TSP des Visaton TIW 200 XS

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DerKleine
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Dez 2011, 20:41
Hallo Leute,
ich bin schon seit einigen Jahren stiller Mitleser und bin immer wieder begeistert über die kompetenten Antworten die hier gegeben werden!

Ich habe mir vor Kurzem eine Arta Messbox gebaut um auch selbst mal was nachvollziehen zu können. Mein nächstes Projekt sieht vor den Tieftöner von Visaton TIW 200 XS zu verbauen. Also habe ich dessen TSP gemessen.
Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob meine gemessenen Daten stimmen können. Deshalb bitte ich euch mal drüberzuschauen:

TSP-Messung TIW200XS

Da mir die Freiluft-Resonanzfrequenz noch zu hoch vorkam, habe ich das Chassis erst mal eine Stunde mit 20 Hz Sinus eingewobbelt. Nachdem sich kaum etwas geändert hat, habe ich das Teil 48h lang wobbeln lassen. Das Ergebnis seht ihr nun in obiger Grafik. Die Freiluft-Reso hat sich um ca. 3 Hz nach unten verschoben durch das Einwobbeln - das hätte ich mir also im Grunde sparen können :..

Ich habe mal eine Gegenüberstellung der mir bekannten Quellen der TSP´s gemacht und zwar mit Visaton, Klang&Ton, HobbyHifi und natürlich dann meine Wenigkeit. Wie Ihr sehen könnt, weichen meine gemessenen Daten irgendwie komisch ab.
Bei der Freiluft-Reso kann man doch im Grunde nichts falsch machen!

Gegenüberstellung TSP´s

Nun meine Frage an Euch: Erscheint Euch mein Messergebnis glaubhaft, oder könnte ich noch irgendwo einen Fehler unbewusst eingebaut haben?
WVO
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 10. Dez 2011, 22:53
Hi,

aus welchen Parameter setzt sich denn die Resonanzfrequenz zusammen?

Wie verhält sich die Resonanzfrequenz zur Membranauslenkung bzw. Anregungspegel?

Grüße

PS: Eigene Messkette anhand bekannter Größen unbedingt überprüfen.


[Beitrag von WVO am 10. Dez 2011, 23:23 bearbeitet]
DerKleine
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Dez 2011, 02:26
Die Resonanzfrequenz Fs hängt direkt von der Nachgiebigkeit der Membraneinspannung Cms und der bewegten Masse Mms ab. Soweit so schlecht.

"Wie verhält sich die Resonanzfrequenz zur Membranauslenkung bzw. Anregungspegel?"

Ich verstehe die Frage nicht ganz. Willst du auf den Messpegel hinaus? Die TSP sind Kleinsignalparameter, ich bin mir sicher den Anregegungspegel im Kleinsignalbereich gehabt zu haben.
Ansonsten sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Resonanzfrequenz und Membranauslenkung. Die Freiluftresonanzfrequenz des Chassis ist immer gleich. Nur was wir messen kann halt unterschiedlich sein.

Mir ist ja auch klar, dass die gemessenen Daten konsistent sind, also in einem Simulationsprogramm weitesgehend gleiche Ergebnisse liefern wie die Herstellerangaben. Trotzdem will mir nicht in den Kopf, warum ich Abweichungen von +22% bei fs bzw. +34% bei Mms akzeptieren sollte.

Die bekannte Größe ist das Visaton-Chassis, ich hatte gehofft meine Messkette könnte ich damit prüfen
Ich hab noch einige unbekannte Chassis und will auch Passivmembranen abstimmen. Da sollte ich schon noch etwas näher an die Realität rankommen.
WVO
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Dez 2011, 12:54
Resonanzfrequenz über Pegel:

gutes Beispiel:

http://www.hifi-selb...he-chassis&Itemid=92

schlechtes Beispiel:

http://www.hifi-selb...d=13:tieft&Itemid=57

20Hertz
Stammgast
#5 erstellt: 11. Dez 2011, 14:57
Hallo,

DerKleine schrieb:

Bei der Freiluft-Reso kann man doch im Grunde nichts falsch machen!

Die Resonanzfrequenz hängt unter anderem ab von:
- Stärke und Art der Anregung (Rauschen oder Sinus)
- Zustand der Aufhängungsteile (neu, eingewobbelt, ausgeleiert)
- Umgebungstemperatur

Ich würde mal folgendes ausprobieren:
- beim Einwobbeln das Chassis an sein mechanisches Limit bringen. Dann reichen auch ein paar Minuten Quälerei aus
- messe nicht mit Pink PN, sondern mit Sinusanregung (1/48 Oktave). Es reicht, wenn Du von z.B. 10 Hz bis 200 Hz misst (sonst dauert's ewig und die Messung wird deshalb auch nicht besser)
- stelle eine Generatorspannung von ca. 1 bis 2 Volt ein. Der Prüfling darf ruhig ein bisschen huben, dafür ist er schließlich gemacht
- wähle das Volumen deutlich kleiner (ca. die Hälfte), sonst ist die Verschiebung der Resonanzfrequenz grenzwertig klein und die Messung damit potentiell ungenau. Eventuell mit Zusatzmasse messen, wenn kein passendes Gehäuse zur Hand

Damit solltest Du deutlich näher an den Messwerten der "anderen" liegen.

Grüße
Matthias
DerKleine
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Dez 2011, 22:55
Danke für die Antworten!

Leider stürzt mein Limp kosequent beim Stepped-Sine-Messen ab. Ist dieses Problem bekannt (ich habe Win7) oder bin ich da ein Einzelfall?
Deshalb habe ich vorerst nur mit "Pink PN" gemessen.
Das 48h-Einwobbeln geschah mit einer Amplitude von ca. 10mm (peak to peak). Normalerweise sollte das völlig ausreichen.

Ich habe jetzt noch mal das Chassis so heftig rammeln lassen, dass mir schon Angst und Bange wurde. Peak to Peak würde ich mal 25mm schätzen. Der Lautstärke-Regler war an einer Position, wo ich ihn noch nie hatte! Und das mindestens eine Viertelstunde lang. Die Messung danach (Leider nur mit Pink PN) ergab dann ca. 36 Hz Freiluftreso. Später nach Abkühlung dann wieder so 37 Hz. Also keine große Veränderung. Den Messpegel hatte ich auch noch etwas lauter als bisher.

Die Raumtemperatur hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Sicke und Zentrierspinne haben bei niedrigeren Temperaturen evtl. eine geringere Nachgiebigkeit und damit würde ich ein kleineres VAS messen.
Bei mir im Wohnzimmer schwanken die Temperaturen so von 19 bis 21°C. Das sollte eigentlich ok sein, oder?

Ich glaube ich weiß wie ich das Gehäuse verkleinern werde: Ich lege einfach einen Berg Zeitschriften rein, den ich vorher auswiege. Größere sperrige Dinge wie ein Wassereimer kann ich leider nicht reinstellen, weil im Gehäuse Versteifungen das unmöglich machen.

Ich sehe mal zu, wie ich in den nächsten Tagen eine Gehäusemessung mache und melde mich dann mit Ergebnissen...
Würde es ausreichen, wenn ich Euro-Münzen mit doppelseitigem Klebeband auf die Membran klebe? Da würde mir eine Gewichtsbestimmung ziemlich leicht fallen.
WVO
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Dez 2011, 00:14
Na,

so eine Inflation haben wir derzeit nicht, dass die €ronen nur noch als Prüfgewichte dienen würden

WIN7 läuft meinen Erfahrungen nach sehr gut mit der aktuellen ARTA-Version.
Die StepSinusMessung stellt zwar tiefere Resonanzfrequenzen dar, aber realistischer fände ich Messungen mit Mischsignalen....

Mach dass Ding nicht mit Pegel kaput, dass muss nicht sein.
Die Umgebungstemperatur wird woll auch bei anderen "bekannten Größen" kaum mehr als 5K von normaler Raumtemperatur ~20°C abweichen.

Es gibt gute Lautsprecher die über den Pegel die Resonanzfrequenz konstant halten können.
Die Frage ist, welchen "Wert" man dieser Eigenschaft gibt........
20Hertz
Stammgast
#8 erstellt: 13. Dez 2011, 11:08
Hallo,

DerKleine schrieb:
Leider stürzt mein Limp kosequent beim Stepped-Sine-Messen ab. Ist dieses Problem bekannt (ich habe Win7) oder bin ich da ein Einzelfall?

Das Problem ist zumindest mir nicht bekannt.


DerKleine schrieb:

Das 48h-Einwobbeln geschah mit einer Amplitude von ca. 10mm (peak to peak). Normalerweise sollte das völlig ausreichen.

Ausreichen für was?


DerKleine schrieb:

Ich habe jetzt noch mal das Chassis so heftig rammeln lassen, dass mir schon Angst und Bange wurde. Peak to Peak würde ich mal 25mm schätzen. Der Lautstärke-Regler war an einer Position, wo ich ihn noch nie hatte! Und das mindestens eine Viertelstunde lang. Die Messung danach (Leider nur mit Pink PN) ergab dann ca. 36 Hz Freiluftreso. Später nach Abkühlung dann wieder so 37 Hz. Also keine große Veränderung. Den Messpegel hatte ich auch noch etwas lauter als bisher.

Dann hat der TIW wohl bereits einen langzeitstabilen Zustand erreicht.


DerKleine schrieb:

Die Raumtemperatur hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Sicke und Zentrierspinne haben bei niedrigeren Temperaturen evtl. eine geringere Nachgiebigkeit und damit würde ich ein kleineres VAS messen.

Und eine höhere Resonanzfrequenz.


DerKleine schrieb:

Bei mir im Wohnzimmer schwanken die Temperaturen so von 19 bis 21°C. Das sollte eigentlich ok sein, oder?

Natürlich ist das völlig in Ordnung. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Temperatur einen Einfluss haben kann. Wenn man im Hochsommer bei 30°C misst, kann das die fs durchaus ein paar Hertz nach unten drücken.


DerKleine schrieb:

Ich glaube ich weiß wie ich das Gehäuse verkleinern werde: Ich lege einfach einen Berg Zeitschriften rein, den ich vorher auswiege. Größere sperrige Dinge wie ein Wassereimer kann ich leider nicht reinstellen, weil im Gehäuse Versteifungen das unmöglich machen..

Ich würde eher "harte" Dinge wie Tetrapacks oder "Flasche voll" bevorzugen. :-)


DerKleine schrieb:

Ich sehe mal zu, wie ich in den nächsten Tagen eine Gehäusemessung mache und melde mich dann mit Ergebnissen...
Würde es ausreichen, wenn ich Euro-Münzen mit doppelseitigem Klebeband auf die Membran klebe? Da würde mir eine Gewichtsbestimmung ziemlich leicht fallen.

Der Vorteil von Knetmasse ist, dass man sie in den allermeisten Fällen problemlos wieder rückstandsfrei runterbekommt. Wenn das doppelseitige Klebeband und die TIW-Membrane eine zu innige Beziehung eingehen, könnte es spannend werden ....


Grüße
Matthias
Ars_Vivendi
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2011, 09:58
Da möchte ich noch kurz hinzufügen, dass die Hersteller auch ab und zu stillschweigend Abläufe und/oder Materialien ändern, so dass sich eigentlich ein komplett neues Chassis ergibt. Visaton ist da keine Ausnahme.

Edit: meiner Meinung nach kann man bei der Reso auch nix falsch machen. Wie gut funktioniert das Limp denn eigentlich mit der Soundkartenerkennung? Weiss das automatisch die Samplefrequenz? Sonst könnte das noch ein Grund sein, dass die Frequenzen einfach nicht passen, wobei das denke ich schon sehr unwahrscheinlich ist. Vielleicht mal mit dem WinISD Signalgenerator gegenchecken. Ich mache TSP-Messungen übrigens immer mit zusätzlicher Masse, weil ich das komfortabler finde.


[Beitrag von Ars_Vivendi am 14. Dez 2011, 10:27 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 16. Dez 2011, 11:50
Hi,

bei gleicher Stellung des Lautstärkereglers kommen mit Stepped Sine Anregung schon deutlich (ca. 10-20%) geringere Resonanzfrequenzen raus als bei Rauschanregung. Da die Energie/Hz bei Sinusanregung DEUTLICH höher ist misst man die TSPs quasi bei höherem Anregungspegel.

Ich selbst habe noch nie die Volumenmethode angewendet, auch bei den Zeitschriften und in der Industrie ist die Added-Mass-Methode geläufiger. Wenn man das Gewicht der Masse kennt und diese kraftschlüssig an einer steifen Stelle angebracht wird ist das eine sehr anschauliche Methode.

Bei der Volumenmethode kann viel schief gehen (z.B. Undichtigkeiten). Auch Verstrebungeun im Gehäuse sind nicht förderlich, und stehende Wellen beeinflussen das Ergebnis. Auch die Bestimmung des verbleibenden Volumens ist nicht so ganz ohne. Mir würde zu denken geben, dass Deine Bestimmung der Masse DEUTLICH abweicht, die Ursache würde ich in den obigen Unzulänglichkeiten vermuten.

Vielleicht kann jemand was dazu sagen der die Volumenmethode häufiger praktiziert und sie schon mehrmals mit der Added-Mass-Methode verglichen hat?

Gruß Pico
DerKleine
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Dez 2011, 00:08

WVO schrieb:
Na,

so eine Inflation haben wir derzeit nicht, dass die €ronen nur noch als Prüfgewichte dienen würden


Das nicht (zumindest noch nicht ), zumindest kann man die €ronen als geeichtes Gewicht für unseren Zweck benutzen. Siehe hier: Gewicht Euromünzen
Bei Knetmasse hätte ich das Problem, dass ich die mit meiner Küchenwage auswiegen müsste. Die ist zwar digital, aber das sagt ja über die Genauigkeit herzlich wenig aus.

WVO schrieb:
Mach dass Ding nicht mit Pegel kaput, dass muss nicht sein.


Ich mach den sicher nicht freiwillig kaputt. Nun weiß ich, wo die mechanischen Grenzen sind und der TIW hält mehr aus als ich Mut habe, von daher passt das schon


WVO schrieb:
Die Umgebungstemperatur wird woll auch bei anderen "bekannten Größen" kaum mehr als 5K von normaler Raumtemperatur ~20°C abweichen.

Es gibt gute Lautsprecher die über den Pegel die Resonanzfrequenz konstant halten können.
Die Frage ist, welchen "Wert" man dieser Eigenschaft gibt........


Ich gehe fest davon aus, dass meine Zimmertemperatur im "normalen" Bereich ist und deshalb nicht die entscheidende Einflussgröße ist.
Ist der TIW nun ein gutes Chassis welches solche Eigenschaften hat?
DerKleine
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Dez 2011, 00:28

20Hertz schrieb:
Hallo,

DerKleine schrieb:
Leider stürzt mein Limp kosequent beim Stepped-Sine-Messen ab. Ist dieses Problem bekannt (ich habe Win7) oder bin ich da ein Einzelfall?

Das Problem ist zumindest mir nicht bekannt.

Das Abstürzen beim Stepped Sine ist bei mir immer noch vorhanden, deshalb komme ich im Grunde nicht weiter.


20Hertz schrieb:

DerKleine schrieb:

Das 48h-Einwobbeln geschah mit einer Amplitude von ca. 10mm (peak to peak). Normalerweise sollte das völlig ausreichen.

Ausreichen für was?

Es sollte ausreichen um einen langzeitstabilen Zustand zu erreichen.


20Hertz schrieb:


DerKleine schrieb:

Ich glaube ich weiß wie ich das Gehäuse verkleinern werde: Ich lege einfach einen Berg Zeitschriften rein, den ich vorher auswiege. Größere sperrige Dinge wie ein Wassereimer kann ich leider nicht reinstellen, weil im Gehäuse Versteifungen das unmöglich machen..

Ich würde eher "harte" Dinge wie Tetrapacks oder "Flasche voll" bevorzugen. :-)


Ja, das war auch meine erste Idee. Allerdings habe ich nur Tetrapacks und ich befürchte, dass die nicht vollstänig mit z.B. Milch gefüllt sind, sondern auch Luft eingeschlossen ist und dann fröhlich mitresonieren können. Deshalb habe ich da auch etwas Bauchschmerzen. Und mal soeben noch 20 Tetrapacks kaufen (und schleppen) war ich jetzt auch zu faul .

20Hertz schrieb:


DerKleine schrieb:

Ich sehe mal zu, wie ich in den nächsten Tagen eine Gehäusemessung mache und melde mich dann mit Ergebnissen...
Würde es ausreichen, wenn ich Euro-Münzen mit doppelseitigem Klebeband auf die Membran klebe? Da würde mir eine Gewichtsbestimmung ziemlich leicht fallen.

Der Vorteil von Knetmasse ist, dass man sie in den allermeisten Fällen problemlos wieder rückstandsfrei runterbekommt. Wenn das doppelseitige Klebeband und die TIW-Membrane eine zu innige Beziehung eingehen, könnte es spannend werden ....


Grüße
Matthias


Naja, bei Papiermembranen hätte ich auch massive Bedenken. Bei dem TIW hätte ich keine Bedenken was draufzukleben, da die Membran aus Glasfaser ist.
DerKleine
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Dez 2011, 00:30

Ars_Vivendi schrieb:

Edit: meiner Meinung nach kann man bei der Reso auch nix falsch machen. Wie gut funktioniert das Limp denn eigentlich mit der Soundkartenerkennung? Weiss das automatisch die Samplefrequenz? Sonst könnte das noch ein Grund sein, dass die Frequenzen einfach nicht passen, wobei das denke ich schon sehr unwahrscheinlich ist. Vielleicht mal mit dem WinISD Signalgenerator gegenchecken. Ich mache TSP-Messungen übrigens immer mit zusätzlicher Masse, weil ich das komfortabler finde.

Ich weiß nicht wie gut das mit Limp funktionert. Ich gehe momentan noch davon aus, dass die Probleme bei mir liegen und nicht bei LIMP - außer dem Absturzproblem natürlich.
DerKleine
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Dez 2011, 01:31
Das Thema lässt mir keine Ruhe

Nun anbei eine Messung mit der "Added Mass" - Methode (leider nur mit Pink-Noise):
VisatonTIW200XS_TSP_Stepped_Sine_Added_Mass

Auch mal ein Foto vom Messaufbau und meiner "Investition" in Zusatzmassen
VisatonTIW200XS__mit_Zusatzmasse

Rechts hinter dem Chassis ist mein Testgehäuse (eine fühere Jugendsünde) - die frühere Bassreflexöffnung habe ich mit einem passenden Stopfen zugeklebt.
Die zwei Röhren, auf dem der Korb aufliegt, sollen später mal die Koppelvolumen bilden. Geplant ist mit den TIW´s ein Doppelcompoundgehäuse mit Impulskompensation aufzubauen.

Hier die Gegenüberstellung erweitert um die heutige Messung:
Gegenüberstellung_TSP_TIW200XS_2

Ich glaube die TSP sind jetzt schon etwas mehr in Richtung "echter Werte" gewandert. Ich bin trotzdem noch nicht zufrieden. Hat jemand noch Ideen was ich verbessern kann?
Ars_Vivendi
Inventar
#15 erstellt: 19. Dez 2011, 10:22
Welchen Wert gibst du für den Gleichstromwiderstand an und wie hast du ihn ermittelt? Meines Erachtens einer der kritischsten Punkte. Man benötigt ein sehr genaues Ohmmeter. Ich fühle mich bei meinem nicht so sicher, da die erste Nachkommastelle meist schwankt
DerKleine
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 20. Dez 2011, 00:19

Ars_Vivendi schrieb:
Welchen Wert gibst du für den Gleichstromwiderstand an und wie hast du ihn ermittelt? Meines Erachtens einer der kritischsten Punkte. Man benötigt ein sehr genaues Ohmmeter. Ich fühle mich bei meinem nicht so sicher, da die erste Nachkommastelle meist schwankt


Ich nehme einfach den Wert, den Visaton angibt (6,0 Ohm). Visaton TIW 200 XS
Bevor ich den falsch messe und meine eh schon dubiosen Messungen noch weiter verfälsche


Für sowas fehlt mir halt ein Multimeter, da ich bisher noch keine Lust hatte mich damit auseinanderzusetzen. Soweit ich mitbekommen habe, sollte man ja sogar ein True-RMS-Multimeter besitzen. Bloß welches kaufen? Die Auswahl ist wie immer riesig und ich hab wirklich keinen Plan. Ich neige eigentlich immer dazu, mir was Ordentliches zu kaufen. Bloß, wie oft benutze ich das? Steht da Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis?
Was könnt Ihr, die schon sowas besitzen, empfehlen? Nach Möglichkeit ein konkretes Modell ... Es ist Weihnachten, jetzt würde mir ein Kauf leichter fallen als sonst - insbesondere nach der Bescherung am Heiligabend
WVO
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 20. Dez 2011, 02:24
Schau mal bei den üblich verdächtigen nach Messgeräten: Conrad, ELV, Reichelt, RS, etc....

RMS Multimeter sind relativ preiswert zu haben. Wenn es etwas halbwegs Vernünftiges ist, gibt es sicher auch ein Datenblatt im WWW zu finden. Da steht evtl. auch etwas über Toleranzen und dem zulässigen Frequenzbereich.
Für den Bereich rund um die 50 Hz können auch nicht unbedingt RMS-fähige Geräte für´s Hobby ausreichend genaue Aussagen treffen. Aber nicht 0815-Baumarkt (hast du ja selber erkannt) :-)

Hochpräzise Messungen sind sehr Aufwändig. Selbst für den reinen GS-Widerstand währen mindestens 4-Leiter-Schaltung/ Kelvin-Klemmen notwendig.
Da musst du Kosten/-Nutzung besser selber abschätzen :-)
Ars_Vivendi
Inventar
#18 erstellt: 20. Dez 2011, 09:45
Meiner Meinung nach wäre es wichtig dass die Auflösung im Widerstandsmessbereich kleiner als 100mOhm ist sonst hast du das gleiche Problem wie ich. Dann schwankt meist die erste Nachkommastelle. Vorher die Messspitzen zusammen halten und den angezeigten Widerstand nachher abziehen.
20Hertz
Stammgast
#19 erstellt: 20. Dez 2011, 20:28
Hallo,

die Messungen sehen gut aus. Bis auf die höhere Resonanzfrequenz misst Du praktisch das gleiche wie Visaton & Co. Bei Deinem Problem mit dem Stepped Sine kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich bin aber sicher, dass die Reso dann noch 2,3 oder 4 Hz absinken würde.

Wegen dem Gleichstromwiderstand guckst Du am besten mal ins ARTA-Kompendium auf Seite 199. Die dort beschriebene Methode funktioniert einwandfrei. Natürlich darfst Du auch die anderen Seiten des Kompendiums lesen.

ARTA-Kompendium


Grüße
Matthias
DerKleine
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 20. Dez 2011, 22:53
Das Problem mit der Gleichstromwiderstandsmessung splittet sich für mich wie folgt auf:

a) Ich kenne das mir vorliegende Chassis nicht bzw. habe kein Datenblatt davon. Dann muss ich alles selber messen inkl. Gleichstromwiderstand. Da das Chassis unbekannt ist, wird es sowieso nur zum Zeitvertreib verbastelt und kommt nicht für hochwertige meinen Ansprüchen genügenden Projekten in Frage. Ergo brauche ich auch keine hochgenauen Messungen.

b) Das Chassis ist bekannt. Es gibt Datenblätter und vermutlich auch Bauvorschläge der allgemein bekannten Quellen. Dann sind meine Messungen nicht wirklich notwendig bzw. haben sowieso nicht die Genauigkeit der Profis. Ergo auch hier brauche ich keine hochgenauen Messungen.

Ich habe nun eine Weile verglichen und folgendes True-RMS-Multimeter würde ich mir kaufen, wenn ich euren Segen dafür bekomme: PeakTech 3360
Für meine Zwecke halte ich das Gerät schon eher für zu gut. Aber wer weiß, vielleicht steigen meine Ansprüche noch und zweimal will ich ein Multimeter keinesfalls kaufen. Eventuell schaue ich mich noch auf dem Gebrauchtmarkt um und schieße dort noch ein Schnäppchen. Aber auch dort will ich mir sicher sein, was Anständiges zu kaufen.
DerKleine
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 20. Dez 2011, 22:56
@20Hertz:
Danke für den Tipp! So genau habe ich das Kompendium noch nicht studiert, bzw. bin bis Seite 199 noch gar nicht vorgedrungen. Im Grunde löst sich damit die Genauigkeitsfrage für mich!
DerKleine
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Dez 2011, 23:12
Zurück zu meinem eigentlichen Messproblem: Die Resonanzfrequenz und die anderen TSP.
Aktuell kann ich wohl nichts weiter machen, als mit "Pink Noise" zu messen. Ich habe das Arta-Programmpaket mal vom Rechner runtergeschmissen und wieder neu installiert - ohne Erfolg. Der WindowsXP-Kompatibilitätsmodus hat auch keine Verbesserungen beim "Stepped Sine" - Messen gebracht.
Wenn ich demnächst ein Multimeter besitze werde ich die vorausgegangenen Messungen mal mit amtlichen 2,83V durchführen und dann mal schauen...
Desweiteren werde ich mich dann mal ganz traditionell mit dem Multimeter hinsetzen und damit am Chassis die Impedanzspitze ermitteln. Als Signalgeber werde ich Sinustöne mit WinISD erzeugen. Auch das werde ich bei 2,83V durchführen.

Die Volumenmethode werde ich mit kleinerem Volumen noch mal wiederholen und schauen, ob das Verbesserung verspricht, wenn nicht, könnte das für mich das nächste Problem beim Passivmembran-Messen bedeuten. Schaun wir mal...

Da ansonsten die TSP von Limp errechnet werden sehe ich für mich keinen großen Handlungsspielraum für weitere Änderungen / Verbesserungen.

Die Herstellerdaten und meine gemessenen Daten werde ich in Kürze in einem Simu-Programm gegenüber stellen. Bin mal gespannt was da rauskommt!
DerKleine
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 21. Dez 2011, 00:13
Ging ja schnell mit WinISD:
Simulation TIW 200 XS

graue Kurve: nach Chassisdaten aus HobbyHifi 2/2005
rote Kurve: nach selbst gemessenen Chassisdaten mit Volumenmethode
grüne Kurve: nach selbst gemessenen Chassisdaten mit Massemethode

Das Boxenvolumen ist bei allen 3 Kurven gleich mit 32 Litern. Es arbeiten also 2 TIW200XS in IsoBarik-Anordnung (Compound) mit 7 Liter Koppelvolumen bwz. 9,1g zusätzlicher Luftmasse auf diese 32 Liter.

Die Tuningfrequenzen sind grau 26 Hz, rot 27 Hz und grün 29 Hz

Die graue und rote Kurve sind annähernd gleich. Also scheint bei mir die Masse-Methode recht gute Ergebnisse zu liefern. Die Volumenmethode (rote Kurve) weicht einfach zu stark von den Herstellerdaten-Simulation ab.


Aus Neugierde habe ich mal mit Passiv-Membran simuliert, denn so will es es eigentlich bauen:
TIW200XS mit Passivmembran

Die Box mit Passivmembran (pink) ist auf gleiche Resonanz abgestimmt wie mit Bassreflexrohr (grün). Trotzdem wird eine andere Übertragungskurve simuliert. Ist das eine Schwäche des Programms, oder ist das wirklich real so zu erwarten?
WVO
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 21. Dez 2011, 06:49
Wenn ARTA nicht will (warum auch immer) kannst du alternativ mal RoomEQWizard probieren.
Da gibt es auch Impedanz- und TSP-Ermittlung.

Isobarik hat den Nachteil, dass die insgesamt abstrahlende Fläche sich nicht vergrößert.
Damit also auch der maximal erreichbare Schalldruck nicht größer werden kann als bei einem Treiber.

Besser währen zwei getrennt aufgestellt und aktiv angesteuerte Bassreflex oder CB, auch wegen Raummoden und so...

Schau dir bei WinISD besser die echte SPL Kurve und nicht die Transfer-Funktion an.
DerKleine
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 22. Dez 2011, 00:19

WVO schrieb:
Wenn ARTA nicht will (warum auch immer) kannst du alternativ mal RoomEQWizard probieren.
Da gibt es auch Impedanz- und TSP-Ermittlung.


Danke! Ich werde das demnächst ausprobieren - hoffentlich mit Erfolg



WVO schrieb:
Isobarik hat den Nachteil, dass die insgesamt abstrahlende Fläche sich nicht vergrößert.
Damit also auch der maximal erreichbare Schalldruck nicht größer werden kann als bei einem Treiber.

Besser währen zwei getrennt aufgestellt und aktiv angesteuerte Bassreflex oder CB, auch wegen Raummoden und so...


Du hast völlig Recht, allerdings interressiert mich kein hoher Schalldruck. Der Vorteil im Isobarik liegt andererseits darin, kleinere Gehäuse verwenden zu können, weil zwei Treiber mit der Fläche von einem auf die Luftfeder arbeiten. Zusätzlich mindert man nichtlineare Verzerrungen wenn man die Treiber in Push-Pull-Anordnung betreibt. Da ich zwei solcher Isobarik-Anordnungen (impulskompensierend) einsetze sehe ich in Sachen maximalen Schalldruck bei mir auch nichts anbrennen. Mein aktueller Subwoofer ist mit folgendem Chassis bestückt: Visaton WSP 26 S Mechanisch habe ich den noch nie an seine Grenzen gebracht und der ist wirklich kein Langhuber. Also habe ich bei 2 effektiv abstrahlenden TIW 200 XS überhaupt keine Bedenken.


WVO schrieb:
Schau dir bei WinISD besser die echte SPL Kurve und nicht die Transfer-Funktion an.

Und noch ein Dankeschön an deine Adresse! Das Programm ist neu für mich und ich hatte noch gar nicht erkannt, was man alles für Kurven einstellen kann.
Allerdings sieht die SPL-Kurve mit Passivmembran (in pink) immer noch katastrophal aus
TIW200XS mit Passivmembran lt. WinISD
20Hertz
Stammgast
#26 erstellt: 24. Dez 2011, 19:32
Hallo,

wegen dem Problem mit LIMP und Stepped Sine:

http://www.hifi-foru...um_id=137&thread=235

Vielleicht hilft's ja!


Grüße
Matthias
DerKleine
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 29. Dez 2011, 23:45
So,
Weihnachten ist endlich vorbei und ich kann mich wieder den wichtigen Dingen im Leben zuwenden

Ich habe mir jetzt mal das Programm REW V5 zugelegt. Die im folgenden gezeigten TSP-Messungen von REW und LIMP sind unmittelbar hintereinander gemacht worden. Wenn also Fehler beim Messaufbau existieren, dann ist das für die Vergleichbarkeit der Programme egal. Leider kann ich mit LIMP immer noch nicht mit "Stepped-Sine" messen. Die Vergleichbarkeit ist hier also viel weniger gegeben. Zur besseren Übersicht habe ich die Vergleichstabelle um die Messdaten dieser Messung von REW und LIMP erweitert.
Ich habe das Chassis vor dem Messen mit 16 Hz eine halbe Stunde "warmgemacht" (aus Ehrgeiz eine tiefe Resonanzfrequenz zu messen )

TSP des TIW200XS mit REW gemessen

TSP des TIW200XS mit LIMP gemessen

Gegenüberstellung Messung mit REW und LIMP

Interessant, dass ich jetzt wirklich eine niedrigere Reso mit REW messe. Das VAS rückt auch in realistischere Bereiche. Mit den Q-Faktoren bin ich allerdings nicht wirklich zufrieden.
Auch interessant, dass die aktuelle LIMP-Messung und die frühere exakt die gleiche Reso vorweisen und die anderen voneinander abweichen.

Als Resumé halte ich mal fest, dass REW einen zufriedenstellenden Dienst tut. Mit welchem Programm ich in Zukunft verstärkt arbeite steht noch nicht fest.
WVO
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 30. Dez 2011, 00:30
Beides sind sehr gute Programme. Jedes hat gewisse Vor- und Nachteile.
Mir scheint, du legst immernoch zu viel Wert auf statische Werte (TSP - Kleinsignal)....
DerKleine
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 30. Dez 2011, 00:34

20Hertz schrieb:
Hallo,

wegen dem Problem mit LIMP und Stepped Sine:

http://www.hifi-foru...um_id=137&thread=235

Vielleicht hilft's ja!


Grüße
Matthias

Ich habe einen ASIO4ALL-Treiber ausfindig gemacht und installiert. Nach vielem Rumprobieren läuft LIMP nun auch mit "Stepped-Sine"-Signalen :prost.
Kleiner Wermutstropfen dabei: es dauert ewig im Vergleich zu Rosa Rauschen (damit kann ich mich aber arrangieren, ist halt "systemisch" bedingt wenn ich das Wort mal gebrauchen darf ^^)
Damit geht auch ein Dankeschön an 20Hertz

In kürze liefere ich dann noch mal ein Messergebnis mit LIMP und der Masse-Methode mit Sinus-Signal nach...
DerKleine
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 30. Dez 2011, 00:38

WVO schrieb:
Beides sind sehr gute Programme. Jedes hat gewisse Vor- und Nachteile.
Mir scheint, du legst immernoch zu viel Wert auf statische Werte (TSP - Kleinsignal).... :angel

Naja, ich muss mich erstmal zurechtfinden. Praktisch betrachtet wird der Suboofer wohl extrem selten nur ein Sinus-Signal wiedergeben müssen. Die Musik und Film-Geräusche sind wohl eher vergleichbar mit bandbegrenztem Rosa-Rauschen.
Ich bin grundlegend zufrieden, dass ich annähernd das Messen kann, was die zwei Selbstbau-Magazine veröffentlichen. Und das war mein Ziel.
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