Baustellenradio 2.0

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mastermas
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Dez 2016, 03:45
Baustellenradios gibt es wie Sand am Meer, auch wenn das gute Makita vermutlich der bekannteste Vertreter seiner Zunft ist.
Doch brauch man heutzutage wirklich noch ein Baustellenradio, wo es doch Bluetooth-Brüllwürfel zu Hauf gibt, ja sogar wassergeschützt, mit Gummiummantelung und Akku?
Über die Sinnhaftigkeit KANN man natürlich zurecht diskutieren.

Doch was brauch man auf einer Baustelle?
Ton. Der muss nicht geil sein, es muss nicht Bose drauf stehen.
Und was noch?
Naja...
Ein Radio, also wirklich FM. Eine Kabeltrommel bzw eine Mehrfachsteckdose. Jede Menge Werkzeug. Nen USB-Charger - brauch man heutzutage eigentlich überall. Einen Phasenprüfer.

Nun, dass Internet ist gross, und hin und wieder gibt es da Menschen, mit guten Ideen.
Eine davon ist zB. diese hier:
SysPowerhub

Kostet bei Amazon nur lächerliche 128€. Bei 30€ für den Systainer sind dass nur knapp 100€ Aufpreis für 4 Steckdosen und ein (kurzes) Kabel. Kann man machen, muss man aber nicht.

Damit wäre die Mehrfachsteckdose "abgefrühstückt".
Eine weiter gute Idee ist sicher auch das folgende Schaubeispiel:
SysRadio

Wird, auch wenn Eigenbau, preislich auch irgendwo zwischen 150 und 250 (Material) gelegen haben.
Allein diese Systainer kosten ordentlich Geld. (50€ kostet dieses Exemplar)
Immerhin, doch hier ist mir der vorhandene Platz nicht effizient genug genutzt...

Andere Leute haben sich so etwas gebaut, um sich die Kabeltrommel zu "ersparen":
https://www.youtube.com/watch?v=FUVrbU0_6pI

Eine solche selbstaufwickelnde Kabeltrommel ist im Netz ebenfalls ab gut 60€ zu haben, was sicher gerechtfertigt sein mag, aber für ein paar Meter Kabel auf Plastiktrommel mir definitiv zu teuer ist..


Soweit so gut.
Aber warum kombiniert man nicht einfach alles miteinander?
Also ein DIY-Baustellen(Auto)radio, mit Bluetooth und Akku, einen USB-Charger, eine Mehrfachsteckdose, eine (selbstaufrollende) Kabeltrommel?


Mein DIY-Baustellenradio
- Systainer Gr. 3, Deckel mit Sortierfach.
- 2 Visaton FR 16 WP, Staub und Wasserfester Breitbänder
- Sony Mex 3700u BT mit Aux-In, USB und Bluetooth
- 3 Schuko mit separaten, beleuchteten Schaltern
- Doppel USB-Charger unter Gummiabdeckkappe
- 12 V Netzteil 10A
- Zusatzakku 12V, 2.1 Ah
- AL800 Intelligenter Batterielader
- 10m Zuleitung
- Selbstgebaute Kabeltrommel mit Schleifkontakten mit 12V Getriebemotor

Einen Bauprozess kann ich euch diesmal leider nicht bieten, da ich das Ding während meiner Arbeit peu a peu über gut 2 Monate hinweg gebastelt habe. Hatte keine Eile ;-)
Die Chassis haben innen eigene MDF-Gehäuse, damit es nicht so rummst und rappelt.

https://www.youtube.com/watch?v=SnpQEbPyQyk

PS: Ja - ohne Sound, da YouTube wieder rum nölet, die Musik im Hintergrund wäre urheberrechtlichblablablabla....Sorry.


[Beitrag von mastermas am 16. Dez 2016, 06:06 bearbeitet]
Lintinloto
Neuling
#2 erstellt: 12. Jan 2017, 19:16
Hallo, bin neu hier in der Community und so ein bissle darauf gestoßen da ich nicht die Standard Baustellenradio haben möchte. Der Grund liegt hierbei an der All in One Lösung die nur wenige Hersteller haben, dann hapert es aber meistensnam Sound oder der Größe.

Was du hier gebaut hast finde ich klasse! Ist zwar für mich immer noch nicht die komplette All in One Lösung aber hat tolle Features.
Schade das es keine Anleitung gibt oder ein Blick ins Innere. Ich würde es gerne nach bauen. Oder du verkaufst es mir ;-). Doch ich bin ja Handwerker und selbstgemachtes ist einfach toll und man kann stolz drauf sein.

Wieviel hast du denn insgesamt komplett an Materialkosten investiert? Ein Autoradio mit BT habe ich noch im Keller ein Systainer auch, den Rest müste ich besorgen. Da ich leidenschaftlicher Maler bin ist die Elektronik ein bissle unbekannt für mich. Ja ich habe schon einmal eine Steckdose verbaut oder ein Autoradio ins Auto eingebaut. Jedoch kann ich mir das so wie es bei dir ist nicht vorstellen wie es funktioniert. Kann man dein Teil auch nur im Akkubetrieb nutzen? Wenn ja wie? Autobatterie wäre mir zu groß und schwer. Die Kabeltrommelfunktion ist der Hammer und würde ich auch gerne bei mir haben.
Was ich derzeit auf der Baustelle nutze ist eine JBL Charge 2+, toller Sound hält 15 Stunden mit einer Ladung und kann auch unter der Dusche gereinigt werden. Jedoch kann man immer nur per BT Musik hören. Also kein Radio, ja es gibt auch Radioapps aber pro Tag 260 MB Datenverbrauch für Radio hören finde ich Blödsinn. Ich würde mich sehr freuen wenn fu mir ein wenig Hilfestellung geben könntest, dann kann ich hier auch mein Bauradio präsentieren und auf der Arbeit glücklich sein.
mastermas
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Jan 2017, 23:23
Würde mich ende des Monats noch mal melden; kann so so etwas wie einen "Schaltplan" machen. Bin aber jetzt erstmal die nächsten Tage noch im Urlaub....
Lintinloto
Neuling
#4 erstellt: 16. Jan 2017, 20:49
Dann wünsche ich dir erstmal einen schönen Urlaub! Würde mich freuen über den "Schaltplan". Was ich mich noch frage, weil da soviel drin ist mit der Kabelaufwicklung etc. was wiegt das Teil denn komplett so? Nicht das ich mir noch Rollen unterbauen muss ;-)
mastermas
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Jan 2017, 15:35
Puh, keine Ahnung - und eine (personen)Waage habe ich leider nicht.
Aber es hat schon so sein Gewicht. Lautsprecher, Radio, 10m Kabel plus Holz und Elektrik.

Eine "neue" Kiste würde ich vermutlich auch eher auf "leichter" trimmen, mit (gedämpften) Alu statt Holz, Lithium-Akku statt Blei und einem Verstärkerboard statt Autoradio.

Also "Luft nach oben" ist in diesen Projekt auf alle Fälle. Allerdings wollte ich es auch austauschbar halten; falls das Radio in 3 Monaten mal den Geist auf gibt, war ja ein gebrauchtes von eBay, kann ich es halt einfach austauschen, was für die meisten anderen Komponenten auch gilt.


Mein RADIO ist übrigens nicht angeschlossen.
Ich hatte anfangs zwar die Idee, eine ausfahrbare Antenne einzusetzen, habe ich letztlich aber nicht, da ich eh kein Radio höre, sondern lieber "meine" Musik, vom USB-Stick, Handy oder ähnlichem. Aber dass kann man ja halten wie ein Dachdecker, wenn du lieber Radio hören möchtest...

Vor der Elektrik musst du keine Angst haben, und wenn du sagst, du kannst eine Steckdose anschliessen und ein Autoradio einbauen, dann hast du ja im Grunde alles, was du brauchst. der Rest ist handwerkliches Geschick; wobei auch nicht die hohe Schule.
Für mich das "fieseste" war die Kabeltrommel, für die ich aus einer Kupferplatine drei Schleifringe herstellen musste. Geht aber mit einer Oberfräse letztlich doch sehr gut.

Über die Anordnung der einzelnen Komponenten kann man natürlich streiten; manche sagten mir, sie hätten das Radio doch auf die Front gesetzt, andere meinten, auf die Front solle lieber ein Lautsprecher.
Ich für meinen Teil wollte es "genauso", das Radio hinter der (Schutz)Abdeckung im Deckel. So sind die Steckdosen das einzige, was am Gehäuse wirklich übersteht und auf der Baustelle Gefahr liefe, versehentlich in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Natürlich hätte ich auch versenkte Dosen nehmen können, ohne Deckel, aber für mich passte das so ganz gut.

Den Schaltplan bastel ich dir noch.
mastermas
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Feb 2017, 23:19
Hier der "notdürftige" Schaltplan.
Ich habe keine professionellen "Symbole" verwendet, aber ich denke, man kann ihm dennoch gut folgen.

Alle angaben ohne Gewähr, bin ja auch kein Elektriker ;-)
Bei mir funktioniert es wunderbar.

Die Schalter in der 12V Linie sind, ebenso wie jene an den Steckdosen "optional" - es funktioniert auch ohne.
Aber ich fand es ganz gut, das Radio/die USB-Buchse WIRKLICH ausschalten zu können. Gespeicherte Sender gehen dann allerdings hops und müssen nächstes Mal wieder gespeichert werden.

Die Verzögerung vor dem Relais war nötig, da das Netzteil nach Anschluss immer 0,5-1 Sek. benötigt, bis es "voll da ist"; dies führte dazu, dass das Radio ausging und ich es immer wieder einschalten musste. Jetzt "Startet" das Netzteil in aller Seelenruhe und es wird nach 50 Sek geschaltet.

Das Netzteil habe ich mit über 96W recht üppig ausgelegt, 30-40W reichen vollkommen, wer es gut meint, nimmt 60.

Der Batterielader AL 800 besitzt eine Erhaltungsladung und scheint auch sonst ganz "smart" zu sein.

Die beleuchteten Schalter an den Steckdosen dienen zum einem dem schnellen Erkennen, ob überhaupt Saft auf der Leitung ist, ersetzt aber keinen Phasenprüfer.
Aber ein kurzes "Ah, shit, jetzt ist die Sicherung schon wieder raus geflogen" erkennt man halt wunderbar.
Zudem besitzen zB. Baustrahler meist keinen eigenen Schalter....

Der Motor des Akkuschraubers ist natürlich ein 12V-Exemplar. Ich habe ihn samt Getriebe, Drehmoment und Bohrspindel verbaut. So konnte ich a) am Drehmoment einstellen, bei welchem Gegendruck die Kabeltrommel "durchrutscht" (Reisst mit also nicht mit aller Gewalt das Kabel aus der Wand), zum anderen die Achse der Trommel einfach in der Bohrspindel einspannen. Aufwendiges Gefummel an Achse Trommel zwecks Verbinden mit Achse Getriebe spart man sich so; und die Spindel erlaubt halt Achsdurchmesser von 1-10 mm....

Die Trommel selbst besteht aus einer HT Doppelmuffe mit passenden Kappen. Diese wurden verklebt und vernietet (double tap!). Auf der Kappe habe ich eine rund gefräste Kunstharzscheibe und auf der Scheibe meine Schleifringe angebracht. Auf der anderen Seite, dort wo die Achsaufnahme am Gehäuse ist, die Gegenstücke zu den Schleifringen, kleine Metalfinger aus gebogenem Federstahl. Diese schleifen halt über die Ringe.

Alles ander ist reiner Freestyle, da sich auch die Systainer untereinander unterscheiden; Classic von T-Loc, Maktita von Hitachi, und so weiter....

Ausserdem heisst es ja DIY, und nicht Do It Like Me ;-)

Und: Wer´s nachbaut, verpflichtet sich, hier Fotos zu posten!
Verbesserungsvorschläge und Abwandlungen gern willkommen.

Baustellenradio DLX
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