"Mehr Angebote! Bitte bitte noch mehr Angebote! "- Werbung von Amazon.

@Martin2

Du kannst doch auf recht einfache Weise einstellen, welche Mails Du empfangen möchtest:

Unter "Amazon" - “Mein Konto" findet sich ein Link mit “Aktualisieren Sie ihre Kommunikationseinstellungen".

Da findet sich folgendes:

Wir möchten mit Ihnen in Kontakt bleiben, jedoch nur in der von Ihnen gewünschten Art und Weise. Wählen Sie aus den Optionen unten aus, und klicken Sie anschließend auf 'Speichern'. Ihre Änderungen gelten nur für Amazon.de. Wenn Sie Ihre Kommunikationseinstellungen für andere Amazon-Shops ändern wollen, besuchen Sie bitte die Kommunikationseinstellungen-Seite des entsprechenden Shops.

Also, auswählen/abwählen - dann wirst Du nicht mehr belästigt; bekommst jedoch alle "relevanten" Mails weiter.

Hallo Moritz,

danke für den Tip. Ich habe dann da schon mal an den Einstellungen herum gespielt. Mal sehen.

Ich finde das Marketingverhalten von Amazon nur symptomatisch für die heutige Zeit. Jemandem jeden zweiten Tag eine Werbemail zu schicken ist Belästigung pur. Komischerweise finden sich immer mehr solche brachialen Werbestrategien, die einfach nur verärgern. Der Kunde wird auf diese Weise gar nicht mehr ernst genommen.

Dabei finde ich es völlig legitim, wenn Werbung sich an Vollidioten richtet. Etwas anderes ist es, wenn man Kunde ist und dann wie ein Vollidiot behandelt wird. Und Amazons Werbung signalisiert mir: Sie haben bei uns Dinge bestellt, also müssen sie ein Vollidiot sein.

Dabei will ich nicht bestreiten, daß es Vollidioten gibt. Neunlifekunden etwa sind Vollidioten. Selbstverständlich ist diese Zielgruppe auch höchst reizvoll - ein Vollidiot läßt sich jeden Unsinn zu jedem Preis verkaufen. So reizvoll dies aber auch ist, habe ich manchmal den Eindruck, daß sich Werbung heute nur noch ausschließlich an Vollidioten richtet. Ich weiß nicht wo das noch hinführen soll. Vermutlich wird man sich irgendwann Hegels Phänomenelogie des Geistes aus dem Internet bestellen, und dann wird einem die potenzsteigernde Wirkung von Kants Kritik der reinen Vernunft empfohlen. So wird vermutlich unsere Zukunft aussehen.

Gruß Martin

Hi.

Also Martin... Ich finde du übertreibst etwas. Ist wahrscheinlich auch eine generationsspezifische Sicht. Wenn ich mich bei dem ganzen Spam, der mein Postfach so täglich erreicht, noch darüber aufregen würde, dann wäre ich den ganzen Tag beschäftigt. Und der Blutdruck erst!
Für mich sind 99% der Amazon-Werbemails auch ohne Bedeutung. Also werden sie einfach - fast immer ungelesen - gelöscht. Die sind doch sowieso Teil eines automatisierten Systems und ich glaube nicht, dass da noch jemand irgendwo in der Firma auf einen "Abschicken" Button klickt. Das passiert heute doch alles von selbst.
Dann könnte man sich vielleicht noch über solch unpersönlichen und wenig bemühten Kundenservice echauffieren. Dann offenbart man aber gleichzeitig auch eine gewisse Ambivalenz: Erst im anonymen Internet bestellen und dann die unpersönliche Behandlung kritisieren. Das geht nicht zusammen. Vor dem Hintergrund ist es fast schon etwas Erfreuliches, wenn man die Möglichkeit hat die Werbung per Mausklick abzustellen (bei viel unnützer Werbung, die so im realen Postkasten landet, ist man demgegenüber doch sogar viel wehrloser).


Viele Grüße,
Alex.

Hi,

passt nicht so wirklich zum Thema, es geht aber immerhin um Amazon.
Dort weigert man sich, die zum günstigen Preis (< 48 €) bestellte Karajan-Sinfonien-Edition der DG auszuliefern, die andernorts (und selbst auf dem Marketplace) problemlos zu bekommen ist.

In Mailand hatte ich die Box noch für 60 € in der Hand und hatte schon so eine Ahnung...

Grüße
Frank

Kings.Singer schrieb:

Vor dem Hintergrund ist es fast schon etwas Erfreuliches, wenn man die Möglichkeit hat die Werbung per Mausklick abzustellen (bei viel unnützer Werbung, die so im realen Postkasten landet, ist man demgegenüber doch sogar viel wehrloser).

Gegen ausgesprochene "Spam" kann man sich nicht wehren. Das ist aber ein vollkommen anderes Phänomen. Gegen Werbung im realen Postkasten kann man sich übrigens durchaus wehren, da bist Du falsch informiert, ein Aufkleber "bitte keine Werbung" auf dem Briefkasten reicht und Du bekommst keine.

Dann könnte man sich vielleicht noch über solch unpersönlichen und wenig bemühten Kundenservice echauffieren. Dann offenbart man aber gleichzeitig auch eine gewisse Ambivalenz: Erst im anonymen Internet bestellen und dann die unpersönliche Behandlung kritisieren. Das geht nicht zusammen.

Ich finde, Du bist da zu unkritisch. Zeitungen sind auch anonym. Kunden über die eigenen Produktpalette zu informieren, ist völlig legitim. Dies ist Information, die mit dem Hintergedanken getätigt wird, dem Kunden etwas zu verkaufen. Dagegen jeden zweiten Tag virtuell in der Tür zu stehen, ist völlig unseriös.

Und ich kann auch nicht sagen, daß das Internet eben "was neues" also ist es "was anderes", also ist es "völlig OK" so. Dann habe ich wirklich keine Maßstäbe mehr für Kritik, dann nehme ich etwas neues nur völlig kritiklos an. Und ich finde nicht, daß ich übertreibe, wenn ich sage, daß ich den Umgang von Amazon mit seinen Kunden im Bereich Eigenwerbung als unverschämt empfinde. Und JPC dann eben nicht, weshalb mir dieses Unternehmen auch grundsätzlich sympathischer ist - auch wenn die natürlich eine andere Produktpalette haben. Allein schon dieses vollkommen alberne "unsere persönliche Empfehlungen für sie" - was vollkommen fürn Arsch ist.

Und heute hatte ich schon wieder irgendwelche dämliche Werbung von Amazon - muß ich also weiter an den Einstellungen herum probieren.

Gruß Martin

Hi.

Ich habe den realen Postkasten mit dem Mail-Eingang verglichen. Dass ich ein Hinweisschild auf meinem Postkasten kleben kann, ist mir bewusst - das kannst du übrigens (im übertragenen Sinne) auch mit deinem Mail-Postfach.

Und ich kann auch nicht sagen, daß das Internet eben "was neues" also ist es "was anderes", also ist es "völlig OK" so.

Das mag sachlich richtig sein, habe ich aber auch nicht anders behauptet.

Dagegen jeden zweiten Tag virtuell in der Tür zu stehen, ist völlig unseriös.

Im gleichen Atemzug kann ich mich über Werbung in meiner Tageszeitung beschweren. Ich will Information und nur weil ich ein Abo der Tageszeitung habe und diese auch täglich aufschlagen möchte, um auf dem Stand der Dinge zu bleiben, meinen etliche Firmen sie müssten mir ihre Sonderangebote nahe bringen. Darüber beschwert sich auch kaum jemand laut.

Und sag nicht, dass das zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Für mich geht es um den Kern der Sache. Und zwar die Frage: Wie wird dem Verbraucher Werbung vermittelt?
Was früher mit der Tageszeitung kam, kommt eben heute per Mail.

Und um mal einen anderen Standpunkt hinter dem Ofen hervor zu holen: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Amazon Werbung sicherlich viel effektiver als beispielsweise JPC. Über kurzzeitige Sonderpreise erfährt der Kunde nur etwas, wenn er ständig über diese informiert bleibt.


Viele Grüße,
Alex.


P.S. Ich möchte hier keine Lanze für Amazon brechen aber immerhin dem Zeitgeist Rechnung tragen.