Was macht Stimmen aus Breitbändern heiser?

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cwurst
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Feb 2011, 13:49
liebe gemeinde,

ich kann leider nicht messen, daher meine frage: weiß jemand, welches frequenzband für heiserkeit insbesondere bei frauenstimmen verantwortlich ist?

habe dieses problem beim fostex fe166e, den ich insgesamt klasse finde und nun feintunen möchte. könnte es der peak bei ca. 3,8 kHz sein, den man im frequenzschrieb der one4all von hifi-selbstbau sehen kann?
http://www.hifi-selb...utsprecher&Itemid=74
ist zwar der fe167e, aber die chassis ähneln sich ja ziemlich.

danke schon mal für eure hilfe!
Warf384#
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2011, 13:55
Es sind die Einbrüche und Unebenheiten allgemein im Frequenzgang. Bei nem großen Peak würde es eher unangenehm im Ohr klirren und schrill klingen, obwohl...
Es könnte auch deshalb sein. Oder weil der Grundton fehlt.

Versuch mal, mit nem EQ 500 Hz, 1kHz und 2 kHz etwas anzupassen, als erstes vllt 500 etwas anheben und 2k wegnehmen...
cwurst
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Feb 2011, 14:22
huch, so schnell?

hm, grundton ist eigentlich genug da. der fostex steckt in einer ca. 36 cm breiten wand. so klingt es deutlich runder und wärmer als früher im schmalen recommended br-gehäuse. mag aber auch daran liegen, dass er jetzt in einer open baffle läuft und sich im grundton der rückwärtig abgestrahlte schall dazuaddiert.

kann denn tatsächlich ein mangel im f-gang an der heiserkeit schuld sein? hätte jetzt eher getippt, dass es an einer überbetonung irgendwo liegt.
Warf384#
Inventar
#4 erstellt: 24. Feb 2011, 15:02
Ich meinte Grundton, nicht Bass. Und der liegt bei Frauenstimmen höher, der restliche Frequenzgang der Sprache ist gleich. Darum meinte Vermutung.
Rufus49
Stammgast
#5 erstellt: 25. Feb 2011, 20:41
Rauhe Stimmen - typisch für Intermodulationsverzerrungen.

Ist einer der Nachteile von Breitbändern, da sie relativ große Hübe machen müssen und gleichzeitig aber auch hohe Töne abstrahlen.
Je größer die Auslenkungen der Membran und je größer der Frequenzbereich, desto höher sind die Verzerrungen.

Das ganze muss nicht mal an einem unruhigen Frequenzgang liegen.

Rufus49
lui551
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Feb 2011, 21:14

Rauhe Stimmen - typisch für Intermodulationsverzerrungen.


Darüber wüsste ich gern mehr.


Das ganze muss nicht mal an einem unruhigen Frequenzgang liegen.


Könnte stimmen. Aber, was bringt dich drauf

Grüsse Lutz
Rufus49
Stammgast
#7 erstellt: 25. Feb 2011, 21:47
Das ganze steht eigentlich im Standartwerk von Bernd Stark,
"Lautsprecher-Handbuch".

Da gibt es FM-Verzerrungen (Doppler-Effekt) und AM-Verzerrungen, die u.U. die Stimmenwiedergabe deutlich stören können.

"Breitbandlautsprecher, die den gesamten Hörbereich zu übertragen haben, weisen unweigerlich hörbare FM-Verzerrungen auf (je größer der Hub und das Frequenzspektrum).
Fazit:
Daher ist der gesamte Hörbereich wenigstens auf 2 Chassis aufzuteilen (Hoch-/Tiefton), für extreme Lautstärken empfehlen sich große Membranflächen bzw. hubreduzierende Hornlautsprecher."

Wenn man sich die Ausführungen von Hr. Stark mal näher anschaut, denke ich schon, dass der Mann weis, wovon er spricht.

Rufus49


[Beitrag von Rufus49 am 25. Feb 2011, 21:49 bearbeitet]
Warf384#
Inventar
#8 erstellt: 25. Feb 2011, 22:07
Bei deiner Vermutung müsste das Problem aber überwiegend bei Männerstimmen anstatt Frauenstimmen auftreten weil diese einen tieferen Grundton besitzen und mehr Hub verursachen. Aber das mit den FM-Verzerrungen kann eigentlich nur bei hoher Lautstärke und bei allen Stimmen auftreten, was nicht der Fall ist. Außerdem hab ich hier gerade zwei frisch gebaute BR-Boxen mit dem Visaton FRS 7W (Membran 4 cm Durchmesser), die laut bis 100 Hz spielen ( 100 Hz - 12 kHz @-3 dB) und bei solchen Frequenzen müsste es ja gerade so einem kleinen Lautsprecher Probleme bereiten, dabei hab ich das Problem mit den heiseren Stimmen überhaupt nicht.

PS: m.M. nach könnte es sehr gut durch ein Frequenzloch bei den Mitten verursacht werden, da soll der TE mal mit nem EQ herumprobieren...


[Beitrag von Warf384# am 25. Feb 2011, 22:11 bearbeitet]
lui551
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Feb 2011, 10:03
Moin,

in der Tendenz ist ein grosser X-max logischer Weise nachteilig, was die entsprehenden Verzerrungen angeht. Viele Breitbänder haben ja auch eher geringe Auslenkung. Liegt aber auch darin begründet, dass Induktivität und Mms klein gehalten werden sollen.

Ob die Stimmwiedergabe deswegen "heiser" ist ?

Viele Basstüchtige Siebzehner arbeiten bis 3Khz. Die müssten dann auch ganz schön heiser sein.

Die These, dass es an der Welligkeit des Frequenzgangs oder überhaupt am Frequenzgang liegt, scheint mir wahrscheinlicher.

Grüsse Lutz
tiki
Inventar
#10 erstellt: 26. Feb 2011, 15:11
Hallo,
ehe man mit Vermutungen Lutz' begründete Aussagen anzweifelt, sollte man gründlich bei Kompetenzen nachlesen. Ich empfehle wieder mal:
www.klippel.de
Wirklich Interessierten sei das demnächst in Dresden stattfindende Seminar ans Herz gelegt, es lohnt sich!
cwurst
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Feb 2011, 23:54
hallo und dank an alle,
also, soo viel hub muss der breitbänder nicht machen, er ist erst bei 250 hz angekoppelt, eben weil noch größere hübe die mittel-hochtonwiedergabe stören würden. abgesehen von der hin und wieder auffälligen heiserkeit ist die stimmenwiedergabe des fostex auch ganz wunderbar. daher beschlich mich eben der verdacht, dass es irgendwo im f-gang (der ungefiltert natürlich nicht sonderlich linear ist) eine besonders markante störung geben muss. aber das ist wohl doch nicht so leicht zu beantworten.

das mit dem eq ist natürlich ein guter gedanke, aber ich kenne leider keinen, der mir einen leihen könnte. denke, ich werde mal verschiedene sperrkreise ausprobieren. kostet ja nicht die welt. und da meine boxen dipole sind, kann man sie auch ohne viel aufwand einschleifen.
cwurst
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Feb 2011, 00:40

Rufus49 schrieb:
Wenn man sich die Ausführungen von Hr. Stark mal näher anschaut, denke ich schon, dass der Mann weis, wovon er spricht.

naja ... herrn starks buch in allen ehren, war zu diy-anfängerzeiten auch mal meine bibel: seine ausführungen zu breitbändern und offenen schallwänden, die ja in der praxis gar nicht klingen können, sind (jedenfalls in meinem uralt-exemplar) dann doch zu arg theorie-, messtechnik- und hifinormen-geleitet. und angesichts der akustischen ergebnisse, die man mit solchen schallwandlern erzielen kann, imho auch nicht haltbar.
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 27. Feb 2011, 15:32
Hi,


Wirklich Interessierten sei das demnächst in Dresden stattfindende Seminar ans Herz gelegt, es lohnt sich!


Zeitmangel.

Harry
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