CD Rip Hardware <> Audio Qualität ?

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Anro1
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Aug 2014, 16:56
Möchte hier eine Frage die mich beschäftigt zur Diskussion stellen, es geht um folgendes:
Ein Bekannter hat gerade ein externes Rip Laufwerk (hier von der Firma AQVOX)
gekauft. Er ist felsenfest der Meinung das CD-REDbook Daten, die er über dieses externe Laufwerk
auf seinen NoteBook, oder AudioServer ript, bei der Wiedergabe von der
Festplatte besser klingen würden ?
Argumentation:
durch 1 x fache Lesegeschwindigkeit dieses Laufwerks würden die Daten mit weniger "Jitter", und weniger Fehlerkorrektur auf die Festplatte/SSD geschrieben, und könnten somit eben beim wieder abspielen besser klingen?
Meine begrenzte Sicht:
Es leuchtet mir ein das CD´s verkratzt sein können, und es somit zu Lesefehlern
beim Auslesen kommen kann. Auf der anderen Seite gibt es ja sowohl HW und z.B. bei EAC / Software
Maßnahmen, um exakt diese potentiellen Lesefehler zu erkennen und zu korregieren, und die Daten dann absolut fehlerfrei auf die SSD zu schreiben. Das ist ja der Sinn der Sache.

Gibt es eine technisch plausible Erklärung welche diese Behauptungen "einer besseren Rip Qualität deutlich hörbar beim Abspielen über einen DAC" bei einem solchen externen Laufwerk validiert ?

Zu dem externen Gerät: Was ich erkennen kann ein älteres PC CD-RW Laufwerk (ähnlich Plextor, oder Yamaha) mit Kopfhörer-Buchse, Lautstärkeregler auf der Front, verbaut in einem kleinen Alugehäuse, mit 2 Steckernetzteilen. Im vorliegenden Fall mit USB Schnittstelle, 2 Cinch Audio Ausgängen, wobei der Hersteller sagt diese seien nicht als hochwertige analoge Quelle zu gebrauchen.
Aussage ist weiterhin das der PC/Notebook/Musikserver das Laufwerk mit 1 X facher Lesegeschwindigkeit steuern muss. Es gibt wohl Freewareprogramme dafür?
Für mich klingt das einigermaßen fragwürdig, was meint Ihr?
Freue mich über Meinungen, Erklärungen.
Grüsse


[Beitrag von Anro1 am 04. Aug 2014, 17:13 bearbeitet]
avh0
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2014, 17:28
Sein kann alles,
ich bevorzuge Rips, die ich mittels Accuraterip verifizieren kann.
Dazu nutze ich ein altes Plextorlaufwerk.
Es macht Sinn die Fehlerkorrektur des Laufwerks auszustellen,
um feststellen zu können, ob die Daten richtig gelesen wurden.
Beim Rippen gibts m.E. kein Jitter, es werden nur Daten gelesen,
die Zeitkomponente kommt erst beim umwandeln in PCM Audio Daten zu tragen,
dann auch Jitter.

Was auch immer, wenn es besser klingt (, oder er sich das auch nur einbildet),
dann ist doch alles gut.

Jeder der keinen Unterschied hört, lebt billiger.
Die anderen, und da zähle ich mich bei vielen Dingen mit dazu, geben viel Geld für das "Bißchen" mehr aus.
Slatibartfass
Inventar
#3 erstellt: 04. Aug 2014, 18:03
Werden die Daten von der CD nicht fehlerfrei gelesen, können sie später nicht in ein sinnhaftes Audiosignal konvertiert werden, da quasi ein defekter Bauplan für das codierte Analogsignal vorliegt, dessen Klangeigenschaften erst bei der Wandlung in ein Analogsignal entstehen.
Kurz gesagt: Entstehen keine Lesefehler, bleibt der Klang, der des codierten Analogsignals. Treten Lesefehler auf, entsteht an diesen Stellen Datenmüll, aber kein schlechterer Klang. Es treten eben bei zufälligen Fehlern keine gezielten Veränderungen eines Signalformates auf, das beim Rippen garnicht vorliegt.

Man kann mit einem hochwertigen Laufwerk sicher die Grenze nach oben schieben, welche CDs in was für einen Zustand damit noch ohne Fehler gelesen werden kann. Mit Klang hat das aber nichts zutun.
Und Jitter entsteht durch Zeitungenauigkeiten bei der Dgital-Analog-Wandlung (nicht beim umwandeln in PCM Audio Daten), die ein mehr oder weniger starkes Frequenzzittern (Englisch: Jitter) zur Folge haben können.

Slati
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 04. Aug 2014, 18:32

avh0 (Beitrag #2) schrieb:
Beim Rippen gibts m.E. kein Jitter, es werden nur Daten gelesen,
die Zeitkomponente kommt erst beim umwandeln in PCM Audio Daten zu tragen,
dann auch Jitter.

endlich jemand der es verstanden hat!

wenn man es ganz genau nimmt, dann gibt es natürlich beim Auslesen/Rippen Jitter, aber hier ist er völlig irrelevant!
Die Daten werden 1:1 in einen digitalen Speicher geschrieben, also kein Problem!

Wie oben geschrieben, interessant wird es erst, wenn dieser Speicher ausgelesen werden soll!
Wenn man den Speicher mit einem "zittrigen Takt" (nichts anderes ist Jitter) ausliest und damit dann natürlich automatisch auch den DAC taktet, dann schlägt das halt auf das analoge Signal am Ausgang durch.

Was heißt das jetzt in der Praxis?
wenn der CD-Player die CD-liest und analog ausgeben soll, dann hat er die Kontrolle über den Takt. Der steht fest und die Drehzahl der CD wird entsprechend angepasst.
Gibt er die Daten digital aus, dann hat der Empfänger das Problem! DER muss seinen Takt an die empfangenen Daten anpassen. Wenn die Leitung schlecht ist (ja, auch die digitalen Informationen werden mit analogen Spannungen übermittelt), dann kann das evtl. etwas schwieriger sein und der neu generierte Takt zeigt diesen Jitter auf. Da hängt es nur davon ab, wie gut der Empfänger konstruiert ist, ob und wie stark sich das im analogen Ausgangssignal bemerkbar macht. Heutzutage sollte es aber absolut gar kein Problem sein, das "ordentlich" in den Griff zu bekommen!

Nimmt man jetzt aber eine digitale Kopie der Daten (z.B. USB Stick) und lässt sie direkt vom AVR abspielen, dann ist der wieder in der Kontrolle über den Takt. Der kommt Quarzgesteuert und muss sich nach niemanden richten (damit auch kein Jitter). Damit wird der Speicher ausgelesen und auch der DAC getastet, absolut Jitter-frei.

Also rein theoretisch(!) könnte es zu klanglichen Unterschieden kommen. Aber dann muss man auch genau sehen wie man das alles angeschlossen hat. Nimmt man zum Abspielen der Daten auf dem USB Stick einen externen Player, der wieder extern digital angeschlossen ist, dann hat man auch sofort wieder Jitter Problem.

Aber um es nochmal ganz klar zu sagen: WENN man dieses Problem hat, dann würde ich die Geräte wegschmeißen! Heute ist das kein Thema mehr!!!

Und noch kurz zur Daten-Sicherheit.
Ich habe gerade knapp 1000 CDs (ok, ich bin erst bei #735) mit Daphile (setzt auf AcurateRip) gerippt. Bisher habe ich ca. 10 CDs, bei denen alle Titel als "inacurate" erkannt werden, Die sehen aber absolut neuwertig aus und ich gehe davon aus, dass ich einfach nur eine andere Version habe (das sind auch sehr spezielle Dinger). Bei genau ZWEI Stück (von 735!) hatte ich einen Titel falsch! Und mein Laufwerk (USB3 BD-Brenner!) rippt mit 40x!!!
Also wenn ein billiges PC Laufwerk mit 40x die Daten sauber und 100% fehlerfrei bei nahezu allen CDs auslesen kann, dann sollte es der CD/DVD/BD Player doch auch können?!?
Anro1
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Aug 2014, 20:06
Vielen Dank für die Antworten und Informationen.
Wie gesagt es geht mir speziell um den Einlesevorgang, hier sollte es bei standart PC / Notebook /
Musikserver/RipNas HW und einem geeignetem Program keinerlei Probleme in Bezug auf die
Daten-Integrität im Speicher geben, denke es ist völlig egal ob man mit dem Laufwerk der Notebooks, oder mit einem externen am USB-Port angeschlossenen CD-RW liest. Auch die Lesegeschwindigkeit spielt IMHO keine Rolle.
Was beim Auslesen aus der SSD, RAM, USB-Stick und dem Transfer der Daten über welches
physikalische Interface auch immer I²S, STLInk, S/PDif, AES/EBU, Toslink etc und Player/Plugin
zum DAC betrifft, das ist ein anderes Thema.
Grüsse
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 04. Aug 2014, 20:18
wie gesagt, die Datenintegrität ist eigentlich kein Thema!

es _könnte_ Unterschiede geben, abhängig davon, ob die Daten "angeliefert" werden (egal ob von der Scheibe (also letztendlich dem Laser), per S/PDIF oder sonstwie) oder eben "gelesen" werden!
Im ersten Fall MUSS sich der DAC nach der Geschwindigkeit der angelieferten Daten richten, die eben nicht immer 100% konstant ist. Er hat also einen Grundtakt und der wird dann entsprechend der ankommenden Daten nachgeregelt. Wie "sanft" das passiert (evtl. muss man eine Menge zwischen speichern, um etwas Spielraum zu haben) bestimmt dann am Ende, ob man noch etwas hören (naja, eher messen...) kann oder nicht.

Anders ist es eben, wenn das Gerät mit dem DAC die Daten selber einliest und selber den Takt vorgeben kann. Jetzt muss nichts mehr nachgeregelt werden. Der Takt steht fest und mit dieser Geschwindigkeit wird die Quelle ausgelesen und der DAC getaktet.
cr
Inventar
#7 erstellt: 07. Aug 2014, 14:37
Irgendwie unglaublich, was an Unfug man alles zu kaufen bekommt. Ist sicher teuer, dieses unnötige Ripgerät?
Im übrigen: Selbst bei sehr korrumpierten Daten bringt ein Lesen mit weniger als 4x nicht viel Besserung. Meine Laufwerke reduzieren in so Fällen auf bis zu 0,1x, bringt aber selten nenneswert geringere Fehlerraten (ich kann die Fehler in einem Abschnitt zählen lassen).
Slatibartfass
Inventar
#8 erstellt: 07. Aug 2014, 14:51
Ganz schlimm wird es, wenn nicht nur mit einer geringeren Fehlerrate argumentiert wird, sondern sogar eine grundsätzlich bessere Klangqualität versprochen wird.

Slati
Anro1
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Aug 2014, 19:44
Natürlich, auch jedes halbe, oder verjitterte Bit zählt im Highend Nirvana.
Grüsse
cr
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2014, 22:03
Das prinzipielle Problem ist, dass die meisten nicht zwischen Fehlerrate vor und nach Fehlerkorrektur unterscheiden und verstehen, dass normalerweise Fehler völlig korrigiert werden und sogar bis zu 220 Fehler/sek zulässig sind (BLER; Block-Error-Rate)
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2014, 22:46
wie gesagt, bei >700 CDs (mit AccurateRip verglichen) aus knapp 3 Jahrzehnten (auch wenn ich i.d.R. recht ordentlich mit meinen CDs umgehe, sie haben auch die ein oder andere Fete gesehen) hatte ich bei 2 (zwei!) Tracks Fehler beim Rippen!
Die ca. 10 CDs, die von vorne bis hinten als fehlerhaft erkannt werden, zähle ich mal nicht mit, weil ich davon ausgehe, dass es da Probleme mit dem Datenbank Abgleich gibt.

Die Fehlerrate KANN NICHT die Ursache für Klangunterschiede sein. Oder man geht entweder extrem schlecht mit seinen CDs um, bzw. das Auslesegerät hat eine Macke!

Aber vielleicht liegt das alles nur daran, weil ich die Ränder der CDs mit dem Dunkel-Grünen Edding angemalt habe, wie mir der Verkäufer meines alten Akai Players vorgeschlagen hat. Weil das ja die Komplementär-Farbe zu dem roten Laser Licht ist und sich so das Streulicht im Player reduziert und es zu weniger Fehlern kommt.
[das ist ein Scherz, ich habe sie nicht angemalt]
Slatibartfass
Inventar
#12 erstellt: 08. Aug 2014, 10:56

Mickey_Mouse (Beitrag #11) schrieb:

Die Fehlerrate KANN NICHT die Ursache für Klangunterschiede sein. Oder man geht entweder extrem schlecht mit seinen CDs um, bzw. das Auslesegerät hat eine Macke!

Was aber auch nicht zu einer allgemeinen Klangverschlechterung führt, sondern zum Auftreten von Störungen (Knackser etc.) an den Stellen, wo Fehler gelesen wurden, und das Ergebnis der Digital-Analog-Wandlung kein sinnhaftes Ergebnis mehr liefert.

Slati
Mickey_Mouse
Inventar
#13 erstellt: 08. Aug 2014, 11:02
naja, was sind "Störungen"?!?
bei nicht 100% korrigierbaren Fehlern greift ja erstmal die Interpolation. Wenn es wirklich zu Aussetzern oder Knacksern kommt, dann ist es wirklich sehr schlimm.
Also natürlich könnten Fehler zu Klangverfäschungen ohne Aussetzer kommen, ich glaube nur nicht daran, s.o.!
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 08. Aug 2014, 20:45

Mickey_Mouse (Beitrag #11) schrieb:
wie gesagt, bei >700 CDs (mit AccurateRip verglichen) aus knapp 3 Jahrzehnten (auch wenn ich i.d.R. recht ordentlich mit meinen CDs umgehe, sie haben auch die ein oder andere Fete gesehen) hatte ich bei 2 (zwei!) Tracks Fehler beim Rippen!
Die ca. 10 CDs, die von vorne bis hinten als fehlerhaft erkannt werden, zähle ich mal nicht mit, weil ich davon ausgehe, dass es da Probleme mit dem Datenbank Abgleich gibt.

Dem ist meistens so - wobei ich erst letztens eine Scheibe hatte, die tatsächlich in allen Tracks Probleme gemacht hat. (Hat man ihr von außen praktisch nicht angesehen.) Da durfte ich mir erstmal CUETools ziehen und den Rip reparieren lassen. Die CTDB ist auch das Stichwort, wenn es um eine "zweite Meinung" zur Bitgenauigkeit geht - die weiß meistens etwas zu sagen, wenn AR die Scheibe nicht kennt, und umgekehrt. Macht hier das CTDB-Plugin in EAC.

Deine Fehlerquote ist aber wirklich respektabel niedrig. Meine Laufwerke (1x DVD, 1x BD-R) lesen eigentlich recht gut, aber ab und zu ist schon mal ein nicht bitgenauer Track dabei. So alle 5-10 CDs vielleicht? Dann stelle ich halt auf sicheren Modus um und lese den nochmal ein, und dann ist es normalerweise auch OK. Ich habe allerdings auch die eine oder andere gebrauchte Scheibe. Kratzer sind dabei m.E. gar nicht mal so das Problem, eher Fehler in der Datenschicht.

Unterschiede in der Auslesesicherheit gibt es durchaus nennenswerte. Gerade ältere PATA-Slimline-Laufwerke liefern teils miserable Ergebnisse ab, aus welchen Gründen auch immer.
cr
Inventar
#15 erstellt: 08. Aug 2014, 21:52
Wenn man Bröseln (bei hochtonreicher Musik) unter Klangverschlechterung einreiht, dann gibt es das definitiv. Hatte ich bisher zwar nicht bei CDs, sondern nur beim SPDIF zw. Player und Recorder.
Aber nach wie vor ungeklärt ist, ob die viele CactusDatashield2-Fehler (aggressiver Kopierschutz), die zu vielfacher Interpolation führen, hörbar sind oder nicht. Man könnte es relativ leicht vergleichen, da einiges Material mit und ohne Kopierschutz ausgeliefert wurde bei ansonsten identischem Master.
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