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Strauss, Richard: Die sinfonischen Dichtungen

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 10. Dez 2005, 00:20
Ich spiele im moment ein bißchen mit dem Gedanken, mir die Straussbox mit den sinfonischen Dichtungen unter Kempe zu holen.

Nun muß ich allerdings sagen, daß ich schon einige sehr schöne CDs mit der Musik von Strauss habe. Heldenleben und Also sprach Zarathustra mit Ormandy, Don Quixote mit Reiner, Alpensinfonie mit Ashkenazy, Don Juan mit Szell, Aus Italien in einer Naxoseinspielung, MacBeth und Tod und Verklärung aus dem Radio mitgeschnitten, Sinfonia Domestika mit Furtwängler. Also eigentlich kenne ich den Strauss schon.

Von Kempe kenne ich nur den Namen, allerdings ist diese Box schon sehr verführerisch und ich habe auch schon positives über sie gelesen.

Und übrigens wundert es mich, daß wir zu Richard Strauss hier noch gar keinen Thread hatten ( außer einem Kammermusikthread). Ich finde Richard Strauss toll. Habe neulich wieder die Alpensinfonie gehört und das war dann - nach reichlich viel Händel - wieder ein sehr erfreuliches Kontrastprogramm.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 10. Dez 2005, 00:21 bearbeitet]
embe
Stammgast
#2 erstellt: 10. Dez 2005, 03:49
Hallo Martin,
da gibts nur eins, zugreifen!
Die Kempebox hab ich schon ein paar Jahre,
nie bereute ich den Kauf...allerdings kenne ich die
Aufnahmen schon seit LP-Zeiten.
Kempe ist der ausgeglichenste Straussianer finde ich.
Der erinnert mich an Monteux oder Ansermet...irgendwie....
Auch das Orchester ist fulminant ....und der Klang.
Lohnt sich wirklich!
Gruß
embe
Kreisler_jun.
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2005, 12:17
Ich bin kein Richard-Strauss-Fan, aber diese Kempe-Box habe ich auch. Man kriegt die "Nebenwerke" wie das Violinkonzert u.ä. sonst wohl kaum so einfach mitgeliefert und auch der Rest ist sehr gut. Till kennst Du vermutlich auch schon.
Mein Favoriten sind Don Juan und Till mit ziemlichem Abstand, mit dem Rest der sinf. Dichtungen kann ich eher wenig anfangen. Ein sehr hörenswertes Stück ist dagegen die "Burleske" (auch in der Kempe-Box)

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#4 erstellt: 10. Dez 2005, 13:31
Lieber Kreisler Junior,

Ja sicher, den Till kenne ich natürlich auch, hatte ich nur vergessen zu erwähnen ( ich weiß jetzt gar nicht mit wem ich das auf CD habe).

Schade, daß Du nur den Till und den Don Juan magst. Ich konnte nur mit der Sinfonia Domestika neulich nicht viel anfangen, aber der Klang beim Furtwängler war nicht so überragend, da erhoffe ich mir von dem Kempe wesentlich mehr.

Natürlich bietet der Strauss unbedingt auch Angriffsflächen, das ist mir schon klar. Man kann sich leicht über diese sinfonischen Dichtungen lustig machen, so nach dem Motto, das ist Musik, Kinobreitwand und in Farbe.

Nur das soll ihm erst einmal einer nachmachen ( also ich kenne keinen!). Was er da in der Alpensinfonie an instrumentalen und möglicherweise auch an harmonischen Registern zieht, einfach phänomenal! Ich höre das immer sehr gerne und werde mich hüten, diese Musik zu unterschätzen. Ich finde die Musik auch melodisch interessant, wiewohl auf dem Klavier gespielt wäre das vermutlich alles weit weniger interessant. Aber warum sollte man das auch. Ich habe bei Strauss immer den Eindruck, daß der unmittelbar fürs Orchester komponiert, das heißt, wenn dem irgendwas einfiel, dachte er sich das Instrument sicher gleich mit.

Ein Heldenleben ( mit Ormandy) mag ich aber auch sehr gerne. Gerade den letzten Satz dieser Sinfonie ( eine Sinfonie muß man sie ja wohl nennen) mag ich sehr gerne. Diesen Satz finde ich sehr berührend. Vom hochtrabenden Titel ( des Helden Weltflucht und Vollendung) darf man sich gar nicht abschrecken lassen, in Wahrheit hat diese Musik für mich eine sehr humane, sehr menschliche Seite, die besonders berührt. Das Hochtrabende ist nur Fassade ( und bestimmt ist gerade beim Heldenleben auch ein gut Teil Selbstironie dabei, der "Held" war ja der Richard Strauss selber).

Also sprach Zarathustra ist auch sehr schön, obwohl ich nicht glaube, daß der Friedrich Nietzsche in diesem Tonpoem wirklich gut getroffen ist. Das ist ja aber auch gar nicht wichtig. Es ist doch sehr Nietzsche gesehen durch die Augen von Strauss.

MacBeth ist glaube ich fast die unbekannteste sinfonische Dichtung, mag ich aber auch sehr gerne.

An Tod und Verklärung finde ich sehr interessant, wie hier der Tod gesehen wird, nämlich nicht im Sinne von düsterer, zerquälter Jammertalsmusik, der dann vielleicht noch irgendein religiöser Hoffnungsschimmer nachfolgt, einer Linie, der im Grunde auch säkularisierte Musik folgt, die dann als "tief" gilt. Demgegenüber gilt der "diesseitige Strauss" dann leicht als flach, aber ich finde das eine völlig verkürzte Sichtweise. Ich kenne den Karajan und bin gespannt auf den Kempe.

Mit den Metamorphosen muß ich mich unbedingt noch mal auseinandersetzen, da sieht man, daß Strauss durchaus zu einer düsteren Musik in der Lage war, aber nie im Sinne einer wehleidigen Jammertaligkeit, sondern gewissermaßen aus gegebenem Anlaß, nämlich der Menschheitskatastrophe der Naziära. Leider habe ich dieses Werk noch nicht intensiv genug gehört.

Aus Italien finde ich persönlich sehr schön, auch wenns vielleicht noch nicht der ganz große Strauss ist.

Und Till, Don Juan ( die Kreisler mag), aber auch Don Quixote sind natürlich echte Klassiker.

Danke Euch beiden ( Embe und Dir) für den Tip, ich werde mir diese Box mal holen. Wann ist sie eigentlich eingespielt worden? Später Analogsound, tippe ich.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 10. Dez 2005, 20:17
Strauss mit Kempe zum Brilliant-Preis?
Da muss man wirklich nicht lange zögern...

Lieben Gruß

Frank
embe
Stammgast
#6 erstellt: 10. Dez 2005, 22:16
Hallo,
die Aufnahmen entstanden im Zeitraum 1970-1976, Lukaskirche Dresden.
Wie schon erwähnt der Klang ist 1. Sahne. 1999 remastert.
Alles VEB Aufnahmen, ein Teil der Aufnahmen gabs auf LP
in Quadro Technik.
Vielleicht gibts mal ne SACD Version...
eher nicht bei dem ganzen Format Wirrwar
Auf DVD hab ich ne Aufnahme mit Kempe; DD und dts
Abmischung...allerdings kein Strauss drauf
Gruß
embe
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 11. Dez 2005, 13:36
Hallo Embe!

Die Kempe-Aufnahmen gab es u. a. in 4 LP-Boxen der deutschen EMI. Diese Ausgaben waren meines Wissens ALLE in Quadro-Technik.

Grüße

Frank
Deukalion
Inventar
#8 erstellt: 11. Dez 2005, 15:19
Hallo!
Wirklich sehr verlockend: Das gesamte Werk für Orchester von Strauss für 17,99 € !!

Aber ich kenne mich: Hab´ schon einige Gesamtaufnahmen im CD- Regal stehen. Ich bin dann zunächst immer froh, alles komplett zu haben (erst Recht zu dem Preis!!) und dann steht der Kasten nach dem ersten Reinhören doch rum und es dauert ewig, bis ich alle CDs mal gehört habe. Geht Euch das eigentlich ähnlich?? Oder hört ihr eisern wirklich alle x CDs durch, um dann das nächste Gesamtwerk zu erwerben?

Also: Ich bevorzuge dann doch eher Einzelaufnahmen, auch wenns viel teurer wird.
Frage: Welche Strauss- Interpreten könnt ihr bei den Orchesterwerken empfehlen?

Grüße
Hartmut
Kreisler_jun.
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2005, 16:21

Deukalion schrieb:

Wirklich sehr verlockend: Das gesamte Werk für Orchester von Strauss für 17,99 € !!

Aber ich kenne mich: Hab´ schon einige Gesamtaufnahmen im CD- Regal stehen. Ich bin dann zunächst immer froh, alles komplett zu haben (erst Recht zu dem Preis!!) und dann steht der Kasten nach dem ersten Reinhören doch rum und es dauert ewig, bis ich alle CDs mal gehört habe. Geht Euch das eigentlich ähnlich?? Oder hört ihr eisern wirklich alle x CDs durch, um dann das nächste Gesamtwerk zu erwerben?


Warum sollte der Zwang bestehen, alles eisern durchzuhören?
Ich habe kein Problem damit, das "Parergon zur Sinfonia Domestica" (oder wie das heißt) nie oder nur einmal gehört zu haben. Aber sollte ich es mal hören wollen, habe ich keine Lust auf der Suche nach schwer erhältlichen und teuer Einzel-CDs zu gehen.
Andere umfangreiche Boxen, wie z.B. Haydns Klaviersonaten habe ich tatsächlich in relativ kurzer Zeit (2-3 Wochen) nach der Anschaffung systematisch gehört, aber das kommt immer drauf an, wie man Lust und Zeit hat. Ähnliches gilt für Künstlern gewidmeten Sammlungen; da kann es auch sein, dass ich ein Werk oder eine CD schon oft, eine andere nur kursorisch oder gar nicht gehört habe.
(Und es gibt auch Einzel-CDs, die schon ein Jahr oder so noch ungehört daliegen, denen ergeht's bei mir also gar nicht besser :D)

viele Grüße

JK jr.
teleton
Inventar
#10 erstellt: 12. Dez 2005, 16:50
Hallo Richard Strauss-Freunde,

in diesem Forum ist schon eine Menge über Richard Strauss geschrieben worden, sodaß dieser Thread fast zur Wiederholung wird - gut jetzt geht es um die Sinf.Dichtungen, aber sind nicht seine Hauptwerke alles Sinf.Dichtungen. letzter Thread war "Alpensinfonie-beste Aufnahme".

Wenn man von Strauß nur Gesamtaufnahmen kauft, dann ist die Sicht auf seine Werke zu einseitig, wenn gleich die Kempe - Gesamtaufnahme, die jetzt Superpreiswert von BRILLANT zuhaben ist auch TOP-Aufnahmen enthält - diese weilt seit einer Woche in meinem CD-Schrank und enthält alles was ich noch nicht hatte und ist so eine tolle Ergänzung. Wer kennt die Josephslegende ? Ein unterschätzes Werk - mit Kempe TOP.

Bei dem Preis von 17,99€ ist das kein Grud sich die fehlenden Werke in Einzelaufnahmen zu suchen - einfach diese Box und man hat alles was fehlte - die früheren Käufer der Kempe- Aufnahmen auf LP und später EMI-CD werden vor Wut rasen, denn die haben dafür "richtig Geld" abgedrückt .

Ein absolutes MUSS sind IMO die Soli-Decca-Einspielungen.
Wer hat Also sprach Zarathustra besser interpretiert und gleichzeitig eine solche Super-Klangqualität ?

Alpensymphonie op. 64,
Ein Heldenleben; Also sprach Zarathustra;
Don Juan; Till Eulenspiegel

Bayr. RSO, Wien PO, Chicago SO, Solti 2 CDs
Bei mir finden sich diese Aufnahmen noch als Decca-Einzel-CD´s.

Die Alpensinfonie ist mit Ashkenazy erste Wahl, gefällt mir aber in der Metha - Decca -Aufnahme sehr gut. Dieser wird ion der Kritik nachgesagt Metha verwechsele die Alpen mit dem Himalaja - ein Grund warum mir die Aufnahme besonders gefällt.


Die folgende Decca 6CD-Box enthält alle guten TOP-Aufnahmen der sinf.Dichtungen mit den Dirigenten Dorati (Rosenkav.Walzer-Suite, Die Frau in Schatten-Suite), Maazel(Don Juan, Couperin-Suite), Metha (Alpensinf., Ein Heldenleben), Dohnanyi (Tod und Verklärung, Till Eulenspiegel, Metharmorphosen), Ashkenazy (Aus Italien) und ist für mich eine Ergänzung von bestimmten Sinf.Dichtungen ebenfalls eine der besten Aufnahmen zu haben.


Das die Sinf.Dichtung Aus Italien op.16 ein weniger starkes Strauss-Werk ist, wie martin2 schreibt möchte ich ganz wehement zurückweisen. Es ist ein Strauss´sches Frühwerk in dem er zu seiner Orchestersprache gefunden hatte.
Martin2 - höre Dir mal die Decca-Aufnahme mit Ashkenazy an - das ist große Sinfonik. Ich hatte lange gebraucht um eine gute Aufnahme davon zu finden - ein absoluter Reinfall war dabei Muti auf einer Philips - CD mit Don Juan und Aus Italien - auf Naxos wird man auch keinen guten R.Strauss hören können.
Sehr gut auch die Kempe-Aufnahme von Aus Italien in der Brillant-Box --- Kempe brennt im letzten Satz ein italienisches Feuer ab.


[Beitrag von teleton am 12. Dez 2005, 17:01 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#11 erstellt: 12. Dez 2005, 18:41
Hallo zusammen,

mit das aufregendste, was ich in letzter Zeit von Richard Strauss gehört habe, waren "Tod und Verklärung" op.24 und die "Sinfonia Domestica" op.53 in den Aufnahmen des Cleveland Orchestra unter George Szell. Ersteres wurde zwar schon 1957 aufgenommen, war aber bereits in der 1994 erschienen "Essential Classics"-Ausgabe auf Sony klanglich so hervorragend aufbereitet, daß ich hier wirklich größte Probleme hätte, von einer "historischen" Aufnahme zu sprechen (deshalb fällt mir die Einteilung in historische und neuere Aufnahmen auch so schwer, Jahreszahlen helfen da nur bedingt weiter):

amazon.de

Meines Wissens wurde die CD noch nicht wieder aufgelegt, es gibt sie aber noch hier und da antiquarisch. Ich empfehle: zuschlagen!
Die Kempe-Box gibts vielleicht zu Weihnachten , mal schaun.

Gruß Rolf
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 12. Dez 2005, 23:07

Kreisler_jun. schrieb:

Deukalion schrieb:

Wirklich sehr verlockend: Das gesamte Werk für Orchester von Strauss für 17,99 € !!

Aber ich kenne mich: Hab´ schon einige Gesamtaufnahmen im CD- Regal stehen. Ich bin dann zunächst immer froh, alles komplett zu haben (erst Recht zu dem Preis!!) und dann steht der Kasten nach dem ersten Reinhören doch rum und es dauert ewig, bis ich alle CDs mal gehört habe. Geht Euch das eigentlich ähnlich?? Oder hört ihr eisern wirklich alle x CDs durch, um dann das nächste Gesamtwerk zu erwerben?


Warum sollte der Zwang bestehen, alles eisern durchzuhören?
Ich habe kein Problem damit, das "Parergon zur Sinfonia Domestica" (oder wie das heißt) nie oder nur einmal gehört zu haben. Aber sollte ich es mal hören wollen, habe ich keine Lust auf der Suche nach schwer erhältlichen und teuer Einzel-CDs zu gehen.
Andere umfangreiche Boxen, wie z.B. Haydns Klaviersonaten habe ich tatsächlich in relativ kurzer Zeit (2-3 Wochen) nach der Anschaffung systematisch gehört, aber das kommt immer drauf an, wie man Lust und Zeit hat. Ähnliches gilt für Künstlern gewidmeten Sammlungen; da kann es auch sein, dass ich ein Werk oder eine CD schon oft, eine andere nur kursorisch oder gar nicht gehört habe.
(Und es gibt auch Einzel-CDs, die schon ein Jahr oder so noch ungehört daliegen, denen ergeht's bei mir also gar nicht besser :D)

viele Grüße

JK jr.


Ich sehe das ganz ähnlich wie Kreisler Junior. Ich habe auch einige sehr dicke Boxen bei mir zuhause ( unter anderem die super umfangreichen aber auch superbilligen Masterworksbrilliantboxen je 40 CDs von Schubert, Brahms und Händel. Alles gehört habe ich natürlich längst noch nicht. Aber doch schon sehr viel.

Ich denke, man kann ganz rational an die Sache herangehen. Wenn Du von der Straussbox nur 3 CDs hörst, die dir gefallen, dann hat sich die Sache doch schon für Dich gelohnt. Meine Güte, das sind sehr angesehene, einstmals sehr teure CDs, die Du jetzt für 2 Euro das Stück kriegst, da sollte man doch einfach zuschlagen. Für den Preis einer solchen CD kriegst Du anderswo nicht mal ne Tasse Kaffee. Also ich werde sie mir mit Sicherheit holen ( und den Bruckner und den Debussy mit Jochum und Martinont dazu). Und ich glaube auch nicht, daß der Strauss bei Dir lange nur herumstehen wird. Die Tondichtungen sind respektlos gesagt fetzige Teile, die man eigentlich immer gerne hört.

Und im übrigen hat Kreisler Junior völlig recht, wenn er den Vorzug von Gesamteditionen herausstreicht. Zum Beispiel an die schöne aber seltene "MacBeth" Tondichtung heranzukommen dürfte anderswo wieder schwierig werden, zumal mir im Falle von Strauss auch gar keine Gesamtedition bekannt ist, die häppchenweise verkauft wird.

Gruß Martin

P.S. Es freut mich, daß Teleton die Einspielung der Alpensinfonie mit Ashkenazy auch gefällt ( die übrigens auch nicht teuer war und eine Digitalaufnahme). Eines allerdings stört mich etwas. Die Alpensinfonie ist unterteilt in 21 Tracks. Willst Du nicht direkt im Anschluß daran die Hornsonate hören ( was äußerst unpassend ist), ist das immer eine elende Progamiererei. Dies nur am Rande.
Deukalion
Inventar
#13 erstellt: 13. Dez 2005, 01:20
Hallo Strauss- Freunde!

Nach der vielen alten Musik auf Originalinstrumenten höre ich, angeregt durch diesen Thread, schon den halben Abend:

R. Strauss
Also sprach Zarathustra
Tod und Verklärung
André Previn
Wiener Philharmoniker
Telarc

Der fehlte bisher noch bei den erwähnten Dirigenten. Ich mag diese Interpretation sehr: seidige Streicher, hervorragende Bläser und eine superbe Klangqualität (eben Telarc ).

Sagt mal, die Klangqualität der Kempe- Aufnahme aus dem Anfang der 70er Jahre ?! -

Ach ok - ich hab´ grad noch mal weiter oben nachgelesen - Embe schrieb´ ja dazu:



die Aufnahmen entstanden im Zeitraum 1970-1976, Lukaskirche Dresden.
Wie schon erwähnt der Klang ist 1. Sahne. 1999 remastert.


das hört sich ja sehr gut an!

Grüße
Hartmut

P.S.: Vielen dank für die vielen wertvollen Hinweise!!
teleton
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2005, 10:50
Hallo Deukalion,

die Kempe-Aufnahme war früher zur LP-Zeit als Quadro-Aufnahme erschienen. Auch heute kommt diese Aufnahmetechnik den DolbySurround ProLogigII-Hörern zu gute -der Klang ist gut bis sehr gut und sehr räumlich gestaffelt.
Ich habe die Box seit einer Woche und höre dieser Tage mehr und mehr und bin von den Interpretationen mehr und mehr positiv überrascht - ein TOP-Kauf !
Ganz hervorragend mit Kempe ist auch neben Aus Italien, Macbeth und Tod und Verklärung.

Hallo vanrolf,

das Dir die Szell-CD mit Tod und Verklärung gut gefällt kann ich 100% nachvollziehen. Es gibt einige Dirigenten die dieses Werk atemberaubend Interpretieren können. Andere bringen es zwar auch sehr gut (Ashkenazy; Dohnanyi) doch feht das Unmittelbare, das einen "weghaut". Dazu gehören die Aufnahmen mit Szell und Karajan(Decca).
Ich meine nicht seine DG-Aufnahme, sondern die Decca-Aufnahme von 1960 mit Karajan / Wiener PH, das ist meine eindrucksvollste Strauss-CD überhaupt - derzeit gestrichen.
vanrolf
Inventar
#15 erstellt: 13. Dez 2005, 15:14
Hi Wolfgang,

nein, nicht gestrichen, sondern in der Decca-Legends-Serie wieder aufgelegt. Ich nehme jedenfalls an, daß Du diese Aufnahmen meinst. Von früher sind sie mir noch als sehr gut in Erinnerung:



Gruß Rolf
JohnD
Stammgast
#16 erstellt: 15. Dez 2005, 02:10
Hmmm was Ihr immer alle habt ;-)

Strauss ist meines Erachtens ziemlich überschätzt - was die Orchesterwerke betrifft.
Die Alpensinfonie ist vom Gehalt her ziemliche Grütze, auch wenn die Orchestrierung ganz nett ist.
Zarathustra ist prima, einverstanden. Don Quixote ist auch nett.
Aber sonst? Da hör/seh ich doch lieber Elektra, das Beste aus dem Hause Strauss.
Oder gleich die Sinfonischen Dichtungen von Liszt. Da hat die Musik wenigstens noch Gehalt abseits vom Programm.

Im anderen Thread gibt's interessantere Sachen: Rudi Stephan zum Beispiel. Einer der besten Komponisten aller Zeiten, ganz weit vorne. Leider so gut wie nie gespielt.

Ebenfalls interessant: Hans Rott, dessen Sinfonie mittlerweile halbdutzendfach eingespielt ist. Da merkt man wo Mahler herkommt. Kennt die hier jemand? Müsste sich doch mittlerweile rumgesprochen haben.
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 15. Dez 2005, 08:34

JohnD schrieb:
Ebenfalls interessant: Hans Rott, dessen Sinfonie mittlerweile halbdutzendfach eingespielt ist. Da merkt man wo Mahler herkommt. Kennt die hier jemand? Müsste sich doch mittlerweile rumgesprochen haben.

Hi John und willkommen hier im Forum!

Die großartige Rott-Symphonie wurde u. a. hier bereits erwähnt:
http://www.hifi-foru...rum_id=68&thread=628

Lieben Gruß

Frank
Martin2
Inventar
#18 erstellt: 15. Dez 2005, 23:17
Lieber John,

herzlich willkommen hier auch von mir. Rudi Stephan habe ich mal vor Jahrzehnten gehört, Musik für Saiteninstrumente, hat mir sehr gefallen. Wie Hans Rott war Stephan einer der ganz großen Hoffnungsträger und starb blutjung. Da weiß man nicht, was noch draus geworden wäre, aber die Ansätze waren mit Sicherheit schon großartig.

Nun aber zu Strauss. Ist Strauss wirklich überschätzt? Ich persönlich glaube nicht, daß, wer etwas hochmütig über die Tondichtungen spricht, sich heroisch gegen den Zeitgeist stellt. Ich empfinde es im Gegenteil als ein etwas abgegriffenes Klischee über die Tondichtungen, sie hochmütig zu behandeln, nach dem Motto: Das ist ja alles nur gut instrumentiert und dergleichen.

Strauss war aber immer beliebt, selbst heute noch, und das ist ganz etwas anderes. Er gehört aber für mich zu den Komponisten, die nie eine fanatische Gefolgschaft hinter sich her gezogen hat, oder kennst du fanatische Straussianer? Dazu kommt auch noch, daß Strauss sicher von seiner Persönlichkeit sicher kein elitäter Intellektueller war, sich sicher seines Werts durchaus bewußt, aber gegenüber Mozart und Wagner durchaus bescheiden, und vielleicht - ohne den Bayern zu nahe zu treten - ein wenig bajuwarisch eben.

Und er hat halt so manche Sachen gemacht, Konzerte in amerikanischen Kaufhäusern gegeben ( weil die "am besten zahlten"), ein Ballett über Süßspeisen abgeliefert ( das ein ziemlicher "Schmarrn" sein soll), sich dann noch durch die Nazizeit durchgewurschtelt, na ja, eine solche Person bietet halt Angriffsflächen, aber Strauss wäre das vermutlich alles "wurscht".

Aber immerhin: der alte Bruckner konnte sich noch für ihn begeistern, für Mahler war er ein geschätzter Komponistenkollege, Debussy fand in seiner Musik Sonne, Bartok hat, wie ich gelesen haben, ihn in seiner Frühzeit nachzuahmen versucht, allerdings ohne großen Erfolg. Sicher mag Mahlers 9. nun schon etwas entschieden großartigeres sein als die Alpensinfonie, aber die Alpensinfonie ist auf ihre Weise durchaus toll. Der Höhepunkt der Musikgeschichte ist sie aber sicher nicht und auch nicht der Höhepunkt von Strauss, das mag schon sein. Und wie ich schon sagte: Auf dem Klavier wäre sie vermutlich langweilig, was aber nicht heißt, daß sie nur gut instrumentiert wäre, denn aus einem schlechten Stück Musik kannst Du mit einer tollen Instrumentation auch nichts mehr machen. Das ist halt alles sehr aufs Orchester ausgelegt.

Ich freue mich jedenfalls sehr, daß der Strauss von Kempe bald in meinem Regal stehen wird ( hab ihn ja jetzt bestellt) und ich glaube, im Regal wird er nicht stehen bleiben!

Gruß Martin
s.bummer
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 16. Dez 2005, 01:36
John
ala bonneur.
Strauss gehört wirklich endlich vergessen:

Menschlich nicht bedeutend und ansonsten nur "Inflationsmusik" hervorbringend.
Gäbe es nicht Dirigenten wie Kempe, die Sche... zu Gold machen können, wäre er hoffentlich vergessen.

Aber die Alpensinfonie mit den neuen Infinity Boxen: Whow!!
Und der Anfang von Kubricks.... Whow!!!

Tja?!
Gruß S.
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 16. Dez 2005, 02:51
Lieber S.Bummer,

Deine Hoffnung, daß Strauss so schnell vergessen wird, wird sich vermutlich nicht so schnell erfüllen. Noch wird er sehr oft gespielt. Salome und Elektra in Hamburg, Ariadne in Lübeck ( habe ich alles gesehen), Tod und Verklärung in der Laiszhalle in Hamburg, noch ist der Mann doch "voll da".

Und es ist doch nun nicht nur der Kempe alleine, die sich an dem Strauss versucht hätten. Solti, Karajan, Böhm, wer denn eigentlich nicht?? haben sich am Strauss versucht. Alles Idioten, die Scheiße ( ach entschuldigung Sch...) zu Gold verwandeln könnten?

Aber ansonsten finde ich solche kontroversen Diskussionen natürlich prima, mag auch die Zuspitzung, aber es gibt dann halt einen Punkt, wo's ein bißchen albern wird. Immerhin hat Strauss solche Librettisten wie Stefan Zweig gewonnen.

Ob Strauss "menschlich bedeutend" war, weiß ich natürlich nicht. Aber mich interessiert es bei einem Komponisten auch herzlich wenig, ob er dergleichen war.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 16. Dez 2005, 08:09
Ich denke, Hans Beitrag war wenigsten zur Hälfte ironisch gemeint...
Martin2
Inventar
#22 erstellt: 16. Dez 2005, 13:22
Na, ich tippe doch eher auf knapp die Hälfte

Ansonsten habe ich gestern mal wieder das "Heldenleben" mit Ormandy gehört. Na ja na ja, es gibt schon bessere Musik. Vor allem gibt es bei Strauss sicher auch mal schwächere Passagen, wo er ein bißchen den Autopiloten anstellt, aber selbst da bleibt er eigentlich ein wunderbarer Entertainer, vor allem eben doch ein echter Strauss.

Ich habe auch gar keine Lust, einen erbitterten Kampf um "Heldenleben" oder "Alpensinfonie" zu führen. Ich denke, die meisten Leute hören diese Musik sehr gerne. Wenn Strauss Musik wirklich so schlecht wäre, stellt sich eben die Frage, warum es dann nicht noch 20 andere Strausse gibt, die ebenso beliebt sind? Aber vielleicht kennt die einfach keiner?

Sollte Hans noch mehr solcher furchtbar schlechter Musik kennen, soll er sie doch mal nennen, ich wäre sehr daran interessiert. Aber vielleicht war ja auch einfach niemand außer Strauss skrupellos genug, um so schlechte Musik zu schreiben.

Ansonsten sind das denke ich auch wirklich schon sehr alte angestaubte Klischees. Ich habe solche Sachen schon vor 25 Jahren gelesen wie, daß Strauss in seinen Tondichtungen ein "typischer Vertreter der Wilhelminischen Epoche sei" und dergleichen, und solche Vorurteile sind vermutlich noch viel älter. Habe aber auch schon über Elgar gelesen, daß seine Musik den Viktorianismus und Imperialismus widerspiegelt, ja die Demut des britischen Untertanen ausdrückt. Ich kann das alles nicht so ernst nehmen.

Gerade solche Kommentare, die auf die "Zeitbezogenheit" der Straussschen Musik verweisen, stehen doch dann wohl sehr in der Gefahr, später einmal selber als sehr "zeitbezogen" dazustehen.

Gruß Martin
s.bummer
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 16. Dez 2005, 15:00
Lieber Martin,
manchmal würde ich mich wirklich freuen, wenn Du nicht sofort losschreiben würdest, sondern erst mal überlegst, wie ein Statement gemeint sein könnte.
Bitte bedenke auch, auf was ich geantwortet habe.

Ich bin zwar kein richtiger Strauss Fan, höre aber viele seiner Stücke häufiger.

Also nicht einer, der sagt.
"Wenn schon Strauss, dann Johann, wenn schon Richard, dann Wagner."


Gruß S.
Martin2
Inventar
#24 erstellt: 16. Dez 2005, 23:07
Lieber S.Bummer,

den Ironiegehalt eines Postings in einem öffentlichen Forum abzuschätzen, ist enorm schwierig. Ich weiß, Du bist hier schon etwas länger dabei, aber so gut kenne ich Dich dann halt doch nicht. Und dazu kommt, daß es kaum eine ironische Aussage gibt, die von einer anderen Person nicht auch durchaus unironisch gemeint sein kann und das möglicherweise noch auf die eloquenteste Weise.

Da mag dann auch bei manchen auch die Provokation um der Provokation willen dabei sein, das kann auch sein. Ich mag mir da gelegentlich schon meinen Teil denken, halte mich aber in der Regel dann doch an die Aussagen, die gemacht wurden.

Und im übrigen schreibe ich ganz gern munter drauf laus ( weil Du gesagt hast, daß ich ja "gleich losschriebe"). Mein Gott, es gibt soviele Dinge, die Dich in Anspruch nehmen: Arbeit, Partner/in, Freunde, Haushalt, Weihnachtsvorbereitungen und nicht zuletzt klassische Musik. Da muß man sich die Zeit, die man hier schreibend und lesend verbringt, wirklich abknapsen. Wenn man dann noch anfinge, in seinen Beiträgen skrupulös zu werden, dann kann man es bald ganz lassen oder dann halt nur noch Postings von zwei Zeilen schreiben. Das fände ich jedoch schade. Aber wenn der Zeitpunkt kommt, daß man mich ins Altenheim einliefert und ich den ganzen Tag sowieso nichts zu tun habe, werde ich hier jedes Wort, wenn nicht auf die Gold- dann doch wenigstens auf die Silberwaage legen und jedes Posting eingehend prüfen.

Dies nur ganz allgemein, finde ich aber nicht unwichtig, da ich meine, daß die "Schreibhemmschwelle" hier doch nicht allzu hoch sein sollte. Und bei vielen "Nurlesern", wir hatten das bereits, ist sie halt dann auch zu hoch, was ich schade finde.

Richard Strauss Fan im engeren Sinne bin ich natürlich auch nicht. Fan kommt ja von Fanatiker. Aber ich schätze ihn doch schon. Du offensichtlich auch. Na ist doch wunderbar, da sind wir doch mal wieder einer Meinung.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#25 erstellt: 17. Dez 2005, 00:49

s.bummer schrieb:

Also nicht einer, der sagt.
"Wenn schon Strauss, dann Johann, wenn schon Richard, dann Wagner."


Wenn Strauss, dann Johann, wenn Richard, dann Wagner, wenn Schlagobers, dann von Demel (Wiener Café) Ich war noch nie in der Konditorei Demel, gehe aber davon aus, dass auch dieser Teilsatz stimmt

JK jr. (einer, der das sagt)
eumenos
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 17. Dez 2005, 05:13
Sind sie nicht einfach nur zu lang?-wo dem einen Komponisten eine Prise Noten genügt um eine Situation zu schildern-da brauzht R.Strauss eine ganze Wagenladung Noten um seinen Punkt zu machen-darum keine explizite Aufnahme-Kritik; ich finde die Tondichdungen von Strauß eben nur peinlich...
plönlein
Stammgast
#27 erstellt: 17. Dez 2005, 10:00
Moin,

"gehört wirklich endlich vergessen" (das soll ironische gemeint gewesen sein?, oweia), "nur peinlich" - es ist doch interessant, zu sehen, welche kontroversen Ansichten Strauss immer noch hervorrufen kann. Ich für meinen Teil höre Strauss recht gern (ohne ihn, da hast Du, Martin, völlig recht, zu lieben oder gar fanatisch zu sein - dazu wirkt Strauss irgendwie zu perfekt, zu kalt, wenigstens teilweise). Er ist Spätromantiker, und das mag man nun mal oder man mag es eben nicht. Ich finde es eigentlich ganz interessant, da er an der Schwelle zur Moderne stand, und diese ja auch teilweise überschritt.
Wenn ich beispielsweise an die Alpensymhonie denke, eine hier ja auch apodiktisch verdammte sinfonische Dichtung, so scheint mir das, was Strauss vorgelegt hat, keineswegs überholt zu sein. Dazu sind die mir bekannten unterschiedlichen Interpretationen daraus zu vielschichtig. Die Einspielung mit Sinopoli und auch die mit dem hier weig geliebten Thielemann sagen mir sehr zu; Solti weniger. Aber einen wirklich interessanten Blick wirft Welser-Möst mit seiner neuen Einspielung auf die Komposition. Da ist der Sonnenaufgang weniger herrlich, weniger epochal, aber das muss ja kein Nachteil sein (das Bombastische zu vernachlässigen). Auch im weiteren Verlauf wird auf tonmalerisches Brimborium verzichtet. Es bleiben entschlackte Harmonien und somit reine Musik (ähnlich wie bei den in meinen Ohren ganz außerordentlichen Metamorphosen). Wer weiß, vielleicht könnte die Einspielung von Welser-Möst auch denen etwas geben, die gern in Bausch und Bogen urteilen?

Viele Advents-Grüße,
Ekkehard.
JohnD
Stammgast
#28 erstellt: 20. Dez 2005, 14:11

plönlein schrieb:
Aber einen wirklich interessanten Blick wirft Welser-Möst mit seiner neuen Einspielung auf die Komposition. Da ist der Sonnenaufgang weniger herrlich, weniger epochal, aber das muss ja kein Nachteil sein (das Bombastische zu vernachlässigen). Auch im weiteren Verlauf wird auf tonmalerisches Brimborium verzichtet. Es bleiben entschlackte Harmonien und somit reine Musik (ähnlich wie bei den in meinen Ohren ganz außerordentlichen Metamorphosen).


Ogott. Bleibt dann nur noch die Grütze übrig und der Klangrausch fällt aus? Neenee.

Leute, tausend verschiedene Interpretationen können Durchschnittskompositionen nicht zu Meisterwerken machen! Und gerade, dass sich aus einer Musik so verschiedene Interpretationen überhaupt machen lassen, spricht doch geradez gegen die Stringenz der Komposition.

Statt Alpensinfonie einmal die zweite "Musik für Orchester" von Rudi Stephan einlegen und zuhören. Da bekommt man gezeigt, wo der Kompositorische Hammer hängt.
Zeitgleich mit der Alpensinfonie entstanden.

Im Übrigen: Musik kann nichts anderes ausdrücken als reine Struktur, also sich selbst. Im Bestfall wird es Tonmalerei, aber wer will das schon. Das ist Kinderkram.
Zur Lektüre empfehle ich Hanslick (ja der hatte einen fragwürdigen Musikgeschmack, aber eine durchdachte Musikphilosophie). Gibt's hier auch online:

http://www.koelnklavier.de/quellen/hanslick/_index.html
plönlein
Stammgast
#29 erstellt: 20. Dez 2005, 22:53
Verehrter John_D,

nun schieß aber mal nicht zu sehr mit deinen Kanonen auf meine Spatzen. Ich wollte nur auf Welser-Möst hinweisen, weil ich finde, dass er einen interressanten Blick auf ein Werk wirft, dass ich durchaus gerne höre (aber, nebenbei bemerkt, keineswegs zum Meisterwerk verklärt habe). Wobei ich deine Aussage, dass nur instringente Kompositionen unterschiedliche Interpretationen zulassen, als sehr erfrischend empfinde.
Aber zurück zum Thread: Die Alpensymphonie interessiert dich nicht? Prima! Kein Mensch zwingt dich, derlei zu hören. Wenn du über diesen Kinderkram hinaus bist, umso besser - dann musstest du dich von meinem kleinen Hinweis aber auch nicht angesprochen fühlen.
Allerdings frage ich mich, warum du dich überhaupt mit diesem Thread befasst. Um Missionsarbeit in Sachen Rudi Stephan zu leisten? Nun, das wäre wahrscheinlich kein schlechter Ansatz, aber vielleicht eher ein Thema, das einen eigenen Thread verdient hätte, oder?
Gruß.
JohnD
Stammgast
#30 erstellt: 21. Dez 2005, 00:35

plönlein schrieb:
Wobei ich deine Aussage, dass nur instringente Kompositionen unterschiedliche Interpretationen zulassen, als sehr erfrischend empfinde.
Allerdings frage ich mich, warum du dich überhaupt mit diesem Thread befasst. Um Missionsarbeit in Sachen Rudi Stephan zu leisten? Nun, das wäre wahrscheinlich kein schlechter Ansatz, aber vielleicht eher ein Thema, das einen eigenen Thread verdient hätte, oder?
Gruß.


Nee, Du, ich mag die Alpensinfonie. Kommt gut auf Kif. Aber nur wenn die Farben gut rauskommen, also das Orchester möglichst auf Impressionismus und Filmmusik gebürstet ist.

Ich find auch Zarathustra gut und Don Quixote. Schön abgefahren, das Zeug. Das sind auch durchaus echte Kracher. Allerdings ist da auch wirklich am meisten Komposition drin.
teleton
Inventar
#31 erstellt: 21. Dez 2005, 15:33
Hallo Klassikfreunde,

ich habe den Éindruck, das einige die in diesem Forum in der Sparte KLASSIK Beiträge schreiben, gar keine Klassikliebhaber sind.

Wer beispilesweise im TAMINO-Forum mit einem solchen Wortschatz, wie in dem Vorbeitrag ankommt, wäre bei Alfred mit Recht bald "weg vom Fenster".

Dieses Klassik-Forum soll über Werke informieren, über gute und auch schlechte Aufnahmen informieren und gegenseitigen Informationsaustausch bieten. Dazu gehört auch der gegenseitige Respekt, denn es geht um klassische Musik und keine Allerweltsmusik aus dem Pop - Bereich.

Wer Richard Strauss nicht mag und seine Werke für schlecht hält, sollte dies hier nicht in so einer Art und Weise tun. Hier wollen sich geistig gesunde Leute über Richard Strauss austauschen und keine abwegigen Beiträge lesen.
Richard Staruss gehört für mich zu den größten Komponisten des 20.Jahrhunderts.

Ich möchte die Moderatoren aufrufen hier für Ordnung zu sorgen, damit der Klassik-Bereich dieses Forums noch etwas Stil behält !
Hüb'
Moderator
#32 erstellt: 21. Dez 2005, 16:49
Hallo Wolfgang,

ich kann verstehen, dass Du dich als Strauss-Fan über derartige Aussagen ärgerst. Dennoch bitte ich Dich zu bedenken, dass es sich hier um ein öffentliches Forum handelt, in dem die freie Meinungsäußerung gilt. Wenn jemand in knappen, einfach Worten sagt, dass er Strauss nicht gut findet, dann ist das zu akzeptieren.

Pop-Musik (übrigens ein SEHR weiter Begriff) im Vergleich zu klassischer Musik grundsätzlich abzuwerten halte ich übrigens nich für in Ordnung.

Lieben Gruß

Hüb'
Martin2
Inventar
#33 erstellt: 21. Dez 2005, 19:57

JohnD schrieb:

plönlein schrieb:
Wobei ich deine Aussage, dass nur instringente Kompositionen unterschiedliche Interpretationen zulassen, als sehr erfrischend empfinde.
Allerdings frage ich mich, warum du dich überhaupt mit diesem Thread befasst. Um Missionsarbeit in Sachen Rudi Stephan zu leisten? Nun, das wäre wahrscheinlich kein schlechter Ansatz, aber vielleicht eher ein Thema, das einen eigenen Thread verdient hätte, oder?
Gruß.


Nee, Du, ich mag die Alpensinfonie. Kommt gut auf Kif. Aber nur wenn die Farben gut rauskommen, also das Orchester möglichst auf Impressionismus und Filmmusik gebürstet ist.

Ich find auch Zarathustra gut und Don Quixote. Schön abgefahren, das Zeug. Das sind auch durchaus echte Kracher. Allerdings ist da auch wirklich am meisten Komposition drin.


Hallo John,

nun kommts also doch raus, daß Du doch so ein heimlicher Richard Strass Fan bist. So weit sind wir also doch nicht auseinander. Ich nenne sie "fetzige Teile", Du "echte Kracher". Das sind keine unüberbrückbaren Gegensätze.

Ich denke nur einfach, Du solltest diese "echten Kracher" einfach nicht unterschätzen. Ich gebe zu, den Strauss von Bruckner und Mahler kommend auch einfach unterschätzt zu haben.

Ich kenne nun den Rudi Stephan nicht so gut ( außer der Musik für Saiteninstrumente). Mag ja auch sein, daß der sehr gut ist. Aber Du stehst immer in der Gefahr, von einem bestimmten Komponisten kommend, andere zu unterschätzen. Also den Mahler zu vergöttern und dann den Strauss auf die leichte Schulter zu nehmen.

Strauss hat eben gewisse Qualitäten und die sind nun mal andere als die anderer großer Komponisten. Und unterschätze Deinen musikalischen Geschmack im bekifften Zustand nicht!

Gruß Martin
vanrolf
Inventar
#34 erstellt: 22. Dez 2005, 02:24
Martin schrieb:

Und unterschätze Deinen musikalischen Geschmack im bekifften Zustand nicht!


Ich finde, er sollte ihn vor allem nicht überschätzen, schon gar nicht in diesem Zustand.

Gruß Rolf
Martin2
Inventar
#35 erstellt: 22. Dez 2005, 07:09
Lieber Rolf,

das ist natürlich auch wieder richtig.

Gruß Martin
embe
Stammgast
#36 erstellt: 22. Dez 2005, 11:18
Hallo,
ich muss gestehen mir gefallen die relativen Jugendwerke des
Richard am Besten.
Aus Italien, Burleske, Till, Don, Macbeth, Tod u. Verklärung, 1. Hornkonzert, Violinkonzert...
Zarathustra auch...
Alpensinfonie und Heldenleben haben mich in meiner Jugend mehr interessiert...jetzt hör ich die nicht mehr an.

Opern komplett hab ich noch keine, nur Ausschnitte und Arien...ähm mir reicht das momentan.

Ausnahmen sind die Metamorphosen und 4 letzte Lieder,
auch Lieblingswerke.

Gruß
embe
JohnD
Stammgast
#37 erstellt: 22. Dez 2005, 14:49

teleton schrieb:

Ich möchte die Moderatoren aufrufen hier für Ordnung zu sorgen, damit der Klassik-Bereich dieses Forums noch etwas Stil behält !


Herr Teleton, Ihnen mag sicherlich nicht entgangen sein, dass wir im Post-Postmodernen Zeitalter im Jahre 2006 durchaus die Möglichkeit haben, uns unterschiedlicher Sprachstile zu bedienen.
Das Ziel eines Forenschreibers sollte aber nicht in erster Linie sein, nach dem Gusto humorloser Gesinnungswächter sich zu äußern.
Der Ruf nach Zensur, Herr Teleton, ist in einem demokratischen Forum eines demokratischen Landes äußerst unangebracht, zumal in meinem Posting keine Beleidigungen zu finden waren, die zu beanstanden gewesen wären.

Im Übrigen mag es an der Art solcher Menschen wie Ihnen, Herr Teleton, liegen, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr mit Klassischer Musik beschäftigen will.
Darüber nachzudenken mag nun im folgenden Ihre Aufgabe sein, der Sie sich als kulturell hochstehender Mensch sicher sogleich widmen werden.
Darüber hinaus darf ich darauf hinweisen, dass ich es mir durchaus zutraue, Ihnen in Punkto Stil das Wasser reichen zu können.

Gruß,

JohnD



[Beitrag von JohnD am 22. Dez 2005, 14:49 bearbeitet]
eltom
Inventar
#38 erstellt: 22. Dez 2005, 15:04
Wo gibt's denn diese Box? Ich kann leider nichts diesbzgl. finden und wäre auch sehr interessiert!

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#39 erstellt: 22. Dez 2005, 15:14

eltom schrieb:
Wo gibt's denn diese Box? Ich kann leider nichts diesbzgl. finden und wäre auch sehr interessiert!

Gruß, Thomas

Strauss mit Kempe? U. a. hier:
http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Grüße

Hüb'
eltom
Inventar
#40 erstellt: 22. Dez 2005, 15:31

Hüb' schrieb:

Strauss mit Kempe?


Ja, klar

Danke für den Link!

Wollte noch erwähnen, dass ich Euch allen die Metamorphosen mit Blomstedt und der Staatskapelle Dresden sehr ans Herz legen möchte! Fantastisch!

amazon.de
silbendrexler
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 24. Feb 2012, 12:05
Guten Morgen, vor allem an Martin den II.

Ich stöbere immer noch in den alten Threads, und stoße immer mehr auf Gemeinsamkeiten. Spannend!
Momentan höre ich neben einer ganzen Menge Bruckner (vornehmlich die 7. in allen möglichen Interpretationen) auch mal wieder Strauss. Interessanterweise gefällt auch mir von seinen Tondichtungen besonders der Macbeth - das mag die Folge einer persönlichen Affinität zu Shakespeare sein, who knows.. .

Lange Zeit habe ich nach einer Aufnahme gesucht, die mich vollends zufrieden stellt. Ich habe vor vielen Jahren noch zu Studienzeiten in Bonn viel Musik aus der dortigen Musik-Bibliothek im Schumannhaus auf Cassette aufgenommen, aber nach mehreren Umzügen und einer zumindest "hälftigen" Haushaltsauflösung kein Cassettendeck mehr (das gute, alte Akai GX75, schnüff...). Die damalige Aufnahme war die von Maazel mit den Wienern, und alles, was ich mir seitdem zugelegt hatte, kam nicht daran. Aber das weiß ich erst jetzt wieder, irgendwie hatte ich was anderes in Erinnerung. Jedenfalls war es eine DG-Aufnahme. Da war ich sicher.

Irgendwann habe ich mir dann "hilfsweise" Kempe zugelegt. Kempe hat gewiss eine große Kompetenz in Sachen Strauss, aber wenn man von Maazel kommt, klingt Kempe schon fast ein wenig fad, und die Lobreden auf die Klangqualität kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Ich habe allerdings noch eine pre-Remaster Aufnahme. Der Klang ist mit ein wenig zu breit, dafür klingen die hohen Streicher zu dumpf, ein, wie ich finde, typisches EMI-Problem. Übrigens das genaue Gegenteil zu Naxos. Die Naxos-Eigenaufnahmen klingen wie in einer Turnhalle aufgemommen, so "eng". Wo war ich?

Ach so, Kempe. Also gut, konnte mich nur bedingt befriedigen. Irgendwann kam dann Zinman auf dem Billiglabel Arte Nova, gar keine schlechte Interpretation (wobei der Macbeth m.E. auch ein wenig in die Reihe der "interpretationsresistenten" Werke fällt), und der Klang war schon besser. Zudem ist die Kopplung mit "Aus Italien" mal was anderes im Vergleich zu den ständigen Zarathustras und Heldenlebens Und "Aus Italien" deutlich besser als die mir bis dato vorliegende Naxos-Aufnahme.

Aber kürzlich wollte ich es nochmal wissen. Da ich immer noch der Meinung war, meine alte Cassetten-Aufnahme sei mit einem amerikanischen Orchester gewesen (Boston oder Detroit, das war hier die Frage ), stieß ich auf Dorati/Detroit, und der nächste Schritt war getan. Typischer Decca-Klang, Tempi zwar etwas verhaltener, aber dem Werk noch angemessen. Ich muss hier kurz zugeben, dass ich kein Freund des Zerdehnens von Musik bin, auch bei Strauss nicht. Doch immer noch nicht der ganz große Wurf. Nächster Versuch. Maazel, Wiener Philharmoniker. 0,01 Euro zzgl. Versand, das konnte man wagen.

Leider brauchte ZOverstocks diesmal 3 Wochen. Egal, gestern war sie dann da. Und sie war es, ist es wirklich. "Meine" alte Aufnahme. Schon die ersten Takte erzeugten ein Kribbeln, und dann in den großen Streichersequenzen, die bekannte Gänsehaut - Interpretationsresistenz hin oder her, das schafft nur wirklich große Musik. Und zeigt, dass es eben doch auf die Interpretation ankommt. Irgendwie.

Zu den anderen Tonsichtungen kann ich nur dem oben von teleton Geschriebenen beipflichten. Die Strauss-Box von Solti ist exzellent, die Ashkenazy-Aufnahme der Alpensinfonie wirklich schön, aber auch Deukalion hat Recht mit der Erwähnung der Previn-Aufnahmen auf Telarc. Seine Alpensinfonie, aber auch Don Quixote sind wunderschön, der Klang super, wenn auch, wie ich schon an anderer Stelle schrieb, Telarc-typisch ein wenig zu sehr in die Breite gehend.

Bleiben die "Vier letzten Lieder". Haben hier bei den Tondichtungen zunächst eigentlich nichts zu suchen, andererseits sind es ja in Töne umgesetzte Gedichte, zudem noch von Hesse und Eichendorff, also, was soll's.
Hier ist immer noch meine Ersterwerbung Referenz, Jessye Norman, mit dem GOL unter Masur. Gut, ich kenne die Diskussion, ob denn nun Norman oder doch die Schwartzkopf, andere plädieren für Flagstad oder della Casa. Für mich ist und bleibt es Jessye Norman. So wie sie "Beim Schlafengehen" singt, kann man wirklich "hören", wie die Seele den Körper verlässt und zum Schöpfer emporsteigt. Musik, zum Weinen schön.

Viele Grüße
Lutz
Martin2
Inventar
#42 erstellt: 26. Feb 2012, 00:13
Hallo Lutz

Ein sehr interessanter Beitrag. Nur leider bin ich jetzt etwas müde. Morgen also eventuell mehr.

Gruß Martin
teleton
Inventar
#43 erstellt: 26. Feb 2012, 14:13
Hallo Lutz,

bitte blättere mal auf meinen Beitrag vom 12.Dez 2005 zurück. Dort hatte ich die besten Richard Strauss-Aufnahmen zusammengefasst.
Ich bin ebenfalls in gewisser Weise ein Klangliebhaber (um nicht zu sagen Klangfetischist ! blödes Wort !)) und schätze die entsprechenden Aufnahmen dahingehend.

Bei R.Strauss bist Du mit Solti (Decca), der die beste Also Sprach Zarathustra und Till Eulenspilegel liefert, Metha (Decca) mit der tollsten Alpensinfonie, Ashkenazy (Decca), der die beste Aus Italien einspielte an der TOP-Adresse. Auch Karajan / WPO (Decca) mit allerausgefeiltester Dichtung Tod und Verklärung/Don Juan ist ein Muss für jeden R.Strauss-Fan. Szell (SONY) hat die kurzweiligste Sinfonia Domestica ! Dagegen klingen andere Aufnahmen stinklangweilig - leider auch Maazel ! Maazel (DG) wiederum beste und allerfetzigste Macbeth !

Bei Kempe (EMI) alles rundum gut ! Wenn Du da klanglich nicht so positive Erfahrungen gemacht hast ?!
Die Kempe-Aufnahmen klingen nicht alle gleich gut - aber die EMI-Box ist schon deshalb ein Muss, weil man alles hat, was woanders fehlt.

Nach dem Beitrag von 2005 habe ich weitere R.Strauss-Aufnahmen vorliegen:
Das beste Heldenleben mit Karajan (DG, 1959) auf dieser fabelhaften DG-Doppel-CD. Der Rest ist aus den 70ern, aber alle Aufnahmen genügen klanglich audiphilen Ansprüchen !

amazon.de
DG, 1959 und 70er, ADD


[Beitrag von teleton am 26. Feb 2012, 14:15 bearbeitet]
silbendrexler
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 28. Feb 2012, 19:20
Hallo Wolfgang,

ein wenig "Nachtreten" sei mir gestattet.

Dass Szell eine rassige, oder eben kurzweilige "Domestica" hingelegt hat, mag ich glauben. Er ist ja nicht gerade für langweilige respektive langsame Interpretationen bekannt. Bei Mahler z.B (6.) ist das sogar mir ein bisschen zuviel des Guten. Dann (auch da) lieber Solti.
Mir liegen noch die Domesticas von Mehta (Berlin PO, CBS, 87) und Sawallisch (Philadelphia O, EMI, 94) vor. Hier geht Sawallisch als klarer Sieger hervor. Wobei ich beide eher wegen der "Zugaben" gekauft habe. Mehta wegen der sonst damals kaum erhältlichen Burleske (gar nicht schlecht Barenboim), Sawallisch wegen des Präludiums für Orgel u. Orchester.
Das Heldenleben ist bei mir dann mit Blomstedt (SFS, Decca, 94) wie ich finde höchstkarätig besetzt. Ich weiß, dass Karajan da hoch gehandelt wird, ich bin aber (schon wegen des Klangs) immer eher bei Decca gelandet als bei DG. Die Mehta-Alpensinfonie habe ich dann natürlich auch
Von Kempe habe ich 2 Einzel-CDs, eben das Heldenleben mit Macbeth, und dann die Hornkonzerte. Diese sind wiederum fantastisch, allein der Player hat immer wieder Probleme, die Spur einzulesen. Ist eine der "vollsten" CDs die ich habe (79:13) Wird nur von einer Schostakowitsch-CD getoppt, Sinfonie Nr. 15, LSO unter M. Schostakowitsch (Collins, 91). Die bringt es auf sage uns schreibe 80:54, eingelesen dogar 80:56. Das sollte technisch gar nicht möglich sein .
Dann noch eine Frage in Sachen Mahler (ich denke, das darf in einem Strauss-Tread sein):
Ich besitze beide CSO-Aufnahmen der 5. mit Solti. Lohnt dann die Anschaffung der Tonhalle Zürich-Aufnahme noch? Was man so beim Anspielen bei Amazon hören kann, kam mir nicht viel anders vor...

Grüße nach Bonn
Lutz
teleton
Inventar
#45 erstellt: 01. Mrz 2012, 15:30
Hallo Lutz,

die Burleske für Klavier und Orchester habe ich schon in vielen Aufnahmen gehört. Die jüngste Aufnahme und damit auch technisch einwandfrei ist die mit Tibaubet/Blomstedt (Decca). Doch ist mir die Sicht Beider zu brav, zu wenig feurig, der Anschlag zu soft.
Bei mir kommt nur noch mein ewiger Favorit
Serkin / Philadelhpia orchestra / Ormandy (SONY) in den CD-Player !

Die Hornkonzerte habe ich auch in meiner Kempe-Box, aber ich schätze diese Konzerte weniger. Dieses andauernde "getröte" geht mir auf den nerv - keine Musik für mich !

Das Präludium für Orgel und Orchester habe ich in einer fulminaten CD mit den Münchener PH/Hayko Siemens (ArteNova). Auf der Cd sind noch weitere unbekanntere Randwerke von R.Strauss drauf.

OT zu Mahler:
Ich mache bei Mahler nicht so viel Wind mit Interpretationsvergleichen, wie bei einigen anderen geschätzten Komponisten.
Das liegt aber daran, dass ich mit meiner Solti - GA (Decca) schonmal vollstens zufrieden bin, dann die tolle Jahrhundert-GA von Bernstein (SONY) besitze und dann auch noch die Chailly-GA (Decca) habe, auf die ich allerdings bereits verzichten könnte.

Als Beantwortung auf deine Frage, ob man Zinman/Zürich noch braucht = klares NEIN ! Denn Du hast Solti !
silbendrexler
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 01. Mrz 2012, 20:23
Ähem,

also ich meinte da schon Solti, aber eben mit dem Tonhalle Orchester.
Ist mir auch erst kürzlich aufgefallen, dass es das gibt (Decca, 2007 herausgegeben).

Wie gesagt, die Appetithappen bei amazon klingen der letzten CSO-Aufnahme schon recht ähnlich.
Insofern stellt sich die Sinnfrage.

Zinman/TO Zürich nutze ich eigentlich nur für Sachen abseits des Standardrepertoires, weil preislich günstig. Ich habe zwar auch die 5./6. Beethoven von ihm, kann aber, Bärenreiter-Edition hin oder her, den ganzen Hype um diesen Zyklus nicht ganz nachvollziehen.
Das bringt mir, zumal im direkten Vergleich mit Leibowitz, keinen Zugewinn.

Schönen Abend.
Lutz
silbendrexler
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 07. Aug 2013, 12:00
Edit 2013-08-07:

Habe kürzlich bei reBuy für kleines Geld 2 Aufnahmen der Burleske erstanden, einmal die vielgelobte Janis-Aufnahme, dann noch Argerich mit dem BPO unter Abbado (Neujahrskonzert '92). Bislang hatte ich schon Barenboim (seit ca. 20 Jahren) und seit einiger Zeit auch Grimaud.

Bei Janis bin ich mir noch nicht sicher, ob sich die Anschaffung gelohnt hat (nun ja, Mahlers 4. ist ja auch noch drauf, wobei mir allerdings die gute Lisa della Casa etwas zu dünn klingt).

Aber Argerich definiert für mich hinsichtlich der Burleske jetzt die absolute Spitze. In sehr ausgewogenem und transparentem Klangbild wird das Stück mit zügigen Tempi im wahrsten Sinne des Wortes burlesk herübergebracht. Und da auch die "Zugaben" sehr gelungen sind, kann ich diese CD nur empfehlen.

Schönen Tag noch
Lutz
op111
Moderator
#48 erstellt: 07. Aug 2013, 12:48
Hallo Lutz,

silbendrexler (Beitrag #47) schrieb:
Mahlers 4. ist ja auch noch drauf, wobei mir allerdings die gute Lisa della Casa etwas zu dünn klingt).

nicht nur bei vielen Forenmitgliedern sondern auch in der Fachwelt gilt Lisa della Casa als die (in der Reiner-Aufnahme) rollendeckende Idealbesetzung in der 4. - der naiv zurückhaltende "dünne" Stimmklang ist als Kontrast zum "Operngebrüll" durchaus intendiert (auch von Mahler).
op111
Moderator
#49 erstellt: 07. Aug 2013, 13:03
Hallo Lutz,

silbendrexler (Beitrag #47) schrieb:
ie vielgelobte Janis-Aufnahme, dann noch Argerich mit dem BPO unter Abbado (Neujahrskonzert '92).

die 4CD-Brilliant-Box mit der Janis-Aufnahme gibt es übrigens gerade im Sonderangebot für 7,-
Bisher war mein Favorit immer der Wolfgangs:

Teleton schrieb:
Bei mir kommt nur noch mein ewiger Favorit
Serkin / Philadelhpia orchestra / Ormandy (SONY) in den CD-Player !

wobei ich von der Gould-Aufnahme einiges erwarte.

silbendrexler
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 07. Aug 2013, 16:14

op111 (Beitrag #48) schrieb:
- der naiv zurückhaltende "dünne" Stimmklang ist als Kontrast zum "Operngebrüll" durchaus intendiert (auch von Mahler).
:prost


Ohne vorher meterweise Literatur gewälzt zu haben (wie auch, ich habe die CD im Auto gehört), hatte ich da so eine Ahnung. Ich komme halt von Szell/Raskin, Solti/te Kanawa und Inbal/Donath, wobei ich mit der guten Dame Kiri noch nie etwas anfangen konnte, Inbal/Donath sind bei mir bislang Referenz. Mal sehen, vielleicht höre ich mir Lisa ja noch schön...

VG
Lutz
op111
Moderator
#51 erstellt: 08. Aug 2013, 09:19
Hallo zusammen,
OTanfang
Raskin/Szell ist meine bevorzugte Aufnahme, danach folgt Solti/Te Kanawa in den Sätzen 1-3. Für den 4. Satz ziehe ich Reiner/Della Casa eindeutig vor.
/OTende
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