DVB-t Signal im Haus verteilen über ehemaliges Kabel-TV Netz ?

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kiss_me
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Jun 2011, 16:59
Hallo,

ich empfange weit draußen das berliner DVB-t Signal sehr gut, aber nur mit einer aktiven Außenantenne (Axing TAA3 mit 25dB Verstärkung). Bisher hängen hinter der 5V-Einspeiseweiche parallel mein TV und DVB-t-Receiver daran.

Kabel_TV

Ich möchte nun einen zweiten TV in einem anderen Stockwerk an die gleiche Antenne hängen und dazu die im Haus liegenden Leitungen des ehemaligen Kabel-TV (blau gezeichnet) verwenden. Kann mich jemand beraten, worauf ich achten muss?

Bei (A) könnte ich ganz billig ein zweites Antennenstecker-T-Stück verwenden, um aus einer Leitung drei zu machen. Welche Vorteile hätte hier ein richtiger 3-fach Verteiler, bzw. 4-fach, wenn ich den Radio Receiver auch daran hänge?

Bei (B) würde es sicher schick aussehen, das Signal in die Antennendose in der Wand einzuspeisen, ich ahne aber, dass eine normale Dose in einem solchen "Rückwärtsbetrieb" kein Signal durchlassen würde. Gibt es Dosen, die dafür ausgelegt sind? Oder sollte ich die Dose entfernen und direkt ans Kabel in der Wand gehen?

Bei (C) wollte ich die Enden der blau gezeichneten Kabel mit F-Steckern versehen und per F-Verbinder-Kupplung verbinden. Alternativ habe ich hier auch einen Erdungsblock von meinem Internet-Kabelmodem, an dem noch eine F-Verbinder-Kupplung frei ist. Ist die Erdung hier vorteilhaft oder nachteilig? Alle beteiligten Geräte haben Eurostecker ohne Schutzkontakt.

Bei (D) soll der neue Fernseher stehen. Auf der Antennendose steht 2dB/7dB, 862MHz, und das Zeichen für Kabel-TV. Kann ich die nehmen? Und was sagt die 5V-Einspeisung (ein billiges "DVB-t Power Set") zur Dose, die ja DC-mäßig einen Kurzschluss darstellt?

Bei (E) ist z.Z. keine Dose eingebaut, die brauche ich auch nicht. Das Kabelende ist somit offen und nicht terminiert. Sollte ich daher auch an Punkt (D) das zu (E) laufende Kabel abklemmen? Und braucht die Dose bei (E), die ja nun keine Durchgangs- sondern eine Enddose geworden ist, einen 75Ohm Abschluss? Kann ich da einfach einen Widerstand anschrauben?

Danke!


[Beitrag von kiss_me am 26. Jun 2011, 21:15 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2011, 20:07
Zweites T-Stück kann zwar funktionieren, eine saubere Installation sieht aber anders aus .

Richtig wäre: An A ein 2-fach Abzweiger wie EAD 02, der über die beiden Abzweigausgänge TV und DVB-T-Receiver direkt versorgt.

Wenn Du den Radio-Receiver nicht wie bisher am Durchschleifausgang des DVB-T Receiver anschließen möchtest, brauchst Du entweder statt eines 2-fach Abzweigers einen der eher seltenen 3-fach Abzweiger (wie STA 0386-12 von DCT Delta), oder einen zusätzlichen 1-fach Abzwgeier (wie Kathrein EAC 02 nach dem 2-fachen), oder Du gehst (so würde ich es machen) von einem der Ausgänge eines 2-fach Abzweigers auf eine selektive Antennendose wie z.B. ESD 85.

Vom Stammausgang des Abzeigers geht's letztlich auf eine ca. 10 db Durchgangsdose an D. Deine Angaben zur Dose an D finde ich allerdings nicht ganz eindeutig. Einerseits soll ein Kabel Richtung E angeschlossen sein (> ergo ist es eine Durchgangsdose), andererseits passt "2dB/7dB, 862MHz" eher nicht zu einer Durchgangsdose (rein rechnerisch könnte es eine selektive DD mit 7 db Anschluss- und 2 db Durchgangsdämpfung sein). Jedenfalls muss an den Ausgang einer Durchgangsdose entweder über ein Kabel eine weitere Durchgangs- oder eine echte (!) Enddose angeschlossen sein, oder es muss ein Abschlusswiderstand eingebaut werden.

Mit einer ordnungsgemäß funktionierenden DC-Einspeiseweiche liegt in Richtung Receiver / Verteilung keine Gleichspannung an.

Falls an B eine Durchgangsdose installiert ist, kannst Du die nicht zum Einspseisen verwenden. Eine Stichdose ginge zur Not (kostet aber Pegel), optimal wäre die als reine Steckverbindung konzipierte ESD 08 (jeder der bauseitigen Kabelanschlüsse geht auf einen Steckanschluss).

Wenn der Erdungsblock an C korrekt mit der Haupterdungsschiene verbunden ist, kannst Du ihn zum Brücken verwenden.
kiss_me
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Jun 2011, 11:07
Danke für die kompetente Antwort.

Dein Unverständnis bezüglich der Dose (D) ist berechtigt. Die Farb- und Tapetenreste an der Dose (D) passen eindeutig zum Zimmer (E) - da hat wohl mal ein "Spezialist" die Enddose aus Raum (E) entfernt und in Raum (D) als Durchgangsdose missbraucht. Heißt das, dass ich sie verwenden kann und sie den 75Ohm Abschlusswiderstand schon drin haben müsste?

Eine Lösung wäre also

(A) 2fach Abzweiger EAD 02 speist TV und DVB-t-Receiver
(A) Radio Receiver am Ausgang des DVB-t-Receivers

(B) vom Stammausgang des Abzeigers über die filterlose ESD 08 "in die Wand"

(C) weiterleitung über F-Verbinder-Kupplung am korrekt geerdeten Erdungsblock

(D) vorhandene Enddose verwenden, Kabel zu (E) abklemmen
bzw.
(D) echte Durchgangsdose für (D) kaufen, die dort missbräuchlich verbaute Enddose wieder in Raum (E) einsetzen.

Das klingt sauber, bringt aber einiges an Dämpfung mit sich. Ich hatte bisher mit allen Antennen außer der Axing große Pegelprobleme. Derzeit habe ich ja nur 3dB Dämpfung (TV parallel zu DVB-t-Receiver), der EAD 02 hat 12,5dB.

Könnte ich auch einen 3fach Verteiler an (A) einsetzen, z.B. Axing BVE 3-01 mit nur 6,2dB, und von dort direkt zu TV und DVB-t-Receiver sowie über zwei filterlose Dosen ESD 08 an (B) und (D) direkt an den Zweitfernseher gehen?
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 28. Jun 2011, 13:20

kiss_me schrieb:
(D) vorhandene Enddose verwenden, Kabel zu (E) abklemmen
bzw.
(D) echte Durchgangsdose für (D) kaufen, die dort missbräuchlich verbaute Enddose wieder in Raum (E) einsetzen.

Ich kann nicht wissen, welche Fabrikate das sind. Aber bei einer Enddose (heutzutage sehr selten, außer als kombinierte Sat- bzw. Multimediadose kenne ich keine), die diesen Namen zurecht trägt, handelt es sich um eine Durchgangsdose mit internem Abschlusswiderstand. Die hat bauseitig nur einen Anschluss (Eingang), man kann folglich gar kein weiterführendes Kabel anschließen.

Der Stammausgang des Abzweigers muss immer mit einem Abschlusswiderstand (i.d.R. in einer Durchgangsdose am Strangende) abgeschlossen werden. Daher wäre die Variante mit der noch größerern Betriebssicherheit, auch Dose D über einen Abzweigausgang zu versorgen (dann mit Stichdose an D) und den Stammausgang diretkt an A dicht zu machen. Nur ginge dann die Option flöten , auch die Dose E noch in Betrieb zu halten.

Könnte ich auch einen 3fach Verteiler an (A) einsetzen, z.B. Axing BVE 3-01 mit nur 6,2dB, [...]

Dann würdest Du aber den Teufel mit dem Beelzebub austreiben . Klar wären die Verteilverluste mit einem Verteiler kleiner. Dessen Ausgänge sind aber im UHF-Bereich nur > 23 db entkoppelt, während es beim EAD 02 immerhin > 32 db sind. Vergleiche dazu auch die FAQ Kabel-TV: Keine Stichdosen nach Verteilern , Direktanschluss schon mal gar nicht.

Die Antenne von Axing verstärkt um 27..28 db, da sind die 13 db des Abzweigers doch zu verschmerzen.
kiss_me
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Jul 2011, 20:17
Danke nochmal, funktioniert perfekt.

Durchgangsdose an D, ausgangsseitig 75R-terminiert.
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