Eingangsempfindlichkeit der Endstufe = Ausgangsleistung?

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8x57IS*
Neuling
#1 erstellt: 13. Aug 2018, 08:25
Guten Morgen zusammen ich müsste noch mal eine Einsteiger Frage stellen.
Habe mir die ganzen Rubriken jetzt mal weiter durchgelesen und erlesen das der gain Regler die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe regelt. Umso niedriger die Eingangsempfindlichkeit (in Volt) umso lauter wird das Ausgangssignal. Ein Gain Regler ist also nicht direkt bzw gar nicht ein Lautstärkeregler.
Meine Frage ist jetzt da zu kann ich das trotzdem so sehen dass der gain Regler die Ausgangsleistung der Endstufe in Watt verändert?
Wenn ich ihn also am Rad herunter gedreht habe somit eine hohe Voltzahl eingestellt ist, wenig Leistung in Watt an die lautsprecher abgegeben wird?

Mit freundlichen Grüßen Lukas
Joze1
Moderator
#2 erstellt: 13. Aug 2018, 10:12
Doch, ganz grob stimmt das so.

Stell es dir wie folgt vor: Ein Verstärker macht im Grunde das, was sein Name schon sagt, er verstärkt. Und zwar wird die eingangsseitig anliegende Spannung auf eine höhere Spannung gebracht. Dabei bestimmt die Spannung, die der Verstärker maximal ausgeben kann, seine maximale Ausgangsleistung (während seine maximale Stromlieferfähigkeit seine Impedanzfestigkeit bestimmt, aber das nur nebenbei...).

Der Gain ist in dem Zusammenhang sowas wie ein einstellbarer Verstärkungsfaktor. Denn verschiedene Quellen können eine verstärkerseitig unterschiedliche maximale Eingangsspannung liefern, was der Grund dafür ist, dass dieser Verstärkungsfaktor variabel sein muss.

Stell dir nun also vor, dein Radio liefert maximal eine Spannung von 2V RMS, der Verstärker kann in unserem Beispiel maximal 20V RMS. Dann muss der Gain so eingestellt werden, dass der Faktor quasi bei 10 liegt. Würde man ihn höher einstellen, würde der Versärker Verzerrungen produzieren, sobald er seine maximal möglichen 20V RMS überschreitet. Du kannst aber jederzeit dazu übergehen, den Faktor kleiner einzustellen, dann würde der Verstärker nie seine volle Ausgangsleistung erreichen
cptnkuno
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2018, 13:43

Joze1 (Beitrag #2) schrieb:

Der Gain ist in dem Zusammenhang sowas wie ein einstellbarer Verstärkungsfaktor.

Stimmt das wirklich?
Ich war bis jetzt der Meinung, daß der Verstärkungsfaktor einer Endstufe immer gleich ist, und mit dem Poti am Eingang reduzierst du das Eingangssignal.
=> Weniger rein bei konstantem Verstärkungsfaktor heißt klarerweise auch weniger raus.
Joze1
Moderator
#4 erstellt: 13. Aug 2018, 13:56
Das ist richtig. Ich wollte da jetzt nur nicht zu technisch einsteigen und das Ganze an Hand der Milchmädchenrechnung etwas verständlicher darlegen, deshalb auch "sowas wie". Der Gain ist aber in der Regel bloß ein Poti, ja.
Car-Hifi
Inventar
#5 erstellt: 13. Aug 2018, 20:11
Ja, man könnte die Gain-Regelung als so was wie eine "Verstärkungsregelung" bezeichnen. Allerdings sollte man das nicht ohne weitere Erläuterung tun.

Die Endstufe, der eigentliche Leistungsverstärker, besitzt ein festes Verstärkungsverhältnis. Das wird vom Entwickler vorgegeben. Der Vorverstärker besitzt eine regelbare Verstärkerleistung.

Aber wie so oft stören mich einige Formulierungen, weil sie technisch nicht korrekt sind:

Meine Frage ist jetzt da zu kann ich das trotzdem so sehen dass der gain Regler die Ausgangsleistung der Endstufe in Watt verändert?

Jaein. Bei gleichbleibender Eingangsspannung kann man über den Gain-Regler die Ausgangsspannung regeln. Die Leistung ergibt sich aus der Ausgangsspannung und der Impedanz der Last.


Wenn ich ihn also am Rad herunter gedreht habe somit eine hohe Voltzahl eingestellt ist, wenig Leistung in Watt an die lautsprecher abgegeben wird?

Jaein. Wenn die maximale Eingangsspannung (die vom Radio kommt) so hoch ist, wie der eingestellte Wert, wird der Verstärker die maximale Ausgangsspannung ausgeben.

Den Gain-Regler sollte man so einstellen, dass die maximale (unverzerrte) Ausgangsspannung abgegeben wird, wenn die Quelle ihre maximale Ausgangsspannung an den Eingang des Verstärkers abgibt. Sollte die maximalmögliche Leistung des Verstärkers die maximale Belastbarkeit des Lautsprechers mehr als deutlich überschreiten, kann man versuchen, über den Gainregler die maximale Leistung zu begrenzen. Ich finde diese Lösung allerdings nicht optimal. Besser wäre es, einen Verstärker zu wählen, der besser zu den Lautsprechern passt.

Grüße
Matth82
Stammgast
#6 erstellt: 14. Aug 2018, 18:22
Wie verhält sich das ganze denn wenn ich nach dem einstellen des Gain Lautsprecher mit einer geringeren Impedanz anschließe? Normal sollte sich dadurch ja nichts verändern weil man ja nur das Verhältnis zur Eingangsspannung regelt. Kann es aber sein das es bei gleicher Einstellung des Gain bei einem 1Ohm/2Ohm Lautsprecher zu Verzerrungen kommt während dies bei 4 Ohm Lautsprechern nicht passiert? Gleiche Frage übrigens für das Brücken von Kanälen, was ja auch die Impedanz ändert.

Selbstverständlich gehe ich davon aus das die Stufe 1 Ohm stabil ist und Lautsprecher der die Leistung verträgt. Mir ist aufgefallen das ich den Gain etwas "zurück" drehen muss wenn ich zB 2 Kanäle Brücke, aber eigentlich sollte das doch nicht nötig sein weil sich die Eingangsspannung ja nicht ändert.
Car-Hifi
Inventar
#7 erstellt: 14. Aug 2018, 20:16
Wie schon mehrfach erwähnt, können wir nur die Spannungen einstellen. Durch die Impedanz fließt dann auch Strom (was die Leistung ergibt). Den muss die Verkabelung und das Netzteil bereit stellen. Ein gut konzipierter Verstärker sollte das problemlos können. Aber es ist vorstellbar, dass es in der Tat bei minimaler Impedanz und maximaler Spannung zu Einbrüchen kommt, die zu Verzerrungen führen. Aber ich würde mal frech behaupten, dass das ein eher minimales Problem ist. Zumindest hörte ich bisher von keinen solchen Beobachtungen, die von Nutzer stammten, die Verstärker mit Hilfe von Messgeräten komplett ohne Last einstellen.
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