Anfänger braucht ARTA hilfe, wieder einmal

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bockseb
Stammgast
#1 erstellt: 14. Aug 2012, 17:56
Hallo,
ich bin schon etwas verzweifelt. Ich spiele mich schon seit längerem mit ARTA, habe das Handbuch gelesen und auch schon ein kalibriertes Mikro.
Mein Problem ist folgendes:
Der erste Peak der Impulsantwort liegt IMMER bei ca. 6,3ms, egal ob ich direkt vor dem Lautsprecher oder irgendwo 3m entfernt messe. Das kann doch nicht sein oder?
Hatte das schonmal wer?

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen kann. Ich denke bis das nicht funktioniert, sind auch meine Messungen wertlos...

mfg Sebastian Bock
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2012, 08:24
Hi bockseb,

im 1-kanaligen Modus wird das Maximum der Impulsantwort per Definition auf den 300. Abtastwert gelegt. Das entspricht bei einer Abtastfrequenz von 48000 Hz 300/48000 = 0.00625 s = 6.25 ms.

Erst beim 2-kanaligen Modus gibt es einen genauen Bezug zum Anregungssignal (da es im 2. Kanal mitgemessen wird), dort wandert das Maximum der Impulsantwort entsprechend dem Messabstand.

Gruß Pico
Struntor
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Aug 2012, 16:29
D.h. wenn ich das Ausgangssignal gleich wieder (über ein Y-Kabel) als andern Kanal in den Eingang gebe, würde es funktionieren.

Eigentlich könnte das die Software doch auch selber machen..oder mache ich einen Denkfehler?
Dann könne ich quasi die gesamte Verzögerung Ausgang Soundkarte -> Verstärker -> Weiche -> Box -> Mikro messen.

Grüße
Torsten
bockseb
Stammgast
#4 erstellt: 16. Aug 2012, 17:08
Wahrscheinlich kommt es hier auch auf die Arbeitszeit der Soundkarte an. Der Verstärker und der LS müssten ja dann eig. Verzögerungsfrei arbeiten, sehe ich das richtig?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 17. Aug 2012, 07:38
Hi Struntor,


Eigentlich könnte das die Software doch auch selber machen..oder mache ich einen Denkfehler?


Das Mitmessen des Ausgangssignals hat nicht NUR den Effekt, dass man den Zeitbezug hat. Auch wenn:
- der Wiedergabe-Frequenzgang der Soundkarte oder des Verstärkers nicht linear ist
- es Zeitverzögerungen z.B. durch DSPs etc. gibt (z.B. AVR)
wird das richtig berücksichtigt. Im "Normalfall" (linearer Soundkarte, linearer Verstärker, beide ohne DSP-Effekte) tut es dann eben auch schon das Y-Kabel . . .

Gruß Pico
bockseb
Stammgast
#6 erstellt: 18. Aug 2012, 15:42
Hab jetzt dank ARTA-Messbox auch schon zweikanalig messen können. Jetzt habe ich allerdings ein Problem:
Lautsprecher Messung HT und TMT
Beim TMT bei ca. 250Hz ein totaler Einbruch des Frequenzganges, hab auch schon GP Messungen gemacht, gleiches Ergebnis.
Das Problem tritt auch mit einem anderen TMT-Chassis (Eminence Kappa12 statt 18sound 12ND830) auf. Hier der Vollständigkeitshalber noch der Impedanzverlauf:
Impedanz in Box
Beide Messungen sind in einem BR-Gehäuse gemacht worden. Habe heute dann noch eine Jobst-Audio LMT121 interessenhalber die Impedanz vermessen, hier hat das Ergebnis sehr gut mit dem auf der Herstellerseite angegebenen Impedanzgang übereingestimmt...

Weiß wer was das Problem sein könnte?
bockseb
Stammgast
#7 erstellt: 18. Aug 2012, 15:51
Achja: Ich habe testweise die BR-Ports mit Handtüchern verstopft, der Impedanzganz hat sich entsprechend zu einer geschlossenen Box geändert, der Ausreißer bei 250Hz war aber immer noch da...
HiFi-Selbstbau
Inventar
#8 erstellt: 20. Aug 2012, 08:07
Hi bockseb,

die Impedanzspitze bei 250 Hz deutet auf eine "mechanische" Resonanz hin, die "elektrisch" durchschlägt.

Das ist in aller Regel eine stehende Welle im Gehäuse, könnte aber auch ein mechanisches Problem des Chassis selbst sein oder eine "klappernde" mechanische Verbindung (entweder Chassisbefestigung oder schlechte Verleimung/Verschraubung des Gehäuses)

Bei 250 Hz beträgt die Schallwellenlänge 343/250 = 1.372 m, die unterste stehende Welle würde bei der halben Wellenlänge auftreten, also 68.6 cm (z.B. Gehäusehöhe). Gerade bei dünnen Pappmembranen können diese stehenden Wellen den Output des Chassis deutlich negativ beeinflussen (s. z.B. auch das unten stehende Beispiel aus dem Artikel Reparatur CABASSE Brigantin V:



Diese Vermutung kannst Du überprüfen, indem Du (probeweise) reichlich bei 250 Hz wirksames Absorptionsmaterial einbringst (also NICHT 1 Lage Polyestervlies sondern lieber 20 cm Glaswolle). Dass dabei der BR-Effekt kaputt geht sollte Dich erst mal nicht davon abhalten wenn Du verstehen willst woher der Einbruch bei 250 Hz kommt. Übrigens: wenn die Impedanzspitze (hier bei 250 Hz) verschwindet wird in aller Regel auch der Einbruch im Schalldruckverlauf behoben sein.

Die "Kunst" besteht dann schließlich darin einen Kompromiss zwischen BR-Effekt und Schalldruckverlauf um 250 Hz zu erreichen. Das lässt sich im Vorfeld auch durch intelligente Platzierung des Chassis erreichen (aber dafür ist es jetzt wohl zu spät).

Wenn das Problem durch Absorptionsmaterial nicht zu beheben ist muss es ein mechanisches Problem sein. Dann mal mit einem Sinusgenerator etwa 250 Hz anregen und hören ob was schnarrt.

Gruß Pico
bockseb
Stammgast
#9 erstellt: 20. Aug 2012, 14:49
Ich hab dann eh schon gestern einmal ein schräges Brett unter den Deckel geschraubt, dass hat schon positive Auswikungen gezeigt, siehe hier:
TMT direkt vor Chassis

Die Störung ist im Impedanzgang auch deutlich weniger auffällig. Sowohl bei der Impedanz als auch beim Frequenzgang ist die Störung jetzt breiter und weniger ausschlagend. Sind ja auch nicht mehr 6-7dB Unterschied sondern nur mehr 3,5dB... Heute werde ich mal schauen, was sonst noch geht...
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 21. Aug 2012, 16:49
Hi bockseb,

entgegen der landläufigen Meinung, dass es NUR zwischen GANZ GENAU parallelen Wänden stehenden Wellen gäbe und eine schräge Wand stehende Wellen VÖLLIG unterbinde sieht die Wahrheit leider so aus, dass die stehende Welle nur etwas "verschmiert" wird (= Maximum der Störung geringer, dafür breiterer Frequenzbereich der Störung) - selbst bei einem 45° Brett. Wir haben das mal detailliert untersucht:
Schallabsorption im Lautsprechergehäuse.

Gruß Pico
bockseb
Stammgast
#11 erstellt: 21. Aug 2012, 17:32
Hallo,
zuerst ein großes Dankeschön für die immer hilfreichen Kommentare!
Das die Refexion natürlich nicht volkommen ausbleibt und der Effekt sich nur quasi verbreitert ist mir klar gewesen, aber mich freut das Ergebnis dieser kleinen VEränderung trotzdem schon. Die Messung schaut gleich viel freunlicher aus.
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