24bit/192kHz Klangqualität?

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gerry-w
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Sep 2016, 08:20
Ich habe mir jetzt einen Hidizs AP100 zugelegt (genutzt mit Fidue A73) und mich etwas mit den Einstellungen "gespielt".
Ich höre Pop, Hip-Hop und Klassik.
Jedenfalls hat meine Musik (hauptsächlich Rips von Audio-CDs) überwiegend 16bit, 44,1kHz.
Jetzt kann ich am Player unabhängig von der Quelle zwischen 16bit 44kHz und 24bit 192kHz einstellen. Je höher ich den Wert einstelle desto besser klingt meiner Meinung nach das Ergebnis.
Was genau läuft dabei technisch ab?
Warum kann ich den Wert überhaupt verändern?
Wo bekommt man überhaupt 24bit/192kHz als Quelle her (sehr eingeschränktes Angebot nehme ich an)?
milio
Inventar
#2 erstellt: 29. Sep 2016, 09:35
Wenn eine Musik-Datei nur in 16Bit und 44,1kHz codiert ist, dann kannst Du an Deinem Player einstellen, was Du willst: Du wirst damit nichts verbessern.
Ich vermute, dass der Klang sich durch die Umschalterei nicht verändert - wir alle fallen immer wieder mal rein, wenn es um Klang geht, unser Gehirn ist nicht sehr zuverlässig und vor allem nicht sehr objektiv.
Sollte tatsächlich eine echte, objektive Klangveränderung stattfinden, dann kann das nur bedeuten, dass die Elektronik/Software beim Umschalten den Klang in anderer Weise "verbiegt", aber das hat mit höherer Qualität eher nichts zu tun.

Generell solltest Du Dir bzgl. der 24Bit/192kHz keine große Hoffnungen auf besseren Klang machen: Deine Ohren sind mit 16Bit/44,1kHz zufrieden, mehr "können" sie nicht. Der einzige Grund, bei höher codierten Dateien manchmal ein besseres Ergebnis zu erhalten, liegt nicht an der Codierung, sondern an einem geänderten Mastering - aber viele Sachen wirst Du nicht kriegen, bei denen die Unterschiede auch nur die mächtige Dateigrösse der hochcodierten Files rechtfertigen.

Schönen Tag.
moon1883
Stammgast
#3 erstellt: 29. Sep 2016, 09:39

Je höher ich den Wert einstelle desto besser klingt meiner Meinung nach das Ergebnis.
Bist Du sicher? Meinst Du, Du könntest das bei einer Blindverköstigung auch herausschmecken? Ich meine nämlich, da passiert klanglich entweder gar nichts (88.2 kHz, 176.4 kHz) oder allenfalls kann nichts gutes (96 kHz, 192 kHz) dabei herauskommen. Ich höre immer mit dem, was das Quellmaterial bietet (also fast immer 44.1 kHz, 16 Bit, bis auf einige alte LPs, die mein DAT seinerzeit mit 48 kHz aufnahm). Die SRC-Taste hätten die sich sparen können. Ein sauberes Gapless bei MP3 und OGG wäre sehr viel mehr wert gewesen, leider funktioniert es nur bei FLAC richtig.

Da man heutzutage moderne Pop-Produktionen so zuknallt, daß auch 10 Bit (oder gar weniger!) locker reichen würden, ist die Diskussion um 16 oder 24 Bit ohnehin müßig. Bin immer froh, wenn ich mal eine CD ergattere bei der der DR-Wert hinten raus zweistellig wird. Meist sind das dann "alte" CDs aus den frühen 90ern...

Mir persönlich ist das egal, ob ich nun 19 kHz schon lange nicht mehr höre oder 25 khz noch nie gehört habe. Mit dem Hochfrequenzgedudel kann ich nix anfangen. Man kann auch noch 23 oder 42 Nullen nach dem Komma anhängen, reine Platzverschwendung und ein Streit um des Kaisers Bart. Im Gehörgang lösen die sich ohnehin in Wohlgefallen auf.

Sei froh, wenn Dein InEar nicht so empfindlich ist, dann hörst Du kein Rauschen so wie ich mit dem FA-4E XB: der darf weiterhin an einem ClipZip wohnen, während sich der DT1350 am AP100 wohlfühlt...
Slatibartfass
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2016, 10:36
Bei der Einstellung 24bit/192kHz werden die Daten des 16bit/44,1kHz Signal schlicht umgerechnet auf das ausgegebene Format, ohne das hier zusätzliche Klanginformationen entstehen, die auch vorher nicht vorhanden waren. Insbesondere bei eine ungeraden Umrechnung der Samplerate von 44.1kHz auf 192kHz müssen alle Zielwerte neu berechnet werden, da sie an zeitlich anderen Positionen leigen. Hierbei kann es durch Rundungsfehler eher zu verschlechterungen als zu Verbesserungen kommen, die aber in der Praxis selten wahrnehmbar sind.

Den Eindruck einer Klangverbeeyserung hierdurch halte ich für rein Subjektiv, indem das Gehirn die stattgefundene leichte Veränderung gerne als Verbesserung wahrnimmt, entsprechend der Erwartungshaltung bei einer höheren Samplerate und Bittiefe.
Eine echte Verbesserung ist nur bei echtem HiRes-Material zu erwarten, das auch in z.B. 24bit/192kHz produziert wurde. Und das auch nur auf einer ensprechenden Anlage, die die zusätzliche Qualität auch abbilden kann. Ich höre den Unterschied nur im direkten Vergleich in speziellen Musikpassagen auf meiner Anlage.

Slati
gerry-w
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Sep 2016, 06:22
Es ist natürlich gut möglich dass ich es nur deshalb als besser empfinde, da die Erwartungshaltung dementsprechend ist.
In einem englischsprachigen Forum habe ich einen Thread zum gleichen Thema gefunden. Dort hat jemand aus einer französischen Quelle Informationen bereitgestellt und übersetzt:

-24/88.2 : plus dynamique, medium légèrement en retrait
-24/96 : scène moins large, medium plus en avant, aigus moins prononcés
-24/176.4 : scène étendue, medium en retrait
-24/192 : scène plus large, moins précis mais très dynamique

Trying to translate :

24/88.2: More dynamic, slightly set back medium
24/96: less wide scene, medium more forward, less pronounced treble
24/176.4: scene area, set back medium
24/192: wider scene, less precise but very dynamic
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 30. Sep 2016, 07:11
Hatte mal einen Ayre QB9 24/192 hier. Mit dem konnte ich ein paar Lieder in 16/44,1 vs 24/192 vergleichen. Das einzige, was mir aufgfallen ist, dass 24/192 natürlicher/echter klang. Schwer zu beschreiben. Man hatte weniger den Eindruck, dass die Musik über ein elektronisches Gerät abgespielt wurde.
Ansonsten (Dynamik, Auflösung, Frequenzumfang, Räumlichkeit, ...) absolut kein Unterschied.

Man muss aber ausdrücklich dazu sagen, dass hier auch entsprechendes Quellmaterial verwendet wurde. Zu deinem Szenario hat Slatibartfass schon alles erklärt.


[Beitrag von stoneeh am 30. Sep 2016, 07:15 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#7 erstellt: 30. Sep 2016, 08:25

gerry-w (Beitrag #5) schrieb:
Es ist natürlich gut möglich dass ich es nur deshalb als besser empfinde, da die Erwartungshaltung dementsprechend ist.

Zumal der AP100 bei jedem Umschalten ein pompöses Knacken und eine ausgiebige Pause macht, ist die Erwartungshaltung "wunders watt da jetzt Huperdolles passieren muss". Falls Du eine zweite Person verfügbar hast, lasse diese doch mal eine Dir unbekannte Anzahl das Knöpfchen drücken (am besten in einem anderen Raum, damit Du nicht das Knacken durchzählen kannst!) und höre, ohne zu sehen, was da aktuell eingestellt ist. Identifiziere zumindest "Original 44.1/16" oder "höhere Einstellung". Wenn Dir das bei mindestens 10 Versuchen fehlerfrei gelingt... gewinnst Du einen Blumenpott.

Ansonsten spricht natürlich nichts dagegen, an die im Head-Fi (den AP100-Thread dort habe ich eine Weile auch gelesen... hat mittleren Unterhaltungswert...) propagierten Sachen nach Belieben zu glauben. Die sind da imstande, ganz unglaubliche Sachen zu hören. Jedenfalls glauben die das, manche von denen glauben wohl sogar selbst, was sie da schreiben. Es kommen noch gigantische Ausgaben auf Dich zu, denn mit anderen Kabeln (leider meist sehr teuer...) wirst Du noch viele blaue Wunder erleben und irrwitzige Klangverbesserungen goutieren können. Voraussetzung ist nur ein religiös anmutender Glaube an die Verbesserungen...
gerry-w
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Sep 2016, 08:47
Andere Frage: Verwendet ihr am AP100 die EQ Taste?
Nachdem man sich ja mit der SRC-Taste vom Original "wegbewegt" passiert mit der EQ Anpassung ja im Prinzip das gleiche, nur dass nachvollziehbar ist was passiert.
moon1883
Stammgast
#9 erstellt: 30. Sep 2016, 08:51
Nö - der DT1350 gefällt mir so wie er ist. EQ hat der glücklicherweise nicht nötig. Ist aber eine Geschmacksfrage. Erlaubt ist, was gefällt.
Danzig
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Sep 2016, 09:17

stoneeh (Beitrag #6) schrieb:
Hatte mal einen Ayre QB9 24/192 hier. Mit dem konnte ich ein paar Lieder in 16/44,1 vs 24/192 vergleichen. Das einzige, was mir aufgfallen ist, dass 24/192 natürlicher/echter klang. Schwer zu beschreiben. Man hatte weniger den Eindruck, dass die Musik über ein elektronisches Gerät abgespielt wurde.
Ansonsten (Dynamik, Auflösung, Frequenzumfang, Räumlichkeit, ...) absolut kein Unterschied.

Man muss aber ausdrücklich dazu sagen, dass hier auch entsprechendes Quellmaterial verwendet wurde. Zu deinem Szenario hat Slatibartfass schon alles erklärt.


Es kommt einem "weiter" vor, ja. Das Problem ist nur. Dass ich bei 24/192 das Gefühl habe die Töne würden sich nach oben verschieben und ein schlechter Hall ist hinzugefügt. Jedenfalls wenn man Dateien mit 16/44.1 als Quellmaterial abspielt. Die Dynamik verliert meiner Meinung nach im Tieftonbereich enorm. Hab meinen Marantz HD DAC1 jetzt einfach auf 24/41.1 stehen und bin damit zufrieden, es klingt dann wie es soll.

Ich bin der Meinung, dass es eher nachteilig ist den D/A Wandler wesentlich höher zu stellen, bzw. überhaupt höher als das Quellmaterial überhaupt ausgibt. Das muss der D/A ja dann hoch rechnen auf die gewünschte Einstellung, oder lieg ich da falsch?! Jedenfalls ist es bei mir so deutlich hörbar wie oben beschrieben und ich bleibe mal bei meiner 24/44.1 Einstellung, weil die meiner Meinung nach von der CD als einzige nicht zu unterscheiden ist. 16 Bit kann ich nicht einstellen, dazu kann ich nichts sagen.
gerry-w
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Okt 2016, 10:41
Ich habe jetzt an Hidizs geschrieben und folgende Antwort erhalten:

The SRC button could increase your music in 16bit to 24bit or other frequency.
The more frequency the song it is the more clear.
But it is mandatory, So i advise to keep the normal music of frequency it is.
Or you could try it which frequency you like to listen.

Die Taste ist anscheinend wirklich zum experimentieren gedacht.
Slatibartfass
Inventar
#12 erstellt: 12. Okt 2016, 11:55
Und als für den Hersteller günstig zu implementierendes Zusatzfeature, dass eine Möglichkeit zur Verbesserung der Klangqualität suggeriert.

Mein externer DAC kann 8 faches symmetrisches Upsampling (z.B. 44.1 auf 352.8kHz). Habe ich bei der Wiedergabe mit verschiedenen Original-Sampleraten verglichen. Da beste Ergebnis mit der größten Feinzeichnung liefern nach meinem Gehör dabei die Original-Sampleraten. Also wird das tolle Upsampling bei mir nicht genutzt.

Slati
gerry-w
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Okt 2016, 06:22
@moon1883: Ich bin mir nicht sicher ob das Rauschen schon immer da war, aber jedenfalls höre ich jetzt auch immer ein leichtes Rauschen (auch wenn die Pausetaste) gedrückt ist.
Entweder meine Ohren sind durch den AP100 sensibilisiert worden oder es gibt einen technischen Defekt.
moon1883
Stammgast
#14 erstellt: 24. Okt 2016, 22:59
Bei welchem Hörer tritt denn das Rauschen auf? Bei hochempfindlichen BA-InEars rauscht der AP100 nunmal, das ist kein Defekt. Bei meinen dynamischen Hörern ist das allerdings unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
gerry-w
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Okt 2016, 06:20
Mit meinen Fidue A73 nehme ich ein Rauschen wahr. Vermutlich ist es mir anfangs einfach nicht aufgefallen, da ich den Player noch nicht so lange habe.
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