Extrem Mobil-PA mit Akkubetrieb

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Cero08
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 11. Jan 2017, 16:14
Das im Folgenden beschriebene Projekt dieser PA ist eigentlich nur aus Spaß ohne echten Hintergrund entstanden weil ich mit das Numark Mixdeck Express Black gekauft habe. Auch das eigentlich nur weil ich einen Player mit kleinem Mischer suchte um bei den zwei, drei Events im Jahr am Pferdestall nicht immer das Notebook als Quelle nehmen zu müssen. Ja, der Numark war (besser wäre einer gewesen, denn sowas gab es vor 20 Jahren natürlich noch nicht) ein Jugendtraum, jetzt habe ich ihn gekauft obwohl ich ihn nicht mehr wirklich brauche aber er gefallen hat.

Schnell entstand die Idee damit eine mobile PA zu bauen damit man nicht immer verkabeln muss. Boxen extern, das war klar da je nach Örtlichkeit schon welche installiert sind und auch nicht immer das selbe Setup benötigt wird.
Das führt dann schnell zu einem LS-Manager wie dem Behringer Ultradrive. Dann wiederum muss der Rest natürlich auch etwas geiler sein. Aus etwass geiler wurde schnell sehr viel geiler. Am Ende wurde es das folgende Konzept:

Allgemein:

Rack mit allem außer den Lautsprechern. Also Der Numark, ein Behringer Ultradrive und -um diesen Ausschöpfen zu können- insgesamt 5 Endstufen (Sub nur eine Monoendstufe). Integrierter Akku für mindestens 2-3 Stunden Vollgas oder 10 Stunden dezente Beschallung. Alles noch gut transportabel und tragbar (Ausnahme der optionale Subwoofer).

Abmessungen: 54cm x 46cm x 30cm
Gewicht: 24 kg
Leistungsaufnahme im Leerlauf bzw. Zimmerlautstärke: 47W bei 36V (Numark 15W Behringer 12W)

Akku:

6p10s LiIon LG18650 36V/21Ah mit 35A Balancer-BMS von Linano


Netzteil:

Eigenbau-Schaltnetzteil. Vollbrückenwandler mit 30 kHz Betriebsfrequenz. Transformator selbst gewickelt, Kern UI93 /104/30 N87

Eingangsspannung 25-45V
Max. Ausgangsstrom: ca. 50A, Kurzzeitig 100A (Fets 100V/150A)

Ausgangsspannungen bei 36 V EIngang:

230V DC 0,5 A für Numark/Behringer
10V DC/0,1 A für Voltmeter
12V DC 3A für diverse Steuerungen
+-12V/0,3A stabilisiert für Steuerung class D
110 V DC/10A für class D Sub-Endstufe
+- 30V/15A für class AB Endstufen


Da sämtliche Spannungen bis auf die +-12V nicht geregelt sind hängt die maximale Ausgangsleistung von der Akkuspannung ab. Die Schaltnetzteile vom Numark und Behringer fressen eh alles von ca. 150 VDC bis 320 VDC. AC brauchen die sowieso nicht, Inverter wäre Schwachsinn.

Endstufen:

Sinusleistung an 8 Ohm bei 36V: 2 x 50 W class AB für Hochton/Fullrange; 2 x 200W class AB für Tiefmittelton/Fullrange; 1 x 600W class D 10Hz-500Hz Alle Endstufen problemlos 4 Ohm tauglich, jedoch Kühlung nicht für diese Dauerlast bei hohen Pegeln ausgelegt!


Folgende Aspekte spielten eine Rolle bei der Auslegung der Endstufen:

Gewicht!! Leicht heißt bei einer Endstufe (ich rede nur von der Endstufe, nicht vom Netzteil) erstmal wenig Kühlkörpermasse. Lüfter wollte ich nicht weil das Ding lautlos sein soll und funktionierende Lüfterkühlung erstens wirklich von der Luftführung schwierig ist und die Kühlung ohne Lüfter dauerhaft dann meist gar nicht geht. Einfach sinnfrei irgendwo Lüfter blasen lassen hielt ich für nicht praktikabel. Deshalb fiel die Entscheidung nur die rückseitige Aluplatte von etwa 54cm x 46 cm und 3mm Stärke als Kühlung zu nehmen. Ob das reicht oder ob man am Ende im Partybetrieb dann doch noch einen Lüfter zum Anblasen hinstellen muss wird sich zeigen. Jedoch war die Idee eine hohe Temperatur zuzulassen (ca. 80 Grad sollten gehen, dann werden die Speakon-Buchsen weich) um viel Hitze wegzubekommen. Deshalb wurden extrem viele sehr großflächige Halbleiter eingesetzt da so erreicht wird das die Chiptemperatur der Halbleiter nur wenig heißer ist als die Metalloberfläche außen. Das ist der Grund warum die Halbleiter extrem überdimensioniert sind! Und weil es halt einfach geil aussieht wenn so viele Sanken im MT-200 da hängen

Die Idee war möglichst flexibel und effizient zu sein, schließlich soll das mit Akku laufen. Was jedoch ein besonderes Augenmerk verdient ist das die Anlage meist bei Lautstärken betrieben wird wo quasi nur der Ruhestrom eine Rolle spielt, eventuell noch die Leistung am Sub. Von daher galt es die Ruheleistung so weit zu drücken wie möglich ohne zu viele Einbußen bei der Qualität zu haben.

Fangen wir beim Sub an:

Klar, class D muss her. Jedoch werden viele sagen haaaalt! Class D hat hohe Ruheleistungen wegen der Schaltverluste! Ja, wenn man das auf sauberen Fullrange-Betrieb auslegt schon. Ich habe jedoch nur etwa 40 kHz Schaltfrequenz und ordentlich Totzeiten. Natürlich ist es eine Vollbrücke da ja ein Lautsprecher wie bekannt sein sollte in 4 Quadranten arbeitet (also auch generatorisch da er ja beim Ausschwingen zurückspeist) was bei Halbbrücken für Probleme sorgt (Betriebsspannung kann stark ansteigen). Ja, das mit der Schatfrequenz und den Totzeiten macht über 1 kHz kein Spaß mehr. Es rauscht auch ganz gut wenn man mal ein Top anklemmt. Beim Sub interessiert das jedoch nicht. Und so habe ich sagenhafte 3 W Ruheleistung bei 120V an der Endstufe die 20A liefern kann. Und da ist die Steuerleistung mit drin! Der Wirkungsgrad unter last steigt dadurch nebenbei auch.
Dennoch hat diese Endstufe etwas Zusatzkühlung wie man auf den Bildern sieht, schließlich geht da im Betrieb mit Abstand die meiste Leistung rein.

Nun zur "Hauptendstufe" :

Klar war es wird eine class AB. Jedoch wird selbige ausschließlich in Brücke betrieben. Warum? Erstens weil es ohnehin immer Sinn macht da das Netzteil symmetrisch ausgelastet wird. Hauptgrund ist jedoch das die Ruheleistung sich gegenüber ungebrückten Betrieb halbiert. Das ist so weil bei class AB die Zahl der benötigten Transistoren eines Typs bei gleicher Impedanz und maximaler Ausgangsleistung im Prinzip ausschließlich von der gewünschten Ausgangsleistung abhängt, nicht vom Strom. Würde ich nicht brücken bräuchte ich die doppelte Spannung an den Endtransistoren. Bei gleichem Ruhestrom hätte ich die doppelte Ruheleistung. Ganz einfache Rechnung. Da der Behringer ein symmetrisches Signal liefert wird selbiges einfach direkt an beide Endstufenkanäle geleitet, einer kriegt das + Signal, der andere - vom XLR

Hochtonendstufe:

Ist eigentlich auch eine Fullrange, kann auch so verwendet werden mit entsprechenden Setup des Behringer. Diese arbeitet nicht gebrückt, die Betriebsspannung ist eh schon gering. Statt 0,22 Ohm wurden 0,47 Ohm Emitterwiderstände verwendet um mit weniger Ruhestrom fahren zu können. Da der Maximalstrom bei 8 Ohm nur lächerliche 2 A pro Transistor beträgt kein Thema.

Die Idee ist das mit entsprechenden Behringer-Setup bei kleinen Pegeln (wobei 50W je Kanal an einem PA-Top ist echt laut) diese Endstufe als Fullrange genutzt werden kann und durch die kleine Railspannung der Wirkungsgrad ganz hervorragend ist! Insbesondere wenn vielleicht einmal 4 Ohm Hifiboxen zum Einsatz kommen hat man 2 x 100W mit gutem Wirkungsgrad.

Wer sich auskennt stellt fest das die Endtransistoren locker um das 4-fache überdimensioniert sind. Das ist so wie eingangs beschrieben weil ich hohe Temperaturen zulassen will und da die Leistungsdichte niedrig sein muss. Zudem haben die Endstufen keinerlei Strombegrenzung (nur die class D)! Kommt der Kontrolle der Lautsprecher zugute, setzt aber kräftige Überdimensionierung voraus. Mache ich immer so, Defekte gibts nur bei echten Kurzschlüssen die mit Speakon eigentlich nicht möglich sind. Und wenn wird's halt repariert....



Ladegerät:

Generell kann man dem Akku und auch dem BMS bis 15A zumuten, also quasi das Teil mit einem auf 42V runtergedrehten 48V Meanwell SNT betreiben. Ich nutze ein 2A 10s Ladegerät welches eigentlich für Ebike-Akkus gedacht ist. Da das Teil unter 2A braucht wenn nur moderat gehört wird reicht das sogar zum Betrieb aus. Übrigens ändert sich die Spannung nur um 0,1V wenn ich das Ladegerät einstecke, das zeigt wie gering der Innenwiderstand des Akkus ist (mit BMS und Kabeln also rund 50 mOhm bei 10 seriellen Zellenpacks).
Als Anschluss ist ein 4-Poliger Hirschmann-Industriesteckverbinder angebracht der auch eine Schutzkappe besitzt. Damit kann man theoretisch auch noch andere Dinge speisen wie Licht etc., natürlich muss das dann für die hohe Akkuspannung gedacht sein. Braucht für 08/15 Kram also ein DC/DC-Wandler.


Welche LS sind geplant:

Im Moment habe ich zwei DAP X12 gebraucht im sehr guten Zustand ergattert welche auch für meine Ansprüche sehr gut gehen. Und der Behringer biegt ja auch was gerade. Ich überlege die Weiche rauszuschmeißen und in ein externes Gehäuse zu setzen (Die haben ja zwei Speakon, in und out, daraus wird dann Hochton und Tiefmittelton) und so bei Bedarf entweder passiv oder aktiv zu fahren. Bringt vermutlich Pegel und Wirkungsgrad, aber vor allem Pegel weil ich den vermutlich limitierenden 12er ja gnadenlos ins Clipping jagen kann ohne den HT zu gefährden.

Als Sub überlege ich mir den X1 von speakerplans mit einem Neodymchassis zu bauen (soll ja irgendwie noch tragbar sein, das übliche Chassis dafür mit 20kg kommt nicht in Frage)....eine Tafel 19er Multiplex ist schon da



Alles in allem ein extrem multifunktionelles Mobil-PA System welches natürlich nicht unbedingt ein simples Bauprojekt war. Vor 20 Jahren hätte ich alles gegeben um so etwas zu besitzen, es war jedoch (selbst wenn es alle Teile damals schon gegeben hätte) vom Preis, von meinen Fähigkeiten und den Fertigungsmöglichkeiten fern der Realität. Jetzt habe ich mir einmal diesen Wunsch erfüllt, Anwendungen werden sich finden. Natürlich schreit das nach Bollerwagen-PA aber irgendwie ja viel zu schade....bleibt vermutlich bei paar Events am Stall und einmal im Jahr bei der Sylvesterbeschallung im Garten darf dann auch mal Strom in den Leitungen fließen...



Akkus

akku mit bms

linearendstufenmodule

siebung

Innen1

innen2

innen ultradrive2

innen ultradrive

class D

alle endstufen

Endstufen komplett

front2

Gewicht

front

behringer

oben

seite

rueckseite

strom

laden
bierman
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2017, 00:06


Das ist ungefähr das Teil was ich seit Jahren im Kopf habe und mangels Zeit, Geld, Antrieb und tatsächlichem Bedarf immer nur halbfertig zusammengepfriemelt habe

Super. Da stimmt so ziemlich alles. Würd ich gern mal in Aktion erleben. Großer Respekt von mir.

Ein paar Fragen werden von mir noch dazukommen, aber zunächst:

wie ist der Akkuklotz abgesichert?
Wie verhält sich der Wandler wenn der Sub-Kanal mal Vollgas gibt? Keine relevanten Schwankungen auf den anderen Rails?
Cero08
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Jan 2017, 13:39
Vielen Dank fürs Lob .
Das BMS für den Akku ist dieses hier:
BMS

Zusätzlich und um komplett freischalten zu können (z.B. für ungepufferten Netzbetrieb aus einem Netzteil oder wenn man drin rumbastelt) ist ein B16-Automat hinterhergeschaltet. Mit den rund 40V DC kommt der noch zurecht und löscht. Ich traue diesen BMS nie, ein Halbleiter ist für mich keine sichere Trennung...

Klar, die anderen Rails werden etwas einbrechen, schon weil der Akku etwas einbricht. Aber in der Regel wird man ja nicht alle Endstufen kurz vorm clipping betreiben. Bei Betrieb mit Sub wird vermutlich die Sub-Endstufe voll ausgesteuert sein und die anderen weit genug weg das die noch nicht clippen. Hab mir da ehrlich gesagt keinen Kopf gemacht.
Der Trafo ist knüppelhart, der könnte ja viel mehr. Brauchte nicht einmal die Streuinduktivität zu kompensieren so wenig hat der. Rund 1 uH. Der Einbruch kommt fast nur von der Versorgung.
Die Siebung der Analogendstufen Rails mit 44 mF ist auch recht gut...
Durch die Akkupufferung ist sowieso nicht viel Siebung nötig. Die Akkus können ja theoretisch 60A Dauerentlaestrom, das sind über 2 kW. Das BMS sollte aber vorher dichtmachen....

Fragen immer willkommen
Cero08
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Jan 2017, 11:58
So, ein 2-Stunden-Subwoofer (bezeichnet die zum Bau benötigte Zeit) mit 18" vom Thomann (18-500 8A) in etwa 170l Volumen BR ist fertig und die DAP X12 sind von der Weiche befreit und werden jetzt aktiv betrieben.
Die Weiche und die Chassis der DAP machen einen sehr ordentlichen Eindruck. Dennoch war ich völlig platt als ich die Dinger erst ohne Weiche, bzw´. mit aktiv Setup gehört hab (24db bei 3,5 kHz. Hochton etwa 8 db weniger als TT). Nicht nur der Wirkungsgrad ging ziemlich hoch, auch klingt insbesondere der Hochtonbereich einfach viel frischer, alles klingt einfach viel lebendiger.
Klar, der Frequenzgang ist vermutlich alles andere als linear, selbiger ist mir aber egal. Ich will ja das es für mich geil klingt, nicht das ein sauberer Plot rauskommt.
Es ist enorm was die Kombi in einem normalen Raum anschiebt wenn nur 80 W aus dem Akku kommen (wovon knapp 50 ja Ruheleistung sind). Am aufgenommenen Strom sehe ich insbesondere im Betrieb ohne Sub das ich viel mehr Pegel bei gleichem Strom habe als es mit Passivweiche der Fall war. Mal ganz abgesehen davon das man aktiv natürlich beliebig rumdrehen kann. Für kleine Pegel kann man ja den Hochtöner dann auch noch weiter runter laufen lassen...

Ich bin gespannt wie das wird wenn ich mal den X1 gebaut habe. Zu dem hier auch eine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit welchem Neodymchassis der gut geht? Ich tendiere ja zum PDN.1852....
Reference_100_Mk_II
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2017, 12:46

Cero08 (Beitrag #4) schrieb:
die DAP X12 sind von der Weiche befreit
24db bei 3,5 kHz
Hochton etwa 8 db weniger als TT
Klar, der Frequenzgang ist vermutlich alles andere als linear, selbiger ist mir aber egal. Ich will ja das es für mich geil klingt, nicht das ein sauberer Plot rauskommt.

Nunja, das ist ein sehr, SEHR pedantischer Ansatz.

Die Ausführung deiner Elektronik-Kiste mal ganz außen vor. Das ist schon ne Spitzenleistung

Eine 12" Box bei über 3kHz zu trennen führt zwangsläufig zu einer extremen bündelung ab ~1,5kHz die bereits bei 15-20° außerhalb der Achse stark auffallen wird.
Dann macht der HT aber wieder auf und gibt dir vollen Pegel ab 3,5kHz.
Das klingt alles andere als ausgewogen.

Eine Box zu aktivieren ist nicht einfach mit dem Rausschmeißen der FQW und des setzen eines (beliebigen) LPF und HPF getan.
Auch da muss die Box vermessen, gefiltert und EQed werden.

Ich würde die passive FQW wieder einbauen und damit weiterleben, wenn du nicht die Möglichkeit hast die Box ordentlich zu vermessen.
Cero08
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Jan 2017, 13:26
Erst einmal Danke fürs Lob .
Klar ist das kein Ansatz den man wählt um eine Refernzbox zu bauen für Verleih oder Verkauf, prinzipiell gebe ich Dir da völlig recht. Da ich die Anlage jedoch ganz ausschließlich für mich baue ist ja genau der Ansatz richtig einfach mit dem Behringer so lange rumzuspielen bis es mir gut gefällt. Mich interessiert ja nicht der Frequenzgang sondern ob mir das so gefällt. Und da war ohne das ich den EQ des Behringers benutzt habe mein Geschmack viel besser getroffen als mit der Passivweiche.
Ich habe auch ganz gerne einen maßlos überbetonten Bass.

In meinen Augen gilt es grundsätzlich zwei Anwendungen zu unterscheiden:

1. Ich baue/konzipiere eine Musikanlage für Andere. Dann ist ein linearer Frequenzgang Pflicht denn sonst kann der Anwender sein Setup nicht benutzen und müsste es auf die Anlage anpassen.

2. Die Sache ist nur für mich als Konstrukteur. Dann geht es darum das ich unter Einsatz der Komponenten ein für mich möglichst ideales Ergebnis erziele. Und für mich klang es jetzt definitiv viel, viel besser ganz ohne das ich am EQ spielen musste. Von daher werde ich definitiv die Weiche draußen lassen.

Effizienter ist es auf jeden Fall, das ist aber auch offensichtlich.

Ich gebe Dir da grundsätzlich völlig recht da Du es vermutlich unter dem Aspekt 1. betrachtest. Mein Geschmack wurde vermutlich in den 90ern von Scooter so versaut das für mich ein linearer Frequenzgang einfach unfassbar kacke klingt. Ohne EQ kann ich keine Anlage hören. Aber da ich nicht mit Musik und Beschallung mein Geld verdiene ist das egal, da kann ich auch mal hier und da 15db reindrehen (wenn das im Bass langt) ohne das es juckt. Denn geil klingt das allemal
Cero08
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 13. Jan 2017, 15:16
Hab jetzt den Eighteensound 18NLW9400 als Treiber für den X1 bestellt. Der ist mit den TSP extrem nah an dem empfohlenen P Audio SD18 dran. Und 8,7 kg ist halt echt eine Ansage für einen richtigen 18er...
bierman
Inventar
#8 erstellt: 14. Jan 2017, 05:46
Das mit dem spürbar besseren Wirkungsgrad durchs Rauswerfen der Weiche halte ich für ein Gerücht.

Wenn die Weiche nicht eine völlige Fehlkonstruktion oder bereits irgendwie defekt ist oder mit unfassbar vielen Bauteilen völlig zueinander unpassende Chassis passend biegt (sowas macht kaum ein Hersteller, denn das kostet viel Geld) liegt ihr Einfluss auf den Wirkungsgrad unter 1dB, also unter der Wahrnehmungsgrenze.

Den Subwoofer aktiv anzufahren rentiert sich wirklich, und je mehr Watt das Gesamtsystem hat umso mehr Kosten spart man durch Aktivbetrieb am Ende ein. 1-200W ist aber noch absolut unkritisch.

Naja, im Privaten gilt: erlaubt ist was gefällt.

Der Charakter der ganzen Box ändert sich dabei, natürlich nicht zwangsläufig zum Positiven. Ich würde es gerne mal hören.



Eine 12" Box bei über 3kHz zu trennen führt zwangsläufig zu einer extremen bündelung ab ~1,5kHz die bereits bei 15-20° außerhalb der Achse stark auffallen wird.
Dann macht der HT aber wieder auf und gibt dir vollen Pegel ab 3,5kHz.
Das klingt alles andere als ausgewogen.


Jo. Wenn der HT-Treiber nicht gerade Kernschrott ist kann man den ab der Frequenz laufen lassen wo das Horn wirkt. Das ist irgendwas grob um die 2kHz, vermute ich mal. Das Bündeln, besser gesagt das Abnehmen des tendenziell schrillen Mittelhochtons der 12"ers wenn man nicht genau vor der Box steht, kann man auch als ganz angenehm empfinden...


[Beitrag von bierman am 14. Jan 2017, 05:53 bearbeitet]
Cero08
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Jan 2017, 11:53
Größere Wirkleistungsverluste in der Weiche kann ich mir abgesehen vom Hochtonzweig -der ist ja auch ein Grab aus Lastwiderständen- auch nicht vorstellen, die würde sonst ja bei Vollast auch ziemlich heiß werden.
Jedoch denke ich das die Phase (nicht die des Schalls, die der Aufgenommenen Leistung) hier an class AB Verstärkern zu dem starken Anstieg des Wirkungsgrades ohne Weiche führt.

Ganz einfach:(gilt nicht für class D!!!!)

Der Wirkungsgrad der Endstufe hängt ganz wesentlich vom Phasenwinkel zwischen Strom und Spannung ab. Bei einer class AB hängt die Aufgenommene Leistung ausschließlich vom Ausgangsstrom ab. Gehen an einer Endstufe mit z.B. 56V Rail 5 A Sinussignal Effektiv raus (egal bei welcher Impedanz oder welcher Phase) so zieht diese Endstufe 280W. Bei ohmscher Last und 8Ohm würden knapp 200W an der Last verbraten und 80W in der Endstufe. Im Extremfall das vielleicht ein Saugkreis in der Weiche ist der einen Peak im Wirkungsgrad des LS beseitigen soll so könnte bei einer bestimmten Frequenz die Wirkleistung im LS gegen 0 gehen aber in der Endstufe fließen noch 280W rein. Nur heizen die komplett den Kühlkörper.

Aktiv würde man einfach an den entsprechenden Stellen im Frequenzgang absenken, die Endstufe würde schlicht weniger Spannung liefern.

Bei class D Endstufen gilt all das nicht, da fließt Blindstrom nur in der Brücke (bei Halbbrücken zwischen Netzteil und Last hin und her - ein riesen Nachteil von Halbbrücken, deshalb kann die Railspannung unkontrolliert ansteigen- ich baue niemals Halbbrücken für komplexe Lasten). Man würde diesen Wirkungsgradunterschied (des Systems, nicht des Lautsprechers!!! Das war ein Mißverständnis!) nicht in der Form haben.

Sorry, ich komme aus der E-Technik Weilt, nicht aus der Akkustik. Da war es vermutlich ein Mißverständnis was mit Wirkungsgrad gemeint ist. Für mich war das in dem Fall der Systemwirkungsgrad vom der Quelle (Akku) bis zum Schallpegel.
Normalerweise hat man ja auch keinen Überblich was in die Endstufe an Leistung reingeht. Ich habe das in meinem System halt um zu sehen wie stark ich den Akku belaste und ob ich das so noch wietertreiben kann bis die Party zu ende ist oder ob ich etwas Pegel runternehmen muss....
bierman
Inventar
#10 erstellt: 15. Jan 2017, 14:13
Ah verstehe. Die Problematik ist mir bekannt, ich hielt deren Einfluss aber für zu vernachlässigen. Wie groß der gewinn dabei wirklich ist müsste man wohll mal präzise messen.

Ich hätte ja den dcx und das cd Player-Mixer-Teil auch noch per wandler versorgt " wo man schon dabei ist. Dürfte auch noch mal ein paar Prozent rausholen, vor allem bei sprachbeschallung wenn der Amp kaum was zu tun hat.
Cero08
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Jan 2017, 14:18
Den Gedankengang hatte ich auch, dann wäre es aber mit der Garantie der Geräte vobei ...
Hätte wohl nochmal so 5 W gebracht...
Cero08
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Jan 2017, 14:07
Noch mal paar Fotos von der PA mit dem primitiv-Sub als Hintergrundbeschallung im Labor....

Und von der Weicher der DAP X12

weiche dapx12

sub

komplett2

komplett
Cero08
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 19. Jan 2017, 10:27
So, der X1 mit dem 18sound 18NLW9400 ist fertig (bis auf die Lackierung). Gebaut aus 19er Multiplex ohne zusatzverstrebungen. Im Gegensatz zum Bauvorschlag habe ich den LS vor Zusammenbau eingebaut und keine "Wartungsklappe". Eben Gewichtsersparnis wo es nur geht.
Das Ding schiebt abartig vorwärts, keine Ahnung wie der mit dem Original P.Audio geht, aber ich denke das da kein gigantischer Unterschied ist. Wäre natürlich mal interessant, ich habe bei meiner Suche nicht einen gefunden der den X1 mit Neodym gebaut hat. Dabei ist das ja gerade bei dem Teil ein Vorteil. So ist der zu zweit wirklich gut zu tragen.

Antwort auf die völlig berechtigte Frage was das für PVC-Penöppel auf der Rückseite unter den Speakons sind:

Ja, genau! Ich habe außversehen die Bohrungen für die Buchsen erst auf der falschen Seite des LS gemacht

X1_1

X1_2

X1_3

X1_4

X1_5
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