Sennheiser ME 66 als PC-Mikrofon für Streaming

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meimain
Neuling
#1 erstellt: 02. Aug 2017, 20:22
Hallo zusammen,

ich habe ein Sennheiser ME 66 Kondensator-Mikrofon geschenkt bekommen und würde dies gerne zum Streamen nutzen (also twitch.tv) und natürlich auch im Teamspeak etc (also als Verbesserung/Ersatz zum Headset). Ich habe das Mikro mal testweise mit einem XLR->Klinke-Adapter an mein Mainboard angeschlossen, da ich aktuell keine Soundkarte/Interface besitze. Mit 30db Mikrofonverstärkung durch den Realtek/ASUS Treiber hört man mich, aber es ist ein SEHR starkes Rauschen zu hören (die Rauschunterdrückung aus dem Treiber macht das ganze nur dumpfer und entfernt das Rauschen nicht).
Das Mikrofon an sich braucht ja Phantomspeisung und ist soweit ich weiß mit einem K6 oder K6P Speiseadapter kompatibel. Da ich aber ein Signal vom Mikrofon bekommen habe nehme ich an, dass der Speiseadapter auch schon dabei und angeschlossen war (wie man merkt habe ich wenig Ahnung).

Nun meine Fragen:

1) Macht es Sinn dieses Mikro für den Zweck zu nutzen?
2) Macht es Sinn das Mikro an ein Interface mit Phantomspeisung anzuschliessen statt den Speiseadapter mit Batterie zu nutzen?
3) Liegt das Rauschen an der Soundkarte oder hab ich vielleicht irgend etwas falsch gemacht?
4) Welche PCI Soundkarte oder USB Soundkarte oder Soundkarte mit Netzteil oder Interface oder was auch immer ist zu empfehlen, so dass das Rauschen weg ist und ich das Mikrofon vernünftig nutzen kann?
Budget ist hierbei erstmal relativ egal. Dass man mit einer 30€ Karte dem Mikro nicht gerecht wird ist mir klar. Trotzdem würde ich gerne im Preisrahmen von 50-250€ bleiben und möglichst wenig zahlen

danke im Voraus
ohne_titel
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2017, 21:03
die richtcharakteristik und ploppempfindlichkeit des me66 machen einen sinnvollen einsatz für deinen zweck mühsam bis unmöglich. ob das ding mit batterie oder +48v betrieben wird, spielt - wenn überhaupt - nur bei sehr hohen lautstärken eine rolle.
Zalerion
Inventar
#3 erstellt: 02. Aug 2017, 21:14
Es ist eine Superniere bzw Keule, also für den Einsatz eigentlich ganz gut geeignet.

Edith: @ Ohne Titel: Ploppempfindlichkeit des Mic weiß ich nicht, aber eine starke Richtwirkung wird von vielen Streamern gewünscht, um Umgebungsgeräusche, vor allem die Tastatur, möglichst gut auszublenden. Natürlich setzt das eine genaue Ausrichtung voraus, und vielleicht auch ein bisschen Disziplin nicht rumzuzappeln, aber was ist denn sonst daran auszusetzen?


Ich kenne dieses System nicht, aber so wie es aussieht, kannst du das ohne Speiseadapter gar nicht anschließen. Also wird der wohl dabei sein.
Batterie ist eher mist, muss man immer tauschen und fällt in den ungünstigsten Momenten aus. Daher würde ich definitiv Phantomspeisung empfehlen.


Die meisten Soundkarten rauschen wie Sau, hier keine Überraschung. Auch ist bekannt, dass professionelle Mikrofone eher hochwertige Eingänge sehen wollen, Sonst ist das Ergebnis eben nicht besser, als mit einem 5€ Ansteckmic.


PCI Audio Interface: Ja, gibt es. Aber hier ist wohl ein USB Interface die bessere Wahl. Ist auch schöner, wenn man das mal am Laptop oder neuen Rechner nutzen kann, ohne sich Gedanken um den Einbau machen zu müssen.

Die einfachen Interfaces werden sehr wahrscheinlich ebenfalls Rauschen.
Ich würde mich mal bei Thomann durch die ~90-250€ USB Interfaces klicken.
Namen nach denen man schauen sollte:

Steinberg, M-Audio, Presonus, Focusrite sind so die dedizierten Interfaces.
Von eher "Pult" Herstellern gibts auch kleine Pulte mit integriertem Interface. z.B. Yamaha, oder ART. Die wohl auch ganz gut sein sollen.

Schau dir mal an, was dir von der Bedienung her am besten gefällt und lies die Bewertungen (vor allem die schlechten durch). Falls Dinge bemängelt werden, evaluiere die Relevanz für dich.
Thomann-Bewertungen sind ein guter Anhaltspunkt, da in der Regel viele da sind und die meisten von Leuten kommen, die auch wirklich Zielgruppe sind und z.T. auch einiges an Ahnung haben.


[Beitrag von Zalerion am 02. Aug 2017, 21:17 bearbeitet]
meimain
Neuling
#4 erstellt: 03. Aug 2017, 19:39
Danke für die ausführliche Antwort! Auch durch die enorme Größe bedingt denke ich, dass ich wohl eher zu einem Studio Mikrofon mit USB Anschluss mit Arm, Spinne und Poppschutz ausweichen werde und das Sennheiser Mikrofon wahrscheinlich wieder an den Schenker zurückgeben werde. Der Sprung von den 150€ für ein Interface auf 300€ für das Komplettpaket ist mir die einfachere Handhabung, die kleinere Größe und der bessere Sound ohne Nachbearbeitung dann wert.

Ich habe mir folgendes rausgesucht:
Audio-Technica AT2020 USBi
Rode PSA-1 Tisch-Mikrofonarm
Audio-Technica AT8458 (Spinne)

Hast du damit Erfahrung?
Kannst du einen Poppschutz empfehlen?
Gibt es für den Preis vielleicht eine bessere Kombination?

Vielen Dank nochmal!
Herrmann378
Neuling
#5 erstellt: 19. Mai 2019, 11:18
Hallo,
ich habe ein ähnliches Problem.
Ich hatte schon ein paar Mikrofone am PC und die haben alle Tastaturgeräusche aufgenommen, weshalb ich jetzt mein erstes Richtmikrofon gekauft habe.
Das Sennheiser ME66 mit K6 Speiseadapter, gebraucht von eBay.

Leider ist das Mikrofon unglaublich leise, ich habe alles voll aufgedreht und sogar den Mikrofon Boost +30db der Soundkarte (Creative G6) dazugeschaltet, trotzdem hört man mich bei voller Lautstärke nur ganz leise.
Ein rauschen habe ich aber nicht.

Da dies mein erstes XLR-Mikrofon ist weis ich nicht, ob ich etwas falsch gemacht habe oder es kaputt ist.
Wenn ich die Batterie-Speisung einschalte leuchtet die rote LED für 1Sek auf und geht dann wieder aus.
Ist das normal? Die Batterie ist neu.

Ich habe das Mikro mit einem XLR zu Stereo-Klinke-Adapter angeschlossen, ich glaube der Mikrofoneingang der Soundkarte ist nur Mono.
Liegt das daran?

liebe Grüße
CharlesDreyfus
Stammgast
#6 erstellt: 19. Mai 2019, 15:22
Liefert die Batterie auch stabile 1,5V?


[Beitrag von CharlesDreyfus am 19. Mai 2019, 18:01 bearbeitet]
Herrmann378
Neuling
#7 erstellt: 19. Mai 2019, 15:48
danke für die schnelle Antwort

ich weis nicht wie ich das testen soll. Die Batterie ist neu, ich habe jetzt mal eine Neue von einer anderen Marke eingelegt, und die LED geht nicht mehr ganz aus sondern wird sehr dunkel.
Das ist aber der einzige Unterschied, die Lautstärke ist immer noch sehr leise.

Ich habe es auch mal an mein Smartphone angeschlossen und da ist es genauso.
Sennheiser bietet auch selbst einen Adapter auf Klinke für diese Mikro an. Das Sennheiser KA 600, ich habe aber einen Anderen.

Nachdem ich viele Berichte gelesen habe, wonach das ME66 sehr laut sein soll, kann hier irgendetwas nicht stimmen.
Herrmann378
Neuling
#8 erstellt: 19. Mai 2019, 16:02
Nachtrag:
wenn ich den ganzen XLR-Adapter vom Mikro abziehe und die Batteriespeisung einschalte geht die LED auch aus.
Daher vermute ich, das der Adapter keinen Kurzschluss verursacht.
Jetzt ist die Frage ob der Typ auf eBay mir ein kaputtes verkauft hat,
oder ist das normal beim Sennheiser ME66-K6 ?
CharlesDreyfus
Stammgast
#9 erstellt: 19. Mai 2019, 18:32
Ich würde mal beim Hersteller nachhaken.

Auch mit der Frage im Hinterkopf, wie man das Mic am besten mit dem Line-In der Soundkarte verbinden sollte.
XLR-Mikrofone arbeiten eigentlich symmetrisch und werden mit Hot (+), Cold (-) und Shield (Masse) verkabelt. Deine Soundkarte arbeitet allerdings asymmetrisch und erwartet (auf Line-In geschaltet) normalerweise ein Stereo-Signal.
Näheres zu der Materie: https://www.superbes...f-visual-guide.7012/
Herrmann378
Neuling
#10 erstellt: 21. Mai 2019, 20:17
Hallo,
ich habe inzwischen herausgefunden, dass das Abschalten der LED nach einer Sekunde normal ist.

Nochmal eine Fehlerbeschreibung:
Wenn ich das ME66+K6 an den Line-In anschließe, ist gar nichts zu hören. Was vielleicht an der fehlenden Verstärkung liegt.
Wenn ich mein altes Mikrofon anschließe (an Mikro-Buchse) ist es laut und deutlich.
Wenn ich das ME66 mit einem Mono-Adpter nach dem XLR-Stereoadapter anschließe, ist ebenfalls nichts zu hören. Nur mit dem Stereo-Kabel am Mikro-Eingang ist ganz ganz leise etwas zu hören.
Wenn ich den Speiseadapter K6 ausschalte, ist nichts zu hören.

Wenn ich das Sennheiser an mein Smartphone anschließe, bin ich ganz leise zu hören. Egal ob mit dem Mono-Kabel, dem Stereo oder einem 4pol-Klinke-Adapter.
Das alte Mikrofon ist am Smartphone in gewöhnlicher Lautstärke zu hören.


Gibt es noch irgendwelche grundlegenden Dinge, die man bei einem XLR-Mikro beachten muss?
Oder andere Tipps?

Danke für Eure Hilfe.
CharlesDreyfus
Stammgast
#11 erstellt: 21. Mai 2019, 22:03
Das Einfachste wäre, wenn du dir ein Interface mit Phantomspeisung besorgst.
Anonsten empfehle ich, Kontakt mit dem Hersteller aufzunehmen.
Herrmann378
Neuling
#12 erstellt: 24. Mai 2019, 10:03
Jetzt habe ich eine Antwort von Sennheiser erhalten.
Sie können mir aus der Ferne auch nichts sagen, aber ich kann das Mikro zur Untersuchung einschicken. Wenn ich mich gegen eine Reparatur entscheide muss ich 45€ für einen Kostenvoranschlag bezahlen.

Inzwischen habe ich den Fehler selbst gefunden, es ist der XLR-StereoKlinke-Adapter.
Ich habe mir einen XLR-MonoKlinke-Adapter besorgt und jetzt hat es die richtige Lautstärke.

Der Stereo-Adapter legt die +Phase mit Signal auf den Tip der Klinke und die -Phase mit Signal auf den Ring. GND liegt auf Sleeve.
Der Mono-Adapter legt die +Phase und -Phase gemeinsam auf den Tip, so dass sich die Phasen aufheben und das Signal in voller Stärke übrig bleibt.

Komisch das Sennheiser mir das nicht sagen konnte. Ich habe das Problem ausführlich beschrieben und extra nochmal auf den XLR-StereoKlinke-Adapter hingewiesen.
Danny_DJ
Inventar
#13 erstellt: 31. Mai 2019, 02:44

Herrmann378 (Beitrag #12) schrieb:

Der Stereo-Adapter legt die +Phase mit Signal auf den Tip der Klinke und die -Phase mit Signal auf den Ring. GND liegt auf Sleeve.
Der Mono-Adapter legt die +Phase und -Phase gemeinsam auf den Tip, so dass sich die Phasen aufheben und das Signal in voller Stärke übrig bleibt.


Ist der Mono-Adapter aktiv wie ein symmetrischer Eingang? Andernfalls kapier ich das nicht bzw. ergibt das keinen Sinn. Bei symmetrischer Signalquelle wird das Signal 2x übertragen, 1x positiv gedreht, 1x negativ. Zwischendrin einstreuendes Rauschen kommt auf beide Leitungen je zueinander gleichphasig. Am Eingang wird das umgedrehte Signal zurückgedreht (die Signalphase also wieder identisch wie +, das Rauschen dadurch genau invers zum Rauschen auf -). Wenn das jetzt mit dem + Leiter zusammengemischt wird, gibts dadurch sich aufhebendes Rauschen und doppelte Signalstärke.

Ist der Adpater nur passiv, dann addiert sich etwaiges Rauschen und das Signal dürfte wiederum ganz weg sein. Genau das Gegenteil vom Vorteil symmetrischer Signalübertragung
Herrmann378
Neuling
#14 erstellt: 31. Mai 2019, 13:15
Da das Kabel nur 30cm lang ist, sollten Störungen nicht so das Problem sein.

Ich habe gerade nochmal nachgesehen und was ich zuletzt geschrieben habe ist Blödsinn.
Ich hatte mir das so erklärt, aber jetzt habe ich den Adapter mal aufgeschraubt.
Zuerst: es ist ein passive Adapter, also nur ein Zwischenstecker.
Im Inneren ist ein rotes Kabel von Pin2 des XLR auf Tip der Klinke gelötet.
Der Pin1 + 3 + GND des XLR sind miteinander verbunden.

Jetzt verstehe ich wieder nicht mehr wieso es funktioniert, aber es funktioniert.
Mit dieser Beschaltung des Mono-Adapters habe ich ein lautes und klares Signal.
Danny_DJ
Inventar
#15 erstellt: 31. Mai 2019, 18:28
Wenn eine Signalader mit GND zusammengeschaltet, führt das dazu, dass das betreffende Signal quasi auch null wird. Einzig das negative kommt jetzt noch am Eingang an.
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