Was bestimmt physikalisch die min./max. Frequenz eines Lautsprechers?

Autor

Beitrag

Viper780
Inventar

#1 erstellt: 27. Aug 2013, 17:02

Heute bei einem Hifi Händler die Diskussion gehabt.

Bei einem Lautsprecherchassis wie kommt da rein theoretisch / physikalisch die untere Grenzfrequenz f zustande? Was ist da die Grundlage?
Ich dachte da immer an Beugung, aber das kann anscheinend nicht stimmen.

liebe Grüße
Daniel

Böötman
Inventar

#2 erstellt: 27. Aug 2013, 17:15

Vermutlich zum einen die Chassisträgheit (f3 og) und zum anderen das mangelnde Verschiebevolumen (f3 ug).

Nen 30er Chassis kann keine, bzw nicht wirklich sinnvoll 16 kHz abstrahlen da hierzu die Membran zu träge ist, genauso kann ein 1" Ht keinen 30 Hz Ton sinnvoll wiedergeben da ihm hierbei das nötige Verschiebevolumen fehlt.

HiFi-Selbstbau
Inventar

#3 erstellt: 28. Aug 2013, 09:18

Hi RoterOktober,

einen Lautsprecher kann man vereinfacht als Feder-/Masse-System mit Kraftanregung durch das Magnetsystem auffassen. So ein System hat eine Resonanzfrequenz, unterhalb derer die Beschleunigung der Membran (die bei tiefen Frequenzen proportional dem Schalldruck ist) abfällt.

Kurz gesagt: unterhalb der Resonanzfrequenz geht dem Chassis der Schalldruck aus!

Durch Einbau in ein geschlossenes Gehäuse steigt die Resonanzfrequenz übrigens an.

Beidem kann man durch aktive Bassanhebung entgegenwirken, das wird in 100% aller Subwoofer so gemacht (da wird das kleine Gehäuse quasi durch Verstärkerleistung erkauft). Manche Firmen übertreiben das (12 bis 15 dB Bassanhebung sind keine Seltenheit, das entspricht bei tiefen Frequenzen der 16- bis 32-fachen Verstärkerleistung bzw. der 4- bis 5.6-fachen Auslenkung). Das geht bei hohen Pegeln natürlich nicht mehr gut und es klingt entsprechend.

Das Verschiebevolumen bestimmt "nur" die maximale Lautstärke . . .

Gruß Pico

[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 28. Aug 2013, 09:18 bearbeitet]

Viper780
Inventar

#4 erstellt: 28. Aug 2013, 12:09

Grüß euch

Hm... klingt beides Plausibel. Dass durch den "Gegendruck" Im Gehäuse die Frequenz ansteigt ist klar (und durch BassReflex man dann entgegenwirken kann auch).

Somit wäre es also theoretisch machbar einen 30iger Hochtöner zu bauen wie auch einen 3cm Tieftöner (mit mehr als nur ordentlichen Hub). Wenn man die Masse (vorallem der Membran) und den Antrieb (Als Feder) entsprechend anpassen kann.
Gibts da sonst noch Grenzen?

lG
Daniel

HiFi-Selbstbau
Inventar

#5 erstellt: 30. Aug 2013, 12:49

Hi Roter Oktober,

ein kleiner Basslautsprecher wird IMMER einen sehr schlechten Wirkungsgrad haben (s. z.B.

http://www.tb-speaker.com/detail/1230_04/w2-1625sa.htm).

Wegen der dann auch recht kleinen Schwingspule wird das Chassis nicht viel Leistung thermisch absorbieren können -> laut geht nicht!

Gruß Pico

Viper780
Inventar

#6 erstellt: 30. Aug 2013, 14:02

Mir ist da die grenze schon klar.
Aber interessant dass es da wirklich einen 2" Woofer gibt.