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Problem mit dem Einschaltstrom bei Line Vorstufe Raphael

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Anro1
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 01. Dez 2018, 13:49
DB meint mit Schleifer den Abgriff des Alps Poti´s welcher das Eingangs Signal
je nach Stellung des Poti´s abgeschwächt zum Gitter der ECC88 leitet.

Das wäre der Mittelabgriff beim Alps.

Beide Mittelabgriffe kurz zusammengeklemmt, dann bekommen beide Kanäle das identische Signal.

Wenn es dann noch Lautstärkeunterschiede gibt liegt die Ursache nach dem Poti.

Dann musst Du dich mit einem geeigneten Messgerät /Scope entlang des Signalweges voran messen.

Grüsse und viel Erfolg bei der Fehlersuche.


[Beitrag von Anro1 am 01. Dez 2018, 16:36 bearbeitet]
allmusic
Stammgast
#102 erstellt: 01. Dez 2018, 13:54
Vielen Dank Anro1,

jetzt bin ich einfach hoffnungsvoll, dass die Ursache beim Poti liegt. Probiere ich heute aus.

Gruß
Günter
allmusic
Stammgast
#103 erstellt: 02. Dez 2018, 20:28
Guten Abend DB und Anro1,

ERLEICHTERUNG ! Das Poti ist defekt. Das Klangbild ist mit Drahtverbindung zwischen den Ausgangskontaktstiften auch deutlich nach links verschoben und lauter.

Offen gesagt, reicht' s mir jetzt mit den blauen von Alps. Beim Einbauen hatte ich bemerkt, dass einer der Kontaktstifte nicht ganz in Reihe mit den anderen stand, ca. 0,5 mm. Ich habe ihn vorsichtig hingebogen, das hat wohl gereicht, um das Poti zu zerstören.
Noch eindrucksvoller war der Bruch eines Kontaktstifts bei meinem ersten Anlauf, eine Röhrenvorstufe zu bauen (eine Kopie meines alten Pre). Auch hier war einer der Stifte verbogen, ca. 1 mm.

Was haltet ihr von einem Festwiderstandspoti ? Da gibt es ja eine große Auswahl. Kann man damit eine Klangverbesserung erwarten ?

Gruß
Günter
pragmatiker
Administrator
#104 erstellt: 02. Dez 2018, 20:58
Es gibt von Alps auch absolute Qualitätspotis. Die sind aber natürlich bedeutend größer und teurer.

Grüße

Herbert
allmusic
Stammgast
#105 erstellt: 02. Dez 2018, 21:23
Schau ich mir mal an Herbert, danke.
pragmatiker
Administrator
#106 erstellt: 03. Dez 2018, 11:47
Was übrigens ein ideales Meßgerät zur sehr schnellen Messung des Gleichlaufs von Stereopotis, Doppeldrehkondensatoren und dergleichen ist - der Rohde & Schwarz Toleranzzeiger KZS:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dz77jq76fdpatz4fd.jpg


Hier mal im Detail der (schwer versilberte) Differenztrimmkondensator zum wechselspannungsmäßigen Nullabgleich der Eingangsbrücke, der sich hinter der Frontplatteneinstellschraube "kapazitive Symmetrie" verbirgt:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dz77nt2p4cg7at25l.jpg

Meßfrequenz 17[kHz] (also sehr gut für Audio passend). Einen Kanal des Tandem- / Stereopotis / Doppeldrehkos usw. an die Referenzklemmen anklemmen - den anderen an die Prüflingsklemmen. Und schon kann man beim langsamen Durchdrehen direkt den Widerstands- / Kapazitätsunterschied zwischen den beiden Kanälen an jeder Stelle des gesamten Drehbereichs des Prüflings am Instrument des KZS in Prozent ablesen. Die Schaltung dieses Gerätes ist ein recht eleganter "Geniestreich" - wie von dieser Firma häufig üblich.

Funktioniert wunderbar auch zum Bauteileselektieren und zur Unterschiedsvermessung der Streuinduktivität von Trafos mit von der Spezifikation her identischen Wicklungen (z.B. Gegentakt-Ausgangsübertrager mit ihren zwei identischen Primärteilwicklungen) - und mit einem an die Frontplattenbuchsen rangehängten heutigen, driftarmen OP-Gleichspannungsverstärker ist ohne weiteres auch das Matchen von Bauteilen in der Gegend von 0.01% möglich (im Inneren des KZS werkeln keinerlei gleichspannungsverstärkende Schaltungen, sondern nur ein Wechselspannungsverstärker, diverse Brückenschaltungen und ein Gleichrichterdiodenpaar - da driftet also nicht viel). Meßgrenzen: R: 10[Ohm] bis 1[MOhm]; C: 10[pF] bis 1[µF]; L: 100[µH] bis 2[mH] (ich hab' da auch schon 5[mH] Induktivitäten damit verglichen, z.B. Luftspulen von Lautsprecherfrequenzweichen); Meßspannung: ca. 1[Veff] bei ca. 17[kHz].

Dieses Gerät liefert übrigens auch ein mustergültiges Beispiel dafür, wie professionelle, handverdrahtete Röhrentechnik in den 50er- und 60er-Jahren aufgebaut war (da kann man sich als Selbstbauer auch heutzutage sicher einiges abschauen) - daß es in diesem Gerät nicht viele wachsschnurgebundene Kabelbäume gibt, ist der Tatsache geschuldet, daß große Teile der Verdrahtung wegen des Verwendungszwecks dieses Gerätes und seines Meßprinzips recht kapazitätsarm sein müssen:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dz78mcll80n9qqk2x.jpg


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dz78n8d12g2lagaax.jpg


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dz78o1rtlk7tl7cx5.jpg

Diese KZS-Geräte gehen ab und zu bei eBay für unter EUR 50,-- her, weil die allermeisten Leute keine Ahnung davon haben, was man damit anfangen kann. Kaputt und / oder runtergewirtschaftet sind die selten (ich habe selbst zwei davon (und einige mehr davon ich "echt" gesehen"); eines davon mit dazugehörigem Kalibriernormal) - diese Geräte wurden scheinbar im Betriebsalltag an Stellen eingesetzt, an denen sie recht pfleglich behandelt wurden.

Danke für die Geduld beim Lesen dieses Ausflugs in die "Tolerenz- bzw. Gleichlaufmeßtechnik" - aber da es grade so schön zum Thema "Stereopoti" und zur "Röhrerei" allgemein paßt......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Dez 2018, 13:28 bearbeitet]
allmusic
Stammgast
#107 erstellt: 09. Dez 2018, 00:19
Guten Abend zusammen,

habe mir ein TKD 2500 (100K) gegönnt und eingebaut, aber das Klangbild ist immer noch deutlich nach links verschoben, kein Unterschied zu dem Alps Poti. Beim Abspielen von Monoaufnahmen über meine alte Vorstufe passt alles. Also liegt es auch nicht an den Boxen oder der übrigen Elektronik.

Befremdend finde ich, dass das Poti über die Boxen Geräusche macht, wenn man es von null im Uhrzeigersinn dreht. Wenn Musik hörbar wird, nimmt man diese nicht mehr wahr.

Alleine kann ich den Fehler wohl nicht finden. Meine Begeisterung und Motivation sind ganz schön erschlafft. Ich lass' es jetzt erst mal dabei bewenden.

Nochmals vielen Dank an euch alle, ohne euch wäre ich ja nie so weit gekommen.

Gruß
Günter
DB
Inventar
#108 erstellt: 09. Dez 2018, 13:29
Nun will ich auch mal wieder...


allmusic (Beitrag #103) schrieb:

ERLEICHTERUNG ! Das Poti ist defekt. Das Klangbild ist mit Drahtverbindung zwischen den Ausgangskontaktstiften auch deutlich nach links verschoben und lauter.

Wenn Du beide Schleifer verbunden hast und immer noch ein Kanalunterschied da ist, obwohl nun beide Kanäle identische Signale bekommen, dann kann es nicht am Poti liegen. Das schrieb ich Dir schon am 30.November.

So gehe denn hin und suche den Fehler in der Verstärkerelektronik.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 09. Dez 2018, 13:29 bearbeitet]
allmusic
Stammgast
#109 erstellt: 09. Dez 2018, 16:38
Danke DB, ich weiß, das Durchmessen der Schaltung steht an, aber das übersteigt definitiv meine bescheidenen Fähigkeiten im Feld der Elektronik.

Habe in der Tat Deine und Anros Schlussfolgerung vom 30.11. und 01.12. falsch aufgefasst.

Gruß
Günter
allmusic
Stammgast
#110 erstellt: 10. Jan 2019, 14:13
Servus zusammen,
mich hat es nicht wenig erstaunt - ihr wisst das sicher zu erklären:

Wenn ich zwei Widerstände mit R 390 und R 87 parallel schalte, hat das Duo nur noch einen Wert von ca. 78 R.

Gruß aus dem Schneechaos
Günter
pragmatiker
Administrator
#111 erstellt: 10. Jan 2019, 14:56
390[Ohm] parallel zu 87[Ohm] ergibt einen Gesamtwiderstand von ca. 71[Ohm] - Rechnung wie folgt:

R(ges) = 1 / ((1 / 390[Ohm]) + (1 / 87[Ohm]))

oder, anderer Rechenweg (geht nur bei zwei parallelgeschalteten Widerständen; nicht bei mehr als zwei):

R(ges) = (390[Ohm] * 87[Ohm]) / (390[Ohm] + 87[Ohm]).

Merke: Bei der Parallelschaltung von Widerständen ist der Gesamtwiderstandswert IMMER kleiner als der Wert des kleinsten Einzelwiderstandes.

Grüße

Herbert
allmusic
Stammgast
#112 erstellt: 10. Jan 2019, 15:17
Vielen Dank für die Info, Herbert. Da hätte ich fast einen dicken Wurm in meine beiden Schaltungen gebracht.

Gruß
Günter
allmusic
Stammgast
#113 erstellt: 29. Jan 2019, 13:07
Servus zusammen,

ja, das Problem des verschobenen Stereoklangbildes ist behoben und meine neue Line Vorstufe macht sehr feine Musik.

Allerdings hat sich die EZ 81 zum Störfaktor entwickelt. Sie klirrt und fiept richtig laut (5000 Hz oder so, anfänglich nach mehreren Betriebsstunden, jetzt schon nach wenigen Minuten - sie hat insgesamt etwa 100 Std. geglüht), weshalb ich sie tauschen werde. Habt ihr da eine Empfehlung für mich (Den Hersteller des Problemfalls mag ich nicht nennen, um ihm nicht zu schaden) ? Ich erinnere mich an die zweifelgetränkte Frage eines Forummitglieds: "Gibt es noch gute Gleichrichterröhren ?"

EZ 80 oder 81.

Gruß
Günter
pragmatiker
Administrator
#114 erstellt: 29. Jan 2019, 13:15
Wieso nicht einfach als NOS kaufen:

https://www.ebay.de/...SwXnxcPuta:rk:2:pf:0

Grüße

Herbert
allmusic
Stammgast
#115 erstellt: 29. Jan 2019, 13:34
Werde ich unverzüglich tun, vielen Dank Herbert !
DB
Inventar
#116 erstellt: 29. Jan 2019, 18:06
Piepsende EZ80 sehen zumeist eine erhebliche Spannung zwischen Faden und Katode. Bei Geräten mit separater Heizwicklung für den Gleichrichter, die mit der Katode verbunden werden kann, ist mir das noch nicht aufgefallen.

MfG
DB
allmusic
Stammgast
#117 erstellt: 05. Feb 2019, 13:28
Servus Herbert,

habe die Siemens EZ 81 von ebay erstanden und sie 'brät' sei 4 Tagen in der Vorstufe lautlos im Leerlaufbetrieb.

Gruß
Günter
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