiger hier
#84 erstellt: 02. Nov 2020, 19:37
Messung:
-schwarze Messspitze an Masse
-Messung ohne Signal
-Aufwärmphase von 5 min.

Rechts:

Iges ECC83 = 2,03mA

ECC83_1
Ug =0,00 V
Uk = 0,98 V
Ua = 136,4V


ECC83_2
Ug =0,00 V
Uk = 0,98 V
Ua = 143,1V


Iges ECC82 = 5,26mA

ECC82_1
Ug =0,005 V
Uk = 5,03 V
Ua = 121,0V


ECC82_2
Ug =0,0004 V
Uk = 5,03 V
Ua = 131,5 V



Links:

Iges ECC83 = 2,06 mA

ECC83_1
Ug =0,00 V
Uk = 0,94 V
Ua = 144,0V


ECC83_2
Ug =0,00 V
Uk = 0,94 V
Ua = 139,7V


Iges ECC82 = 5,33mA

ECC82_1
Ug =0,006 V
Uk = 5,30 V
Ua = 127,9V


ECC82_2
Ug =0,0004 V
Uk = 5,30 V
Ua = 125,5 V
SB18
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 02. Nov 2020, 19:43
Ah es hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, die Spannungen für Ug sind alle 0,00X V.
Da hat sich ne Null zu viel eingeschlichen.
DB
Inventar
#86 erstellt: 02. Nov 2020, 19:58
Paßt so halbwegs. Was nicht paßt, ist die Deformation, die Du beschreibst.
Ich bekomme in der Simulation bei einer Eingangsspannung von 175mV(eff) an den Gittern der ECC82 ca. 5,4V und an deren Anoden eine unverzerrte Ausgangsspannung von 64V(eff).
Irgendwas ist da oberfaul. Die 3V am Ausgang sowieso.
SB18
Ist häufiger hier
#87 erstellt: 02. Nov 2020, 21:50
Das ist jetzt die Frage, gibt es Fehlerquellen welche dieses Phänomen hervorrufen ?
Da die negative Halbwelle begrenzt wird, hätte ich vermutet das der Arbeitspunkt höher gewählt werden müsste.
Ist aber nur meine Halbwissen-Vermutung
Auf der anderen Seite hat es ja, so wie es ist, bei vielen anderen auch geklappt.
DB
Inventar
#88 erstellt: 03. Nov 2020, 09:15
Es können verschiedene Ursachen sein, u.a. falsche Widerstände. Wo Du mit der Vorstufenschaltung in etwa hinkommen müßtest, habe ich Dir ja geschrieben. Du kannst ja auch die erste Stufe ohne die ECC82 ausprobieren, um zu sehen, ob wenigstens das paßt. Ebenso kannst Du den Arbeitspunkt ändern (Katodenwiderstände).
Die Endstufe, tja. Schluß im Ausgangstrafo wäre denkbar, Verkehrte Bauelemente. 3V sind auf jeden Fall zuwenig. Damit wir kein Phantom jagen: den 10:1-Vorteiler hast Du ausgeschaltet?
SB18
Ist häufiger hier
#89 erstellt: 03. Nov 2020, 10:42
Ich werde die Schaltung heute Abend noch mal in ruhe durchgehen und die Bauteile prüfen.
Vermutlich hat sich da ja wohl irgendwo ein Fehler eingeschlichen.

Welcher 1:10 teiler ? der 100 Ohm Widerstand am AÜ ?
DB
Inventar
#90 erstellt: 03. Nov 2020, 12:15
Nein, der im Tastkopf des Oszi.
SB18
Ist häufiger hier
#91 erstellt: 04. Nov 2020, 00:36
Die 1:10-Tastköpfe habe ich gar nicht für meinen Oszi.

Bisher geprüft:
-Bauteile Platine ECC83 und ECC82
-KT88 direkt über ECC83 angesteuert, geht problemlos -> Sollte auch den AÜ als Fehler ausschließen
-Spannungen

Was noch ansteht:
-Arbeitspunkt der ECC82 erhöhen
-Vertauschen der Signalleitungen zur KT88, um zu sehen ob das Problem nur auf ein System der ECC82 zutrifft (zugegeben sehr unwahrscheinlich, da ja bei beiden Kanälen gleiches Fehlerbild erscheint)
-???

Gerade ist beim Anschalten eine Heizung der ECC82 so halb abgeraucht (scheint noch zu emittieren, aber sehr schwach)
Beide ECC82 haben von Anfang an beim Einschalten sehr hell aufgeleuchtet, ist das normal ?
Das Signal war nun "andersherum" asymmetrisch (habe den Fehler zuerst nicht gemerkt und gemessen), das brachte mich auf die Idee, dass vielleicht auch einfach die ECC82 am ende sind ? Ich habe die Röhren damals gebraucht gekauft und weis nicht wie viel Stunden die runter haben (NOS bla bla bla...). Unwahrscheinlich ist es natürlich schon aufgrund der Tatsache, dass der Fehler auf beiden Kanälen auftritt.
Neue muss aber ja jetzt wohl eh bestellen.


Mir ist ein Fehler aufgefallen, welcher vielleicht Interessant ist:
Durch nachträgliche Änderungen am Schaltplan hatte sich die Bestückung etwas geändert.
Es befindet sich ein RC-Glied zwischen dem Mittelabgriff des P1301 und dem Knotenpunkt zwischen R1310 und R1350.
Es besteht aus einem 10k Widerstand (R1352) in Reihe und einem 10uF Kondensator (C1339) gegen Masse.
Das habe ich bei der Planung übersehen und nicht Eingebaut, das wäre bisher die offensichtlichste Fehlerquelle.
Allerdings weis ich nicht ob dieser RC-Filter überhaupt so eine Verzerrung hervorrufen kann.
Mir erschließt sich generell nicht ganz der Sinn dieses Kondensators an dieser Stelle ? noch ein Filter gegen Restbrummen ?
DB
Inventar
#92 erstellt: 04. Nov 2020, 09:07

SB18 (Beitrag #91) schrieb:

Gerade ist beim Anschalten eine Heizung der ECC82 so halb abgeraucht (scheint noch zu emittieren, aber sehr schwach)

Verstehe ich nicht. Was soll an der Heizung im Normalbetrieb denn schon kaputtgehen?


SB18 (Beitrag #91) schrieb:

Beide ECC82 haben von Anfang an beim Einschalten sehr hell aufgeleuchtet, ist das normal ?

Ja, ist es.



SB18 (Beitrag #91) schrieb:
Mir ist ein Fehler aufgefallen, welcher vielleicht Interessant ist:
Durch nachträgliche Änderungen am Schaltplan hatte sich die Bestückung etwas geändert.
Es befindet sich ein RC-Glied zwischen dem Mittelabgriff des P1301 und dem Knotenpunkt zwischen R1310 und R1350.
Es besteht aus einem 10k Widerstand (R1352) in Reihe und einem 10uF Kondensator (C1339) gegen Masse.

Verstehe ich auch nicht. Der Schleifer von P1301 geht an den Knotenpunkt R1310/R1350 und dort gehört eigentlich auch ein Kondensator nach Masse hin.
SB18
Ist häufiger hier
#93 erstellt: 04. Nov 2020, 11:51
Da das eine System nicht mehr glüht, bin ich davon ausgegangen, dass der Heizfaden hin ist.
Ich teste heute aber noch mal die Kontakte an der Röhre, war schon spät gestern.

Verstehe ich nicht, ich habe bisher eigentlich noch nie Kondensatoren am Gitter gegen Masse gesehen.
Daher habe ich diese auch übersehen (und wegen der seltsamen positionierung im Schaltplan).
Die Frage ist ob diese den Fehler verursachen können ? Nachträglich noch einbauen mache ich aber so oder so.
SB18
Ist häufiger hier
#94 erstellt: 04. Nov 2020, 21:23
Ok bei der Röhre lag nur ein Kontaktfehler am Sockel vor, nach etwas wackeln ging sie dann wieder.
DB
Inventar
#95 erstellt: 04. Nov 2020, 21:47
Gut, machen wir nochmal weiter. Im Beitrag #68 schreibst Du:

Die Gitterspannungen an der ECC82 habe ich für meinen vorherigen Beitrag schon mal gemessen:

Gitter der ECC82:

Rechts:
System 1: Umax = 58,4V Urms = 41,3V
System 2: Umax = 64,1V Urms = 43,0V

Links:
System 1: Umax = 60,8V Urms = 43,0V
System 2: Umax = 64,9V Urms = 43,8V

Das kann nicht sein, außer Du übersteuerst die Röhren so weit, daß infolge Gittergleichrichtung der Arbeitspunkt ganz enorm wegläuft.

Nimm 100mV. Die gibst Du auf den Eingang. Dann mißt Du die Signalwechselspannungen an den Gittern der ECC82. Es sollten jeweils ca. 3V sein. An den Anoden der ECC82 müssen es jetzt ca. 37V sein. Ohne Deformation. Ist das so?
Wenn ja, gut. Wesentlich mehr als vielleicht 150mV braucht man im nicht gegengekoppelten Zustand auch nicht, um die Endstufe voll auszusteuern.

Weiter: wenn Du an dem Symmetriepoti drehst, muß sich die Größe der Signale an den Gittern der ECC82 einstellen lassen. Ist das so?
Wenn ja, gut, auf gleiche Größe stellen. Die beiden Signale nach der ECC82 lassen sich dadurch nicht ändern, weil sich die Röhrensysteme auch durch den gemeinsamen Katodenwiderstand gegenseitig steuern.

Erst dann, wenn das alles wirklich verzerrungsfrei funktioniert, kannst Du Dich der Endstufensektion widmen. Vorher ist das vertane Zeit.
SB18
Ist häufiger hier
#96 erstellt: 05. Nov 2020, 21:55
Ich habe alles genau so abgearbeitet wie beschrieben.
Wie zu erwarten war, ist mit den 100mV Signalpegel bis zum Gitter der KT88 alles i.O., die Signale haben den gleichen Pegel und sind symmetrisch.
Beim Gitter der ECC82 lag der Pegel bei 2,81Vrms, bei der KT88 bei 34,48Vrms. Eine signifikante Abweichung zwischen den Röhren gab es keine (+- 0,01V)
Wo sollte ich jetzt ansetzen ?
DB
Inventar
#97 erstellt: 06. Nov 2020, 15:43
An der Endstufe. Bis hierhin geht ja alles.
SB18
Ist häufiger hier
#98 erstellt: 06. Nov 2020, 20:52
Signal hinter dem AÜ ist asymmetrisch, vor dem AÜ kriege ich mit dem Multimeter kein Signal.
Finde ich etwas seltsam, bei den Gittern der ECC83 und 82 ging das z.B mit dem Multimeter problemlos und stimmte soweit mit dem Oszi überein.
Ob das Oszi eine Spannung von 450V verträgt, wage ich bei dem Modell stark zu bezweifeln (max. Eingangsspannung 50Vpk).
Einen 1:10 Tastkopf habe ich derzeit nicht.

Was mich jetzt wundert:
Bis zur KT88 ist alles gut.
Nach der KT88 ist es asymmetrisch
Aber:
Wenn ich die KT88 mit der ECC83 direkt ansteuere funktioniert es problemlos ?

P.S.
Die ECC82 bei der die eine Heizung ausgefallen ist, ist wirklich defekt.
Gerade war wider nur ein System aktiv, wackeln am Sockel brachte nix.
Erst ein leichtes klopfen gegen das Glas hat die Heizung "aktiviert".
DB
Inventar
#99 erstellt: 06. Nov 2020, 21:47
An genau der Stelle wirst Du weitersuchen müssen. Ich würde z.B. auch mal an den Katoden der KT88 messen, über den 4,7 Ohm Widerständen.
SB18
Ist häufiger hier
#100 erstellt: 06. Nov 2020, 21:56
Die Kathoden der KT88 bzw die fließenden Ströme habe ich bereits kontrolliert.
Die liegen alle nahe zusammen, sprich im bereich von 55-56mA.
DB
Inventar
#101 erstellt: 06. Nov 2020, 22:10
Schau Dir das Signal mit dem Oszi an, bei Ansteuerung.
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