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Umfrage
Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 7 E- dur
1. Empfehlenswerte CD-Einspielungen (100 %, 2 Stimmen)
2. Eure Meinung zu diesem Thema (0 %, 0 Stimmen)
(Die Umfrage ist beendet)

Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 7 E- dur

+A -A
Autor
Beitrag
vanrolf
Inventar
#1 erstellt: 10. Aug 2004, 14:34
Hallo ,
ich suche nach einer empfehlenswerten CD-Einspielung (oder mehreren) von Anton Bruckners 7.Sinfonie E-dur. Z.Zt. steht mir die Aufnahme von Günther Wand mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester aus den 80ern zur Verfügung, die ich zwar gut interpretiert finde, die mich aber klang- und aufnahmetechnisch nicht zufriedenstellt. Ich habe verschiedentlich gelesen, daß die letzte Aufnahme von Herbert v.Karajan mit den Wiener Symphonikern (1989) sehr gelungen sein soll. Kann mir jemand etwas dazu sagen oder andere Vorschläge machen?
Besten Dank für Eure Hilfe,
Gruß Rolf
op111
Moderator
#2 erstellt: 10. Aug 2004, 17:20
Versuch's mal mit zoes fulminanter Interpretation, der hat nämlich ...


auf meinen Synthesizern die Siebte verbrochen, eine Schlagmaschine hinzugefügt, etwas modifiziert im Vergleich zu meiner letzten Aufnahme und die ganze Sache scheint mir schon gewaltig, insbesondere das Scherzo. Allerdings mp3.


http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_1zoe.mp3
http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_3zoe.mp3

(Danke für dieses Vergnügen, zoe!)

Gruß
Franz
Cliowa
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Aug 2004, 18:51
@vanrolf:
Was sollen wir da jetzt abstimmen?

Grüsse...Cliowa
vanrolf
Inventar
#4 erstellt: 10. Aug 2004, 19:08
hallo Cliowa,
sorry, mein Versehen. Ich wollte nur eine Umfrage, keine Abstimmung. Bin noch nicht so lange im Forum und habe noch nicht alles raus.
Gruß Rolf
BigBerlinBear
Stammgast
#5 erstellt: 11. Aug 2004, 10:28
Meine Empfehlung ist Giulini mit den Wiener Philharmonikern
(DGG) von 1987, aber die scheint nicht mehr im Katalog zu sein !
op111
Moderator
#6 erstellt: 11. Aug 2004, 11:20

Meine Empfehlung ist Giulini mit den Wiener Philharmonikern
(DGG) von 1987, aber die scheint nicht mehr im Katalog zu sein !

Stimmt,
DG listet nur noch die 9.

Amazon hat sie noch, allerdings recht teuer, aber das Geld allemal wert:

amazon.de

Die habe ich seit der Erstveröffentlichung und würde sie unter den modernen Einspielungen an erster Stelle empfehlen.

und:
Bruno Walter, Columbia Symphony Orch., Sony SMK 64482


und trotz mono und eines ganzen Aquariums voller "Fische" der Wiener:

Szell, Wiener Philharmoniker (live) SMK47646

http://www.cleveland...e/Large/SMK47646.jpg

Gruß, Franz


[Beitrag von op111 am 11. Aug 2004, 11:36 bearbeitet]
AchimC
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Aug 2004, 15:02
Hallo,
ich habe:
Karajan - WPO
Solti - CSO
Wand - BPO
Nur die kann ich beurteilen, meine bevorzugte Aufnahme ist die Karajan-Einspielung, obwohl ich kein Karajan-Fan bin.
Sie ist für mich die innigste, ausdruckstärkste und - natülich... - klangschönste der drei Aufnahmen.
Gruß
Achim
Hilda
Stammgast
#8 erstellt: 11. Aug 2004, 15:41
Hallo,

der Giulini-Empfehlung kann ich mich anschliessen. Aich Karajans Wiener Aufnahme hat mich sehr positiv überrascht. Ich könnte noch Chailly in die Runde werfen Leider gibts die Aufnahme soweit ich weiss nur noch als Hochpreis - eine Zeit war die in einer Decca Budget Serie erhältlich. Man muss die release Politik der Majors ja nicht verstehen...

Gruss
Klaus
Kratopluk
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Aug 2004, 15:55
Hallo liebe Klassikfreunde,

also für mich gibt es nur eine wirklich umwerfende Einspielung von Bruckners 7. Sinfonie.

Und das ist die Aufnahme vom November 1960 aus der Londoner Kingsway Hall mit dem Philharmonia Orchestra unter Otto Klemperer.



Ich kann diese Aufnahme nur allerwärmstens empfehlen. Sie stellt alle anderen Einspielungen, welche mir vorliegen, locker in den Schatten! (Wand, Giulini, Celibidache, Sanderling, Inbal, Jochum, Matacic, Karajan und Sinopoli)

Obwohl durch ein leichtes Hintergrundrauschen beeinträchtigt (wenn man das überhaupt so nennen kann) überzeugt mich diese Aufnahme allemal mehr als die klanglich perfektionierten und sterilen Einspielungen neuerer Zeit.

Ich besitze sowohl die CD als auch die LP, und kann sagen, daß die Aufnahme von der LP zwar stärker verrauscht, aber auch deutlich besser und voller im Klang ist.

Wenn irgend möglich, besorge Dir die LP; im Zweifelsfall ist aber auch die CD über jeden Zweifel erhaben!

Mit besten Grüßen!

Lasse
op111
Moderator
#10 erstellt: 11. Aug 2004, 16:09
Bis jetzt sind ja nur gute Aufnahmen empfohlen worden, irgendeine davon wird man sicher auftreiben können.

Klemperer hatte ich ganz vergessen,
Karajan (der hat ja gleich 3mal den Markt bedient/verstopft: 2*DG, 1*EMI) habe ich u.a. auch - aber gegen Giulini fällt er denn doch ab.
Böhms 7. auf DG mit den Wiener Ph. ist wohl gerade nicht im Programm, verdient aber vor HvK genannt zu werden.
Solti ist bei Bruckner nicht jedermanns Sache, aber nicht gerade langweilig und nicht so sehr auf polierten Schönklang aus wie Karajan.

Rolf hat jetzt die Qual der Wahl.
Gruß, Franz
mefisto
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Aug 2004, 17:45
Meine Bruckner 7.: FURTWÄNGLER-Berliner Philharmoniker (1949)
Oswald KABASTA-Münchener Philharmoniker (1942)
Günter WAND-Berliner Philharmoniker (1999)
Gruß Guido
op111
Moderator
#12 erstellt: 11. Aug 2004, 18:28

Meine Bruckner 7.: FURTWÄNGLER-Berliner Philharmoniker (1949)
Oswald KABASTA-Münchener Philharmoniker (1942)

Hallo Guido,

Rolf meinte schon, daß
Wand 1980 ... aber klang- und aufnahmetechnisch nicht zufriedenstellt
, die genannten zugegeben legendären historischen Aufnahmen werden das noch weniger tun als die von mir nebenher erwähnte Szell-Aufnahme aus dem J. 1968.
Bruno Walters Stereoprod. klingt immerhin deutlich natürlicher als Wands Kölner Aufnahme vom 18.1.1980.

Gruß
Franz
vanrolf
Inventar
#13 erstellt: 11. Aug 2004, 23:03

Rolf hat jetzt die Qual der Wahl.

... aber ich kann mir ja nun wirklich schlimmeres wünschen. Einstweilen möchte ich mich bei allen antwortenden für die Tips und Informationen bedanken !!! Insgesamt ein dickes Lob ans Forum, meine Erwartungen bzw. Wünsche wurden (wieder einmal) übererfüllt.
Viele Grüße, Rolf
op111
Moderator
#14 erstellt: 11. Aug 2004, 23:16
Hallo Rolf,
kannst dich ja mal revanchieren und berichten, was dir wie gefallen hat, so wie Klaus (Hilda), der sich todesverachtend x-mal die 4. gegeben hat.

Gruß, Franz
vanrolf
Inventar
#15 erstellt: 11. Aug 2004, 23:50
Hallo Franz,
werde ich gerne tun, auch wenn's noch ein Weilchen dauern wird.
Gruß Rolf
op111
Moderator
#16 erstellt: 11. Aug 2004, 23:59

Hallo Franz, werde ich gerne tun, auch wenn's noch ein Weilchen dauern wird. Gruß Rolf


Tu was für die notleidenden Klassik-Abteilungen der Industrie, kauf alle.
je-b
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 12. Aug 2004, 05:16
... man kann eh nicht genug Bruckner 7 haben.
Zumal es so viele schöne Aufnahmen gibt.
AchimC
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 12. Aug 2004, 07:33

... man kann eh nicht genug Bruckner 7 haben.
Zumal es so viele schöne Aufnahmen gibt.


Das stimmt allerdings - angeregt von diesem Thread werde ich mir auf jeden Fall noch die Klemperer-Aufnahme zulegen!
Gruß
Achim
op111
Moderator
#19 erstellt: 12. Aug 2004, 13:03
Hallo zusammen,
hat sich außer mir mal jemand zoes Interpretation (mp3 Link oben) angehört?
Gruß, Franz


[Beitrag von op111 am 12. Aug 2004, 13:03 bearbeitet]
zoe
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 13. Aug 2004, 18:07
Vielen Dank Franz,

Leider sind die Adressen wegen Ferien für 3 Wochen geschlossen.
Danach geht es wieder los.
Gute Ferien.

zoe


Versuch's mal mit zoes fulminanter Interpretation, der hat nämlich ...


auf meinen Synthesizern die Siebte verbrochen, eine Schlagmaschine hinzugefügt, etwas modifiziert im Vergleich zu meiner letzten Aufnahme und die ganze Sache scheint mir schon gewaltig, insbesondere das Scherzo. Allerdings mp3.


http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_1zoe.mp3
http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_3zoe.mp3

(Danke für dieses Vergnügen, zoe!)

Gruß
Franz
op111
Moderator
#21 erstellt: 13. Aug 2004, 20:03
Einen schönen Urlaub, zoe!

Der Bruckner (arr. zoe) gefällt mir.


[Beitrag von op111 am 13. Aug 2004, 20:03 bearbeitet]
zoe
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 16. Sep 2004, 16:20

Franz-J. schrieb:
Einen schönen Urlaub, zoe!

Der Bruckner (arr. zoe) gefällt mir.


Vielen Dank Franz,
der Urlaub war erholsam, weniger musikalisch, nichts als die 4 Jahreszeiten und ähnliche Schlachtrösser im August in Prag und musikalische saure Gurkenzeit in Warschau...
Nach dem Urlaub musste ich entdecken, dass die (medizinische) Fakultät den Internet-Zugang meiner Website zunächst einmal blockiert hatte und im Rahmen der administrativen Leichtigkeit unserer Behörden brauchte ich schon mal 14 Tage um das Problem zu lösen.
Also, die Siebte, Satz eins und drei sind wieder disponibel:

http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_1zoe.mp3
http://zollnersmusic.homeunix.com/Bruckb7_3zoe.mp3

an Satz zwei und vier arbeite ich gerade.

Wer an meinen improvisatorischen/kompositorischen Nebenaktivitäten interessiert ist, kann ja auch mal da:
http://zollnersmusic.homeunix.com
nachschauen,
was gleichzeitig eine Antwort auf Lumpe ist und auch die Frage von Benedikt berührt:
Wie steht ihr zu moderner elektronischer Musik?
Ich versuche mit den Mitteln der elektronischen Musik (Synthesizer), algorithmischer Komposition (Korg Karma) Musik zu machen, die manchmal einen klassischen Grundton hat,eine klassische Basis verwendet wie bei Bruckner aber auch freie Improvisation auf elektronischen Instrumenten bedeuten kann. Die elektronische Instrumentenbasis erlaubt es mir mit geringem Zeitaufwand schon mal schnell einen musikalischen Gedanken auszudrücken und ihn auf CD zu bringen, oder auf die Website. Wie die Bearbeitung von Bruckner zeigt ist diese Musik keine emotionslose Maschinenmusik mehr.

Entschuldigung, dass ich drei threads in einen gemischt habe, habe aber wenig Zeit, das Semester beginnt.

Grüsse aus Strasbourg

zoe
cr
Inventar
#23 erstellt: 16. Sep 2004, 16:32
Schließe mich auch der Giulini-Empfehlung an.
Um diese wie um die 8. mit ihm kommt man kaum herum.
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 17. Sep 2004, 12:21
Hallo vanrolf,
wie ist es geworden?
Wenn Du die Giulini nicht findest, nimm die von HvK. Sooo schlecht ist sie nicht und Du kriegst sie überall, überall,überall... .

MfG Bernd
op111
Moderator
#25 erstellt: 17. Sep 2004, 12:35

palisanderwolf schrieb:
Wenn Du die Giulini nicht findest, nimm die von HvK. Sooo schlecht ist sie nicht und Du kriegst sie überall, überall,überall... . MfG Bernd


Bernd, das Bessere ist des Guten Feind:
also Giulinis 7. ist z.B. bei amazon ganz leicht zu finden:
Sinfonie Nr. 7 E-dur
Anton Bruckner
Wiener Philharmoniker
Carlo Maria Giulini


http://www.amazon.de.../302-3305443-1517627

Es muß ja nicht immer Karajan sein.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 17. Sep 2004, 12:36 bearbeitet]
drbobo
Inventar
#26 erstellt: 17. Sep 2004, 16:25
Hallo

um etwas Bewegung in die Sache zu bringen, eine weitere, hier sicher nicht unumstrittene Empfehlung

amazon.de



und als Budget Vorschlag

amazon.de



PS Zoes Interpretation klingt interessant, (nur kurz angespielt), werde am Wochende mal ausführlicher lauschen.
op111
Moderator
#27 erstellt: 17. Sep 2004, 16:37

drbobo schrieb:
um etwas Bewegung in die Sache zu bringen, eine weitere, hier sicher nicht unumstrittene Empfehlung

Ich wünschte, Celi hätte etwas Bewegung in seine Aufführung gebracht.

Gut gewählt, viel gegensätzlicher können 2 Aufnahmen der 7. Kaum sein,
Jochums Rubatoseligkeit - Celis Ruhe,
Celis ausgefuchster Klang - Jochums eher rauher Klang.

Gruß
Franz
drbobo
Inventar
#28 erstellt: 17. Sep 2004, 16:44
Hallo Franz,

man weiss dass man Stammgast ist, wenn man die Antworten schon vorhersehen kann.
Auf die erste Bemerkung habe ich nur gewartet ,
überrascht (postitiv!) bin ich über die Bemerkung zum Klang. Vielleicht bin ich in letzter Zeit doch zu selten im Forum.

Auf jeden Fall kann ich die Gegensätzlichkeit der Aufnahmen auch nur unterstreichen, auch für mich als Bruckner-Neuling deutlich zu erkennen.
op111
Moderator
#29 erstellt: 17. Sep 2004, 17:15

drbobo schrieb:
Auf die erste Bemerkung habe ich nur gewartet
man weiss dass man Stammgast ist, wenn man die Antworten schon vorhersehen kann.

... und wenn man die Reaktionen kennt


drbobo schrieb:
überrascht (postitiv!) bin ich über die Bemerkung zum Klang.

War also doch nicht so vorhersehbar

Aber das auf Kosten der zeitlichen Parameter gehende Feilen am Klang war schon typisch für Celibidache, nicht nur bei Debussy u.a.
Jochum war da eher etwas nachlässig.

Gruß
Franz
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 18. Sep 2004, 07:42
Franz schrieb:
Bernd, das Bessere ist des Guten Feind

So ist es:IMHO Giulini, ev. sogar auch Klemperer.

Nachsatz:
Vieles lässt sich gegen HvK ins Feld führen und nicht zuletzt auch seine „Ubiquität“ - also dass man einfach nicht um ihn herum kommt - hat gewißlich zu Übersättigung geführt

Das soll mich aber nicht davon abhalten zuzugeben, dass HvK’s 7. Bruckner mit den Wienern ( „seine letzte Aufnahme“, DG) IMHO Ausnahmequalität hat und ich sie daher guten Gewissens auch empfehlen kann.

MfG Bernd
op111
Moderator
#31 erstellt: 18. Sep 2004, 09:39

palisanderwolf schrieb:
Das soll mich aber nicht davon abhalten zuzugeben, dass HvK’s 7. Bruckner mit den Wienern ( „seine letzte Aufnahme“, DG) IMHO Ausnahmequalität hat und ich sie daher guten Gewissens auch empfehlen kann.

Bernd,
Bruckner war definiv Karajans Sache, hervorragend finde ich auch die DG Produktion von 1975 mit den Berlinern, deren Nachteil hauptsächlich in der Klangqualität - Akustik der Berliner Philharmonie und der analogen Aufnahme mit Bandrauschen - liegt.
Gruß
Franz

PS: Noch eine Fundsache zu Jochums 7.:

Anton Bruckner Symphonie Nr. 7 E-dur
Staatskapelle Dresden, Dirigent Eugen Jochum
EMI Electrola

Interpretation 7
Repertoirewert 2
Aufnahme-, Klangqualität 9

Eugen Jochum ergeht es mit Bruckner wie Karl Richter mit Bach: Die einstmals unbestrittene Kompetenz verhärtete sich zu Starrheit. Man nimmt keine Notiz mehr von dem, was sich außerhalb des eigenen Blickfeldes ereignet. Daß in Sachen Bruckner heute nicht mehr der einst vielleicht notwendige Missionar gefragt ist, sondern der Aufweis der eigenen Gesetzmäßigkeiten dieser Symphonik auf welchem Weg dieser Aufweis auch immer angestrebt wird ‚ scheint der Dirigentensenior, der sich gerne in bayerischer Trachtenjacke vor St. Florian oder anderen Bruckner-Kulissen fotografieren läßt, nicht zur Kenntnis zu nehmen.

Diese Neueinspielung der siebten Symphonie ist charakteristisch für Jochums Bruckner-Orthodoxie. Die unendliche Breite, mit der er den Kopfsatz angeht, funktioniert dieses Allegro moderato zu einem Adagio um: Die Symphonie enthält auf diese Weise zwei langsame Sätze. Das ist weniger eine Frage des absoluten Tempos - Jochum benötigt für den Satz nicht viel mehr Zeit als Karajan, Haitink, Böhm, Masur und andere auch -, es ist vielmehr eine Frage der Artikulation. Die Entwicklung wird von Jochum nicht in stetigem Fluß gehalten, sein ständiges Auszelebrieren auslaufender Melodiephrasen führt zu jenem Ergriffenheitspathos, das sich verselbständigt und den Blick auf das Zusammenschießen des Details zur Großform erst im nachhinein, quasi als nebuloses Erinnerungsergebnis kontemplativen Sich-tragen-Lassens, gestattet. Mit einem solchen Bruckner hat bereits vor dreißig Jahren Klemperer aufgeräumt, und Musiker wie Giulini, Gielen (leider nicht auf Platte) und Wand sind ihm gefolgt.

Man kann Jochum nicht einmal den Vorwurf der Undeutlichkeit machen. Im Gegensatz zu seiner melodisch-klanglich zu pauschal und einsträhnig geratenen Aufnahme der Achten zeichnet er diesmal die Mittel- und Gegenstimmen sorgsam durch, und der berückend schöne, runde und satte Klang der Dresdner Staatskapelle tut das Seine, die feierliche Opulenz seiner Darstellung zu unterstreichen.

Was übrigens den umstrittenen Beckenschlag auf dem C-dur-Quartsextakkord-Höhepunkt des Adagios angeht: er ist weniger problematisch als die Pauke an jener Stelle. Außer Klemperer hat meines Wissens bislang niemand den Lapsus korrigiert, der darin besteht, daß die wie das Becken nachträglich hinzugefügte Pauke noch mehrere Takte lang ihr Dominant-G dröhnen läßt, nachdem alle übrigen Bässe längst auf das Tonika-C heruntergegangen sind. Auch den Bruckner-Experten Jochum scheint das nicht zu stören.
A. B. - hifi-stereophonie. - 12/1980
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 19. Sep 2004, 17:07
Hallo Franz,

Franz-J. schrieb:

Bernd,
Bruckner war definiv Karajans Sache, hervorragend finde ich auch die DG Produktion von 1975 mit den Berlinern, deren Nachteil hauptsächlich in der Klangqualität - Akustik der Berliner Philharmonie und der analogen Aufnahme mit Bandrauschen - liegt.
Gruß
Franz


Das Bandrauschen, so Du es hören kannst, spricht für Deine Stereokette und Deine guten Ohren...


Mit einem solchen Bruckner hat bereits vor dreißig Jahren Klemperer aufgeräumt,...


das bedauere ich auch heute noch nicht.

Bei Klemperer nehme ich sogar Bandrauschen relativ klaglos in Kauf.

MfG Bernd

PS: Welche Aufnahmen empfiehlst Du mir zum Einstieg für Szell/Cleveland Orchestra ?


[Beitrag von palisanderwolf am 19. Sep 2004, 17:42 bearbeitet]
op111
Moderator
#33 erstellt: 20. Sep 2004, 17:34

palisanderwolf schrieb:
Das Bandrauschen, so Du es hören kannst, spricht für Deine Stereokette und Deine guten Ohren.


Hallo Bernd,
na auf meiner DG-CD ist das Bandrauschen selbst bei moderater Abhörlautstärke für meine Mahlergequälten Ohren unüberhörbar (zumal gerade diese Aufnahme typisch für Karajans extremes Dynamikspektrum in den 1970er Jahren ist), aber da es weitestgehend konstant bleibt, ist es nicht so störend.


palisanderwolf schrieb:
PS: Welche Aufnahmen empfiehlst Du mir zum Einstieg für Szell/Cleveland Orchestra ?


Deine Lieblingswerke in Szells Aufnahmen am besten.
Die einzige kommerzielle Aufn. der 7. Bruckner eignet sich nicht so, da die Wiener Ph. sich live ziemlich viele Verspieler leisten. Die der 8. bei Sony ist hingegen hervorragend.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 20. Sep 2004, 17:39 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#34 erstellt: 21. Sep 2004, 06:32

Hallo vanrolf,
wie ist es geworden?


Guten Tag zusammen ,
es ist noch im Werden, ich habe jetzt Klemperer und Inbal, diese Woche kommt noch Giulini. Wenn ich den dann auch gehört habe, kommt eine erste "Zwischenbilanz". Nur soviel: sowohl Klemperer (!!!) als auch Inbal gefallen mir entschieden besser als die 80er Günther Wand, und auf jeden Fall kommen noch HvK und Jochum, dessen 1966er Neunte (DG) ich in letzter Zeit oft gehört habe.
Ich finde Eure zahlreichen Beiträge einfach nur KLASSE , bin aber z.Zt. wg. meines Umzugs und der anstehenden Umstellung auf DSL leider nur wenig online.

Bis bald und Grüße,
Rolf
Susanna
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 21. Sep 2004, 14:20

vanrolf: Nur soviel: sowohl Klemperer (!!!) als auch Inbal gefallen mir entschieden besser als die 80er Günther Wand,


Hallo Rolf,

diese Bemerkung kommt mir gelegen! Könntest Du nicht auch noch Inbal mit der Mahler-Box testen, wenn Du's nicht schon getan hast? Die u. keine andere besitze ich nämlich trotz vieler Unkenrufe von Mahlerkennern u. - fans. Andererseits wurde sie mir auch vereinzelt (wahrscheinlich aus Mitleid!) hier empfohlen.

Grüße,
Susanna

P.s. Zu Bruckner kann ich leider nichts Konstruktives mitteilen.
schumi65
Stammgast
#36 erstellt: 22. Sep 2004, 09:40
Hallo Classics,

da hier im Zusammenhang mit der 7. von Bruckner nicht nur über Interpretation, sondern auch Aufnahmequalitäten diskutiert wurde, möchte ich einmal Eure Meinung zu meiner Aufnahme der 7. Sinfonie hören. Zumal diese Aufnahme bisher noch nicht erwähnt wurde in diesem Thread:

Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin / Heinz Rögner
Aufnahme von 1983

Mit liegt die Aufnahme allerdings nur als LP vor, aber bei Edel-Classics gibt es auch die CD dazu. Wobei mir auffällt, dass Heinz Rögner mehrere Bruckner-Sinfonien damals bei ETERNA eingespielt hatte.

Leider fehlt mir der Vergleich zu anderen Interpretationen, die hier von Euch genannt wurden, denn ich habe nur diese eine Aufnahme der 7.
Dennoch würde es mich interessieren, wo ich Heinz Rögner einordnen könnte, verglichen zu Karajan, Jochum und Co.
op111
Moderator
#37 erstellt: 22. Sep 2004, 13:07

schumi65 schrieb:

Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin / Heinz Rögner

Kleine Ergänzg.:
Roegner, RSO Berlin
spielt Version 1885 Ed. Haas [1944] (ohne Beckenschlag)
A.: 5-8/83 Berlin Classics CD 301620

Timing: 59:15 - 18:52 18:50 9:16 12:02
Ganz schön zügig!


[Beitrag von op111 am 22. Sep 2004, 13:08 bearbeitet]
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 22. Sep 2004, 14:05
Um die zu erwerben, muß man also garnicht Mitglied der Freunde RSOB werden.
MfG Bernd


[Beitrag von palisanderwolf am 22. Sep 2004, 14:07 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#39 erstellt: 22. Sep 2004, 17:38

Könntest Du nicht auch noch Inbal mit der Mahler-Box testen, wenn Du's nicht schon getan hast?


Hallo Susanna,
sorry, von Inbal habe ich an Mahler-Sinfonien nur 1,3 und 4 als Einzel-CDs (Original-Denons, die habe ich mal günstig bekommen), habe sie aber schon lange nicht mehr gehört. Ich glaube, daß die 1 mir damals ganz gut gefallen hat, bei den beiden anderen bin ich im Moment überfragt. Schau doch mal in den threads über Mahler nach, da gibt es z.T. ausführlichere Bewertungen drüber. Meines Wissens wird die Box Mahler-Anfängern oft empfohlen, ich bin z.Zt. aber dabei, mir das sinfonische Werk in Einzelaufnahmen zuzulegen, soweit meine Finanzen es zulassen.

Grüße,
Rolf
Susanna
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 22. Sep 2004, 18:27
vanrolf:
Schau doch mal in den threads über Mahler nach, da gibt es z.T. ausführlichere Bewertungen drüber. Meines Wissens wird die Box Mahler-Anfängern oft empfohlen,


Hallo Rolf,

ja, nach dem Mahlerthread hier habe ich mich z. T. gerichtet. Ich dachte, es könnte noch jemand speziell zu Inbal eine Auskunft geben, eigentlich will ich nur eine Bestätigung, daß ich was leidlich Brauchbares besitze. Ich selbst bin bisher erst bis zur 6. vorgedrungen, (außer,daß gerade auf dieser CD bei einer Stelle ein technischer - oder Materialfehler zu sein scheint) kann ich keine gröberen Ungereimtheiten feststellen, der Klang ist ausgewogen, bes. die Bläser gefallen mir. Alles mit Einschränkungen, weil ich mich mit Mahler wirklich nicht auskenne, u. das eben ändern möchte.

Gruß,
Susanna
op111
Moderator
#41 erstellt: 22. Sep 2004, 18:44

Susanna schrieb:
Ich dachte, es könnte noch jemand speziell zu Inbal eine Auskunft geben, eigentlich will ich nur eine Bestätigung, daß ich was leidlich Brauchbares besitze.

Hallo Susanna,
ich habe keine einzige Mahlersymphonie mit Inbal, aber ein paar hervorragende Bruckner-Aufnahmen.
Leihen könnte ich mir die Inbal-Kassette evtl. demnächst mal und reinhören, nur wann ich dazu Zeit habe, ist fraglich.

Ob das allerdings zu einem für dich relevanten Urteil führt ...

Gruß
Franz
Susanna
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 22. Sep 2004, 19:05


Ob das allerdings zu einem für dich relevanten Urteil führt ...


Hallo Franz,

keine Sorge, darauf vertraue ich!

Grüße,
Susanna
vanrolf
Inventar
#43 erstellt: 22. Sep 2004, 19:09

...eigentlich will ich nur eine Bestätigung, daß ich was leidlich Brauchbares besitze.


Hallo Susanna,
nach allem, was ich so über die Box bisher gelesen und gehört habe, hast Du da wahrscheinlich etwas, das schon mehr als nur "leidlich brauchbar" ist. Wenn Dir die Musik bzw. die Interpretationen auch noch gefallen, umso besser. Von meinen Bruckners weiß ich, daß Inbal die Bläser gerne gut krachen lässt. Klanglich gibt es meines Wissens auch keine größeren Einwände, aber Mahler ist, wie ich in letzter Zeit (v.a. hier übers Forum) feststellen durfte, ein sehr weites Feld, und es gibt wohl zu jeder Sinfonie eine ganze Anzahl an sehr gelungenen Ausgaben. Auf die Schnelle würde ich Dir (wenn Du überhaupt an zusätzliche Anschaffungen denkst) die 2. unter Klemperer (ich besitze die klanglich erstklassige EMI-Studioversion mit der Schwarzkopf) und die 9. unter HvK (die 1982er DG-Live-Ausgabe) empfehlen. Wie gesagt, auf die Schnelle...
Dafür würde mich Deine Meinung über Inbals 9. interessieren, wenn Du soweit bist.
Grüße,
Rolf
Susanna
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 22. Sep 2004, 19:34

vanrolf schrieb:
Dafür würde mich Deine Meinung über Inbals 9. interessieren, wenn Du soweit bist.



Hallo Rolf,

ja, das werde ich dann mitteilen, aber (vorerst) nur per PM.

Danke nochmal für Deine ausführliche Antwort! Sie ist hilfreich.

Gruß,
Susanna
drbobo
Inventar
#45 erstellt: 22. Sep 2004, 21:55
Uups, ist da doch aus dem Bruckner- ein Mahler- Thread geworden...
die Übersichtlichkeit leidet zwar manchmal darunter, aber mir geht es bei Musik auch häufig so. Man springt von Interpretation zu Interpretation und bleibt dann häufig am Interpreten hängen und sucht sich weitere Einspielungen dieses Interpreten.

so macht klassik wirklich spass
Susanna
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 22. Sep 2004, 22:34

drbobo schrieb:
Uups, ist da doch aus dem Bruckner- ein Mahler- Thread geworden...

so macht klassik wirklich spass


Danke für die letzte Bemerkung, drbobo!
Der Bruckner ist durch meine "Schuld" ins Hintertreffen geraten. Ich bin manchmal etwas sprunghaft! Hiermit gelobe ich, mich zu bessern!

Gruß,
Susanna
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 23. Sep 2004, 09:11


drbobo schrieb:
Uups, ist da doch aus dem Bruckner- ein Mahler- Thread geworden...

so macht klassik wirklich spass



Danke für die letzte Bemerkung, drbobo!
Der Bruckner ist durch meine "Schuld" ins Hintertreffen geraten. Ich bin manchmal etwas sprunghaft! Hiermit gelobe ich, mich zu bessern!

Gruß,
Susanna

wir sind eben Musikliebhaber und keine thread-Liebhaber

MfG Bernd
Hilda
Stammgast
#48 erstellt: 23. Sep 2004, 09:45
naja... Susanna ist eben frisch aus dem Urlaub zurück und muss sich erst wieder zurechtfinden...


Klaus
Susanna
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 23. Sep 2004, 12:17

Hilda schrieb:
naja... Susanna ist eben frisch aus dem Urlaub zurück und muss sich erst wieder zurechtfinden...


Klaus


Ja, so ist's wohl, Klaus! Du mußt aber zugeben, daß es hier manchmal schwer ist, sich zurechtzufinden, aber nicht nur hier!

Gruß,
Susanna
Hilda
Stammgast
#50 erstellt: 23. Sep 2004, 12:22
@Susanna

Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus
Es ist ja oft wirklich so, das Threads an 'Verzweigungen' ankommen und eher off-topic zum Ursprungs-Post weitergehen.
Vielleicht sollten wir uns hier die usenet Praxis aneignen und neue Threads mit Verweis auf das Original aufmachen...

War's wenigstens schön im Urlaub???

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#51 erstellt: 23. Sep 2004, 13:28
Hallo zusammen,
ich hätte da mal was zum Thema 7.

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 7
(Ausgabe Nowak 1954)

Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt
(das Sinfonie-Orchester des HR)
Eliahu Inbal
A.: Alte Oper, F. 9/1985
Teldec

habe ich gestern mit Vergnügen gehört und möchte die CD noch empfehlen, vielleicht ist sie noch zum Billigpreis erhältlich (die Gesamtaufn. war mal zum Schleuderpreis auf dem Markt).
Inbal benutzt zwar die Nowak-Edition, vermeidet glücklicherweise aber den Beckenschlag im Adagio, der auf mich eher fremd wirkt. Mancher Bläsereinsatz könnte vielleicht noch etwas Feinschliff vertragen, aber welche Aufnahme ist ohne Fehler.
Gruß
Franz
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