Impendanzkorrektur Serienschwingkreis

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fox18
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Sep 2005, 08:47
Hallo Leute

Habe mal gelesen das man an einen Röhrenverstärker Impendanzkorrigierte Boxen anschließen soll (muß?). Wie kann ich mir die Werte der Bauteile ausrechnen?.

mfg
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 12. Sep 2005, 09:48

fox18 schrieb:
Hallo Leute

Habe mal gelesen das man an einen Röhrenverstärker Impendanzkorrigierte Boxen anschließen soll (muß?). Wie kann ich mir die Werte der Bauteile ausrechnen?.

mfg



Hi Fox,

ich weiß nicht wo Du das gelesen hast, aber an einem Röhrenverstärker werden für gewöhnlich ganz normale Boxen angeschlossen, allerdings muss man bei Leistungschwachen Röhrenverstärkern darauf achten, daß der Wirkungsgrad möglichst hoch ist...

Gruß,

Nils
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 12. Sep 2005, 15:51

fox18 schrieb:
Hallo Leute

Habe mal gelesen das man an einen Röhrenverstärker Impendanzkorrigierte Boxen anschließen soll (muß?).


Die Impedanzkorrekturglieder (die nicht mit einem Serienschwingkreis zu verwechseln sind) dienen dazu, den Impedanzverlauf einer Lautsprecherbox über den gesamten Frequenzbereich zu linearisieren, d.h. der Nennimpedanz des Lautsprechers anzunähern. Dies ist bei Röhrenverstärkern nicht zwingend ein Muß, kann aber hilfreich sein, da eine variable Lautsprecherimpedanz rückwärts in die Primärimpedanz des Ausgangsübertragers "hineintransformiert" wird, was vielleicht (und je nach Lautsprecher) bei der einen oder anderen Schaltungsart (z.B. mit oder ohne Gegenkopplung) klangliche Auswirkungen haben kann. Bei Transistorverstärkern braucht's sowas aufgrund der ihnen eigenen Niederohmigkeit am Ausgang nicht.



Aus der Threadüberschrift: "Serienschwingkreis":


Einen (in der Regel stark bedämpften (d.h. niedrige Kreisgüte) Parallelschwingkreis, der in Serie in der Lautsprecherleitung liegt, findet man hin und wieder bei Breitbandlautsprechern. Dies wird gemacht, um diese Dinger, wenn sie im Mitteltonbereich zu vorlaut sind, dort etwas zu zügeln.



Wie kann ich mir die Werte der Bauteile ausrechnen?.


Wenn Du nicht über profundes Fachwissen und eine sehr genaue Kenntnis aller Eigenschaften der fertigen Lautsprecherbox (z.B. Thiele-Small-Parameter des/der Chassis, Impedanzplot über die Frequenz etc.) verfügst, gar nicht.


Grüße

Herbert
fox18
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Sep 2005, 16:00
Besten Dank für die ausführliche Antwort, ich habe auf der Herstellerseite der Boxen die ich mir bauen will (Pascal XT vom Lautsprechershop.de) eben folgndes gefunden:

"Falls Sie einen Röhrenverstärker haben, empfehlen wir zur Impedanzkorrektur einen Serienschwingkreis mit:
- Elko glatt 22 uF
- Luftspule 0,47 mH / 0,7 mm
- Widerstand 5,1 Ohm 10 Watt
Die Bauelemente werden alle in Reihe geschaltet und die beiden offenen Ende dann am Lautsprecher-Terminal angeschlossen."

Allerdings gibt es so viele verschiedene Spulen und Elkos (22uF?)das ich keine Ahnung habe welche da passen könnten, vorallem da nicht angegeben ist für welche Spannungen die Bauteile ausgelegt gehören.
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 12. Sep 2005, 16:19

fox18 schrieb:

"Falls Sie einen Röhrenverstärker haben, empfehlen wir zur Impedanzkorrektur einen Serienschwingkreis mit:
- Elko glatt 22 uF
- Luftspule 0,47 mH / 0,7 mm
- Widerstand 5,1 Ohm 10 Watt
Die Bauelemente werden alle in Reihe geschaltet und die beiden offenen Ende dann am Lautsprecher-Terminal angeschlossen."

Allerdings gibt es so viele verschiedene Spulen und Elkos (22uF?)das ich keine Ahnung habe welche da passen könnten, vorallem da nicht angegeben ist für welche Spannungen die Bauteile ausgelegt gehören.


Ein Saugkreis also....dann muß es natürlich ein Serienschwingkreis sein.

Schau mal hier:

www.intertechnik.de


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Sep 2005, 16:19 bearbeitet]
bender66
Neuling
#6 erstellt: 12. Sep 2005, 16:30
Ich würde einfach die Teile beim Lautsprechershop bestellen.
Da kannst du sicher sein das die Bauteilequalitäten (Drahtquerschnitt, Spannungsfestigkeit) für den jeweiligen Bausatz "passen".

Das gleiche würde ich dir auch empfehlen was die Frequenzweiche betrifft. In guten Konstruktionen werden diese Bauteilequalitäten nämlich berücksichtigt.
Setzt man dann vermeintlich "höherwertige" Teile ein kann dies zu Klangverschlechterungen führen.

Die Notwendigkeit einer Impedanzkorrektur beim Betrieb an einem Röhrenverstärker ist auch leicht zu erklären:

Im Übernahmebereich der Frequenzweiche (also da wo der Tiefmitteltöner abgetrennt wird und der Hochtöner einsetzt)steigt bei den meisten Konstruktionen die Impedanz.
Da ein Röhrenverstärker eine nicht unerhebliche Ausgangsimpedanz hat würde die Ausgangsspannung im Übernahmebereich durch die geringere Belastung grösser werden. Dies führt zu einer "lauteren" Wiedergabe in diesem Bereich, die nicht erwünscht ist.

Deshalb ist eine Impedanzlinearisierung bei Betrieb an einem Röhrenverstärker "Pflicht"


[Beitrag von bender66 am 12. Sep 2005, 16:34 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 12. Sep 2005, 16:40

bender66 schrieb:

Deshalb ist eine Impedanzlinearisierung bei Betrieb an einem Röhrenverstärker "Pflicht" :prost


Das würd' ich so nicht als obligatorische Pflicht unterschreiben...auch bei dem röhrentypisch höheren Ausgangswiderstand sieht's die Gegenkopplung (wenn sie vorhanden ist), wenn die Ausgangsspannung ansteigt (wodurch der dynamische Innenwiderstand des Verstärkers je nach Gegenkopplungsgrad recht klein sein kann). Also, vielleicht erstmal hören, ob sich's abartig anhört - dann kann man immer noch was tun.

Grüße

Herbert
Tulpenknicker
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2005, 18:31
Okay,

da ich mit meiner ersten Antwort einen Schuss in den Ofen fabriziert habe, stelle ich nun eine Frage : Scheuen viele Hersteller generell den Aufwand die Weiche einer Box von Grund auf so zu konstruieren, daß die Box von vornherein als impendanzkorrigiert zu bezeichnen ist?


MfG,

Nils
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 12. Sep 2005, 19:39

Tulpenknicker schrieb:
Okay,

da ich mit meiner ersten Antwort einen Schuss in den Ofen fabriziert habe, stelle ich nun eine Frage : Scheuen viele Hersteller generell den Aufwand die Weiche einer Box von Grund auf so zu konstruieren, daß die Box von vornherein als impendanzkorrigiert zu bezeichnen ist?


MfG,

Nils


Servus Nils,

vermutlich scheuen sie in diesen "Geiz ist geil" Zeiten, in denen einem der Controller in der Firma jeden Pfennig vorrechnet (verbunden mit der Drohung, alles nach Fernost zu verlegen), diesen Aufwand (der immerhin mindestens aus einem Hochleistungswiderstand und einem recht großen Folienkondensator oder bipolaren Elko besteht) tatsächlich - und zwar mit einer einfachen Begründung: Der weit überwiegende Anteil von verkauften Lautsprecherboxen dürfte heutzutage an Halbleiterverstärkern - mit dynamischen Innenwiderständen im Milliohm-Gebiet - betrieben werden....und bei diesen Dingern braucht's die Impedanzlinearisierung einfach nicht.

Übliche Impedanzlinearisierungsglieder schlucken übrigens Verstärkerenergie - d.h. sie belasten den Verstärker an Stellen, an denen die Lautsprecherimpedanz hochgeht (also in der Nähe und auf der Eigenresonanzfrequenz) künstlich, um einen mehr oder weniger ausgeglichenen Impedanzverlauf zu erzeugen. Der umgekehrte Fall der Impedanzlinearisierung - also Lautsprecherimpedanzen, die niedriger als die Nennimpedanz liegen, in Impedanzen "hinzutrimmen", die in der Nähe der Nennimpedanz liegen - ist weit schwieriger, erfordert teurere und größere Bauteile und schluckt tendenziell noch mehr Vertärkerleistung.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Sep 2005, 20:07 bearbeitet]
Tulpenknicker
Inventar
#10 erstellt: 12. Sep 2005, 19:58
Dann kann ich mich wirklich glücklich schätzen Nubert Boxen zu besitzen, obwohl die nuline 30 eine kleine Regalbox ist, hat Günther Nubert eine relativ aufwendige Frequenzweiche mit 38 Bauteilen entwickelt (Er verwendet hierbei ausschließlich Folienkondensatoren), obwohl der Wirkungsgrad recht gering ist (85dB) haben meine Röhrenverstärker noch nie Probleme damit gehabt Musik glassklar und kraftvoll zu reporoduzieren.....


Gruß,

Nils
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 12. Sep 2005, 20:06

Tulpenknicker schrieb:
Dann kann ich mich wirklich glücklich schätzen Nubert Boxen zu besitzen, obwohl die nuline 30 eine kleine Regalbox ist, hat Günther Nubert eine relativ aufwendige Frequenzweiche mit 38 Bauteilen entwickelt (Er verwendet hierbei ausschließlich Folienkondensatoren), obwohl der Wirkungsgrad recht gering ist (85dB) haben meine Röhrenverstärker noch nie Probleme damit gehabt Musik glassklar und kraftvoll zu reporoduzieren.....


Gruß,

Nils


Servus Nils,

siehe meinen editierten Beitrag oben - eine ordentliche Impedanzlinearisierung kostet Bauteile, Verstärkerleistung und damit Wirkungsgrad....

Grüße

Herbert
fox18
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Sep 2005, 09:06
Hbe mir jetzt alle benötigten Bauteile besorgt, werde Sie zusammenlöten (R-L-C) und dann am Lautsprecherterminal paralell reinhängen.

@pragmatiker warum kostet das dann Wirkungsgrad? fließt über diese Schaltung dann immer ein Teil der Verstärkerleistung?
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