(Anfänger-)Frage zu den Musiklabels

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Thjan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jan 2011, 09:49
Hallo zusammen,

ich habe als Anfänger in der Klassik recht schnell festgestellt das es doch erstaunlich viele große und kleine Labels gibt die klassische Musik vertreiben.
Da meine stolze Sammlung aus drei Klassik-CDs mit der Zeit ja wachsen soll und ich beim herumstöbern hier im Forum auf einige interessante Beiträge gestossen bin, würde ich nun gern von euch wissen welche Labels besonders zu empfehlen sind wenn es um Klangqualität / Aufnahmetechnik geht. Ich hab leider keine Linksammlung gefunden, nur Pilotcutter hat 2008 mal folgendes geschrieben:


Ich habe auch eine Menge CD's aus von wirklich audiophilen Labeln arts, pentatone, telarc, nca, stockfisch etc. Aber da geht es höchstens um "gut" und "besser" aber nicht um "gut" und "schlecht". Auch bei SACD's mit 24bit/96kHz Qualität muss man die Unterschiede zu 16/44,1 ja suchen. Auch die gewöhnlichen EMI, Teldec, DGG Philips, DECCA & Co. Klassikaufnahmen sind ja nicht "schlecht".


Ich stimme ihm da auf jeden Fall zu, nur wenn man die Wahl hat würde ich schon gern zu den "besseren" CDs greifen. Es gibt hier zwar den Thread "Aufbau einer audiophilen Musiksammlung", aber da geht es um SACDs.

Also, welche Labels sind bei CDs / hybrid SACDs zu bevorzugen wenn man die Wahl hat? Oder sind die Unterschiede nun doch nicht so groß wie ich sie mir jetzt vorstelle?
Ich hab derzeit keine tolle Anlage (PC / iPod + flac + Shure SE425) aber CDs werden ja nicht schlecht
arnaoutchot
Moderator
#2 erstellt: 13. Jan 2011, 10:03

Thjan schrieb:
Ich stimme ihm da auf jeden Fall zu, nur wenn man die Wahl hat würde ich schon gern zu den "besseren" CDs greifen. Es gibt hier zwar den Thread "Aufbau einer audiophilen Musiksammlung", aber da geht es um SACDs.

Also, welche Labels sind bei CDs / hybrid SACDs zu bevorzugen wenn man die Wahl hat?


Muss hier erläuternd Partei für meinen Thread ergreifen. Im "Audiophile Klassik"-Thread wurden zwar logischerweise viele SACDs empfohlen, aber zum einen handelt es sich zu mehr als 90% um Hybrid-SACDs, die mit jedem CD-Player abzuspielen sind, zum anderen machen die SACDs in den Empfehlungen dieses Threads sicherlich maximal 25 - 30 % aus, der Grossteil waren zumeist normale CDs (daneben ein paar wenige Exoten wie DVD-Audio oder BluRays). Generell meine ich, dass Du im "Audiophile KLassik"-Thread mit Deinem Anliegen gut aufgehoben bist, weil Du auch gezielt nach Dich interessierenden Komponisten suchen kannst.

Eine Antwort auf Deine oben gestellte Frage, welche Label zu bevorzugen sind, wirst Du Dir nach Lektüre des Threads dann auch selbst geben können: Es kommt darauf an. Es kommt auf Deinen persönlichen Geschmack an, es kommt auf die verwendete Hardware an, es kommt auf die Musikgattung an. Es gibt kein Label, das man blind akzeptieren kann.

Nur eine Nennung als Einsteigertipp: Telarc ist zB ein Label mit durchgängig sehr hoher Klangqualität, meist guten Interpretationen, breitem Repertoire und zumeist in MidPrice-Auflagen preisgünstig zu erwerben (7-8 Euro pro CD). Damit würde ich mal anfangen.
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 13. Jan 2011, 13:00
Hallo!

Bei den Hochpreislabels kommt noch das schwedische Label BIS in Frage, hier hast du neben der hohen Klangqualität noch ein sehr interessantes Repertoire und eine sehr hohe Intepretationsqualtät.

Normalerweise ist aber die "über alles" Qualität der alten Mayor-Labels (Deutsch Grammophon, EMI, Decca, Phillips, RCA..) schon recht hoch. CBS (Sony) ist hingegen eher gut durchwachsen und ab und an ein wenig ein Glücksspiel.

Bei den Niedrigpreislabels (Naxos, Brilliant, Apex....) ist die Qualität stark schwankend, je nachdem woher die Aufnahme stammt von sehr gut bis erträglich.

Echte schlechte Aufnahmen sind auf dem Klassiksektor (mit Ausnahme der ausdrücklich als historisch gekennzeichneten)eigentlich relativ selten untergekommen.

MFG Günther
arnaoutchot
Moderator
#4 erstellt: 13. Jan 2011, 13:57

Hörbert schrieb:
Bei den Hochpreislabels kommt noch das schwedische Label BIS in Frage, hier hast du neben der hohen Klangqualität noch ein sehr interessantes Repertoire und eine sehr hohe Intepretationsqualtät ...


... und einen vorbildlich hohen Anteil an SACD-Veröffentlichungen. Volle Zustimmung, Günther. Eines der besten Labels im Klassikbereich, da würde ich mich im Widerspruch zum oben Gesagten fast hinreissen lassen, zu behaupten dass man die Aufnahmen aus technischer Sicht blind kaufen kann. Musikalisch ist - wie Du schon richtig sagst - nicht wenig Ausgefallenes und für einen Anfänger möglicherweise gewöhnungsbedürftig.

Habe erst heute früh die neue Beethoven Klavierkonzerte # 4 & 5 mit Yevgeni Sudbin gehört.
Schneewitchen
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2011, 16:09
Um aus 3 Klassik-CDs eine größere Sammlung zu machen,verlangt zunächst mal die Wahl eines Tonträgers,mit dem man auch in ein paar Jahren zufrieden sein wird.
Wenn es um Klangqualität und Aufnahmetechnik geht,sollte man sich darüber klar werden,ob man sich mit der CD zufrieden geben oder die Klangvorteile der SACD nutzen will.
Dann stellt sich die Frage,ob man mit Stereo (CD) zufrieden ist oder ob man Surround (SACD) hören will.
Will man Stereo und Surround in bester Klangqualität,dann sammelt man SACDs,bei denen oft DSD-Aufnahme oder DSD-Mastering zum Einsatz kommt.
Was nun Labels betrifft,so gibt es solche,die Neuaufnahmen in bester Klangqualität liefern (BIS) und soche,die ältere Aufnahmen remastern und so zu neuem Klang verhelfen(Pentatone).
Technisch gesehen hat sich natürlich die Aufnahmetechnik und Klangqualität im Laufe der Jahrzehnte verbessert.
Während man heute aus Kostengründen gerne Live-Aufnahmen mitschneidet und auf CD presst,war man vor Jahrzehnten tage-oder wochenlang mit Studioaufnahmen beschäftigt,an denen man solange rumfeilte,bis man mit dem Ergebnis zufrieden war.
Von Karajan weiß man,daß er nicht nur seine Symphonien dirigierte sondern sich auch darum kümmerte,wie sie auf LPs oder CDs klangen.Er saß oft neben dem Mischpult und hörte sich die Aufnahme solange an,bis sie seinen Klangvorstellungen entsprach.
Welcher Künstler macht das heute noch? Liveaufnahme und fertig.
Letztlich kommt es aber auch immer auf die Interpretation eines Werkes an.Nur CDs oder SACDs nach deren Aufnahmetechnik und Klangqualität zu sammeln,erscheint mir nicht der erfolgreiche Weg zu sein.
Es kommt auch darauf an,welches Orchester und welcher Solist die Aufnahme eines Werkes macht.
Gute Interpretation mit guter Aufnahmetechnik sollte der Maßstab sein.Und da kann man sich nicht auf bestimmte Label begrenzen.
Der Audiophile-Klassik Thread erscheint mir ideal zu sein,um eine gut Klassik-Sammlung anzulegen.Und Hybrid-SACDs haben beide Vorteile- CD und SACD zugleich.Sollte man irgend wann von Stereo auf Surround umsteigen,kann man dann auf schon vorhandene Hybrid-SACDs zurückgreifen.
Thjan
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Jan 2011, 18:47

Letztlich kommt es aber auch immer auf die Interpretation eines Werkes an.Nur CDs oder SACDs nach deren Aufnahmetechnik und Klangqualität zu sammeln,erscheint mir nicht der erfolgreiche Weg zu sein.


Das hatte ich auch nicht vor Ich wollte nur wissen ob es besonders gute Labels gibt oder umgekehrt Labels die man nach Möglichkeit meiden sollte. Scheint ja beides (glücklicherweise in letzterem Fall) nicht der Fall zu sein
Natürlich steht für mich die Musik / Interpretation im Vordergrund, ich werde einfach da wo es geht hybride SACDs sammeln und bin dann erstmal gerüstet

Gibt es eine Möglichkeit reine SACDs am PC auszulesen und zu rippen?
Kreisler_jun.
Inventar
#7 erstellt: 13. Jan 2011, 19:07
Ich würde mich hier vor allem mal entspannen... bei Empfehlungen hier im Forum wird fast immer dazugeschrieben, wenn es sich nicht um ordentlich klingende Sachen handelt.

viele Grüße

JK jr. (immer noch keinen SACD-Player und keine einzige Telarc-CD, wenn ich recht erinnere, von Mercury Living Presence, die mir früher zu schrill waren, mag ich inzwischen aber einige ziemlich gern)
arnaoutchot
Moderator
#8 erstellt: 13. Jan 2011, 19:57

Thjan schrieb:
Gibt es eine Möglichkeit reine SACDs am PC auszulesen und zu rippen?


Nein. Die SACD-Schicht kann man nicht rippen. Meist ist aber die CD-Schicht ein Downmix der gleichen Abmischung. Aber mach Dir keine Sorge um die nicht-hybriden SACDs, das sind in der Regel ohnehin nur sehr wenige, meist heute auch sehr teure Sammlerstücke.
Schneewitchen
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2011, 20:23
Soweit es meine CD/SACD-Sammlung betrifft,fallen mir folgende Label mit guter Aufnahmetechnik/Klangqualität ein
BIS
Exton (Japan)
Tacet

Schon in früheren Jahrzehnten machten EMI (Produzent Walter Legge),Decca und Telarc sehr gute Klassik-Aufnahmen.

Von CBS war ich in LP-Zeiten nicht so begeistert,weil die Aufnahmen dumpf herüberkamen und die Pressqualität (Holland) nicht immer optimal war.Diese CBS-Aufnahmen aus LP-Zeiten klingen aber auf CD besser,wobei man das Alter der Aufnahmen berücksichtigen muß.

Bei CDs mit älteren Aufnahmen muß man darauf achten,daß sie vom Original Masterband stammen,was bei den Labels,die das Werk aufgenommen haben,meistens zutrifft.Die Original-Labels machen vom Original-Masterband gerne Remaster und sichern sich damit für das Remaster ein neues Copyright von 50 Jahren.Nicht immer ist dieses Remaster besser als das Original.
Thjan
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Jan 2011, 22:46

arnaoutchot schrieb:

Thjan schrieb:
Gibt es eine Möglichkeit reine SACDs am PC auszulesen und zu rippen?


Nein. Die SACD-Schicht kann man nicht rippen. Meist ist aber die CD-Schicht ein Downmix der gleichen Abmischung. Aber mach Dir keine Sorge um die nicht-hybriden SACDs, das sind in der Regel ohnehin nur sehr wenige, meist heute auch sehr teure Sammlerstücke.


Danke dir und auch allen anderen für die Antworten. Dann kann ich ja beruhigt eine Sammlung aufbauen und die Musik genießen
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2011, 08:30
Hallo!

Früher oder später wirst du was die Klangqualität betrifft vor dem Problem stehen das gerade sehr gute Interpretationen teilweise eine deutlich schlechtere Klangqualität aufweisen da sie praktisch aus der HiFi-Steinzeit stammen. Es ist mitunter recht schwer immer einen goldenen Mittelweg zwischen guter Klangqualität und der ür einen selbst bestmöglichen Interpretation zu finden.

Aber am Anfang stellt sich das Problem nur in seltenen Fällen, gerade bei den Basics gibt es erfreulicherweise eine sehr breite Auswahl guter Interpretationen.

MFG Günther
Ueli
Inventar
#12 erstellt: 15. Jan 2011, 17:19
Wenn ich meine Einkäufe und meine Fehlkäufe an Klassik-SACD´s Reveue passieren lasse, dann liegt, was die Surround-Qualität angeht, das Label Pentaton mit einigem Abstand an der Spitze meiner Empfehlung.

Exton und BIS oder Linn rangieren eher auf den hinteren Rängen.
Bei denen ist mein Anteil an Fehlkäufen - was den Surroundklang betrifft - besonders hoch.

Ueli
Schneewitchen
Inventar
#13 erstellt: 15. Jan 2011, 19:17
Ich höre nur Stereo und kann bzgl. Surround-Klang Labels nicht beurteilen.Es wundert mich nicht,daß Pentatone bei Surround ganz oben steht.Bei Pentatone erscheinen ausschließlich Hybrid-SACDs in Stereo und Surround.Pentatone hat sich auf Surroundklang spezialisiert.Das zeigt sich schon daran,daß es die alten Philips-Quado-Aufnahmen aus der Schublade geholt und endlich veröffentlicht hat.Diese "historische" Quadro-Serie mit Philips-Aufnahmen sammle ich lückenlos (obwohl ich sie nur Stereo hören kann).
Aber auch die Neuaufnahmen von Pentatone können sich hören lassen.

Nebenbei bemerkt - Ich würde zu gerne wissen,wieviel Philips-Quadro Aufnahmen noch der Veröffentlichung bei Pentagone entgegensehen.Soviele kann Philips doch nicht in der Schublade liegen gelassen haben?
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