Equipment für Podcasting/Webinare/Videotutorials

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El_Vulpes
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Mrz 2020, 21:35
Guten Abend,

ich möchte gerne (wieder) vermehrt im Bereich E-Learning aktiv werden.
Dazu wollte ich mir gerne eine ordentliche Ausrüstung zulegen.
Ich versuche einmal alles relevante zusammenzufassen:

Einsatz: Zu 90% Sprachaufnahmen für Screencasts/Webinare und Podcasts. In der Regel wird es normale Zimmerlautstärke während Erklärungen sein. Daneben würde ich es aber auch ca. 10% für die Vertonung von (selbst geschriebenen) Geschichten verwenden und für Audioaufnahmen die ich für Pen& Paper RPGs brauche. Hier wird der Dynamikumfang größer sein, von Flüstern bis auch mal Schreien (Nicht brüllen). Letzteres werden aber eher gelegentliche Ausnahmen für Stilmittel sein. Das Mikrofon soll an meinem MacBook Pro 16" betrieben werden.

Räunlichkeit: Möblierter Büroraum, knapp 16m2. Wenig Hall und insgesamt ruhige Umgebung. Als Rechner verwende ich ein 16" MacBook Pro das in der Regel geräuschlos arbeitet.

Budget: Insgesamt sollte das Equipment inkl. Mikro, Audio-Interface und ggf. Pre-Amp, Kabel und Gelenkarm möglichst nicht mehr als ca. 600€ kosten.

Bisherige Überlegungen: Vom Rode NT-USB bin ich während meiner Recherche zum Rode Podcaster, dann zum Rode Procaster und zuletzt am Shure SM7B hängen geblieben, welches mir bei exemplarischen Sprachaufnahmen vom Klang her am ausgewogensten positiv aufgefallen ist. Dynamisch sollte es jedenfalls sein. Das SM7B hätte ich mir zusammen mit dem Audient iD4 Interface als Kombination überlegt.

Allerdings bin ich nun wieder skeptisch, wenn ich sehe, wie nahe an dem Shure-Mikrofon gearbeitet werden muss. Mir widerstrebt es ein wenig, das Mikro direkt im Mund kleben zu haben, besonders wenn ich bei Webinaren auch einmal mit Kamera arbeite. Ich möchte ungerne, dass die Teilnehmer dann anstatt meines Gesichts das Mikrofon sehen (auch wenn ich das Shure schon schick finde…). Gibt es da Möglichkeiten die Empfindlichkeit zu erhöhen, so dass ich mit einem Abstand von ca. 30cm "neben" das Mikrofon reden kann? Also, so dass ich gerade auf den Monitor schaue und das Mikro schräg seitlich vor mir positioniert ist, ohne den Bildschirm zu verdecken, aber dennoch guten Ton zu erhalten, wenn ich am Mikro vorbeispreche ´? (Ich hoffe, das ist verständlich. Ansonsten im Anhang eine kleine Skizze)

Soweit. Besten Dank für Eure Ideen/Vorschläge.Setting Mikrofon/Bildschirm


[Beitrag von El_Vulpes am 19. Mrz 2020, 21:36 bearbeitet]
soiza
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mrz 2020, 12:48
Bei dynamischen Mikros ist es leider so, dass man sehr nahe an der Kapsel sein muss um einen zufriedenstellenden Klang zu erzielen. Besser wäre evtl. ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon, da kann man den abstand etwas vergrößern. Allerdings: je weiter weg das Mic, desto mehr Raumhall. Sprich mehr Diffusschall und weniger Direktschall erreicht das Mikrofon.

Wenn viel Abstand zum Mikrofon erforderlich ist, dann kann man ein Richtrohr verwenden. Wie bei einer Tonangel zum Beispiel.
Oder man verwendet ein Headset oder Ansteckmikrofon.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 20. Mrz 2020, 14:25

soiza (Beitrag #2) schrieb:
Oder man verwendet ein Headset oder Ansteckmikrofon.

+1

Hier mal ein Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=G8pEHA7EfIQ
Die Sprachverständlichkeit ist 1A.
Gut, das Mic kostet auch ein paar Hunderter (und er sitzt in einem optimierten Raum).
Der Ton ist aber wesentlich besser als bei einem "festen" Mikro mit sich bewegendem Sprecher.

Was noch ginge wäre ein Decken-Mikrofon, also über deiner "allgemeinen" Position.
Dieser Youtuber verwendet so ein Mic: https://www.youtube....ature=youtu.be&t=611
Hat halt mehr Raumklang und man hört somit auch was du tust.
Schreibgeräusche auf der Tastatur, wenn du etwas trinkst, einen Stift zur Seite legst...
Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 20. Mrz 2020, 17:54
Neben einem Headset wie von Reference verlinkt, kann man auch eine klassische Hör-Sprech-Kombination einsetzen.
Diese Modelle sind z.B. bei Fernseh-Kommentatoren (Fußball o.ä.) sehr beliebt:
https://www.beyerdynamic.de/dt-290-mk-ii.html


Gut, das Mic kostet auch ein paar Hunderter

Wenn es nicht ganz so hübsch und unauffällig sein muss, reicht auch schon ein klassisches "Paar"
(Shure, Sennheiser, AKG oder man könnte sogar die Eigenmarke von Thomann, t.bone, ausprobieren)
soiza
Stammgast
#5 erstellt: 20. Mrz 2020, 19:37
https://www.youtube.com/watch?v=2KIpf-x24Vs

Hier mal ein vergleich verschiedener Ansteckmikros. finde ich persönlich noch ein bisschen eleganter als ein Headset, weil es zb. bei schwarzer Kleidung so gut wie unsichtbar ist.
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:09
Danke euch. Ihr habt mich fast davon überzeugt, dass es ein Ansteckmikrofon wird.

Wie lässt sich denn die Qualität zwischen einem dynamischen Mikro wie dem SM7B und einem Ansteckmikrofon vergleichen, wenn es um prosaische Aufnahmen geht? Also, das Vertonen von Geschichten, mit Stimmmodulation, flüstern, auch mal rufen/schreien. Ich habe da keine Profiansprüche dran, aber wäre schön, wenn das damit auch gehen würde.

Oder empfehlt ihr dann lieber ein Ansteckmikrofon für Webinare/Screencasts und dann ein zusätzliches Mikro für Podcasts und die oben beschriebenen Vertonungen?

Besten Dank
Donsiox
Moderator
#7 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:23

Oder empfehlt ihr dann lieber ein Ansteckmikrofon für Webinare/Screencasts und dann ein zusätzliches Mikro für Podcasts und die oben beschriebenen Vertonungen?

Ansteckmikrofone für solche Studioaufnahmen sind tatsächlich sehr ungewöhnlich.
Ich würde es an deiner Stelle aber ausprobieren. Wenn du dann nicht zufrieden bist, kann man noch immer nachkaufen.
Ein klassisches Großmembran-Kondensatormikrofon guter Qualität bekommst du für ~200-250€.
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:42
Danke für die Rückmeldung.

Wäre z.b. das hier dann eine passende Variante, kombiniert mit einem Audiointerface wie dem id4? https://www.thomann.de/de/shure_mx185_lavaliermikrofon.htm
Kugelcharakteristik wäre ja eher ungünstig, weil ich ja nur die Stimme ohne Umgebung will?
Wichtig wäre mir, dass der Ton direkt am Rechner mit aufgenommen wird. Zumindest bei den Webinaren und Screencasts.

Besten Dank.
Donsiox
Moderator
#9 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:52
Bei solchen Ansteckmikros ist auch Kugel nutzbar.
Es ist ja so nahe bei dir, da sind Raumgeräusche generell eher weniger ein Problem - mit Feedback hast du ja nicht zu kämpfen.
Das Mikro schaut gut aus - persönlich kenne ich es aber nicht.

Wie bist du denn auf das Audiointerface gekommen
Ich würde ein ganz „stinknormales“ Steinberg oder Focusrite nehmen:
https://www.steinber.../ur_serie/start.html
https://focusrite.com/de/usb-interfaces

Wenn es auf den letzten Euro nicht ankommt: immer lieber einen Kanal zu viel als einen zu wenig haben
Falls du in Zukunft mal Interview führst oder ein zweites Mikro brauchst bist du so flexibel.

Grüße
Jan
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:57
Danke dir, Jan.

Das ID4 wurde mir zum SM7B empfohlen. Daher habe ich das einfach mal so übernommen.
Ich hatte es als einfaches Modell interpretiert.
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Mrz 2020, 22:04
D.h. für mich zusammenfassend wäre das hier eine sinnvolle Option?

Webinare/Screencastings: Shure MX185 + Audient ID4/Scarlett Solo 3rd Gen (Vorteil USB-C, optional fürs iPad Pro) + kurzes XLR-Kabel

(Optional) für Podcasts/Vertonung: Shure SM7B + Gelenkarm + XLR-Kabel.

Bräuchte ich für das SMB dann noch einen fethead/preamp, oder würde das mit dem Steinberg ausreichen?
Welchen Arm würdet ihr für das schwere SM7B empfehlen? Millennium? Rode?

Besten Dank


[Beitrag von El_Vulpes am 21. Mrz 2020, 01:06 bearbeitet]
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Mrz 2020, 12:51
Ich habe mir über Nacht nochmals Gedanken gemacht und mich vom großen T beraten lassen.

Idee wäre nun:

- Lavalier AKG C 417 PP für die Screencasts/Webinare
- Audient ID4 als Schnittstelle zum Mac
- Zoom h5

Den Zoom würde ich als Audiorekorder für Aufnahmen abseits des Macs mit Anschlussmöglichkeit des AKG Lavalier verwenden.
Ebenso würde ich den Zoom für die Vertonung der Geschichten mit dem integrierten Stereomikrofon verwenden (sofern das im Test überhaupt ein Vorteil gegenüber dem Lavalier bringt).

Als Alternative zum Zoom überlege ich mir, das iRig Pre HD zu verwenden. Da bin ich grad noch nicht so ganz schlüssig…
Vorteil Zoom wäre sicherlich die flexiblere Handhabung, um auch mal Atmo einzufangen.
Donsiox
Moderator
#13 erstellt: 23. Mrz 2020, 14:04
Nach deinem Monolog melde ich mich auch nochmal zurück


Das ID4 wurde mir zum SM7B empfohlen. Daher habe ich das einfach mal so übernommen.

Ok. Ich habe von dem Gerät noch nie etwas gehört - geschweige denn in echt oder hier im Forum.


(Optional) für Podcasts/Vertonung: Shure SM7B + Gelenkarm + XLR-Kabel.
Bräuchte ich für das SMB dann noch einen fethead/preamp, oder würde das mit dem Steinberg ausreichen?

Also einen Pre-Amp bräuchtest du weder für das SM7B noch für ein anderes (handelsübliches) Mikrofon.
Ich würde nur das SM7B im Generellen anzweifeln - wie gesagt musst du da doch sehr nah ran. Auch der Sound muss dir, in Kombination mit deiner Stimme, gefallen. Ich mag z.B. das hier https://www.thomann.de/de/audio_technica_at2035.htm (was dazu auch noch viel billiger ist).


Welchen Arm würdet ihr für das schwere SM7B empfehlen?

Wenn sich deine Position nicht drastisch ändert und du, bei Sprech- und Gesangsrollen sowieso zu empfehlen, stehst statt sitzt, kannst du auch einen "ganz normalen" Mikrofonständer nehmen. Der nimmt dann auch Geräusche vom Tisch nicht auf. Der hier: https://www.thomann.de/de/km_27105.htm reicht locker aus, der Klassiker ist dieser https://www.thomann.de/de/km_210-9_stativ.htm .

Auszug aus der Artikelbeschreibung des Zoom H5:

Mehrkanal- und Stereo USB Audiointerface für PC, Mac und iPad (benötigt optionales camera connection kit)

Ich würde mir an deiner Stelle überlegen - wenn du ohnehin ein externes Audiointerface möchtet - ob du auf das stationäre nicht gleich verzichteten kannst.
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 26. Mrz 2020, 01:28
Danke dir für die Antwort.
Ich habe mir zwischenzeitlich den H5 und das SM7B bestellt und es gerade die letzten zwei Stunden ein wenig getestet.

Meine Erkenntnisse soweit:

- Das SM7B passt zwischen mich und den Bildschirm, ohne mir die Sicht zu nehmen
- Der H5 als Audiointerface geht grundsätzlich, aber ich muss für das Sm7B auf Anschlag drehen, dass es halbwegs laut aufgenommen wird - wenn ich mit dem Mund direkt am Mikro bin. (Aber gut, das hatte ich weitestgehend so erwartet)
- Der Klang des SM7B gefällt mir sehr gut.

Ich bin nun dennoch ein wenig am überlegen, wie ich weiter mache.

- Variante 1: fethead zwischen SM7B und Zoom H5, damit auch ohne Maximaleinstellung mehr Signal an den Mac kommt. AKG Lavalier für Aufnahmen abseits des Computers.
- Variante 2: Leistungsstärkeres Audio-Interface kaufen, H5 zurück und für die Anwendungsfälle abseits des Computers dann ein Rode SmartLav+ am iPhone
- Variante 3: SM7B zurück, dafür das Richtmikro für den Zoom H5 besorgen und das ganze auf einem Ministativ auf meinen Tisch für Aufnahmen am Computer. AKG Lavalier für Aufnahmen abseits des Computers oder aber auch das Rode SmartLav+.
- Variante 4: Rode HS2-B als komplett anderen Weg frei von jeglichen Audio-Interfaces, dazu für Abseits des Macs das Rode SmartLav+
- Variante 5: Alle Technik wieder zurück, ich nehme weiterhin alles mit meinem Bluethooth-Headset auf und freue mich über Geld für einen schönen Urlaub…

Ich habe das Gefühl, ich verrenne mich da grad ein wenig im GAS, dafür dass das ja nur ein ambitioniertes Hobby von mir ist.
Donsiox
Moderator
#15 erstellt: 26. Mrz 2020, 02:43

Ich habe das Gefühl, ich verrenne mich da grad ein wenig im GAS, dafür dass das ja nur ein ambitioniertes Hobby von mir ist.

Kommt mir bekannt vor
Daher habe ich dir weiter oben auch schon ein (deutlich) günstigeres Bundle vorgeschlagen, das du einmal ausprobieren könntest.
Ob du ein Großmembran- oder ein Ansteckmikrofon nutzen möchtest, ist natürlich deine Wahl.

https://m.thomann.de...=3&search=1585179729
https://m.thomann.de...62&search=1585179661

Damit wärst du schon besser aufgestellt als 90% aller Youtuber & Podcaster
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 26. Mrz 2020, 11:44
Danke dir. Ich habe das AT nun einmal bestellt, zusammen mit dem ID4 (dem gebe ich doch den Vorzug gegenüber dem Scarlett, preislich aber eigentlich fast identisch). Zudem habe ich noch das Apogee One entdeckt, dass ich ebenfalls direkt mit ausprobiere.
Vielleicht reicht das ja sogar auch schon ohne weitere Mikrofone aus. Liese sich auch mobil z.B. am iPhone anschließen um abseits des Computers Aufnahmen zu machen.

Lieben Gruß
Philip
Donsiox
Moderator
#17 erstellt: 26. Mrz 2020, 12:25
Hi Philip,
ich bin auf den Fazit gespannt
Grundsätzlich kannst du auch das ID4 unterwegs verwenden. Da es (wie viele Interfaces) USB-powered ist, wäre nur eine Powerbank vonnöten.

Gruß
Jan
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 28. Mrz 2020, 00:19
So. Das Apogee One und das ID4 kamen heute an. Und das Shure SM27 - dass ich eigentlich garnicht bestellt hatte. Da gab es wohl ein Versehen.
Ich habe es dennoch direkt mal ausgetestet. Rein haptisch muss ich sagen, sind die Shure-Teile schon echt klasse.

Vom Klang her finde ich es vor allem recht hallend. Das war beim SM7B auf jeden Fall besser. Eigentlich ist die Raumakustik garnicht so schlecht (Zumindest gibt es nur minimalen Hall, wenn ich laut in die Hände klatsche… meinte das mal gelesen zu haben dass man so so halbwegs testen kann…), aber das hat mich schon überrascht. Aber evtl. auch normal und ich muss da erst bestimmte Parameter einstellen. Ich steige ja grad erst ein in die ganze Audiothematik. Da werde ich sicherlich genug Anfängerfehler machen.

Am Apogee One, das immerhin bis 62db verstärkt, muss ich eigentlich bis Anschlag aufdrehen, damit meine Stimme bei einer Entfernung von 10-15cm ordentlich hörbar ist. Sollten Großmembran-Kondensatoren nicht eigentlich empfindlicher sein als die dynamischen? Oder macht das SM27 da einfach eine Ausnahme?

Hier mal ein Beispiel, das ich grad in Logic Pro aufgenommen habe: https://web.tresorit.com/l#YDFFh08ZJmDOE6_aI03A0g

Lieben Gruß
Philip

Morgen kommen auf jeden Fall noch das AT2035 und das Aston Origin zum ausprobieren. Dann werde ich mich für eines entscheiden. Vermutlich.


[Beitrag von El_Vulpes am 28. Mrz 2020, 00:21 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#19 erstellt: 31. Mrz 2020, 19:01
Das SM27 wird mit −37 dBV/Pa spezifiziert und sollte damit eigentlich einen sehr guten Pegel liefern... wie bei den aktiv betriebenen Kondensatoren mit größerer Membran allgemein üblich.
Würde mal die anderen beiden daneben halten. Vielleicht liegt es ja am Interface.

Wenn du Probleme mit dem Hall hast, dann würde ich eher auf ein dynamisches Mikro setzen, welches auf die Nahbesprechung ausgelegt ist. Das SM7B wäre da schon mal ein gangbarer Weg. Allerdings hat es - wie du schon feststellen durftest - eine sehr geringe Empfindlichkeit und fordert daher sehr viel Gain. Ein FetHead, Cloudlifter oder DM1 Dynamite macht da durchaus Sinn, wenn du den Poti bereits auf 80-90% stellen musst.

Für Alternativen siehe zum Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=pX38Jic0Cek


Das Audient iD4 halte ich dem SM7B persönlich nicht für ebenbürtig. Das ist ein kompaktes Einsteigerinterface mit dem Preis entsprechend abgespeckter Plattform. Würde mich an deiner Stelle lieber in Richtung Motu M2 / M4 oder dem größeren iD14 orientieren.
Mobile Recorder hinken qualitativ bei gleichem Kostenpunkt immer ein wenig hinterher und werden vor allem bei Mikrofonen wie dem SM7B an ihre Grenzen kommen.

LG
Dreyfus
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 01. Apr 2020, 07:59
Sind denn das ID4 und das ID14 nicht weitestgehend her identisch? Einziger Unterschied das fehlende D.I und die weniger umfangreichen Anschlüsse?

/edit: Gerade nochmals genauer verglichen. Ein paar mehr Unterschiede sind es schon, aber ich bin nicht sicher, ob die wirklich so relevant für mich sind.


[Beitrag von El_Vulpes am 01. Apr 2020, 08:37 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#21 erstellt: 01. Apr 2020, 13:00
Das über USB gespeiste iD4 basiert auf einem günstigeren Chipsatz und hat eine abgespeckte Software. Formal sind die Specs aber recht ähnlich. Mag sein, dass das in deinem Fall keinen Unterschied macht. Viel mehr Gain ist in der Preisklasse leider auch nicht zu erwarten. Mehr Pegel kann man im Zweifelsfall aber immer noch mit einem In-Line-Preamp rausholen.

Wird das SM7B denn bleiben? Oder nun doch ein Kondensator?
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Apr 2020, 13:09
Ich bin nach wie vor nicht schlüssig. Werde beides nochmals probieren. Habe auf jeden Fall das SM7B mit fethead und auch das MK4 im Warenkorb liegen, zusammen mit dem ID4 als auch dem UE Arrow Interface (letzteres finde ich einfach vom Hardware-Interface her sehr ansprechend, auch wenn es dann evtl.Overkill ist für mich).

Am meisten Kopfzerbrechen macht mir ja fast immer noch die Aufstellung des Mikros bei mir am Arbeitsplatz, so dass es dich bei mir ist, aber den Blick auf den Bildschirm nicht versperrt.

Derzeit tendiere ich zu einer Tischklemme direkt vor mir an der vorderen Schreibtischkante mit einem kurzen Schwanenhals. Aber dann darf ich das ständig ab- und anbauen und habe die Kabel doof herumliegen. Die Mikrofonarme von Rode oder K&M sind mit ca. 1m zu kurz um sie in die passende Position zu bringen, aber so einen riesigen Arm mit 3 Teleskoparmen möchte ich mir in dem kleinen Arbeitszimmer auch nicht antun. Klar, das ist nun rein ästhetisch und nicht funktional betrachtet, aber…
CharlesDreyfus
Stammgast
#23 erstellt: 01. Apr 2020, 15:06
Das MK4 ist ein guter Kondensator. Wäre in meinen Augen auch der sinnvollste Schritt nach dem bereits genannten AT2035. Das Aston Origin habe ich auch schon einige Male gehört. Ist für den Preis ebenfalls ein gutes Mikro. Letztlich muss man sich die Mics aber einfach in der Praxis anschauen oder besser gesagt anhören. Nicht jedes Sounding passt zu jeder Stimme. Hinzu kommt auch der persönliche Geschmack.

Für eher ungeübte Sprecher würde ich empfehlen, keine Mikrofone mit ausgeprägter Transparenz und betonung der Höhen zu wählen. Diese Mics legen Fehler bei der Artikulation nämlich schonungslos offen, betonen auch Lufthauch und Schmatzer.

Wenn es noch mal Richtung dynamisch gehen soll und du eine etwas wärmere Abstimmung erwägst, dann würde ich noch das Beyerdynamic M 201 TG sowie Aston Stealth ins Rennen schicken. Gebraucht vielleicht noch ein Beyer M99.

Wegen den Aufstellung solltest du bedenken, dass der wichtigste Faktor der Abstand zwischen Mund und Mikro ist. Je größer die Distanz, desto stärker wird der Raumhall. Wenn du das Mikro nicht ständig "im Frame" haben möchtest, dann solltest du auf eine gute Nierencharakteristik acht geben. Tendenziell ist die Richtwirkung und Isolation vom Raumhall bei dynamischen Mikrofonen besser als bei Kondensatoren. Dies liegt nicht nur an der oftmals geringeren Betonung der Höhen (behäbigere Membran), sondern auch an der frontadressierten Bauform.

Bezüglich der Positionierung möchte ich dir auch folgendes Video ans Herz legen:
Voice Over Recording Microphone Placement
Dort werden die Effekte durch unterschiedliche Aufstellungen demonstriert und erläutert.

Wenn alle Stricke reißen, kannst du dir ja immer noch ein Lavalier als Ergänzung zulegen. Das lässt sich nämlich sehr unauffällig am Kragen platzieren. Persönliche Empfehlung: https://micbooster.com/10-clippy-microphones

Wenn es unbedingt ein Allrounder werden soll, den man auch "out of Frame" platzieren kann, dann würde ich aufgrund der höheren Empfindlichkeit (mehr Ausgangspegel) auf ein Kondensatormikro setzen. Hier würden sich auch Stäbchen- bzw. Instrumentenmikrofone anbieten. Diese funktionieren in hallenden Räumen meist sogar besser als Shotguns (Richtrohrmikrofone).

LG
Dreyfus


[Beitrag von CharlesDreyfus am 01. Apr 2020, 15:21 bearbeitet]
El_Vulpes
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 04. Apr 2020, 23:46
Kurzes Feedback an dieser Stelle. Es ist nun doch das SM7B geworden.
Montiert habe ich es nun mit Tischklemme und kurzem Schwanenhals an einem Kugelkopf.
Somit habe ich es dicht am Kopf, es stört aber nicht meinen Blick auf den Bildschirm und ich kann das Mikro so auch mal abseits des Macs am iPad leichter benutzen, da eine kompakte Klemme vorhanden ist.

Zusammengefasst habe ich nun folgende Ausrüstung zum Kennenlernen und anfreunden:

- Shure SM7B
- Triton fethead
- Motu M2 Audio-Interface
- K&M Tischklemme, Schwanenhals und Kugelkopf

Zwei Schnappschüsse dazu im Anhang. Muss nun nur noch sauber auf bzw. unter (Kabel) dem Tisch verlegt und platziert werden.

Besten Dank für Eure Geduld und Beratung.
Nach vielem Herumprobieren bin ich nun erstmal am Ziel angekommen und werde mit diesem Material arbeiten und experimentieren.
Die Praxis wird zeigen, ob und wie ich dann eventuell noch ergänze/korrigiere.

Lieben Gruß
Philip

Setup frontal

Setup Isometrie


[Beitrag von El_Vulpes am 04. Apr 2020, 23:46 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#25 erstellt: 05. Apr 2020, 00:55
Das ist nun doch eine echt ordentliche Zusammenstellung geworden!
Viel Spaß damit

Wenn du weitere Anpassungen vornimmst, musst du wohl bei der Raumakustik ansetzen.
Ein Teppich, ein paar (Akustik-)Bilder an der Wand, ein Bücherregal oder Vorhänge helfen hier enorm (macht sicher auch die B&W-Lautsprecher noch eine Klasse besser )

Viele Grüße
Jan
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