DAC Chips bei Streamer

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van_loef
Stammgast
#1 erstellt: 09. Aug 2025, 10:22
Hallo zusammen,

ich habe eine technische Frage.
Soweit ich weiß gibt es unterschiedliche DAC Chips bzw. Hersteller.
Was ich nicht weiß ist ob es hier so große Unterschiede gibt das man dies hören kann.

Wer kann etwas zur Qualität folgender Dacs`s sagen:

1. ESS ES9038Q2M
2. Dual Wolfson WM8740

Ich denke die Unterschiede sind marginal. Mich würde aber Eure Meinung sehr interessieren.

Wer hat mit Streamern und oder D/A Wandlern Erfahrung und kann einem Unwissenden helfen?

Vielen Dank
highfidele Grüße
Aki
hifi_raptor
Inventar
#2 erstellt: 09. Aug 2025, 10:53
Morgähn
Der Chip macht nicht den Klang. Manche Filter der Ausgangsstufen können für Klangunterschiede sorgen. Die Chips sind von renommierten Herstellern. Die Wandlertechnik ist ausentwickelt.
Es zählen nur noch persönliche Vorlieben. Und sicherlich der Geldbeutel.
Ich hatte sehr lange einen Naim DAC am Naim HDX. Ich habe vor drei Jahren verschiedene Streamingclients mit DAC getestet.
Meinereiner empfand / empfinde den Naim DAC als der Bessere.
Muss jeder selbst hören und entscheiden.
Man kann natürlich alles messen, aber ob man das Gemessene auch hört? Die Messwerte liegen doch eh jenseits von gut und böse.
Testen, testen, testen. An deiner Anlage, bei dir zuhause, mit deiner Musik.
Schönes Wochenende
Apalone
Inventar
#3 erstellt: 09. Aug 2025, 11:08

van_loef (Beitrag #1) schrieb:
....Ich denke die Unterschiede sind marginal.....


Sehr richtig.
van_loef
Stammgast
#4 erstellt: 12. Aug 2025, 09:17
Das habe ich mir gedacht.

Die Klangunterschiede kommen also weniger vom Chip selber.
Also liegt es dann an der kompletten DA-Stufe?
Denn Unterschiede gibt es ja.

Wer kennt sich hier technisch besser aus?

Viele Grüße
Aki
ChrisHiFi123
Neuling
#5 erstellt: 12. Aug 2025, 09:41
Besser auskennen als meine Vorredner tue ich mich nicht. Ich kann nur bestätigen:

DACs können unterschiedlich klingen, vor allem, weil die elektrische Einbindung des DAC-Chips unterschiedlich gut sein kann.
Extrem formuliert: Ich würde lieber einen 08/15 DAC Chip in einer gut abgeschirmten Umgebung mit ordentlichen "Anbauteilen" also Stromversorgung und analoge Ausgangsstufe kaufen, als einen sogenannten High-End DAC Chip, der direkt neben einem billigen Schaltnetzteil arbeitet, von einer unsauberen Versorgungsspannung versorgt wird und bzgl. analoger Ausgangsstufe nur das aller-allerbilligste "Material" zur Seite gestellt bekommt.

Welche Geräte nun in diese Extrem-Darstellung passen, kann ich nur erahnen - sicherlich wird es am Ende schon so sein, dass es ein bisschen am Preis liegt, was an "Umgebungsaufwand" zu erwarten ist.
Und sicherlich hört ab einer bestimmten Preisstufe der Mehrwert auch auf zu existieren - zumindest bzgl. Klang. Irgendwann gehts dann halt um Gehäuse und Verarbeitung und Namen.

Viele sagen ja, dass ein DAC nur wenige Euro wert ist - stimmt irgendwie auch - aber bei HiFi-Geräten ist es genauso wie bei allem:
Der Verkaufspreis eines DAC setzt sich nicht nur aus den Einzelteilkosten zusammen. UND bei den Einzelteilkosten ist das Gehäuse nicht zu unterschätzen. Ich kenne keine genauen Preise, aber so ein DAC Gehäuse ist ja einzigartig für das EINE Gerät und die darin verbauten Einzelteile sind fast alle "von-der-Stange". D.h. alleine das Gehäuse wird schon einen sehr großen Baustein ausmachen. Der nächstgrößere ist meiner Erwartungshaltung nach die Stromversorgung. Sobald es ein Ringkerntrafo ist, ist da eine Preisstufe zu erwarten.

--> Ich bin deswegen auf einen internen DAC umgestiegen, da ich der Meinung bin, dass ich dort das Gehäuse und den Ringkerntrafo schon mit dem Verstärker zusammen bezahlt habe und der Mehraufwand dort einen gescheiten DAC-Kern zu integrieren preislich nicht mehr so ins Gewicht fällt.
Ist übrigens der gleiche Grund warum ich keine Vor- und Endstufen mehr nutze.

Im absoluten High-End würde ich das wahrscheinlich auch auf lauter Einzelgeräte aufteilen aber im halbwegs preisbewussten Bereich, sehe ich große Vorteile durch die Integration.
van_loef
Stammgast
#6 erstellt: 12. Aug 2025, 09:59
Lieber ChrisHiFi123,

vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.
Alles was Du anführst kann ich nachvollziehen.

Letztendlich macht es die Summe aller Teile aus und wie es zusammen spielt.

Vielen Dank für Deine Mühe.

highfidele Grüße

Aki
RoA
Inventar
#7 erstellt: 12. Aug 2025, 12:13
Die Elektronik eines DAC kostet fast nichts, es sei denn, man erfindet jedes Rad neu. Die Stromaufnahme ist so gering, (<<10 Watt), daß ein kleiner Printtrafo reicht, der keine 10 Euro kostet. Ein RKT würde etwa das doppelte kosten, genauso viel wie der ESS ES9038Q2M. Der Wolfson ist schon recht alt und im freien Handel wohl nicht zu bekommen. Standard-Chips kann man als Endanwender schon für deutlich unter einem Euro bekommen, genauso wie die nachgeschalteten OPs. Ich hatte eine ganze zeitlang einen USB-gespeisten DAC am PC hängen, und ich habe nichts vermißt. Der kostete 15 Euro, hatte ein schnödes Plastik-Gehäuse und natürlich null Ausstattung und Schalter. DA-Wandler gibt es, seit es Chips gibt, also seit den 70ern. Da brennt nichts mehr an.
AusdemOff
Inventar
#8 erstellt: 12. Aug 2025, 14:22
Na ja, zwischen beiden DACs liegt eine Entwicklungszeit von ca. 15 Jahren.

Technisch gesehen ist der ESS eindeutig der bessere.

Preislich liegen beide im Einzelpreis sehr nah, ca. 8 und 10 EUR.

Der ESS ist weitaus flexibler einsetzbar und bietet vieles was man dem Wolfson erst noch extern spendieren muss.

Es ist aber auch etwas unfair einen 24- mit einem 32-bit Wandler zu vergleichen.
Der Wolfson verbraucht auch relativ viel Leistung, ca. 3x mehr als der ESS was ihn nicht unbedingt für Mobilgeräte empfiehlt.

Sieht man sich die Filterkurven der DACs an ist der Gewinner eindeutig der ESS. In diesem Bereich ist auch eher etwas hörbar.
Sal
Inventar
#9 erstellt: 12. Aug 2025, 14:59
Audiosciencereview ist ein gute Quelle, welche die marginalen Unterschiede zwischen Dacs messtechnisch belegt.
Da tummeln sich Geräte zwischen 1000€ und 100€ auf den Spitzenplätzen.

https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?Audio+Reviews/
van_loef
Stammgast
#10 erstellt: Gestern, 11:38
Vielen Dank an alle für die fundierten Infos.

Ein sehr interessantes Thema.

Viele Grüße
Aki
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