Potentialausgleich BK Anlage

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Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Feb 2014, 02:19
Hallo!

Es geht um folgendes Problem:

Bei der Kabel- Anlage in meinem Haus (Österreich) ist nur eine Zuleitung (Erdkabel), die direkt in einen 2-fach Verteiler geht und die Leitungen zu den Dosen vorhanden. Laut Techniker ist das Signal sehr gut, was einen Verstärker überflüssig macht. Das Problem ist aber sicherheitstechnisch: Es gibt keinen Potentialausgleich oder andere Schutzeinrichtungen. Bis lang ist noch nichts passiert, es war aber vor einigen Jahren schon einmal Strom auf der Leitung, vermutlich durch ein defektes Gerät.

Der Techniker des Kabelanbieters hat bereits die "Anlage" geprüft, bestätigte aber, dass alles in Ordnung ist. Weil im Internet aber auf allen Seiten zu dem Thema steht, dass ein Potentialausgleich unbedingt vorzunehmen ist, bin ich nun verunsichert.

Die Frage ist nun, was man durchführen müsste, um die Anlage abzusichern? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Danke im Voraus und freundliche Grüsse!
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2014, 15:08
Auf der sicheren Seite bist du schon, wenn du den i. d. R. vorhandenen Erdungsanschluss des Verteilers benützt und da eine 4mm²-grüngelbe Leitung anschließt, die direkt mit deinem Hauspotentialanschluß verbunden ist.
Richtiger wäre die Benützung eines 2-fach-Erdungswinkels (mit 4mm² ...) + 2 kurzer Patchkabel hinter dem Verteiler. Empfinde ich persönlich als nicht sicherer

Ich würde erst auf ein galvanisches Trennglied mit Überspannungsschutz gehen (mit dem Erdungsdraht extra verbunden!), dann auf den Verteiler , Patchkabel, Erdungswinkel (mit 4mm² ...) - weil du dann auch einen guten Schutz gegen Überspannungen von der Straße her hast. Kann dir bei einem Blitzeinschlag in der Strße deine Geräte retten.

Bitte beim montieren aufpassen, durch Gehäusespannungen und Potentialunterschiede Haus <-> Straße kann man da ordentlich eine gedonnert bekommen Gummihandschuhe bei der Montage und evtl. ein kleines Kunstoffgehäuse (Berührungsschutz) sind da keine schlechte Idee
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Feb 2014, 21:36
Danke für die ausführliche Beschreibung. Da bei uns die Erdungsschiene hinter einer Zwischenwand im Hauptverteiler ist, gehe ich da nur sehr ungern ran. Deswegen habe ich vorhin mit einem Elektriker telefoniert, er sagt aber das braucht man nicht und das macht er auch nicht.

Das heisst, ich müsste es selbst durchführen. Falls ich es doch so lasse, welche Probleme können auftreten? Schade dass sich man trotz Konsultation zweier Fachleute noch Sorgen machen muss.

KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 20. Feb 2014, 01:44
Bei einem defkten Gerät löst die Sicherung / FI nicht aus und alle Geräte stehen unter Netzspannung.
Bei einer Überspannung kann es sämtlicheGeräte an der Antenanlage zerstören und alle damit verbundene Geräte ( z. Bsp.AVR) bis zum Brand
Problem sind die Wachsweichen Vorschriften, die den PA erst bei 3 Dosen zwingend vorschreiben. In D schreiben ea die Netzbetreiber auch bei Kleinanlagen vor - wird aber trotzdem oft nicht gemacht
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 20. Feb 2014, 03:28
Ok, das ist eine ganz schöne Ansage. Und es kann nicht eventuell sein dass ausserhalb des Hauses ein Überspannungsschutz vorhanden ist?

Jetzt müsste ich halt noch einen Elektriker finden, der das auch durchführt und mich nicht fast auslacht. Ich habe noch einen anderen angerufen, der meinte, sowas hat er überhaupt noch nie gemacht und er will es auch nicht machen. Das ist ja fast als ob ich ihn bitte absichtlich etwas Falsches zu machen, unglaublich.

Selber machen will ich es zu 99% nicht, am Schluss heisst es dann ich habe gegen die Empfehlung des Technikers gehandelt und bekomme vom Kabelbetreiber einen auf den Deckel. Falls jemand eine Idee hat, bitte schreiben.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 23. Feb 2014, 21:08
Hat eventuell einer eine Idee was ich tun kann?

Danke schön
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2014, 23:03
Du musst einen Fachbetrieb beauftragen, dass er die Kabelanlage mit dem Potentialausgleich verbindet.

Sinnvoll wäre es auch, mit einer Antennenbaufirma Kontakt aufzunehmen und eventuell diese zu beauftragen. Es gibt Antennenbaufirmen, die von deinen Kabelnetzbetreiber zertifiziert sind. Du kannst also auch bei deinem Kabelnetzbetreiber anrufen, vielleicht können die dir eine Antennenbaufirma in deiner Nähe nennen.

Allerdings wird es problematisch, wenn das Haus gar keinen ordnungsgemäßen Potentialausgleich hat. In diesem Falle wird dieser nicht von der Antennenbaufirma gesetzt und du musst doch einen Elektriker beauftragen. Aber hier hat vielleicht wiederum die Antennenbaufirma eine Empfehlung.


Gruß

Uwe
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 24. Feb 2014, 23:52
Eine auf Antennenanlagen spezialisierte Firma habe ich bereits kontaktiert, die wussten auch nicht einmal wovon ich rede, deswegen meine Ratlosigkeit.

Ob das Haus einen Potentialausgleich hat kann ich nicht 100 prozentig sagen, es ist aber ein Banderder vorhanden, sagt das was aus?
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 25. Feb 2014, 00:38

Ziegelhans (Beitrag #8) schrieb:
Eine auf Antennenanlagen spezialisierte Firma habe ich bereits kontaktiert, die wussten auch nicht einmal wovon ich rede, deswegen meine Ratlosigkeit.

Die Firmen, die vom Kabelnetzbetreiber zertifiziert sind, haben die Vorgabe, nur dann Änderungen an einer Kabelanlage vorzunehmen, wenn ein korrekter Potentialausgleich vorhanden ist. Es mag zwar sein, dass sie nicht immer ganz konsequent daran halten, aber sie wissen, was ein Potentialausgleich ist, und müssen auch wissen, wie er korrekt auszusehen hat.


Ziegelhans (Beitrag #8) schrieb:
Ob das Haus einen Potentialausgleich hat kann ich nicht 100 prozentig sagen, es ist aber ein Banderder vorhanden, sagt das was aus?

Das kann ich dir allerdings auch nicht sagen, denn ich bin in diesem Bereich kein Fachmann. Ich habe allerdings in einem Forum gelesen, dass nicht jeder Haupotentialausgleich den notwendigen Anforderungen für Antennenanlage entspricht. Hier könnte es ein Problem geben. Andererseits muss nicht immer alles stimmen, was in Foren geschrieben steht.

Wenn ich mich aber recht erinnere, war der Beitrag von einem User mit dem Nick dipol. Und in diesem Forum hier gibt es auch einen User mit dem selben Nick. Ich habe gerade in seinem Profil nachgeschaut und er ist Fernsehtechnikermeister. Vielleicht ist es der selbe User. Kontaktiere ihn doch per PM: klick mich


Gruß

Uwe
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 25. Feb 2014, 03:05
Ok, ich werde mich mal beim Kabelbetreiber erkundigen. Ich verstehe nur nicht ganz, was du mit Antennenbaufirma meinst.

Der Kabelbetreiber schickt immer denselben Techniker wenn etwas zu machen ist. Der Techniker ist nicht von einem Subunternehmen, sondern direkt vom Kabelbetreiber. Dieser war wie anfangs erwähnt auch da und hat die Anlage für voll funktionstüchtig erklärt, ich habe auch wegen dem Potentialausgleich gefragt, er meinte, das wird bei solchen kleinen Anlagen nicht gemacht und ist auch nicht notwendig.

Da ich ihm das nicht ganz geglaubt habe, hab ich selbstständig noch 2 Elektriker und nun einen Fachmann für Antennenanlagen angerufen, bei allen dieselbe Antwort: wird nicht gemacht.

Und das ist eben das was mich verwundert, wenn der eigene Techniker vom Anbieter sagt, dass es nicht gemacht wird, wieso sollte dann der Anbieter mir eine Drittfirma vermitteln, die genau das Gegenteil macht?

Entschuldigung für meine vielen Fragen, aber die verschiedenen Meinungen verwirren mich etwas.
Uwe_Mettmann
Inventar
#11 erstellt: 25. Feb 2014, 10:05
Ich habe noch ein bisschen recherchiert und dieses gefunden: Klick mich. Tatsächlich kann es sein, dass der Potentialausgleich bei nur einer Wohneinheit keine Pflicht ist (Seite 2 rechts unten und Seite 3 links oben). Der Ableitstrom, den die angeschlossenen Geräte in das Kabelnetz einspeisen darf in diesem Fall nicht über 3,5 mA betragen. Da man von 0,5 mA pro Gerät ausgeht, sind das maximal 7 Geräte. Bedenke aber dabei, dass dabei jedes Gerät gezählt wird das irgendwie mit dem Antennenanlage in Verbindung steht. Ist also an einer Antennendose ein Radio, ein TV, ein Festplattenreceiver, an dem Fernseher dann noch ein AV-Receiver und an dem Receiver wiederum ein CD-Player angeschossen, sind es schon 5 Geräte.

Ob ohne Potentialausgleich die Geräte dann im Fallen einer Überspannung aus dem Kabelnetz (Blitzeinschlag in der Nähe) noch geschützt sind, ist eine andere Frage.

Ruf doch einfach bei der Firma an, die das oben verlinkte Infoblatt erstellt hat und frage nach, wobei du dich am besten auf das Infoblatt beziehst. Wenn du Glück hast, bekommst du eine brauchbare Info. Teile uns diese dann bitte auch hier mit.


Gruß

Uwe
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 25. Feb 2014, 16:43
Ok, ich hab denen eine Mail geschickt, nach DE telefonieren kann ich leider nicht.

Das versteh ich jetzt wieder nicht ganz (wer hätte das gedacht ). Wenn meine Leitung eine Linieneinspeisung oder wie das heisst ist, kommt mein Anschluss doch direkt vom Verteilerkasten. Und der ist doch schon von der Vorschrift her geerdet, also sollte mein Ableitstrom keine Probleme machen? Selbst wenn ich da jetzt mehr als 3,5 mA reinschicke, was kann passieren?

Bitte auch nicht vergessen dass wir hier von Österreich sprechen, vielleicht sind die Vorschriften oder Bauarten hier komplett anders.

Das von dir verlinkte Blatt spricht von "einer Blitzschutzerdung die ohnehin nicht durchgeführt werden muss" (ich denke die ist im Verteilerkasten?), auf Seite 3 steht nochmal dass der PA nicht entbehrlich geworden ist.

Auf jeden Fall warte ich erst mal auf die Antwort von der Firma. Danke für die Unterstützung soweit, weiss ich wirklich zu schätzen.
Uwe_Mettmann
Inventar
#13 erstellt: 25. Feb 2014, 23:19

Ziegelhans (Beitrag #12) schrieb:
Das versteh ich jetzt wieder nicht ganz (wer hätte das gedacht ). Wenn meine Leitung eine Linieneinspeisung oder wie das heisst ist, kommt mein Anschluss doch direkt vom Verteilerkasten. Und der ist doch schon von der Vorschrift her geerdet, also sollte mein Ableitstrom keine Probleme machen? Selbst wenn ich da jetzt mehr als 3,5 mA reinschicke, was kann passieren?

Es geht darum, wenn die Erdverbindung über die Antennenleitung aus irgendeinem Grund unterbrochen ist. Wenn an den Antennendosen direkt und indirekt nur schutzisolierte Geräte angeschlossen sind, so besteht keine Erdverbindung mehr und damit liegt eine Spannung auf den Gehäusen und den Antennenleitungen. Wenn nun jemand die Geräte oder die Antennenleitungen anfasst, kann ein gefährlicher Strom durch den Körper fließen. Daher diese Begrenzung auf 3,5 mA.

So ein Fall kann z.B. entstehen, wenn jemand hinter dem HÜP eine Komponente ausbauen möchte und daher eine Antennenleitung abschraubt. Derjenige, der das macht, bekommt dann z.B. einen gewischt.


Ziegelhans (Beitrag #12) schrieb:
Bitte auch nicht vergessen dass wir hier von Österreich sprechen, vielleicht sind die Vorschriften oder Bauarten hier komplett anders.

Die Anforderungen stehen in der EN 60728-11. Das ist eine europäische Norm, so dass man annehmen kann, dass sich die Anforderungen in Österreich auch auf diese Norm beziehen.


Ziegelhans (Beitrag #12) schrieb:
Das von dir verlinkte Blatt spricht von "einer Blitzschutzerdung die ohnehin nicht durchgeführt werden muss" (ich denke die ist im Verteilerkasten?), auf Seite 3 steht nochmal dass der PA nicht entbehrlich geworden ist.

Ja das ist ein bisschen wirr. Ohne die Norm zu lesen kann ich das auch nicht entwirren und leider steht sie mir nicht zur Verfügung. Vielleicht bringt die Antwort der Firma ja etwas Licht in die Sache. Ansonsten kannst du auch noch dipol fragen. Hast du das schon gemacht?


Gruß

Uwe
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 27. Feb 2014, 16:49
Eine Antwort von der Firma steht leider noch aus, vielleicht mögen sie kein Email.

Ich habe aber eine andere Firma (aus Österreich) angeschrieben, die meinten, es sollte (lt. Norm) das eingehende Koaxialkabel auf kürzestem Weg mit dem Potentialausgleich verbunden werden, mittels 4 mm2 gelb/ grün. Es sollten auch alle anderen Leitungen, die ins Haus kommen, einbezogen werden.

Das ist bei mir auch nicht der Fall. Das wird ja immer besser.

Anscheinend sehen das mit "sollte" die hier ansässigen Elektriker genauso, da es wie gesagt keinen interessiert. Ich frage mich nur, falls wirklich mal Geräte kaputtgehen und die Versicherung überprüft das Ganze, wie reden sich die Elektriker dann raus...

Ich halte nach wie vor an der Sache fest und werde eine Firma suchen, die mir das macht. Zumindest fürs erste die BK- Anlage, an die Heizung schliesse ich für gewöhnlich kein Modem an.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 03. Mrz 2014, 18:14
Hallo!

Ich werde nun nochmal einen Versuch wagen. Eine Firma, die auch Antennenbau macht, gibt es noch.

Damit das nicht wieder so ein Disaster wie bei den letzten Firmen wird, werde ich gleich darauf bestehen dass sie herkommen und das machen, nicht lange fragen ob es notwendig ist und so weiter. Sollte ich eventuell anders vorgehen oder passt das so? Wenn diese Firma jetzt nämlich auch wieder ablehnt, wars das, die nächste Firma ist 60 km entfernt. Dafür Kilometergeld zahlen wäre nicht so angenehm.

Danke schön
Dipol
Inventar
#16 erstellt: 07. Mrz 2014, 03:41
Reaktion auf eine PN:

Die Normenlage ist eindeutig, eine nationale deutsche oder österreichische, europäische oder internationale Norm, die bei BK-Anschlüssen PA-Befreiungen erteilt, gibt es nach meiner Kenntnis nicht.

Nach internationaler IEC 60728-11, europäischer EN 50083-1 und deutscher DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) ist jeder HÜP und jede BK-Komponente in einen geerdeten Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Lediglich nach der Normenreihe DIN VDE 0100 gibt es eine Unterscheidung nach der Netzform ob die in Haupterdungsschiene (HES) umgetaufte Potenzialausgleichsschiene (PAS) geerdet sein muss oder nicht.

Aktuelle ÖVE/ÖNORMen habe ich nicht, jedenfalls aus E 8001-1 Ausgabe: 2000-03-01 lässt sich nicht ableiten, dass in Österreich ein BK-Anschluss in irgendeiner Form von Erdung befreit wäre.

Die Befreiungen der auch in Österreich harmonisierten IEC 60728-11 gilt ausschließlich für nicht erdungspflichtige Fassadenantennen bei

  • Anschluss nur einer Wohneinheit
  • Ableitstromsumme der Endgeräte ≤ 3,5 mA(eff)

und ist -unabhängig von der Zahl der angeschlossenen Wohnungen oder Steckdosen- nicht auf BK-Anschlüsse übertragbar.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 07. Mrz 2014, 15:51
Ok, dann wäre interessant, wieso die von mir kontaktierten Firmen die Norm nicht kennen bzw. nicht wahr haben wollen.

Wenn die mich gefragt haben, wer mir das denn erzählt hat, wusste ich auch nicht so richtig, was ich antworten soll. Ich habe dann meistens gesagt "viel Recherche" oder "das ist doch Norm", aber als Antwort kam immer nein.

Der Sache mit dem Ableitstrom oder Überspannung im Kabelnetz haben die auch abgewunken.

Verzwickte Situation.
Dipol
Inventar
#18 erstellt: 07. Mrz 2014, 18:09

Ziegelhans (Beitrag #17) schrieb:
Ok, dann wäre interessant, wieso die von mir kontaktierten Firmen die Norm nicht kennen bzw. nicht wahr haben wollen.

Die Normen kann man nur kennen wenn man dafür oder wenigstens für Fachzeitschriften und Seminare Geld ausgibt und wer als Installationspartner für die dürftigen Vergütungen arbeiten muss, kommt mit durchgehend normkonformer Arbeitsweise auf keinen grünen Zweig.

So lange die Kabelnetzbetreiber für einen normkonformen PA bis zu 10 m Länge und unabhängig von den dafür erforderlichen Wandbohrungen den gleichen Betrag bezahlen darf man sich auch nicht wunden, wenn nicht oder entgegen Norm nur an das nächste Sanitär- oder Heizungsrohr geerdet wird. Ich kenne reichlich Negativbeispiele von untauglichen "Erdungen" an gusseiserne Abwasserrohre und KuNiRider könnte vermutlich stundenlang aus dem Nähkästchen plaudern.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 07. Mrz 2014, 19:39
Das klingt logisch, aber ich habe denen auch klargemacht, dass ich es selbst bezahle. Wäre doch ein gutes Geschäft für die Firma, aber sie wollen es trotzdem nicht machen. Ich denke, dass da eher ersteres zutrifft, sprich: entweder keine Ahnung oder sie trauen es sich nicht zu. Das heisst, die Suche nach einer Firma geht weiter.

Bei mir wurde überhaupt nichts in den PA eingezogen, weder die Wasserrohre noch Heizung etc. Das müsste in Folge ja auch noch gemacht werden.
Dipol
Inventar
#20 erstellt: 07. Mrz 2014, 21:08

Ziegelhans (Beitrag #19) schrieb:
Bei mir wurde überhaupt nichts in den PA eingezogen, weder die Wasserrohre noch Heizung etc. Das müsste in Folge ja auch noch gemacht werden.

Dann wird es aber höchste Zeit einen Blick in Kapitel 6 des DEHN Blitzplaners zu werfen.

Anbei eine Grafik von UnityMedia/Kabel BW für Gebäude mit Fundamenter. Dieser KNB propagiert unter Berufung auf die DIN VDE 0100-xxx aber entgegen IEC 60728-11, dass bei älteren Gebäuden der Schutzpotenzialausgleich nicht geerdet sein müsse. In der Fachliteratur ist es völlig unstrittig, dass bei BK-Anschluss ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich aller Hausnetze erforderlich ist.

So lange Kabel BW noch selbständig war, wurde im alten Partner-Handout auch normkonform zur IEC bzw. DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) ein geerdeter Schutzpotenzialausgleich gefordert. War kein geerdeter Schutz-PA vorhanden, musste der Installationspartner wieder abrücken.

Schutzpotenzialausgleich bei BK-Anschluss


[Beitrag von Dipol am 07. Mrz 2014, 22:37 bearbeitet]
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 08. Mrz 2014, 00:34
Es gibt, wie oben schon geschrieben, ein Erdungsband, mit einem abgehenden dicken Kabel, das hinter der E- Installation verschwindet. Damit ich sehen kann wo das hingeht, müsste ich so einiges demontieren und das Risiko möchte ich nicht eingehen.

Zusammenfassend möchte ich nochmal betonen, dass ich alles hier Geschriebene voll und ganz glaube und nun auch verstehe. Das Problem sind rein die Firmen. Ich stehe immer dort wie der grosse Paranoiker und die lachen sich hinter dem Tresen schief über mich. Und das nicht nur einmal, sondern bei jedem. Hier stehe ich wirklich komplett an.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 10. Mrz 2014, 19:02
Eine kurze Verständnisfrage nochmal, nur damit ich der Firma vorbereitet begegnen kann:

Der PA kann durch KEINE externe oder interne Massnahme (z.B. verbinden eines geerdeten Gerätes mit dem TV- Kabel), normwidrig oder nicht, auch nur zeitweise, umgangen werden, richtig? Und er ist auch bei einer schlichten BK- Installation wie meiner ausnahmslos erforderlich? Nicht dass die wieder sagen "Sie haben ja dies und das, da braucht man das nicht", oder "Sie haben ja nur einen kleinen Verteiler, da braucht man das nicht".

Ich werde denen nämlich sagen, dass sie das auf meine eigene Verantwortung machen sollen.

Ist mir nach den ausführlichen Erklärungen von euch etwas peinlich das zu fragen, aber diese Sprüche kommen zu 100% wieder.

Danke nochmal!
Dipol
Inventar
#23 erstellt: 10. Mrz 2014, 22:18

Ziegelhans (Beitrag #22) schrieb:
Ist mir nach den ausführlichen Erklärungen von euch etwas peinlich das zu fragen, aber diese Sprüche kommen zu 100% wieder.

Nur wenige Elektrofachkräfte sind echte Antennenprofis! Warum quälst du dich denn noch immer mit antennentechnisch und normativ unterbelichteten Elis herum, die vermutlich auch mit der Basisfrage nach dem analogen PAL-Pegelfenster von 60 bis 77 dB(µV) überfordert sind?

Es wird doch hoffentlich in deiner Region wenigstens einen echten Antennenprofi geben, der Eure Normversion der ÖVE/ÖNORM-EN-60728-11-2011-08-01 kennt und nicht mit allem überfordert ist, was über einfaches Strippenziehen hinaus geht.

Da harmonisierte EN-Normen vollständig zu übernehmen sind, kann in der ÖVE- Ausgabe nichts anderes drin stehen als in der Urnorm IEC 60728-11 oder der deutschen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06. Siehe PFD-Vorschau Seite 16 ff.. Die Ausführung dort entspricht todsicher der Grafik von UnityMedia in meinem Beitrag #19.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 10. Mrz 2014, 23:04
Leider nein. In der Hinsicht sieht es hier äusserst mager aus, im Umkreis von 100km gibt es rein gar nichts. Die Elektriker sind momentan meine einzige Option.

Nebenbei gesagt, Fernsehen und Internet funktionieren einwandfrei, viel machen muss er nicht. Das Kabel ziehen, einen Erdungsblock anschrauben, eventuell das Trennglied einsetzen, fertig. Da es keinen HÜP gibt, muss er ja nicht einmal viel Kabel verlegen.

Am Pegel wird sich ja hoffentlich durch das Trennglied nichts ändern, falls es denn überhaupt nötig ist.
Dipol
Inventar
#25 erstellt: 11. Mrz 2014, 01:27

Ziegelhans (Beitrag #24) schrieb:
Am Pegel wird sich ja hoffentlich durch das Trennglied nichts ändern, falls es denn überhaupt nötig ist.

Prophylaktische Hinweise zu Stecker- und Kabel-Qualitäten:

  • F-Aufdrehstecker passen zu modernen Hochschirmkabeln wie der Faust aufs Gretchen, die haben in interaktiven BK-Anlagen nix mehr zu suchen
  • Auch nur vom Kabelnetzbetreiber zertifizierte Class A+ Vollkupferkabel verwenden, keinesfalls Alu-Billigkabel mit bruch- und intermodulationsanfälligem Alu-Geflecht


[Beitrag von Dipol am 11. Mrz 2014, 01:28 bearbeitet]
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 13. Mrz 2014, 12:32
Ein kleines Update:

Der Elektriker war da. Beim Öffnen des Anschlusskastens ist mir sofort aufgefallen, dass es keine PA- Schiene, so wie ich sie nun kenne, gibt. Der Elektriker hat darin kein Problem gesehen und hat das PA- Kabel vom BK Anschluss direkt dort angeschlossen, wo die ganzen gelb- grünen Kabel zusammenlaufen (PE Schiene denke ich?). An diese Schiene ist auch der Banderder angeschlossen, den ich in den vorigen Beiträgen erwähnt hatte.


Vermutlich ist es nicht normgerecht, aber laut ihm ist ein Mindestmass an Schutz gegeben. Ich habe natürlich vor, das in Zukunft noch zu verbessern, mit einer echten PA- Schiene wo auch alle Rohrleitungen eingebunden sind.

Wie sieht es nun mit dem Trennglied aus, kann man das nach wie vor montieren? Der Elektriker hat das Kabel direkt an den 2- Verteiler angeschlossen, die Sache mit den Steckern und dem Erdungsblock werde ich selbst machen, da er die Sachen nicht dabei hatte.
Dipol
Inventar
#27 erstellt: 13. Mrz 2014, 14:01

Ziegelhans (Beitrag #26) schrieb:
Der Elektriker hat darin kein Problem gesehen und hat das PA- Kabel vom BK Anschluss direkt dort angeschlossen, wo die ganzen gelb- grünen Kabel zusammenlaufen (PE Schiene denke ich?). An diese Schiene ist auch der Banderder angeschlossen, den ich in den vorigen Beiträgen erwähnt hatte.

Zur Vermeidung von Brummstörungen sollte der PA möglichst nahe am Fundamenterder bzw. der Haupterdungsschiene und jedenfalls nicht an einem Punkt angeschlossen werden, an dem noch Ausgleichsströme vom Neutrallleiter auftreten können.

Ziegelhans (Beitrag #26) schrieb:
Vermutlich ist es nicht normgerecht, aber laut ihm ist ein Mindestmass an Schutz gegeben. Ich habe natürlich vor, das in Zukunft noch zu verbessern, mit einer echten PA- Schiene wo auch alle Rohrleitungen eingebunden sind.

Na wenigstens das. Wenn keine Brummstörungen auftreten ist das als Übergangslösung besser als Nichts.

Ziegelhans (Beitrag #26) schrieb:
Wie sieht es nun mit dem Trennglied aus, kann man das nach wie vor montieren? Der Elektriker hat das Kabel direkt an den 2- Verteiler angeschlossen, die Sache mit den Steckern und dem Erdungsblock werde ich selbst machen, da er die Sachen nicht dabei hatte.

Ein Antennenmessgerät besitzt dieser Experte der Antennentechnik wahrscheinlich auch nicht.

Ein Trennglied ist nur erforderlich wenn auf dem Erdkabel Ausgleichsströme fließen. Mein aufgemessener Rekordwert betrug 7 Ampere, davon wurde das ikx-Erdkabel handwarm.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 13. Mrz 2014, 14:28
Kann ich leider nicht beurteilen ob da was fliesst, aber ich könnte ja eines anbringen. Dazu habe ich aber zwei Fragen:

Da der BK- Verteiler nun am PE angeschlossen ist, gilt das Verbinden mit der PA- Anschlussschraube des Trennglieds immer noch? Und die Zuleitung ist ja relativ dick, wenn ich das Trennglied da dazwischen einbaue, muss ich für das Stück vom Trennglied zum Verteiler denselben Kabeltyp (Dicke) verwenden, oder genügt ein Stück LCD 111?

Nein, Messgerät hatte er keines, ebenso wenig wie das richtige Kabel. Er hat ein 2,5mm2 verwendet, da er sonst nur 16mm2 hatte und das hätte nicht in die Anschlussschraube gepasst. Könnte ich aber theoretisch mal durch ein dickeres ersetzen, falls nötig.

Soviel erstmal zu der Odyssee, jetzt gehts halt noch an die Feinheiten. Auf jeden Fall möchte ich mich gleich mal für die kompetente Hilfe und die schnellen Antworten bedanken, ich weiss das wirklich zu schätzen.
Dipol
Inventar
#29 erstellt: 13. Mrz 2014, 16:58

Ziegelhans (Beitrag #28) schrieb:
Da der BK- Verteiler nun am PE angeschlossen ist, gilt das Verbinden mit der PA- Anschlussschraube des Trennglieds immer noch? Und die Zuleitung ist ja relativ dick, wenn ich das Trennglied da dazwischen einbaue, muss ich für das Stück vom Trennglied zum Verteiler denselben Kabeltyp (Dicke) verwenden, oder genügt ein Stück LCD 111?

Du siehst ein Problem wo keines ist.

Ein RG 11 Erdkabel führt man am besten in einen Hausübergabepunkt ein. Von dort zum mit RG 6 Kabel zum Verteiler und wenn kein Hausanschlussverstärker erforderlich ist würde mir ein Erdblock hinter dem Verteiler zum PA-Erhalt bei Komponentenausbau genügen. HÜP, Verteilergehäuse und Erdblock mit mind. 4 mm² Cu an die HES und fertig.

Mit einem galvanischen Trennglied bleibt der HÜP natürlich ungeerdet. Man kann ein RG 11 Kabel auch ohne HÜP z. B. mit einem Kompressionstecker Cabelcon FM-RG11-CX3 7.5 direkt am Trennglied anschließen. Das Trennglied selbst und der primärseitige Stecker sollte gegen Berührung geschützt werden. In diesem Fall ist die Sekundärseite des Trennglieds, der Verteiler und der Erdblock in den PA einzubeziehen.

Billigere F-Aufdrehstecker wie KATHREIN EMK 15 ergeben nur an seltenen Erdkabeln mit Geflecht eine gute Verbindung, an RG 11-Kabeln mit Kupferrohrabschirmung sind das Sollbruchstellen.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 13. Mrz 2014, 18:17
Ok, aber du schreibst wieder 4mm2, also ist das 2,5mm2 Kabel des Elektrikers doch zuwenig?

Ich meine, die Norm muss einige Eventualitäten abdecken, aber das Kabel hält immerhin 25A aus, ist das tatsächlich zu wenig? Die Frage ist mir schon wichtig, ich würde das Kabel doch sehr ungern austauschen, jetzt ist es schon gut verlegt.

Aufdrehstecker wurden bereits verbannt, das Erdkabel hatte schon einen Kompressionsstecker und die 2 Vorhandenen habe ich gegen Self- Install Stecker von Cabelcon ausgetauscht.


[Beitrag von Ziegelhans am 13. Mrz 2014, 18:22 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#31 erstellt: 13. Mrz 2014, 20:39

Ziegelhans (Beitrag #30) schrieb:
Ok, aber du schreibst wieder 4mm2, also ist das 2,5mm2 Kabel des Elektrikers doch zuwenig?

Ein nicht blitzstrombelasteter PA muss bei ungeschützter Verlegung mindestens 4 mm² Cu aufweisen, die 2,5 mm² reichen bei durchgängig geschützter Verlegung in Leerrohr, Kabelkanal oder mit entsprechender Drahtisolierung unter Putz.

Ziegelhans (Beitrag #30) schrieb:
Ich meine, die Norm muss einige Eventualitäten abdecken, aber das Kabel hält immerhin 25A aus, ist das tatsächlich zu wenig? Die Frage ist mir schon wichtig, ich würde das Kabel doch sehr ungern austauschen, jetzt ist es schon gut verlegt.

Man darf nicht nur die Tragfähigkeit gegen Wechselstöme sehen, ein PA soll auch bei transienten Strömen nicht gleich schlapp machen. Das ist aber unter allen denkbaren Mängeln der kleinste, falls der durchgeschossen wird dürfte das auffallen, das bleibt dann auch bei u.P.-Installation nicht verborgen.
Ziegelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 14. Mrz 2014, 19:20
Wenn das Kabel geschützt verlegt werden muss, werde ich ihm einfach einen Kabelkanal verpassen. Das dürfte wohl auch die einfachste Lösung sein.

Für´s erste wäre das Thema also geklärt, vielen Dank nochmal für die tolle Unterstützung.

Freundliche Grüsse!
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