Grundlagenfrage - Hochtöner mit Vorwiderstand ?

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Soundwise
Inventar
#1 erstellt: 13. Aug 2014, 13:59
Hallo zusammen,

ich habe eine recht simple Frage. Ich habe 2 Lautsprecher mit je einem 8-Ohm Hochtöner.
Einer der Hochtöner ist defekt und ich habe einen funktionierenden Hochtöner des gleichen Typs, allerdings ist das ein 4-Ohm Modell.

Kann ich den 8-Ohm Hochtöner ersetzen durch den 4 Ohm Hochtöner und einen 4Ohm Widerstand vorschalten.

Sind gravierende klangliche Einbussen zu erwarten ? Es wäre nur eine Übergangslösung bis ich einen passenden 8-Ohm Ersatzhochtöner gefunden hab.

Welcher Typ Widerstand wäre da empfehlenswert ? Link ?

Danke
Günther


[Beitrag von Soundwise am 13. Aug 2014, 14:05 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2014, 18:03
Hi Soundwise,

dieselbe elektrische Trennung ergäbe sich wenn der Widerstand wieder so wäre wie vorher -> 3.3 oder 3.9 Ohm davor würde das Impedanzminimum etwa wieder hinkriegen, um die Resonanzfrequenz passt das aber nicht -> wenn der Hochtöner hoch genug und steil genug getrennt wurde passt ds so in etwa.

ABER - dann wäre der Hochtöner 3 dB leiser als sein 8 Ohm Pendant !!!

-> Du kannst Dir jetzt überlegen ob Du:
- den Hochtöner gleich laut haben willst (aber im Bereich der Übergangsfrequenz die Weiche nicht mehr passt)
- ODER die elektrische Trennung ähnlich aber der Hochtöner 3 dB zu leise ist

Als Übergangslösung würde ich mal 1.5 Ohm nehmen, dann liegst Du widerstandsmäßig um 28% zu niedrig und der Pegel is t1.75 dB zu niedrig.

Dabei gehe davon aus, dass der jetzige Hochtöner KEINEN VORWIDERSTAND hat. Wenn der schon runtergepeglt wurde (was häufig nötig ist) dann sieht das ganz anders aus und man müsste die verwendeten Vorwiderstände kennen. Ggf. die ganzen Weichenbauteile ablesen und in Boxsim simulieren . . .

Gruß Pico
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2014, 23:43
Hi,
HiFi-Selbstbau (Beitrag #2) schrieb:
...Als Übergangslösung würde ich mal 1.5 Ohm nehmen, dann liegst Du widerstandsmäßig um 28% zu niedrig und der Pegel is t1.75 dB zu niedrig...

Nach meiner Rechnung (*)
ist der Pegel mit 1.5 Ohm Vorwiderstand sehr ähnlich (nicht zu niedrig).
Also das passt schon, wenn übergangsweise und ohne Messungen oder Hörtests eine Schnell-Lösung her muss...

Gruss,
Michael

------------------------
(*) = Basis wie bei dir: gleicher Leistungs-Wirkungsgrad der 4 u. 8 Ohm-LS


[Beitrag von ehemals_Mwf am 14. Aug 2014, 00:17 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#4 erstellt: 14. Aug 2014, 11:12
Danke Euch beiden ! Ich werd das mal probieren mit dem 1,5 Ohm Widerstand und dann berichten.

Ich schätze es wird noch Wochen bis Monate dauern, bis ich die richtigen Ersatzhochtöner finde.

Merci !
Günther
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 19. Aug 2014, 14:41
Hi MwF,

beim Nachrechnen komme ich jetzt auch auf 0.25 dB mehr Pegel - Hauptsache der Wert stimmte ;-)

Gruß Pico
Soundwise
Inventar
#6 erstellt: 19. Aug 2014, 14:49
Danke ! Es klingt inzwischen super mit dem Ersatzhochtöner und dem 1,5 Ohm Widerstand.

Keine Eile bzgl Ersatzhochtönern....


Danke Euch !

Günther
Soundwise
Inventar
#7 erstellt: 31. Aug 2014, 18:18
Eine Frage hier noch an die Profis.

Ich betreibe die Lautsprecher erfolgreich mit dem Ersatzhochtöner und 1,5 Ohm Vorwiderstand -
ein 8-Ohm Hochtöner-Ersatzpaar zu finden ist gar nicht so einfach.

Es gibt da nur noch ein Problem: Die Balance ist verschoben, die Box mit dem Ersatzhochtöner ist ca. 15 % leiser als die andere - das gilt für alle Treiber, nicht nur den Hochtöner. Wenn ich an meinem Arcam Verstärker die Balance verändere, kriege ich ein schön zentrales Klangbild.

Ich kann leider nicht sagen, ob das Problem bereits vor Einbau des Ersatzhochtöners bestanden hat.
Kann es sein, dass durch den 4-Ohm Hochtöner mit Vorwiderstand die gesamte Box leiser wurde ?

Woran könnte es noch liegen ? Frequenzweiche ?

Vielen Dank
Günther
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 31. Aug 2014, 21:20

Soundwise (Beitrag #7) schrieb:
...Kann es sein, dass durch den 4-Ohm Hochtöner mit Vorwiderstand die gesamte Box leiser wurde ?...

Normalerweise nein (nur bei Fehlern in der Verkabelung, evtl. Weiche).
Du kannst es einfach prüfen, in dem du den Vorwiderstand einseitig auftrennst.

Ansonsten:
-- um welche Boxen handelt es sich? -- bei Raritäten, Oldies, DIY bitte mit link oder scharfe pics hier einstellen

-- Für Vergleiche die LS direkt nebeneinander stellen (und aus Ecken rausziehen), um Raumakustik als Ursache auszuschalten

-- durch Tauschen der HT li-re kannst du einfach klären, ob HT oder Weiche-Verkabelung die Ursache für den verminderten Pegel sind.
Soundwise
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2014, 21:59
OK, danke, ich werd's mal ohne den Vorwiderstand probieren.

Bei den Boxen handelt es sich um Oldies der Marke Peerless ohne Modellbezeichnung, ich schätze Bj Mitte der 80er.

Ich habe die Boxen komplett restauriert und auch innen neu verkabelt, da bereits Anschlüsse von den Frequenzweichen abgebrochen waren. Die Mühe hab ich mir nur gemacht, weil die Boxen verdammt gut klingen.
Deutlich besser als meine B&W CDM 1NT, besser als die ProAc Studio 125 usw.

Raumakustik schliesse ich als Ursache für die Pegelminderung aus.
Warf384#
Inventar
#10 erstellt: 31. Aug 2014, 22:03
Bei Balanceprobleme denke ich aus Erfahrung zuerst an Gleichlaufprobleme des Lautstärkereglers.

Verbessert/Verschlechtert sich das Phänomen bei starker Änderung der Lautstärke?

Gruß
Warf384


PS: Darf man zufällig erfahren, um welches Lautsprechermodell es sich handelt?


[Beitrag von Warf384# am 31. Aug 2014, 22:04 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#11 erstellt: 31. Aug 2014, 22:05
Nein, schliesse ich aus. Ich habe L/R schon vertauscht am Verstärker, es ist immer 1 Box leiser.
Ausserdem hat der Arcam Alpha 10 digitale Lautstärkeregelung.
Warf384#
Inventar
#12 erstellt: 31. Aug 2014, 22:07
Nächste Idee: Kabel/Anschlussklemmen alle fest dran? Evtl. ein Kabelende korrodiert?
Soundwise
Inventar
#13 erstellt: 31. Aug 2014, 22:19
Hmmm, sollte schon alles passen. Ich habe die gesamte Innenverkabelung neu gemacht und alle Lötstellen erneuert.

Das Modell weiss ich nicht. Die Lautsprecher haben kein Typenschild, Modellbezeichnung o.ä.
Eine Google Suche war erfolglos.

Sie sehen unscheinbar aus, klingen aber genial (hab grad kein besseres Foto da):
Resize of Resize of 20140831_221028
iHack
Stammgast
#14 erstellt: 06. Okt 2014, 09:05
Noch mal eine kurze Frage zur Sicherheit:

Wenn ich einen Hochtöner mit 4Ohm und 90db/1W habe und einen Vorwiderstand mit 4 Ohm davorschalte, reduziert sich der Schalldruck auf 87db/1W?
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 06. Okt 2014, 09:54
Hi,
iHack (Beitrag #14) schrieb:
...Wenn ich einen Hochtöner mit 4Ohm und 90db/1W habe und einen Vorwiderstand mit 4 Ohm davorschalte, reduziert sich der Schalldruck auf 87db/1W?

Ja.
Der Schalldruck bei unveränderter Spannung vom Verstärker reduziert sich auf 50% = -6 dB, der Nennwiderstand steigt von 4 auf 8 Ohm, für 1 Watt ist daher eine um 3 dB höhere Spannung anzulegen (-6 +3 = -3 dB).

Das Schalten von Widerständen in dieser Größenordnung direkt vor einen konventionellen dyn. Hochtöner ("Kalotte") ist nicht immer sinnvoll, da i.d. R. eine ausgeprägte Impedanzspitze auf der Grundresonanz dann den Frequenzgang verbiegt.
Es wäre gut, wenn du den genauen Hochtöner und die Anwendung (incl. Weiche) nennst.
Dann kann evtl. eine klanglich bessere Anpassung (Wirkungsgrad- oder Impedanz-) gefunden werden.

Gruss,
Michael
iHack
Stammgast
#16 erstellt: 06. Okt 2014, 10:00
Danke für deine Antwort.


Es wäre gut, wenn du den genauen Hochtöner und die Anwendung (incl. Weiche) nennst.
Dann kann evtl. eine klanglich bessere Anpassung (Wirkungsgrad- oder Impedanz-) gefunden werden.


Das war nur eine theoretische Frage, einen konkreten Anwendungsfall hab ich noch nicht...
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