Wie kann ich ein TV-Signal auf ca.70 Anschlüsse verteilen

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tscheppert
Neuling
#1 erstellt: 17. Okt 2015, 18:03
Hallo Fachleute,habe eine Wissenslücke in punkto Verteilung.Habe ein Signal von ca.90dB anliegen.Von da gehen die ca.70 Koaxkabel sternförmig weg.An jedem Kabel ist eine Durchgangsdose 10,5dB (Homway) Ausgangsdämpfung und am Ende eine Kathrein ESD44,ESD64,oder ESE10,je nachdem was da noch ankommt.Die Leitungslängen liegen zwischen 17m und 40m.Habe ein Messgerät zur Pegel und Schräglagenmessung.Das Problem ist,wie fang ich an? Kann ich die Kabel an Abzweiger anschließen,obwohl am Ende 2 Durchgangsdosen sind? Die letzte natürlich mit Widerstand oder muß ich Verteiler nutzen.Wenn Verteiler,kann ich einen Beliebigen Verteilerausgang nutzen und den nächsten Verteiler dranhängen und wenn der Pegel kritisch wird (60dB) einen Verstärker rein und weiter gehts? Wenn ich an meinen Eingang Abzweiger baue und an die einzelnen Abzweiger Verteiler nachschalte kann ich rechnen wie ich will,an den Dosen kommt nicht mehr genug an, zumindest an den langen Strecken.
Würde mich freuen wenn mir jemand mit ner fachmännischen Antwort auf die Sprünge helfen könnte.
mfG tscheppert.
Peter_E.
Stammgast
#2 erstellt: 17. Okt 2015, 19:08
Bei einer Anlage dieser Größenordnung (70WE) stellt sich natürlich die Frage, wieso du nicht einen Fachbetrieb beauftragst ?

Die Angaben reichen auch nicht aus, um so eine Anlage zu planen. Es ist ja nicht mal klar, um was für ein Signal es bei den ca. 90dB geht ( analog, digital , welche Modulation ?) und ob das Signal bereits für die Verteilung aufbereitet wurde (Entzerrung und Preemphasis eingestellt ?). Sicher ist nur, dass du mit einem einzigen Verstärker nicht auskommen wirst. Wichtig wäre auch noch zu wissen, um welchen Kabeltyp es sich zu den Dosen handelt, und ob zu allen WE der gleiche Kabeltyp verwendet wurde.

Die Homeway-Dosen mit 10dB Dämpfung als erste Dose in der Baumstruktur sind auch eher suboptimal.

ein gut gemeinter Rat: lass das lieber einen Fachbetrieb machen...
tscheppert
Neuling
#3 erstellt: 17. Okt 2015, 23:00
Vielen Dank für die prompte Antwort.Im Grunde hast du ja auch völlig recht mit dem Fachbetrieb.Mein Wissen hat in der Größenordnung leider auch seine Grenzen.Ich arbeite in einer Elektrofirma und baue oft Satanlagen und auch BK-Anlagen,aber eben nicht in dieser Größenordnung.
Die Anlage befindet sich in einem Asylantenheim in München.Der erste Teil ist schon paar Jahre fertig und dort befindet sich eine Sat-Schüssel und eine Kopfstation (Preisner MS54NG ) In den bestehenden Teil sind etwa 40 Teilnehmer mit je einer Stichdose.Wurde mit Abzweigern und Verteilern gebaut.(nicht von mir),passt.Die Kopfstation setzt 12 Programme von Sat in Analog um.Tiefste Frequenz S6 140,25Mhz.Höchste Frequenz E10 210 Mhz.Von der Kopfstation wurde über einen Einfachabzweiger mit 8,5dB Dämpfung ein Koaxerdkabel zum Anbau mit den 70 Stichen verlegt.Dort kommen dann die ca.90dB an.Bis dahin fehlt dem Signal nichts.Aber dann kommt der springende Punkt.Wie verteilt man es am besten.Das die nicht variablen Homwaydosen Mist sind , ist mir klar aber kann und konnte ich nicht beeinflussen.Nachträglicher Kundenwunsch! Mit je einer Stichdose wäre es einfacher gewesen. Was ich eben gar nicht weiß ist ob ich die 2 Dosen pro Strang auch an einen Abzweiger hängen kann oder ob es grundsätzlich ein Verteiler sein muß.Für den Anfang hatte ich an den Verstärker Hirschmann GHV20M gedacht. der hat mehrere Ausgänge und bringt 11dB. Vielleicht hast du doch noch einen guten Rat.

mfG.tscheppert
tscheppert
Neuling
#4 erstellt: 17. Okt 2015, 23:02
Achso,hab ich vergessen.Die Kabel sind alle Homewaykabel.Dämpfung irgendwas um die 27dB auf 100m.
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 17. Okt 2015, 23:14
Homeway Dosembedeutet deren Kombikabel (Minikoax + Cat6) und auch zur nachfolgenden Dose (darf keine Stichdose sein! Nur 8dB Enddose geht da) kann man nur ein Minikoax nehmen, weil man nichts Dickeres in den Homewayanschluss bekommt.
Zudem sind max 40m für eine so große Anlage ungewöhnlich wenig Da sind eher 80+ zu erwarten! Und schon die 40m (+5m zur Zeiten?) für ein Minikoax schon sportlich.
Dafür sind mehrere Verstärker (zulässige Typen sind vom Netzbetreiber abhängig) nötig, mal so ganz grob erst ein Linienverstärker mit 2fach-Abzweiger 8dB (2 WE) und 4fach-Abzweiger16dB davon weiter zu:
Verstärker #1 mit 3fach dann 3* 8fach Verteiler (24WE)
Verstärker #2+3 mit je 2fach dann 2* 8fach Verteiler (32WE)
Verstärker #4 mit je 2fach dann 2* 8fach Verteiler (12WE)
Kurze Leitungen oben und lange Leitungen unten.

Aber dazu muss man eine Vernünftige Skizze mit halbwegs exaten Kabellängen haben, um dies mit einem speziellen Planungsprograam richtig zu konstruieren. Kostet ca 6€/WE
Dass sollten dann auf jeden Fall Profis machen.
tscheppert
Neuling
#6 erstellt: 17. Okt 2015, 23:33
Wau bist du schnell.Ich bin begeistert! Die Kabellängen kommen zustande,weil das Keller,EG,1.OG und 2.OG ist. Die Etagen unterscheiden sich ja nur um die Raumhöhe. Der Vorschlag sieht gut aus.Werde mir das mit den Kabellängen mal durchrechnen.Vielen,vielen Dank für deine Bemühungen erst mal.
mfG.tscheppert
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 18. Okt 2015, 00:06
70:4=18 WE pro Etage, abzüglich den Raumhöhen bleiben dann im 2.OG noch 30m Kabel für die Fläche, wenn der Verstäkerraum direkt unter dem Steig ist (unwahrscheinlich) dass ist nach meinen Erfahrumgen viel zu wenig.

Denk daran, dass man die Verstärker je nach Netzbetreiber 5-10 dB unter dem Maximalpegel reduziert werden müssen! Es sind also alles dicke Brummer.
Bei KDG zB LHE 41 P + 4* BKD 40 SF oder gleich 5* LHE 41 P
tscheppert
Neuling
#8 erstellt: 22. Okt 2015, 21:50
Sorry,das ich nichts mehr von mir hören ließ.Hatte inzwischen noch eine Unterhaltung mit Kathrein und die haben mich dann endgültig in die richtige Spur gebracht. Die 90 dB am Eingang mit einem Abzweiger auf 70dB reduzieren und in einen VOS 137 einspeißen.Aus dem Verstärker mit ca.105dB rausfahren. Nach dem Verstärker einen 2-fach Verteiler und in 2 Linien aufteilen. die Verluste von Kabel und Dosen habe ich mir ausgerechnet.Jetzt passt es.Nochmal Danke für deine Mühe mit mir. mfG.tscheppert
Peter_E.
Stammgast
#9 erstellt: 23. Okt 2015, 17:57
Selbst wenn es nur um die paar analog-Kanäle unterhalb 300MHz geht wird das bestenfalls gerade so funktionieren, zukunftssicher ist anders. Da ist der Vorschlag von KuNiRider sicher der bessere Weg. Unklar ist ja noch, was die Pegelangabe von 90dB angeht, ob es eine Schräglage gibt, die noch entzerrt werden müsste. Aber auch das wäre mit dem VOS137 oder vergleichbaren Verstärkern möglich, musst ja nicht gleich um 20dB vorm Eingang dämpfen.

Aber wie gesagt, ich würde da lieber nen paar Euro mehr investieren und die Anlage gleich vernünftig auslegen.

Die Aussage 2-fach-Verteiler und dann zwei Linien ist ja auch etwas seltsam. Wenn von keinen weiteren Verstärkern die Rede war kann ja nur ne passive Linie mit Abzweigern und dahinter Verteilern gemeint sein. Dürfte auch nicht so einfach sein damit auf vernünftige Pegel zu kommen, da ja am Ende immer ne Baumstruktur ist.
Mit einer passiven Verteilung aus Verteilern kommst du pro Strang auf ca. 24dB Dämpfung + Kabel + Dosen. Bei 105dB Ausgangspegel liegst du dann (ausgehend von einer 12dB-Dose) bei analog-Pegeln von ca. 69dB abzüglich Kabeldämpfung. Ich halte das mit nur einem Verstärker für sehr gewagt.

Bevor ich mich auf sowas einlasse würde ich erst mal in einigen der Stränge Pegelmessungen machen, möglichst die kürzesten und die längsten Stränge, um mal genauere Angaben zu den Kabelverlusten zu haben. Die Herstellerangabe von 27dB ist wenig aussagekräftig, die bezieht sich auf eine bestimmte Frequenz die wir nicht kennen. 27dB auf 100m bei 300MHz werden es vermutlich nicht sein, die Dämpfung dürfte da hoffentlich geringer sein, vielleicht um die 20dB. Aber selbst dann hast du bei geschätzten 40m Kabelweg immer noch 8-10dB Kabeldämpfung.
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 23. Okt 2015, 18:38
Das Homeway-Kabel hat schon bei 200MHz 11dB bei 850MHz 24dB auf 100m dämpft also schon heftig und erzeugt eine Schräglage die man mit einem Verstärker nicht sauber kompensieren kann, da die erforderliche Preemphasis fur die kurzen Kabel zu stark von der der langen Kabel abweicht. Wir haben mit nur einem Verstärker eine Anlagendämpfung von ~ 24+14,5+10,5= 49dB
105-49= 56dB analoger Vergleichspegel an der Dose = 7dB zu wenig und im Rückkanal sind es 24+2,5+10,5= 37dB wo auch nur 28...30dB zulässig sind (hier nicht wichtig, da das Modem ja im Keller steht, aber dann fehlt je eine Dose pro WE für die Modems / oder wenn die mit in den 70 drin sind, bräuchte man erst recht eine unsymmetrische Verteilung).
Um nun 7dB reinzuholen zuzüglich der notwendigen Pegelreduktion bei Kaskadierung von Verstärkern, landet man halt bei umsatzfreundlichen vielen Verstärkern Warum da die von Kathrein nur auf einen Verstärker kommen ist mir ein Rätsel, selbst wenn sie nicht grwusst haben, dass es 40m Minikoax ist.
Nochmal: So eine Anlage gehört mit dem AND-Planungsprogramm geplant und gerechnet, dann funktioniert das auch.
Peter_E.
Stammgast
#11 erstellt: 23. Okt 2015, 20:12
bei 11dB/100m läge dann die Kabeldämpfung grob bei 6dB (zumindest im bislang genutzen Frequenzbereich), aber selbst damit wäre das ganze immer noch recht grenzwertig bemessen. Und ob 40m realistisch sind bei 70WE ist ja auch fraglich (zwar wird es sich verm. um kleine Appartments mit wenig Fläche handeln, aber bei 18WE/Etage kommen schnell größere Kabellängen zusammen).
tscheppert
Neuling
#12 erstellt: 23. Okt 2015, 22:16
Meine "angeblich" längste Kabellänge ist 53m.Die Dämpfungswerte des Homewaykabels liegen laut Datenblatt bei 200Mhz 11,2dB,bei 400Mhz 16,2dB und bei 862Mhz 24,3dB auf 100m.
Das hinter den Verstärker ein Abzweiger statt ein Verteiler gehört,leuchtet mir nachträglich ein.Danke für die Korektur.Was wirklich am Ende raus kommt ,sehe ich sowieso erst wenn ich es zusammenbaue.Um wieviel ich das Eingangssignal dämpfe,wird sich ja dann an Hand der vorhandenen Schräglage zeigen.Werde versuchen noch ein Plätzchen für einen weiteren Verstärker für die längeren Strecken im Schrank zu finden.Zumindest optional.Was für einen würde denn die Fachwelt empfehlen?
mfG.tscheppert
Peter_E.
Stammgast
#13 erstellt: 24. Okt 2015, 18:30
Da hast du was falsch verstanden, hinter den Verstärker gehören nicht zwingend Abzweiger. Das hängt davon ab, wie du die Anlage aufbauen willst. Möglicherweise ist dir der Unterschied zwischen einer Linie und einer Kaskade nicht ganz klar. Da hier eine zentrale Sternverteilung erfolgt und hohe Eingangspegel vorhanden sind musst du nicht zwingend eine Linie aufbauen, kannst also zumindest den Linien-Verstärker einsparen. Mit einem zweiten Verstärker sparst du lediglich 4dB in der gesamten Anlagendämpfung (eben die Verluste eines 2-fach Verteilers).

Wie auch immer, eigentlich ist es der falsche Weg, erst die Anlage zu bauen, schauen ob es irgendwie funktioniert und dann alles ein paar mal umbauen bis es funktioniert. Bei einer Verteilung für 70WE könnte das ein ganz schöner Aufwand werden. Warum nicht erst klären was erforderlich ist, welche Preemphasis nötig ist (also Pegelmessungen durchführen, niedrigste und höhste Frequenz in mehreren Strängen) , und dann die Anlage entsprechend planen?
tscheppert
Neuling
#14 erstellt: 24. Okt 2015, 21:44
Wenn ich wüßte ob man hier eine Skizze einstellen kann,wäre es wahrscheinlich einfacher.Die Verluste habe ich natürlich ausgerechnet.Die Schräglage hoffe ich mit dem Poti am Verstärker im Rahmen zu halten.
Im alten Haus wurde mit 100dB Eingang in Abzweiger und Verteiler,ohne Verstärker und ohne Entzerrung gefahren und jahrelang hat sich noch kein Asylantenheimbewohner beschwert.Die 70 dazu kommenden kleinen Apartements ,auch für Flüchtlinge,brauchen auch nur die niedrigen Frequenzen.So schlimm wird die Schräglage nicht sein.In 10 Jahren ist die Bude abgewohnt und wird entkernt,Ich gehe in Rente und alles ist easy. mfG.tscheppert.
tscheppert
Neuling
#15 erstellt: 24. Okt 2015, 21:46
Hab ich vergessen zu erwähnen.Im alten Teil des Hauses hängen auch 40 Stiche dran.
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