Vater-Sohn-Projekt "Festival-Box" mit Tücken

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RisingSilent
Neuling
#1 erstellt: 19. Jun 2015, 14:33
Liebes Forum,

Nachdem ich mich jetzt einige Monate hier herumtreibe, ohne gleich draufloszufragen, weil so viele Fragen schon beantwortet wurden, ist es jetzt an der Zeit, Leute zu konsultieren, die Plan davon haben, was sie machen! Ein Plan steht schon und an ihm wird gearbeitet, allerdings bin ich noch auf der Suche nach Feedback, Verbesserungsvorschlägen und Lösungen für diverse Probleme!

Nach einem gemeinsamen Rock am Ring-Besuch mit meinem Vater war er mehr als überzeugt davon, ein Vater-Sohn-Projekt zu beginnen, HiFi-Technisch rechne ich ihm eine sehr hohe Kompetenz an und auch handwerklich ist er sehr begabt. Eine Werkstatt oder ähnliches haben wir jedoch nicht.

Wofür ist eure Box gedacht?

Nach dem 16ten Festival mit 80€-Batterie-Radio reicht es mir langsam. Ich will ordentlichen Sound auf Festivals und Parties und keine elenden Kompromisse mehr: Hintergrundbeschallung von meistens 5-20 Mann.

Welche Musik hört ihr meistens damit?

Vielleicht ist "alles" eine nicht wirklich aussagekräftige Antwort, deswegen versuche ich es hier mal so grob wie möglich zusammenzufassen: Metal und Substile, Rock, Oldies, Hiphop, Elektronisches. Im Prinzip alles außer deutscher Volksmusik, Freejazz und Charts.

Wie groß darf es werden und welche Form soll es haben?

Aktuell ist eine Größe von 50 x 80 cm geplant.

Wie schwer darf es werden?

Die die Box so gut wie immer mit einem Auto transportiert wird und ich regelmäßig nur ein Festival besuche, auf dem ich nicht direkt am Auto campe, ist das Gewicht ziemlich zweitrangig, allerdings wäre es von Vorteil, wenn man die Box mit ordentlich Muskelschmalz alleine oder höchstens zu zweit tragen kann, Rucksackgurte sind eventuell angedacht.

Welche akustischen Präferenzen gibt es?

40% Hohe Lautstärke
35% "Guter" (=definierter, ausgewogener Klang)
25% "Prolliger" Bass

Wie hoch ist das Budget?

Richtlinie sind etwa 250 - 300€, wenn es jedoch wesentliche Vorteile gibt, wenn man mehr ausgibt, bin ich bereit, darauf eventuell einzugehen.

Wie lange soll das ganze Konstrukt laufen mit einer Akkuladung/Batterieladung?

Das ist der Punkt, wo sich die Katze aktuell mehr als nur in den Schwanz beißt. In der Theorie soll die Box ein Festival überstehen (bedeutet durchschnittlich 3-4 Tage 8-20 Stunden (Ich weiß, dass das leider eine sehr vage Aussage ist, jedoch bin ich typischerweise ein Mensch, der lieber übervorbereitet ist, als mittendrin zu merken, dass er viel zu wenig eingeplant hat..)

Aktueller Planungstand eurerseits?

Nach ersten Planungen und Anschaffungen steht schon ein sehr deutliches Grundgerüst von dem wir nicht mehr abweichen wollen, was die weitere Planung auf diese Dimensionen limitiert.

Grundgerüst:

- Gehäuse aus 18mm MDF mit Rack-Zubehör (Kanten- und Eckenschoner, Akustikschaum innen, Gummifüße
- 2 JBL Control One Boxen, die "übrig" von einer nciht mehr verwendeten Anlage sind
- 1 12" Kenwood KFC-W 112 S Subwoofer
- 1 Kinter MA700
- 1 Bluetooth-Adapter (wird alle 8 Stunden Betrieb an meiner Powerbank geladen)
- 1 Stromquelle (Verhältnisse unklar)

Kern des Ganzen ist ein 50 x 50 cm Würfel, in den von Unten der Subwoofer reingeschraubt wird, darunter kommt noch ein Unterbau, da der Sub mit Gitter sonst nach Unten nicht genug Luft hat (dieser ist NICHT in der Skizze eingezeichnet). Unter das "Dach" oben kommen die Boxen, der Amp, der Adapter und die Kabel.

Schmierskizze Mobile Box

Entschuldigt meine "Zeichenkünste", leider bin ich kein Tischler, sondern Kaufmann

Weitere relevante Infos? Insb. ob Messmöglichkeiten vorhanden sind?

Stichsäge, Akkuschrauber, Schwingschleifer etc sind vorhanden, ein Lötkolben im Notfall auch, allerdings habe ich sehr wenig Erfahrungen mit dem Löten. Messgeräte sind keinerlei vorhanden, vielleicht kann ich da allerdings kurzfristig etwas von meinen Bandkollegen leihen.

Meine Probleme

- Wie hoch ist der Verbrauch der Anlage?
Hierzu: Ich weiß bereits, dass die Control One einen relativ niedrigen Wirkungsgrad von 89db/W haben und auch der Subwoofer mit 90db/W nicht wirklich eine Wirkungsgradgranate ist, jedoch war mir in diesem Punkt der Sound einfach wichtiger und ich bin bereit, mehr dafür zu schleppen.

Verstehe ich es also richtig, dass, wenn ich beispielsweise bei 96db Lautstärke (leider habe ich wenig Vergleich, wie laut das ist, in Vergleichstabellen erschien mir dieser Wert jedoch realistisch) hören will, folgende Rechnung habe:

3 x (Wirkungsgrad + 2 x 3db = ~4W Verbrauch) = 12W
Spannung Batterie = 12V
12 V / 12W = 1A -> eine 12Ah-Batterie hält ~12 Stunden bei dieser benötigten Leistung (dass es da wahrscheinlich in der Praxis Abweichungen gibt, ist mir bewusst).

Habe ich in dieser Rechnung einen wesentlichen Bestandteil vergessen?


- Wie schließe ich den (Mono-)Subwoofer an den Kinter an oder benötige ich eventuell doch einen anderen Amp (beispielsweise einen Subwoofer-Amp, wo ich die Control One als Tweeter anschließe)?

- Benötige ich eventuell zusätzlich eine Endstufe oder eine Frequenzweiche, damit der Subwoofer nicht versucht, matschige Mitten zu übertragen?

- Benötige ich zwischen Batterie und Amp einen Kondensator, damit der Subwoofer die Batterie nicht überbelastet (das kommt mir aus der Car-HiFi-Ecke bekannt vor)?

- Benötige ich einen AN- / AUS-Schalter, um Schleichstromflüsse zu vermeiden?

- Und letztenendes die große Frage: Wie versorge ich das Ding mit Strom..? Laut der Rechnung oben bräuchte ich für 40-80 Stunden Betrieb (angepeilter ALLER-Höchstwert bei 4 Tagen Festival) eine Stromversorgung mit 45-90 Ah.

Autobatterien erscheinen da am praktischsten, jedoch sind diese extrem schwer und nicht unbedingt sicher. Bleigelakkus sind leichter im Handling aber wesentlich teurer bei so einer hohen Kapazität und von Lithium-Ionen Akkus wurde ich bis jetzt durch dieses Forum noch nicht überzeugt.

Das Szenario der Tiefenentladung ist in diesem Fall auch eine widerliche Vorstellung, da eine Batterie bei so hoher Kapazität ja nicht gerade günstig ist, dementsprechend also um so ärgerlicher, wenn es die zerschießt..

Auch nachgedacht habe ich über die Lösung, mehrere Stromquellen mitzunehmen (beispielsweise mehrere 12Ah-Batterien), diese im Betrieb mit einem oder mehreren Bier im Kopf in der Sonne zu wechseln behagt mir in der Vorstellung jedoch auch nicht wirklich.

Solar erscheint mir nicht ausreichend, da dies sehr hohe Kosten mit sich bringen würde und in der Konstruktion soweit ich weiß sehr instabil ist. Außerdem hätten wir dann ungewollt ruhige Nächte. Ist es eventuell möglich, mit einem 12V-Solarpanel die Batterie tagsüber zu laden? Dann wäre das eventuell doch eine Option, wenn auch kein Favorit, da ich die Box am liebsten so unabhängig von Wartung oder Außeneinflüssen wie möglich hätte, wenn ich schon so viel Geld hineinstecke..

Mein Traumszenario sieht folgendermaßen aus: Ich komme an, stelle die Box ins Camp und schalte sie an, während ich oder jemand aus meinem Camp über mein Handy per Bluetooth Musik laufen lasse. Danach kann man die Box beliebig an oder aus machen und alles, worum ich mich noch kümmern muss, ist die Musikauswahl und bei der Abfahrt das Verstauen der Box in meinem pfandbeladenen Auto. Sollte dies nicht möglich sein, gehe ich Kompromisse ein.


Vielen Dank für alles an Antworten

Grüße,
Till
supra111
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Jun 2015, 18:06
Hallo,

Ich versuche mal etwas weiterzuhelfen
die Planung der Box ist ja schon recht konkret. Bitte nochmal schreiben was schon konkret vorhanden ist und was nicht.

Mit dem 12" Subwoofer und den Control One am KinterMA700 wird nicht gut funktionieren, da dieser erstens nur 2 Ausgänge hat und an diesen auch nur maximal 20Watt/4Ohm ausgibt. D.h. auf die 3 Chassis verteilt bleibt da nicht viel übrig. Zudem gibt es beim MA700 neuere Versionen, die noch weniger Leistung haben, siehe Verstärker-Vergleichs-Thread. Positiv ist die geringe Stromaufnahme (lange Laufzeit) und USB, Radio...

Also ein 2.1 Amp ist besser geeignet, die gibt es auch mit Digital-Technik und integrierter Crossover damit Subwoofer und Sateliten getrennt sind. Allerdings gibt es höhere Leistung mit 50 Watt und mehr nur mit mehr als 12Volt Betriebsspannung. Mehr Leistung bedeutet aber auch man braucht mehr Akkukapazität. Die angestrebte Laufzeit von 4 Tagen ist ziemlich sportlich

Ansonsten ist die Control-One Idee gar nicht schlecht.

Die Rechnung zur Batterielaufzeit stimmt und Leistungsverdopplung für +3db auch. Aber man sollte noch Wirkunsggrad Verstärker und alle weiteren Komponenten einrechnen. Und die Verschaltung der Chassis zueinander wirkt sich ebenfalls auf den Stromverbrauch aus (Impedanz 8Ohm/4Ohm). Und wenn du den Bass lauter machst, dann verbrauchst du schnell mal das doppelt bis vierfache.
Der Kinter zieht aber wohl nicht mehr wie 2-3A.

Es gibt ja schon etlich 2.1 Projekte hier im Forum, da würde ich nochmal nachlesen.

Subwoofer nach unten, wieso? Besser zu den Zuhörern gerichtet.
Und der sollte möglichst hohen Wirkungsgrad haben.
An/Aus schalter würde ich auf jedenfall einbauen, Sicherung ebenso, kostet auch nicht viel.
Akustikschaum optional, die Control-One haben eigenes Gehäuse und Subwoofer kann ohne auskommen.
Das Gewicht ist auch ziemlich hoch bei der Größe mit 18mm MDF und auch nicht wasserfest ohne Versiegelung, eventuell andere Stärke mit Verstrebungen und Material in Betracht ziehen.

Die Solar-Idee ist nicht schlecht, aber man braucht zusätzliche Elektronik und muss wegen Beschädigungen aufpassen. Es gibt ja auch solche Teile Fertig für Outdoor, die man ans Zelt bauen kann, eventuell dort mal schauen.

Der 45Ah Akku + Box wird wohl für eine Person nicht mehr zu tragen sein.


Wenn ihr immer ziemlich direkt davor sitzt und wirlich nur die max. 100db/1M hören wollt, dann könnte man überlegen ob der Bass der Control-One euch reicht. Bzw. statt des SUbwoofer noch ein zusätzliches Paar Control-One anschließen, dann habt ihr schonmal +3db nur durch mehr Membranfläche. Im Datenblatt gehen die Control-One ja angebelich bis 60HZ, was man aber überprüfen sollte. Das ganze dann an einen guten Class-D mit 20 Watt müsste ausreichen.


Und fürs Festival möglichst kompakt und robust bauen ist immer gut.
bierman
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2015, 23:55
Zwei 12V 45Ah Bleiklötze in Reihe, TDA7492 oder TDA7498-Modul für 8/12 EUR und ein paar große alte Hifi-Boxen, sollte ein Festival lang halten und ist ähnlich laut wie die selben Boxen am Verstärker zu hause.

Ich hatte zuletzt mal wieder die Canton Fonum 90 mit am Rheinufer, mit Dubwise/RaggaJungle lief die Anlage satte fünf Stunden am Limit auf "kurz vorm Kotzen" am TDA7492 mit nem 16x1,2V 4Ah Akkupack aus ollen Lidl-NiMH-Zellen und ganz leer waren die danach immer noch nicht...

Das war ordentlich laut für 12 Personen.

Ich hatte noch nen 4S Lipo dabei der gar nicht benötigt wurde.

Später waren noch paar Hardtechno-Leute in der Nähe, mit 850W Billig-Generator und ner HK Lukas, sooo viel lauter war das gar nicht...


[Beitrag von bierman am 28. Jun 2015, 00:02 bearbeitet]
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