Empfangsprobleme - Verstärker nötig?

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The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Mai 2013, 20:19
Hallo Leute,
ich brauche eure hilfe mit DVB-C

Ich bin gerade in meine neue Mietwohnung ein gezogen und habe ein Problem mit dem TV empfang.
Das Bild im Anhang zeigt den Aufbau der TV Anlage. Der Rote Teil ist das was ich geändert habe.

Wenn ich nun im Wohnzimmer TV gucke, geht bei mir der Digitale Empfang von Kabel 1, Pro 7 und ARD HD nicht.
Wenn ich dann aber beim TV im Schlafzimmer nun das DVB-C Kabel rausziehe, habe ich im Wohnzimmer Empfang.

Muss ich vor dem Y Stecker den ich im Wohnzimmer eingesetzt habe ein verstärker zwischen schalten? Oder wo liegt mein fehler?
Wenn ja, welchen verstärker brauche ich?

Ps, ich habe keine Antennendosen. Es geht jeweils direkt das kabel in den TV.

Verkabelung
rura
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2013, 21:03
Und im Keller ist kein Hausanschlussverstärker? Man müsste natürlich wissen, wie die Anlage eigentlich aufgebaut ist. Wer ist denn euer Kabelanbieter, welche Signalstärke/Qualität kommt am Kabel vor dem Y-Stecker auf dem Dachboden an? Dazu einmal am TV Gerät/Receiver nachsehen, dann hat man einen ungefähren Anhaltspunkt.
Ich würde dir aber schon anstatt einem Y-Stecker eine Antennendose empfehlen, da man zu mindestens einen Abschluss (Stich/Durchgangsdose/Abschlusswiederstand) haben sollte.
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 15. Mai 2013, 23:22
Das dieser extreme Murks nicht funktioniert ist logisch

Lies dir mal hier die FAQ-Kabel-TV durch!
Wenn du keine Dosen willst, dann musst du mit Abzweigern arbeiten und wenn du nicht weist, was für eine Dose ursprünglich installiert war, hat man auch keinerlei Anhaltspunkt, ob und wenn ja was für einen Verstärker du brauchst.
The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 19. Mai 2013, 17:14
Hallo Leute,
bin nun etwas weiter gekommen... Also der anbieter scheint Kabel Deutschland zu sein.

Ob im Keller ein Verstärker ist, weiß ich nicht. Ist halt in einem Raum des vermieters wo ich keinen zugang zu habe.
Ich habe nun den Y-Stecker auf dem Dachboden entfernt und das Kabel direkt verbunden. Somit ist jetzt nur noch ein Y-Stecker vorhanden, an dem der TV im schlafzimmer und wohnzimmer direkt angeschlossen ist.

Brauch ich denn extra eine Dose zum anschliesen der TVs? Das wäre doch ein weiterer widerstand der das signal verschlechtern würde, oder?

Hier mal ein paar Signalstärken die im Wohnzimmer am TV ankommen
Bild1Bild2Bild3Bild4


@KuNiRider,
Es waren keine Antennendosen vorhanden als ich in die Wohnung eingezogen bin. Die Kabelenden guckten so aus der Wand raus.


[Beitrag von The-Aod am 19. Mai 2013, 17:16 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 20. Mai 2013, 08:02
Das ist keine Antennenanlage, sondern unzulässiger und lebensgefährlicher Pfusch!
Das istSache des Hausbesitzers das zu richten. Wenn du es selber versuchen willst, dann montiert auf dem Dachboden einen 20dB Verstärker mt Entzerrer und dahinter einen 1fach-Abzweiger 12dB (möglichst mit dem Hauspotential verbunden) statt des entfernten Y-Stücks, dessen Stamm geht zu dir und an Stelle deines Y nimmst du einen 2-Fach Abzweiger 8dB mit einem F-Abschlusswiderstand an seinem Stamm Ausgang.
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 20. Mai 2013, 08:50
Um noch Zahlen ins Spiel zu bringen: häufig sind Antennendosen älterer / ungeeigneter Bauart daran schuld, wenn auch den unteren Kanälen nicht genug Pegel ankommt. Deine Screenshots zeigen hundserbärmlichen Pegel (9% auf 114 MHz, das ist der unterste Kanal bzw. 18% auf 122 MHz, ein Kanal obendrüber). Ein Wunder, daß der Fernseher das fehlerfrei decodieren kann, vor allem das empfindliche 256QAM-Signal, das Kabel Deutschland da auf 114 MHz anbietet. Nur: Du hast keinerlei Antennendosen! Das Problem ist also ein grundlegendes, man sieht es auch daran, daß sich bei den höheren Kanälen nichts daran ändert (7% bei 330 MHz, dort sogar mit nun wirklich inakzeptabler Empfangsqualität) und der Pegel bei noch höheren Kanälen (458 MHz) komplett wegbricht.

Vermutung: generell ab Keller zu niedriger Pegel und möglicherweise auch ein alter verstärker, der bei 450 MHz "dicht" macht und für volles Programm gegen einen neuen getauscht werden muß, der bis 862 MHz spielt. 10 Meter Kabel sind eigentlich ein Witz (gerade mal 2 dB Dämpfung der obersten Kanäle, keine merkliche Dämpfung der unteren Kanäle), wenn da nicht Gewalt im Spiel war (Kabel versehentlich mit Nagel durch befestigt, Kabel brutal geknickt oder beim Einbau heftig dran gezerrt) ist das eine faktisch vernachlässigbare Hürde für das Signal.

Eine Antennendose, im jetzigen Zustand montiert, kann tatsächlich das Signal endgültig ruinieren. Hier stimmt vom Keller an gar nichts.

Bitte beim Vermieter melden und den nicht bestimmungsgemäßen Zustand der Hausverkabelung ansprechen.

Nach Möglichkeit bitte mal im Keller gemeinsam nachschauen, was da installiert ist. Wir sehen hier gerne Fotos. Also: was folgt nach dem grauen Hausübergabepunkt von Kabel Deutschland? Ist da ein Verstärker? Gehen da nur ein Koaxkabel rein und eins raus und dazu das Stromkabel, oder sieht man da noch ein grün/gelbes oder auch graues einzelnes Kabel, das auf die Potentialausgleichschiene der Hauselektrik geht?

Wieviele Mieter hat das Haus und wie ist deren Empfang? Gibt es im Keller eine Verteilung? Davon bitte gern auch ein Foto.

Weiß der Vermieter, wieviele Dosen in den einzelnen Wohnungen hintereinandergeschaltet sind?

Und steht im Übernahmeprotokoll der Wohnung, daß da lose Kabel aus den Wänden hingen, ohne Dose dran?

Du kannst, wie von KuNiRider vorgeschlagen, als Notfallösung versuchen, mit einem Verstärker etwas zu retten. Eigentlich ist das aber rausgeworfenes Geld, wenn ab Keller alles vermurkst ist. Und für die höheren Kanäle hilft es vermutlich gar nichts, die sind ja jetzt schon pegelmäßig im Rauschen verschwunden.
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 20. Mai 2013, 09:02
Ich denke mal, dass auf der Bühne, vor der Verteilung, noch gerade so viel Pegel ist, dass man verstärken kann - sonst ginge mit Y-Stücken und langen Kabeln garnix mehr. Der Verstärker braucht auf jeden Fall einen Entzerrer, am besten Interstage, aber wenn unten schon ein Uraltteil bei 360...450Mhz dicht macht, sind die oberen Kanäle unrettbar weg.
Aber nochmal -> alles Vermietersache!
The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 20. Mai 2013, 12:21
Erstmal danke für die ausführlichen antworten.
Ich werd am Wochenende nochmal schauen in wie weit ich den Hausanschluss von Kabeldeutschland sehe.

Werde dann auch Fotos machen.
The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 24. Mai 2013, 20:09
So, ich habe es mir mal etwas genauer angeguckt... Das Kabel das auf dem Dachboden an kommt, verschwindet in einer Wohnung eines Nachbarn im 1. OG. Wo es vom Nachbarn aus hingeht kann ich nicht erkennen.

Allerdings habe ich mich im Keller mal etwas genauer umgesehen und das hier gefunden.
Telekom

Wie es aussieht scheint es über ein Telekom kabel zu gehen?
Was dieser Kasten genau macht, ist für mich nicht ersichtlich.


[Beitrag von The-Aod am 24. Mai 2013, 20:10 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#10 erstellt: 24. Mai 2013, 22:40
Also... der graue Kasten ist ein sogenannter Hausübergabepunkt (HÜP). Bis mindestens dorthin gehört die Verkabelung dem Netzbetreiber (bei Dir Kabel Deutschland), was dahinter wem gehört unterscheidet sich je nach Vetrag. Manchmal gehört das Hausnetz auch Kabel Deutschland, manchmal ist die Verkabelung ab HÜP Sache der Hauseigentümer.

Daß da Telekom draufsteht hat damit zu tun, daß die Bundespost und später die Telekom das Breitbandkabelnetz aufgebaut und betrieben hat. Dann wurde dieser Geschäftsteil abgespalten und verkauft und kam so je nach Region in die Hände von Kabel BW (Baden-Württemberg), der jetzgen Unitymedia (Hessen, NRW) oder auch Kabel Deutschland. Das Irre daran: übers Kabelnetz kann man Telefon und Internet anbieten via Kabelmodem, und so kommt es, daß in zunehmend vielen Regionen die Telekom als klassischer Telefon- und Internetanbieter Konkurrenz erhält auf einem Leitungsnetz, das sie einst selbst verbuddelt hat.

Was steht denn auf dem HÜP? Der graue Kasten hab paar Aufschriften in den Kunststoff geprägt. Mir sieht Dein HÜP wie einer von Telebau aus Waldeck aus, ein älteres Modell (ggf. mit vierstelliger Postleitzahl aufgeprägt?), der könnte u.U. nur bis 450 MHz spezifiziert sein, was er obendrüber bis 862 MHz macht oder nicht macht, entzieht sich meiner Kenntnis. Man müßte es messen...

Wenn jemand Internet über den Kabelanschluß bekommen will, fliegt dieser HÜP vermutlich sofort raus und wird von Kabel Deutschland durch einen neuen ersetzt.

Das dicke schwarze Kabel, das da aus dem Schlauch in der Wand kommt, ist das Antennenkabel, das ins Haus führt. Das geht in den HÜP. Drinnen sind paar Schalter und Meßbuchsen und dann kommt das Signal aus dem HÜP wieder raus und geht normalerweise Richtung Hausanschlußverstärker.

Wenn Dein HÜP ein alter Telebau ist, sieht er innen vermutlich so aus:
http://4.static-hood.de/img1/full/1571/15712845.jpg

Was steht auf dem Fähnchen des dünnen schwarzen Kabels und wo geht es rechts außerhalb des Fotos hin?

Und wo geht das dünne graue Kabel hin? Das ist doch nicht das Kabel, das Du im weiteren Verlauf mit "TV Kabel?" beschriftet hast, oder?

Und wo kommt dieses graue "TV Kabel?" her? Auf dem Foto sieht es aus, als käme es aus dem schwarzen Schlauch in der Wand - kann eigentlich nicht sein. Oder macht es dort einen scharfen Knick und ist tatsächlich das auf dem Foto dünner aussehende graue Kabel, das aus dem HÜP kommt?

Was kommt rechts außerhalb des Fotos? Noch Technik? Ein Verstärker? Oder ist das das Kabel, das auf den Dachboden geht?

Ach so: bitte schraube nichts am Kabel herum, die Installation kann, da offenbar nicht normgerecht geerdet, im schlimmsten Fall Netzspannung auf den Netallsteckern führen, oder eine hohe Spannung haben zwischen zwei verbundenen Kabeln, sobald man beide voneinander trennt.


[Beitrag von Radiowaves am 24. Mai 2013, 22:44 bearbeitet]
The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 25. Mai 2013, 12:42
Erstmal Danke für deine Ausführliche antwort, so lernt man doch gleich erstmal einiges dazu

Hier nochmal ein genaues Bild der Beschriftung des HÜP
HÜP

Die Verkabelung scheint wie folgt zu sein:
Kabel

Das große Schwarze Kabel ist also das Antennenkabel.
Das etwas kleinere schwarze mit dem Fähnchen (GND) ist die Erdung mit der Wasser verrohrung.

Das Graue Kabel ist ein einziges. Dieses scheint von dem HÜP zum Nachbarn im 1.OG zu gehen, und von dort aus zum Dachboden um dann bei mir wieder an zu kommen. Ich hatte noch keinen einblick in die Wohnung des Nachbarn im 1.OG. Ich gehe aber davon aus das dort kein Verstärker vorhanden ist. Ich werde mal nachfragen ob ich mal gucken darf wie bei ihm das Signal ist.

Im keller ist jedenfalls kein verstärker oder sonstiges an dem Grauen Kabel.
Radiowaves
Inventar
#12 erstellt: 25. Mai 2013, 16:22
Danke für die Fotos!

Geile Show... immer wieder lernt man neue Desaster kennen. Es scheint in vielen Objekten so zu sein. Das Kabelnetz im Haus meiner Eltern kennt, da in tiefer DDR gebaut, nichtmal einen HÜP. Das kommt vom Nachbar rein, dann kommt ein Abzweiger und der Stich geht in die Wohnung - fertig. Nix Potentialausgleich, nix Potentialtrennung.

Also: der HÜP ist von der Nummer her identisch mit dem alten Telebau-HÜP. Ich vermute hier auch die erste Ursache für die fehlende Signalstärke auf den höheren Kanälen. Das Ding stammt vermutlich aus den späten 80ern oder frühen 90ern, HÜPs, die bis 862 MHz gehen, baute man meines Wissens nach erst später ein. Ich weiß mangels eigener Erfahrung aber nicht, ob der HÜP wirklich ab 450 MHz dicht macht. Deine Screenshots scheinen sowas zu zeigen.

Zweitens ist die gesamte Installation mehrfach normwidrig und potentiell gefährlich. Das Anklemmen des Potentialausgleichs an eine Wasserleitung ist seit 1990 nicht mehr gestattet, es kommen zunehmend Kunststoffwasserrohre im Leitungsnetz (auch unterirdisch im Versorgungsnetz) zum Einsatz, bei denen die Erderwirkung nicht sichergestellt ist. Falls irgendwo anders im Haus das metallene Rohr, was wir auf dem Foto sehen, bis dorthin lückenlos als metallenes Rohr ausgeführt, auf einen Schutzpotentialausgleich geklemmt ist, ist immerhin noch ein Shcutz vorhanden, solange das Rohr nicht ausgebaut wird. Sollte man sich hier abe rnoch darauf verlassen, daß das Wasserrohr draußen in der Straße den Erder spielt und eventuell auch die Hauselektrik (Schuko-Klemmen, TN-C-Anschluß des E-Werks) da draufklemmt, dann ist das oberschräg und gehört fachgerecht auf aktuellen Stand gebracht.

Für Punkt 1 siehts eigentlich nun so aus: Techniker kommen lassen, nachmessen lassen direkt im HÜP. Wieviel Pegel kommt rein von Netzebene 3, wieviel Pegel kommt raus aus dem HÜP, sind die hohen Kanäle im Pegel gleichauf den niedrigen? Wenn die Pegel alle so um 70 dBµV liegen, kann man gewiß noch irgendwie für 2 Wohnungen nutzbares Signal gewinnen, je nachdem, wieviele Dosen da jeweils versorgt werden sollen. Wenns weniger ist, ist ein Verstärker fällig und wenn die Kanäle auf den höheren Frequenzen nicht so gut oder gar nicht spielen, muß der HÜP ersetzt werden.

Der HÜP gehört Kabel Deutschland. Soweit mir bekannt, dürfen da nur KDG-zugelassene Techniker rein und ran. Und so, wie der Rest aussieht, risikierst Du sogar eine Stillegung der Anlage wegen nicht ordnungsgemäßem Potentialausgleich, wenn der Techniker das sieht und seinen Job ernstnimmt.

Arbeiten am HÜP sollten für Dich kostenfrei sein (man möge mich korrigieren, wenn dem nich so ist), Fehlersuche, die zum Ergebnis hat, daß bis zum HÜP-Ausgang alles in Ordnung ist, könnten aber auf Dich gehen, weil Kabel Deutschland fürs Hausnetz vermutlich nicht zuständig ist.

Hat der Nachbar Empfang, vor allem auf den oberen Kanälen?

Suche mal bitte im Keller die Rohrleitungen (Frischwasser, gas, Heizungsvor- und Rücklauf) nach Schellen ab, an denen ein meist grün/gelber Leiter angeschlossen ist. Wo gehen diese Leiter hin? Gibt es da eine Art "Sammelschiene"? Sowas könnte z.B. so aussehen, hier mit grauen Leitern.

Findest Du sowas?

Geht von dort auch ein dicker Leiter weg auf eine Art Metallfahne, die aus dem Fußboden schaut? Oder nach draußen, ins Erdreich? Das könnte auf einen Erder hindeuten, der seinen Namen vielleicht verdient.

Die saubere Lösung wäre:

- Techniker kommt und mißt, ob der HÜP auf allen Kanälen sauber spielt. Pegel werden protokolliert.

- Wenn der HÜP schon nicht richtig spielt, wird er auf Kosten von KDG ersetzt.


Ab hier kostet es Dich (oder den Hauseigentümer):

- Von der Haupterdungsschiene (diese im Foto zu sehende Schiene) wird ein Leiter 4 oder 6 qmm Cu zum HÜP gelegt und dort statt des derzeitigen Erdkabels angeklemmt.

- Das aus dem HÜP kommende graue Kabel wird auf einen Erdungswinkel geführt: kurzes Koaxkabel (aber lang genug, daß es keine engen Bögen oder gar Knicke bekommt) mit sauber montiertem Kompressions- oder Selfinstall-Stecker an eine der Buchsen des Erdungswinkels schrauben. Der Erdungswinkel selbst wird ebenfalls mit 4 oder 6 qmm Cu an den Schutzpotentialausgleich geklemmt.

- Die Buchse, die der mit dem Kabel vom HÜP gegenübersteht, bekommt nun ebenfalls ein kurzes Kabel mit sauber montierten Steckern, von dort gehts zum Verstärker. Das Kabel muß so lang sein, daß man zu Servicezwecken an den Verstärker und seine Anschlüsse ordentlich rankommt.

- Der Verstärker hat am Metallgehäuse ebenfalls eine Erdungsklemme, auch da wird ein 4 oder 6 qmm Cu-Leiter zum Potentialausgleich angeschlossen.

- Aus dem Verstärker geht es mit einem weiteren Koaxkabel zurück auf ein zweites Buchsenpaar des Erdungswinkels. Die gegenüberliegende Buchse wird nun mit einem weiteren Koaxkabel an z.B. den 2-fach-Verteiler angeschlossen, der die Signale auf 2 Steigleitungen (je eine pro Wohnung) aufteilt.

- Aus dem Verteiler gehts aber nicht direkt in die Wohnungen, sondern wieder auf den Erdungswinkel. So wird sichergestellt, daß alle Kabelschirme auch beim Ausbau von Komponenten immer an den Schutzpotentialausgleich angeschlossen sind.

Unabhängig von der (anderen) geforderten Funktionalität der Installation in folgendem Foto sieht sowas, wenns leidlich sauber verlegt wurde, in etwa so aus:

Verkabelung - Übersicht

Aus dem HÜP (der mit dem gelben Aufkleber) geht es auf einen Erdungswinkel oder Masseblock, erst von dort in den Verstärker (unten rechts), von dort zurück auf den Masseblock und von da zum Verteiler. Hier fehlt genaugenommen eine weitere Einbindung in den Masseblock hinter dem Verteiler, damit, wenn dieser gewechselt wird, nicht Kabel aus den Wohnungen ohne Potentialausgleich herumbaumeln und ggf. durch technische Defekte in der Wohnung Netzspannung auf dem Stecker haben.

Die grün/gelben binden alle Komponenten ein, werden gesammelt und gehen auf die Haupterdungsschiene des Gebäudes. Wie dieser Teil installationsseitig aussehen sollte, zeigt dieses Bild:

http://www.elektro-m...tentialausgleich.gif

Alle metallenen Hausinstallationen (Wasserrohre, Gasrohre, Heizungsrohre, metallene Treppengeländer, Aufzugs-Führungsschienen, ...) werden an den Schutzpotentialausgleich angeschlossen. Von dort gehts auf den Fundamenterder (2) oder wenn der nicht vorhanden ist auf einen Tiefenerder, der z.B. vor dem Haus tief in den Boden getrieben werden kann. Telekommunikationsleitungen (Telefonanschluß) bindet man ebenfalls ein, ggf. mit Überspannungsschutz (4). Die Verbindung namens "zu PEN" auf den Elektro-Hausanschlußkasten (HAK) besteht nur bei TN-C-S-Systemen, nicht aber bei TT-Systemen. Dazu kann das E-Werk die korrekten Angaben machen.

Falls Du mit der einen Steigleitung auf den Dachboden vorlieb nehmen mußt, gehört da eigentlich parallel ein 4 qmm Cu-Leiter grün/gelb mit hochgezogen und der auf dem Dachboden nötige Verteiler nebst dem dort ebenfalls nötig werdenden Erdungswinkel angeschlossen.

Die Dosen an beiden Strängen müssen dann Durchgangsdosen sein, die letzte in jeder Reihe bekommt am Ausgang einen Abschlußwiderstand.

Bitte mal den Kleiske lesen, vor allem S. 1 - 4 oben.

Und falls der Standort Osnabrück sein sollte, wäre das hier wohl die Belegung. Da kannst Du sehen, was eventuell oberhalb des derzeit möglichen Empfangsbereiches liegt.


[Beitrag von Radiowaves am 25. Mai 2013, 16:50 bearbeitet]
The-Aod
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 27. Mai 2013, 16:08
Nochmal ein dickes danke Radiowaves,
ich bin echt beeindruckt über solche ausführlichen antworten.

Ja es könnte gut sein das ab 450 Mhz dicht gemacht wird, oder zumindest probleme auftretten. Da ich ZDF HD nicht empfangen kann, was ja eigentlich kostenlos sein müsste.


Ich werde die Tage nochmal versuchen meinen Nachbarn zu erwischen, und zu schauen wie bei ihm das Signal ist. Aber ich denke es wird darauf hinaus laufen das ich meinem vermieter bescheid gebe, das er sich mit KDG in verbindung setzen soll, sodass ein techniker die nötigen messungen und änderungen machen kann.
Radiowaves
Inventar
#14 erstellt: 27. Mai 2013, 17:20
Das normale digitale ZDF geht aber? Liegt laut Liste auf dem gleichen Kanal, genau wie 3sat, Kika, ... und NDR, RBB, NDR dürfte dann auch nicht digital gehen.

Ja, frag mal den Nachbarn, was das Fernsehen bei ihm macht.

Hier noch ein Foto aus dem "Ländle", wo alles mustergültig zu sein scheint:

http://up.picr.de/7081471mae.jpg

Das ist ein HÜP mit Verstärker und Hausverteilung bei Kabel BW. Diese Lochblech-Platten (Brandschutz!) gibt es auch passend für Montageschränke, damit kann mans dann richtig sauber bauen und vor allem seitens des Vermieters abschließen gegen Beschädigung / Manipulation, vor allem in großen anonymen Häusern.

Auf dem Foto des KBW-Anschlusses siehst Du links oben einen grauen Kasten, in den das Antennenkabel nach dem HÜP zuerst reingeht. Das ist ein galvanisches Trennglied, bei KBW einst Vorschrift. Das trennt Innenleiter und Schirm des Kabels gegen Gleichstrom und niederfrequenten (Netz)wechselstrom. Damit können keine Potentialausgleichströme mehr fließen zwischen Straßennetz und Hausnetz. Dafür kann (da hochohmig für Netzfrequenz) über diesem Trennglied Netzspannung anliegen, sollte aber nicht belastbar sein. Dennoch deshalb der Einbau in ein Isolationsgehäuse, später bekam das noch einen Hochspannungsblitz-Aufkleber.

In diesem Trennglied-Kasten ist das abgehende Kabel mit dem zu sehenden grün/gelben auf Haus-Potentialausgleich gelegt. Es folgt der Verstärker (hier von Axing) und das dort herauskommende Kabel geht oben auf einen in die Montageplatte integrierten "Erdwinkel" (hinter dem Meßprotokoll). Erst ab dort gehts in die Wohnung.

Sieht schon anders aus als bei Dir...
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