Bassreflexrohr – Durchmesser zu klein?

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wp48
Stammgast
#1 erstellt: 31. Dez 2017, 12:49
Hi,

ich betreibe den alten Stereoplay-Subwoofer aus 1988 mit WHD B410-62-150. Das Bassreflexrohr wurde damals mit 17cm Länge bei 7cm Durchmesser angegeben. So wurde das Teil auch von dem Forenkollegen, von dem ich den Sub übernommen habe, „vorschriftsmäßig“ eingebaut.

Nun wollte ich mich mal ein bisschen mit Simulationsprogrammen vertraut machen und habe dieses Chassis probehalber eingegeben. Dabei wurde mir angezeigt, dass der Durchmesser des BR-Rohrs für dieses Chassis viel zu klein sei. Zudem habe ich entsprechende Hinweise zu ähnlich großen Chassis auch hier im Forum gefunden. Außerdem teilte mir der Erbauer mit, dass er bei tiefen Orgeltönen Windgeräusche vom Rohr vernommen habe. Da ich mit den Simulationsprogrammen auch in solch einem einfachen Fall nicht wirklich zurechtkomme, bitte ich lieber hier mal freundlich um Hilfe, ob ihr das mal überprüfen und mir die korrekten Maße mitteilen könnt.

Ich füge hier mal die Daten des Chassis ein. Die roten weichen von denen im Lautsprecherjahrbuch von hifisound ab und stammen aus der Bauanleitung der Stereoplay von 7/1988; ich denke mal, dass die vorzugsweise einzusetzen sind, weil die wahrscheinlich gemessen haben.

WHD B410-62-150  Daten nach Stereoplay-Bauanleitung - Kopie

Das Nettovolumen des Sub beträgt 95 Liter; die Reflexabstimmung wurde bewusst tief auf 19 Hz vorgenommen. Im Zusammenspiel mit der aktiven Frequenzweiche Sub 20 (vorhanden) sollen bei Verwendung der Subbassanhebung 20 Hz erreichbar sein.
Mit Dank vorab und besten Wünschen für einen guten „Rutsch“ (falls wir uns vorher nicht mehr sehen)

Wolfgang

PS: Bei Bedarf kann ich die originale Bauanleitung der Stereoplay mit Erläuterungen hier hochladen.
Friwe
Stammgast
#2 erstellt: 31. Dez 2017, 16:48
Also bei 95l ist mit dem Rohr tatsächlich eine Tuningfrequenz von ca. 20hz möglich.
Allerdings sind 7cm wirklich nicht sehr viel. Ich finde nichts über die Membranfläche. Dort steht zwar Sd, aber die Fläche wird in Kubik angegeben...komisch.
Wenn Kubik mit Quadrat verwechselt wurde, so haben wir es hier mit einem 15er zu tun. Da müsste rein theoretisch ein Port mit um die 200 - 300cm² Fläche rein. Das 7er Rohr hat allerdings nur um die 40cm²
Da man aber nicht immer einen so großen Port unterbekommt (bei 200cm² und der Abstimmung wird das Rohr utopisch lang) muss man da wohl Kompromisse eingehen. Ich habe ebenfalls ein Subwoofer mit gleichem Volumen und Abstimmung, den Lab12c in 95l mit 21hz Tuning. Aber dort ist ein 10cm Aeroport mit 45cm Länge verbaut. Wenn du ein solches Rohr da irgendwie eingebaut bekommst müsste die Abstimmung die gleiche sein. Aber mehr als doppelt so viel Fläche beim Rohr sollte die Strömgeräusche erheblich reduzieren.
wp48
Stammgast
#3 erstellt: 31. Dez 2017, 19:46
Hi,

kommt ja doch noch eine Antwort im alten Jahr. XXX Vielen Dank!

Ja, es handelt sich tatsächlich um ein 15-er Chassis (B410 = 41cm)), und ja, es handelt sich bei „Sd“ tatsächlich um einen Druckfehler: 830 cm2 stimmt (ich hab’s nachgerechnet).

Es ist mir nicht so recht klar, ob du zwischen Port und Rohr unterscheidest. Ich verstehe unter einem Port eine eckige Öffnung mit drei Gehäusewänden und einem Trennbrett passender Länge als Begrenzung, also einem Schlitz im Gehäuse, im Gegensatz zum Rohr mit rundem Querschnitt.

Im jetzigen Gehäuse kriege ich mit 45cm Länge weder das eine noch das andere unter, aber ich habe ohnehin vor, ein neues mit anderen Abmessungen anzufertigen, bei dem es klappen wird. Bei dessen Form (relativ flach und dafür länger) hatte ich bereits mit dem Gedanken geliebäugelt, einen Bassreflex-Port einzubauen.

Bei einem Rohr wären also die Maße 10cm Durchmesser und 45cm Länge, wie bei dir, aber das ist – wenn ich dich recht verstehe – kompromissbehaftet? Vermutlich dürfte es aber immerhin besser sein als die jetzige Lösung, was die Strömungsgeräusche angeht. Es würde mich also sehr freuen, dazu noch etwas mehr zu erfahren.

Dann sage ich also mal tschüs bis bald und wünsche nochmals rundum einen guten Rutsch!

Wolfgang

PS: Bin erst morgen wieder da; wann genau wird sich zeigen …


[Beitrag von wp48 am 31. Dez 2017, 23:10 bearbeitet]
Wastler
Stammgast
#4 erstellt: 31. Dez 2017, 20:04
Das 7er Rohr erfüllt in der Tat nicht einmal den Mindeststandard und dürfte zu Rohrgeräuschen, ausgelöst durch den zu hohen Strömingsdurchsatz, führen.
Die zutief gewählte Tuningfrequenz führt zu keinerlei Vorteil, im Gegenteil, Du verlierst zu viel Schalldruck im tatsächlich korrekten Nutzbereich.
Wenn Du unbedingt 20 Hz erreichen willst (URPS), ist dieses Chassis in fb 95 Liter bei einem VAS von 357 Litern eigentlich ungeeignet.

BG, Wastler

Edit: was ist mit meiner Tastatur los?


[Beitrag von Wastler am 31. Dez 2017, 20:08 bearbeitet]
Panasonic
Stammgast
#5 erstellt: 31. Dez 2017, 20:15
Je nach zugeführter Leistung ist es gefährlich, einen BR Sub so tief zu boosten.

Und das BR Rohr ist zu klein.
Wenn du die Fläche vergrößerst, z.B. indem du ein zweites 7er Rohr dazu baust, wird sich die Länge des Rohres
ebenfalls vergrößern. Bei doppeltem Querschnitt dann auch doppelte Länge.
Was aber noch vertretbar wäre, 34cm ist ok.

Die Stereoplay hat mal Bauvorschläge mit 15" Chassis abgedruckt ? Ist ja krass.
herr_der_ringe
Inventar
#6 erstellt: 01. Jan 2018, 16:04
habe das chassis ebenfalls verbaut, die angabe zum 7er-rohr ist korrekt aus der gazette übernommen worden.

interessehalber mal mit den daten ins ajhorn reingetackert...ja, eigentlich passt das im grunde genommen.
für musik kann das 7er rohr auf 12,5~13,5cm gekürzt werden, was immer noch für ein f³ von ~27hz gut ist und lediglich unter 25hz weniger pegel bedeutet als mit 17cm länge.

bei der simulation für ein 10er-rohr fällt auf, daß der pegel im 95ltr-gehäuse je nach dem zwischen 20~50hz bis zu einem db weniger (laut) als mit dem 7er-rohr ist (ja, vernachlässigbar - aber vorhanden):

WHD B410-62-150 - BR

schwarz: D=7cm, L=17cm (original-BV)
rot: D=7cm, L=15cm
grün: D=10cm, L=37,5cm
blau: D=10cm, L=30cm
ähnlicher wirds nicht.

ps: skalierung berücksichtigen, ist zur besseren unterscheidbarkeit extrem auseinandergezogen.
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 01. Jan 2018, 16:47
Hi,
herr_der_ringe (Beitrag #6) schrieb:
... bei der simulation für ein 10er-rohr fällt auf, daß der pegel im 95ltr-gehäuse je nach dem zwischen 20~50hz bis zu einem db weniger (laut) als mit dem 7er-rohr ist (ja, vernachlässigbar - aber vorhanden): ...

Wo soll der Effekt denn herkommen ?
Man erwartet bei größerem Durchmesser (= geringere Reibung) eher das Gegenteil.
Die Impedanzkurven zeigen dramatische Unterschiede. Bei der Simu mit dem 10er stimmt irgendwas nicht, Qm ist wesentlich niedriger (= größere Reibungsverluste ?).

Gruss,
Michael
D.Achenbach
Inventar
#8 erstellt: 01. Jan 2018, 21:02
Beliebter Fehler bei AJHorn: ß1 und/oder ß2 nicht berücksichtigen.
Gibt völlig unrealistische Werte. Ein Wert von um die 400 bei einem der beiden ß ergibt realistische Impedanz- und Frequenzgangsimulationen.

Gruß
Dieter
herr_der_ringe
Inventar
#9 erstellt: 01. Jan 2018, 21:55
hallo michael & dieter,
die schwarze kurve wurde mitsamt den chassisparameter wie im eingangspost eingegeben. die weiteren simulationen wurden mit derselben datei und lediglich veränderten portgrößen durchgeführt...

WHD B410-62-150 - BR

schwarz: D=7cm, L=17cm, ß1/ß2 je 0 (original-BV, simulation wie "schwarz" oben)
rot: D=7cm, L=17cm, ß1=400, ß2=0
grün: D=10cm, L=37,5cm, ß1/ß2 je 0 (simulation wie "grün" oben)
blau: D=10cm, L=37,5cm, ß1=400, ß2=0
(wieder in derselben skalierung wie in meinem vorigen post)


tante edit meinte, ich solle mal eine simulation aus dem chassistest der aktuellen HH nachbilden...
...entweder funktioniert mein ajhorn nicht richtig, oder ich glaube, man sollte timmi mitteilen, daß seine simulationen allesamt für die fische sind


[Beitrag von herr_der_ringe am 01. Jan 2018, 22:46 bearbeitet]
pttltz
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jan 2018, 14:10
Wird man mit einem Orgelton, der ja praktisch einen Sinus darstellt, nicht jedes BR-Rohr zum pfeifen bringen können, zumindestens ab einem gewissen Pegel?

Wenn dem so ist, wäre ein sub in BR immer kompromissbehaftet.
Und dann sollte man, so man gerne Orgel hört, sich einen anders konstruierten sub hinstellen.
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 02. Jan 2018, 15:46

pttltz (Beitrag #10) schrieb:
..., der ja praktisch einen Sinus darstellt, nicht jedes BR-Rohr zum pfeifen bringen können, zumindestens ab einem gewissen Pegel? ...

Ja.

Aber je größer der Querschnitt (+länger der Kanal),
und je geschickter der Aus- /Eintritt konstruiert,
desto höher der Pegel bis zu dem Geräusche noch nicht stören.
Mechwerkandi
Inventar
#12 erstellt: 02. Jan 2018, 16:32
Das ist nur die eine Seite der Medaille.
In einem Rohr steigt der Strömungswiderstand über den Volumenstrom.
Dabei ist es zunächst unerheblich, ob der Volumenstrom nur in eine Richtung geht oder sich die Flussrichtung periodisch ändert.

In dem vorgestellten System verhält sich das (dünne) Rohr fallweise wie ein pegelabhängiger Strömungswiderstand, d.h. die Box mutiert ab einem gewissen Pegel mehr und mehr zur CB.
Inwieweit das in dem Kontext relevant ist/wird, wäre zu prüfen.
Big_Määääc
Inventar
#13 erstellt: 02. Jan 2018, 16:52
kann AJ Horn das Pegel-bezogen berücksichtigen ?!?
Mechwerkandi
Inventar
#14 erstellt: 02. Jan 2018, 17:10
Das wird sich mit einem einfachen Algorithmus kaum nachvollziehen lassen.
Obendrein spielt in dem Thema auch noch die Ankopplung des Rohres an die Umgebungsluft als ebenfalls volumenstromabhängiger Widerstand eine Rolle. (scharfkantige Ecke vs. Trompetenrohr)

Um die Verwirrung an höchster Stelle zu komplettieren, kommt es bei der beschriebenen Bauweise pegelabhängig auch zu einer Überlagerung mit einem Biegewellenwandler, d.h. die Gehäusewände tragen pegel-/frequenzabhängig mehr oder weniger zum Gesamterlebnis bei.
Die beschriebenen Strömungsgeräusche sind ein Symptom, nicht die Krankheit.

Das Ganze hat man früher mal durchaus zu nutzen gewusst >> "Taunus-Sound"

Schwieriges Thema...


[Beitrag von Mechwerkandi am 02. Jan 2018, 17:13 bearbeitet]
jogi59
Inventar
#15 erstellt: 02. Jan 2018, 17:32

pttltz (Beitrag #10) schrieb:
Wird man mit einem Orgelton, der ja praktisch einen Sinus darstellt, nicht jedes BR-Rohr zum pfeifen bringen können, zumindestens ab einem gewissen Pegel?

Nein
Das BR-Rohr muß nur groß genug sein.
Bei einem PA-Langhub-15er, den ich gerade in ein 75l/40Hz Gehäuse eingebaut habe, brauchte ich dafür eine Fläche von 450cm², das entspricht 6 10cm Rohren.

Mechwerkandi (Beitrag #14) schrieb:
Das wird sich mit einem einfachen Algorithmus kaum nachvollziehen lassen.

Programme wie "hornresp" können das ganz gut.


[Beitrag von jogi59 am 02. Jan 2018, 17:36 bearbeitet]
wp48
Stammgast
#16 erstellt: 02. Jan 2018, 18:07
Erst mal ein frohes neues allerseits!

Wie ich sehe, kommt ihr hier wunderbar ohne mich zurecht. Wie ich außerdem sehe, wirft ein vor 30 Jahren entworfener Subwoofer auch heute noch schwer zu beantwortende Fragen auf.

Was ich mich frage ist die Frage, was mich bloß geritten hat, meine Frage hier reinzustellen, war ich doch im Großen und Ganzen ganz zufrieden mit dem Teil, während ich mich jetzt frage, ob das Ding so überhaupt hat funktionieren können, was wiederum die Frage aufwirft, was ich denn dann bisher überhaupt gehört habe …

Aber abgesehen davon lese ich hier ganz vergnügt mit, denn interessant isses ohne Zweifel bei euch. Nur schade, dass ich nicht mitreden kann, weil ich zu wenig Ahnung von der Materie habe. Und irgendwann wird sich ja hoffentlich die Frage beantworten lassen, ob ich x Rohre mit dem Durchmesser y und der Länge z nehmen soll. Aber das hat keine Eile, denn da die Form des neuen Gehäuses noch nicht feststeht, kann ich ja sowieso noch nicht bauen. Ich wollte mich nur mal melden bevor jemand fragt, ob der TE überhaupt noch mitliest. – Ja, tut er! Und er bedankt sich auch vielmals für euer Engagement! Und er ist gespannt darauf, wie's weitergeht ...

Gruß
Wolfgang

PS: In der Bauanleitung der alten Stereoplay begründet der Entwickler ja seine Vorgehensweise. Ich habe die mal eingescannt und könnte sie hier hochladen, falls das von Interesse sein sollte; also sacht mal, ich will nur nicht unnötig Platz verschwenden. Aber vielleicht ist das ja auch nur Öl ins Feuer …


[Beitrag von wp48 am 02. Jan 2018, 18:08 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#17 erstellt: 02. Jan 2018, 18:39
hallo wolfgang,
hochladen würde ich diese an deiner stelle aufgrund möglicher probleme hinsichtlich urheberrecht unterlassen...

sofern du das gehäuse neu bauen wolltest: lt. simulation mit ajhorn ist es günstig, dieses etwas größer (110~120ltr) auszuführen. kann da aber bei bedarf nochmals die entsprechende simu einstellen.


anderes thema: ich selbst habe eines dieser chassis ja ebenfalls - sofern mir jemand noch einen weiteren sehr gut erhaltenen B410-62-150 zu einem angemessenen preis abtreten würde: bitte PN
wp48
Stammgast
#18 erstellt: 02. Jan 2018, 19:54
Hallo Martin,

danke für den Hinweis. Habe gerade mal bei Stereoplay angefragt, warten wir mal ab.

Tja, ich habe tatsächlich zwei von diesen Chassis, aber ich würde sie gerne behalten. Tut mir leid! Und da ich die beide aufstellen will (zurzeit steht nur 1 Sub), ist Vergrößerung des Gehäuses irgendwie die falsche Richtung. Ich nehme an, die könnten dann lauter und / oder tiefer? Ich setze da auf den zweiten Sub, dass dann jeder nur halb soviel arbeiten muss und wegen Raumresos usw., du weißt schon, da kennst du dich besser aus als ich. (Und bitte nicht verraten, stiftet zurzeit evtl. nur Verwirrung ...) Ich danke aber für dein Angebot zur Simu!

Wie hast du denn deinen WHD behaust (Volumen, BR-Rohr etc.), falls in Betrieb? Wenn du einen zweiten haben möchtest, scheinst du ja von diesem Chassis überzeugt zu sein. Ich finde dieses Thema irgendwie spannend!

Gruß
Wolfgang

Übrigens habe ich diesen Stereoplay-Subwoofer HIER als Duo gefunden, mit 2 BR-Rohren. Sieht sehr hübsch aus, finde ich.
herr_der_ringe
Inventar
#19 erstellt: 02. Jan 2018, 20:53
hallo wolfgang,
im moment ist das chassis eingelagert, aber das chassis schreit förmlich nach einer "vintage-kombi", z.b. in kombination mit einem breitbänder...und davon habe ich einige bei mir

anbei nochmals simu mit anderen gehäusegrößen:

WHD B410-62-150 - BR

schwarz: 95ltr, D=7cm, L=17cm (original-BV)
rot: 110ltr, D=10cm, L=30cm
grün: 120ltr, D=10cm, L=30cm
blau: 120ltr, D=10cm, L=27,5cm
(wieder in derselben skalierung wie vorige posts)

"so wirklich viel" mehr bringt das grössere volumen nicht, jedoch ist der tiefbassbereich um bis zu 2db kräftiger aufgestellt.
wp48
Stammgast
#20 erstellt: 02. Jan 2018, 22:14
Tja, 25% mehr Gehäusevolumen für 2dB mehr steht m.E. in keinem vernünftigen Verhältnis. Was da fehlt, dürfte die Sub20 oder aber Audyssey XT 32 ausgleichen können. 27,5 Hz (Subkontra a, tiefster Ton des Flügels) reichen mir für Musik; bei Krawallfilmen drehe ich ein bisschen am Regler.

Zu den Simus: die sehen schön aus, bedürfen aber der Interpretation. Dafür bitte ich um Entscheidungshilfe.

herr_der_ringe (Beitrag #9) schrieb:

WHD B410-62-150 - BR

schwarz: D=7cm, L=17cm, ß1/ß2 je 0 (original-BV, simulation wie "schwarz" oben)
rot: D=7cm, L=17cm, ß1=400, ß2=0
grün: D=10cm, L=37,5cm, ß1/ß2 je 0 (simulation wie "grün" oben)
blau: D=10cm, L=37,5cm, ß1=400, ß2=0
(wieder in derselben skalierung wie in meinem vorigen post)


Was ich mit ß1 und ß2 anfangen soll, weiß ich nicht.

Schwarz gefällt mir am besten, dicht gefolgt von grün. Was soll ich im Hinblick auf die Strömungsgeräusche nehmen:

a) 2x schwarz (7/34)
b) 1x grün (10/37,5)

Oder soll ich bei 1x 7/17 bleiben:

Mechwerkandi (Beitrag #12) schrieb:
In dem vorgestellten System verhält sich das (dünne) Rohr fallweise wie ein pegelabhängiger Strömungswiderstand, d.h. die Box mutiert ab einem gewissen Pegel mehr und mehr zur CB.


Könnte man das dahingehend interpretieren, dass der Sub damit wohl mehr Strömungsgeräusche produziert (nur bei sehr tiefen Orgeltönen?), aber insgesamt sauberer bleibt?

Was meint ihr also?
Mechwerkandi
Inventar
#21 erstellt: 03. Jan 2018, 10:25

wp48 (Beitrag #20) schrieb:

Oder soll ich bei 1x 7/17 bleiben:

Mechwerkandi (Beitrag #12) schrieb:
In dem vorgestellten System verhält sich das (dünne) Rohr fallweise wie ein pegelabhängiger Strömungswiderstand, d.h. die Box mutiert ab einem gewissen Pegel mehr und mehr zur CB.


Könnte man das dahingehend interpretieren, dass der Sub damit wohl mehr Strömungsgeräusche produziert (nur bei sehr tiefen Orgeltönen?), aber insgesamt sauberer bleibt?

Jeiinnn...
Ich kann mir schon vorstellen, das der Entwickler seinerzeit ein bestimmtes Szenario vor Augen hatte.
Die Aussage "sehr tiefe Orgeltöne" ist ohne nähere Kenntnis der Abstimmung diffus.
Eine Impedanzmessung des Systems ist bei der Tieftonwiedergabe imho aussagekräftiger als ein Frequenzschrieb.
Einen BR unterhalb der Systemresonanz betreiben wollen ist ohnehin ein heikles Ding.
Ich gehe im Moment davon aus, das die beschriebenen Strömungsgeräusche schon deutlich früher auftreten, bis dahin aber vom Musikprogramm verschleiert werden.
Versuch mal folgendes:
Such Dir ein Musikprogramm aus, bei dem Du die beschriebenen Effekte in der Tieftonwiedergabe reproduzieren kannst. Ein paar mal anhören, bis man das "im Ohr" hat.
Dann nimmst Du ein aufgerolltes Paar Socken und verstopfst damit versuchsweise das BR Rohr. Kostet nichts, geht schnell und ist problemlos wieder umkehrbar.
Wieder hören und das Resultat beschreiben.
Ezeqiel
Inventar
#22 erstellt: 03. Jan 2018, 13:41

jogi59 (Beitrag #15) schrieb:
Bei einem PA-Langhub-15er, den ich gerade in ein 75l/40Hz Gehäuse eingebaut habe, brauchte ich dafür eine Fläche von 450cm², das entspricht 6 10cm Rohren.

Da würde der Kanal ohne Einbeziehung irgendwelcher Korrekturfaktoren ja fast 95 cm lang werden.....

Mit welcher Länge hoffst du denn am Ende auszukommen?

Ich habe mit WinISD unter anderem mal einen RCF LF15X401 in 80 Litern @42 Hz simuliert. Die Portfläche habe ich so gewählt, dass die Strömungsgeschwindigkeit bei voller Ausnutzung des rechnerischen Xmax gerade 20 m/s erreicht, was mit 260 cm² eintritt, also etwa einem Drittel von SD.

Findest du 20 m/s zuviel oder ist der von dir geplante Treiber noch wesentlich langhubiger als das von mir simulierte Exemplar (rechnerisch +/- 7,5 mm)?

Viele Grüße,
Ezeqiel, der hofft, dass das nicht allzu sehr OT ist.....
Mechwerkandi
Inventar
#23 erstellt: 03. Jan 2018, 14:21

Ezeqiel (Beitrag #22) schrieb:

Da würde der Kanal ohne Einbeziehung irgendwelcher Korrekturfaktoren ja fast 95 cm lang werden.....

*ot-on*
Das ist ja schon kein BR mehr.
Das ist ein TML.
*ot-off*
jogi59
Inventar
#24 erstellt: 03. Jan 2018, 18:32

Ezeqiel (Beitrag #22) schrieb:
Mit welcher Länge hoffst du denn am Ende auszukommen?

Es sind 70cm geworden, der geht ums Eck rum.

Ezeqiel (Beitrag #22) schrieb:
Ich habe mit WinISD unter anderem mal einen RCF LF15X401 in 80 Litern @42 Hz simuliert. Die Portfläche habe ich so gewählt, dass die Strömungsgeschwindigkeit bei voller Ausnutzung des rechnerischen Xmax gerade 20 m/s erreicht, was mit 260 cm² eintritt, also etwa einem Drittel von SD.

Findest du 20 m/s zuviel oder ist der von dir geplante Treiber noch wesentlich langhubiger als das von mir simulierte Exemplar (rechnerisch +/- 7,5 mm)?l

Laut hornresponse erreiche ich mit diesem Port gerade die 20m/s bei 1000 Watt an 8 Ohm. Der Lautsprecher ist ein BMS 15N830, der macht dabei dann auch schon über +/- 1cm Hub.

Mechwerkandi (Beitrag #23) schrieb:
Das ist ein TML*

Das geht schon in die Richtung, klingt aber gut.
wp48
Stammgast
#25 erstellt: 03. Jan 2018, 22:05

Mechwerkandi (Beitrag #21) schrieb:
Versuch mal folgendes:
Such Dir ein Musikprogramm aus, bei dem Du die beschriebenen Effekte in der Tieftonwiedergabe reproduzieren kannst. Ein paar mal anhören, bis man das "im Ohr" hat.
Dann nimmst Du ein aufgerolltes Paar Socken und verstopfst damit versuchsweise das BR Rohr. Kostet nichts, geht schnell und ist problemlos wieder umkehrbar.
Wieder hören und das Resultat beschreiben.


Hi Andi,

damit habe ich mich heute mal beschäftigt. Habe aber jetzt keine Zeit zum Schreiben, melde mich morgen wieder.

Gruß
Wolfgang
wp48
Stammgast
#26 erstellt: 04. Jan 2018, 20:33
So. Orgelmusik. Klingt richtig gut nach Orgel (für Wohnraumverhältnisse). Beim Sub pfeift nix. Schön! Kommt allerdings auch kaum was raus. Luft ist beim BR-Rohr überhaupt nicht zu fühlen, die Membran vibriert kaum spürbar. Umgepolt: so gut wie gar nichts mehr zu spüren. Der Sub ist kaputt!!! Zurückgepolt.

Der AVR (Marantz SR6011 mit Audyssey XT32) trennt mein Set (7.1) bei 40 Hz (Audyssey, nicht ich!), nur die beiden Surrounds bei 60 Hz. Trennfrequenz von Hand rundum auf 100 Hz gesetzt, Rundflug mit dem Helikopter („Arrival“): Der Sub ist wieder ganz! Hätte mir am BR-Rohr die Haare föhnen können. Die Membran vibriert deutlich sichtbar, pfeifen tut nix! Als ich meiner Frau später von Schock und Erleichterung berichte, erzählt sie mir verdutzt, sie habe gedacht, ein Hubschrauber sei ums Haus geflogen (freistehendes Haus, zwei Etagen höher).

Fazit 1: Ich frage mich, ob ich überhaupt einen Sub brauche, geschweige denn deren zwei. Bei der Orgelmusik hatte ich eigentlich nix vermisst (für Wohnraumverhältnisse). Was ich dem Sub zugeschrieben hatte, stammte überwiegend von den Hauptlautsprechern.

Fazit 2: Der Stereoplay-Subwoofer funktioniert also auch mit dem „falschen“ BR-Rohr erstaunlich gut. Da ich den Sub wohl schon lange besitze, aber erst mit dem neuen AVR ernsthaft in Betrieb genommen habe (ca. 1 ½ Monate), werde ich das allerdings noch genauer überprüfen müssen.

Fazit 3: Da ich ohne Nachmessen nicht sicher sein kann, dass Audyssey den Sub dazu bewegen konnte, tatsächlich bis 20 Hz hinunter zu spielen, wie Stereoplay damals versprochen hatte, werde ich mal die aktive Frequenzweiche Sub 20 mit der Subbassanhebung dazwischenschalten. Und irgendwann später kommt dann noch REW. Und das mit den Socken im Bassreflexrohr probiere ich auch noch.

Dank eurer Unterstützung bin ich jetzt ein gutes Stück weiter.

Gruß
Wolfgang
Mechwerkandi
Inventar
#27 erstellt: 05. Jan 2018, 00:02

wp48 (Beitrag #26) schrieb:

Fazit 3: Da ich ohne Nachmessen nicht sicher sein kann, dass Audyssey den Sub dazu bewegen konnte, tatsächlich bis 20 Hz hinunter zu spielen, wie Stereoplay damals versprochen hatte, werde ich mal die aktive Frequenzweiche Sub 20 mit der Subbassanhebung dazwischenschalten.

Bis 20 Hz halte ich für möglich, allerdings: Mit was für einem Pegel?


wp48 (Beitrag #26) schrieb:

Und das mit den Socken im Bassreflexrohr probiere ich auch noch.

Mach mal.
100 ltr. sind für einen 12"er nicht viel, er wird weiter runterlaufen, aber auch früher mit dem Pegel abfallen.
Dafür ist der Betrieb unterhalb der Resonanz unkritischer.
wp48
Stammgast
#28 erstellt: 06. Jan 2018, 14:03

Mechwerkandi (Beitrag #27) schrieb:
Bis 20 Hz halte ich für möglich, allerdings: Mit was für einem Pegel?


Das ist kein 12“er, sondern ein 15“er, schon deutlich Richtung 18“. Der sollte die 20 Hz eigentlich schaffen. Und der Amplitudenfrequenzgang in der Stereoplay zeigt das auch, im 95-Liter-Gehäuse mit Subbassanhebung auf +5 dB bei der aktiven Frequenzweiche, die ich bei meinem Test ja nicht eingeschleift hatte:

K1600_Der selbstgebaute Subwoofer 7 Stereoplay 7-1988

Aber ich habe jetzt die oben beschriebenen Erfahrungen gemacht und werde das in der nächsten Zeit nochmal ausführlich ausprobieren; da bleibt noch Spielraum. Und im Grunde genommen sind wir ja alle Spielkinder …

Gruß
Wolfgang
Mechwerkandi
Inventar
#29 erstellt: 06. Jan 2018, 16:03

wp48 (Beitrag #28) schrieb:

Das ist kein 12“er, sondern ein 15“er, schon deutlich Richtung 18“.

Irgendwo in den technischen Daten stand was von Membranradius 163 mm. Mal zwei geteilt durch 25,4 für den Zoll sind das 12,8.
Ok, je nach dem, wo man den Durchmesser festlegt...

wp48 (Beitrag #28) schrieb:

Der sollte die 20 Hz eigentlich schaffen.

Da bin ich mir sicher. Trotzdem sind 100 ltr. dann als CB (mit verstopften BR) für so ein Chassis eher klein. Das Luftpolster ist bei etwas mehr Pegel dann schon eine Bremse.

wp48 (Beitrag #28) schrieb:

Und im Grunde genommen sind wir ja alle Spielkinder …

Aber auf eine interessante Art und Weise...
wp48
Stammgast
#30 erstellt: 06. Jan 2018, 17:07
OK, so kann man das also berechnen. Im Bauvorschlag der STP steht halt "40-cm-Bass". Das habe ich eben die letzten 30 Jahre unhinterfragt übernommen und umgedeutscht in 15 Zoll. Und im selben Kreisausschnitt hatte ich mal einen 38er/15-Zoll Kenford eingesetzt. Aber sei's drum, die Bezeichnung spielt ja keine Rolle.

Gäbe es denn deiner/eurer Meinung nach eine bessere Verwendungsmöglichkeit für dieses Chassis? Nicht dass ich mich nach z.B. einer Volumenvergrößerung sehne,aber rein interessehalber mal so gefragt. Ich liebe halt die Qual der Wahl statt der Qual ohne Wahl ...

Gruß
Wolfgang
herr_der_ringe
Inventar
#31 erstellt: 06. Jan 2018, 17:15

Gäbe es denn deiner/eurer Meinung nach eine bessere Verwendungsmöglichkeit für dieses Chassis?



*augenklimper*

herr_der_ringe (Beitrag #17) schrieb:
sofern mir jemand noch einen weiteren sehr gut erhaltenen B410-62-150 zu einem angemessenen preis abtreten würde

Mechwerkandi
Inventar
#32 erstellt: 06. Jan 2018, 20:01

wp48 (Beitrag #30) schrieb:

Gäbe es denn deiner/eurer Meinung nach eine bessere Verwendungsmöglichkeit für dieses Chassis?

Definiere: "Besser"
Die ganze Lautsprechergeschichte ist immer ein Ringen um Kompromisse.
Der Konstrukteur hat seinerzeit aus seiner Sichtweise das Beste aus der Situation gemacht.
Jemand anders wäre vielleicht einen anderen Weg gegangen...

Und ob diese Lösung dann "besser" oder "schlechter" oder einfach nur "anders" gewesen wäre, liegt wiederum im Auge des Betrachters.
wp48
Stammgast
#33 erstellt: 07. Jan 2018, 14:41

herr_der_ringe (Beitrag #31) schrieb:

Gäbe es denn deiner/eurer Meinung nach eine bessere Verwendungsmöglichkeit für dieses Chassis?

*augenklimper*

herr_der_ringe (Beitrag #17) schrieb:
sofern mir jemand noch einen weiteren sehr gut erhaltenen B410-62-150 zu einem angemessenen preis abtreten würde




Mechwerkandi (Beitrag #32) schrieb:
Und ob diese Lösung dann "besser" oder "schlechter" oder einfach nur "anders" gewesen wäre, liegt wiederum im Auge des Betrachters.


Hi Martin,

da sieht man, wie recht Andi mit seiner Aussage hat:

Mein WHD in deinen Händen wäre tatsächlich - allgemein betrachtet - <einfach nur "anders">, also eine reine Verschiebung der Problematik. Aus deinem Blickwinkel sähe das dann natürlich besser aus, aus meinem jedoch schlechter. Ich glaube, die Mühe sollten wir uns dann sparen.

Ich habe noch ein wenig Zeit mit der Entscheidung. welchen der aufgezeigten Lösungsansätze ich wähle. Ich danke allen Beteiligten für ihre Beiträge, besonders dir, Martin, für die Erstellung der Simus, und dir Andi, für deine interessanten technisch-theoretischen Erläuterungen.

Gruß
Wolfgang
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