Laien Frage: Dem Figaro ähnliche Opern

Autor

Beitrag

CSZ1982
Neuling

#1 erstellt: 22. Jul 2008, 00:45

Hallo zusammen !

Ich bin erst seit sehr kurzem begeistert von Opern und zZ insbesondere vom Figaro von Mozart.

Meine Frage nun: Gibt es Opern die dem Figaro ähnlich sind ? Oder anders: Opern die ich sehr wahrscheinlich mögen werde, wenn ich Figaro mag ?

Danke schonmal für jedwede Antwort !

Gruss,
Christoph

Maastricht
Inventar

#2 erstellt: 22. Jul 2008, 08:12

Vielleicht gefällt Dir dann auch dieses:

Rossini: Der Barbier von Sevilla
Donizetti: L'Elisier d'Armore = Der Liebestrank

Wenn ja, dann würde ich mal schauen, was ich noch nennen könnte.

Gruss, Jürgen

lydian
Stammgast

#3 erstellt: 22. Jul 2008, 12:06

Auf jeden Fall, wie schon von Jürgen erwähnt, Rossinis Barbier, der ja die Vorgeschichte des Mozart'schen Figaros erzählt. Beide Werke basieren auf dem Theaterstück „La folle journée ou le mariage de Figaro“ von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais. Weiter empfehle ich die beiden anderen Mozart-Opern, zu denen Lorenzo da Ponte ebenso wie für den Figaro das Libretto geschrieben hat: "Cosi fan tutte" und ganz besonders "Don Giovanni".

Durchaus lustige familiäre Intrigen gibt es auch in der kurzen Oper "Gianni Schicchi" von Giacomo Puccini.

Loriot zum Figaro:
„In dem dreistündigen Eifersuchtsdrama wird zwar mehr gesungen, als es bei ehelichen Auseinandersetzungen sonst üblich ist, aber im Grunde hat sich in diesem Punkt bis heute kaum etwas geändert. Nur macht man eben nicht jedes Mal eine Oper daraus.“

und zu Gianni Schicchi:
„Die jungen Liebesleute Lauretta und Rinuccio haben im Kreise einer hysterischen Großfamilie um Erlaubnis gebeten, sich vermählen zu dürfen. Das darauf einsetzende empörte Gezeter führt zu Laurettas verzweifelter, wenn auch melodiöser Drohung an ihren Vater, sie spränge jetzt in den Landwehrkanal.
Das junge Ding kann ja nicht wissen, dass der verzweifelte Sprung in ein städtisches Gewässer im Allgemeinen nicht vor, sonder nach der Eheschließung erwogen wird.“

Grüße,
Steff

Schneewitchen
Inventar

#4 erstellt: 22. Jul 2008, 20:06

Rossinis Barbier von Sevilla empfehle ich als DVD (2005)von Decca,dirigiert von Gelmetti.Diese Aufnahme aus Madrid hat so viel Schwung,daß man nicht einschläft.In LPCM Stereo & DTS 5.1 surround.
Der Rosenkavalier von Richard Strauss ist eine vergnügliche Komödie mit Musik.
Vergnüglich geht es auch bei der Fledermaus von Johann Strauß und bei Offenbachs Orpheus in der Unterwelt (dirigiert von Minkowski) zu. Diese Operetten sind schon fast zu Opern mutiert.

Maastricht
Inventar

#5 erstellt: 22. Jul 2008, 21:00

[quote="Schneewitchen"]Rossinis Barbier von Sevilla empfehle ich als DVD (2005)von Decca,dirigiert von Gelmetti.Diese Aufnahme aus Madrid hat so viel Schwung,daß man nicht einschläft.In LPCM Stereo & DTS 5.1 surround.
Der Rosenkavalier von Richard Strauss ist eine vergnügliche Komödie mit Musik.
[quote]

Die Aufführung des Barbiers habe ich zwar, aber noch nicht gesehen. Bis jetzt ist mein Favorit eine Aufführung aus 1988 mit Herman Prey, Teresa Berganza, Luigi Alva; Dirigent: Abbado, aus der Scala, von der DG. Habe ich schon mehrmals gesehen.

Richard Strauss' Operamusik finde ich etwas schwieriger zugänglich. Ich würde dem TE empfehlen (was natürlich eigentlich für alle Aufnahmen geldt) um vor einem Kauf erstmal rein zu hören.

Zum Gianni Schicci: Es gibt eine Aufnahme (DVD) aus Glyndebourne, die ganz vergnüglich ist.

Gruss, Jürgen

Martin2
Inventar

#6 erstellt: 22. Jul 2008, 22:50

Hallo Christoph,

ich empfehle Dir den Don Giovanni und die Zauberflöte von Mozart. Zugegebenermaßen haben die ganz andere Themen, aber es sind eben Mozartopern und zwar die besten.

Du hast eben bei Mozart Feuer gefangen, also bleibe auch dabei! Ob Dir die anderen Tips wirklich zusagen, halte ich für fraglich; es sind andere Komponisten mit einer anderen Ästhetik. Ich finde die hier gegebenen Tips ja nicht schlecht, soweit ich sie beurteilen kann, aber prüfe erst einmal, ob sie Dir tatsächlich gefallen.

Ich bin übrigens auch nicht so der große Opernexperte, meine aber, daß Du Dich mit den späten Mozartopern unbfangen auseinandersetzen könntest. Sie werden Dir bestimmt gefallen.

Gruß Martin

CSZ1982
Neuling

#7 erstellt: 22. Jul 2008, 23:03

Danke schon mal an alle für die Antworten !

Habe mir heute Don Giovanni besorgt und werde mich nun erstmal damit beschäftigen. Danach sehe ich dann weiter...

Also nochmals: Danke !

Martin2
Inventar

#8 erstellt: 22. Jul 2008, 23:46

Hallo Christoph,

eine gute Wahl!

Gruß Martin

Maastricht
Inventar

#9 erstellt: 23. Jul 2008, 09:42

CSZ1982 schrieb:

Danke schon mal an alle für die Antworten !

Habe mir heute Don Giovanni besorgt und werde mich nun erstmal damit beschäftigen. Danach sehe ich dann weiter...

Also nochmals: Danke !

Melde Dich mal mit Deinen weiteren Hörerfahrungen.

Gruss, Jürgen

Martin2
Inventar

#10 erstellt: 23. Jul 2008, 21:14

Maastricht schrieb:

Melde Dich mal mit Deinen weiteren Hörerfahrungen.

Diesen Wunsch unterstütze ich! Übrigens von wegen "Laienfrage". Ich denke die meisten hier sind blutige Laien, selbst vermutlich die Mehrzahl der "Vielschreiber". Der einzige Unterschied liegt vermutlich darin, daß der eine vielleicht klassische Musik erst für sich entdeckt, der andere jedoch - wie ich - sie schon seit Jahrzehnten hört. Aber Alter sollte keine Kompetenz vortäuschen!

Insofern auch, da die meisten hier vielleicht erfahrener aber nicht unbedingt kompetenter sind als Du, lasse ruhig weiter von Dir hören.

Gruß Martin

armindercherusker
Inventar

#11 erstellt: 24. Jul 2008, 07:03

Als weitere - sehr leichte - Oper empfehle ich mal :

Zar und Zimmermann von Albert Lortzing

Ist zwar eine "deutsche" Oper, welche in Richtung einer Operette / Singspiel geht, aber das ist die Zauberflöte ja auch.

Ansonsten empfehle ich aus dem Italienischen fast alle frühen Opern von Verdi.
( nur eben nicht die späteren wie Othello oder Don Carlos )

Ein besonderes Merkmal der Verdi-Opern : fast keine Rezitative

Gruß

CSZ1982
Neuling

#12 erstellt: 24. Jul 2008, 13:19

Also da ich gebeten wurde mich mit weiteren Hörerfahrungen zu melden, will ich das mal tun.

Ich habe mir gestern Don Giovanni angehört und es hat mir sehr gut gefallen. Allerdings fand ich den Figaro noch ein wenig besser. Leider kann ich nicht sagen, ob dieser Unterschied an den Werken als solchen oder vielleicht doch an den Qualitäten der Einspielungen liegt...

Auf jeden Fall habe ich mir bei einem Bekannten noch ein paar CDs ausgeliehen die ich mir in den nächsten Tagen anhören will (die Zusammenstellung ist reiner Zufall, ich habe einfach die Opern die er spontan gefunden hat alle mitgenommen), als da wären:

Die schon empfohlenen: Der Babier von Rossini
Die Zauberflöte von Mozart

sowie:

Purcell: Dido & Aeneas, Ode on St. Cecilia's Day
Puccini: Tosca
Verdi: La Traviata
Heydn: Die Schöpfung

Werde dann nochmal schreiben wie ich die einzelnen so fand und ob mich Oper weiter begeistern kann (habe bis vor einigen Tagen ja nur die Camina Burana hin und wieder mal gehört...

)

Gruß,
Christoph

Martin2
Inventar

#13 erstellt: 24. Jul 2008, 18:30

Hallo Christoph,

freut mich wirklich sehr, von einem Klassikneuling mal ein richtig gutes Feedback zu bekommen. Viele setzen hier irgendeinen Beitrag hinein und melden sich dann überhaupt nicht mehr. Das höchste der Gefühle ist es, wenn jemand sagt: Danke für Eure Beiträge. Also: Mach weiter so und halte uns auf dem laufenden!

Dein Bekannter hat Dir ja richtig gute Sachen ausgeliehen! Obwohl ich einiges von dem noch gar nicht kenne, insbesondere den Haydn, von dem ich zwar immer gute Dinge hörte, aber ihn mir immer noch nicht anhörte, was sicher mal nachgeholt wird, so wie der Barbier, von dem ich nur die Ouvertüre kenne.

Ich mache mir trotzdem ein wenig Sorgen, daß Du einfach zu viel auf einmal hörst! Also zum Beispiel der Don Giovanni ist einfach großartig und Du solltest ihn wirklich öfter hören!

Purcell ist Barock und ich mag Dido und Aeneas wirklich sehr! Berühmt ist "When I am laid in earth", eine todtraurige Musik, aber auch die Hexenszene gefällt mir sehr gut.

Puccinis Tosca ist eines der großen Schlachtrösser der Opernliteratur und wird sehr häufig aufgeführt. Wird Dir sicher gefallen.

Verdis Traviata habe ich mal auf LP gehört und habe ich auch in einer historischen Aufnahme. Hat sicher ihre Momente, diese Oper.

Mozarts Zauberflöte ist wirklich sehr schön und hat den Vorteil, eine deutsche Oper zu sein, so daß sich die Oper gut verfolgen läßt. Mozart hat ja - wie Händel - viele italienische Opern verfaßt, obwohl er Österreicher war ( oder vielleicht auch Deutscher, darüber läßt sich streiten), aber das Italienische war eben die musikalische Weltsprache zu jener Zeit - das wird der Grund sein.

Im übrigen würde es mich auch freuen, wenn Du irgendwann auch der absoluten Musik: Sinfonik, Klaviermusik, Kammermusik ... Deine Aufmerksamkeit schenkst. Aber das wird sicherlich alles noch kommen.

Aber noch mal gesagt: Laß Dir Zeit und höre Dir gewisse Dinge immer wieder an! Zugegeben: Man kann Dinge auch absolut "abnudeln", nur sollte für das eigenen Hörverhalten ein Klassikforum absolut kein Maßstab sein, weil in Klassikforen häufig die Freaks schreiben ( wobei ich dieses Forum noch für relativ normal geblieben halten), die sehr viel neues hören. Und da kann mans sicher auch übertreiben.

Du mußt ja nicht den Ehrgeiz haben, ein "Freak" zu werden! Viele Leute begnügen sich mit einem sehr eingeschränkten Repertoire; das ist vermutlich sogar eher die Regel und sie müssen auch nicht unglücklicher sein deswegen; sie haben meinetwegen 100 CDs und die lieben sie sehr. Das ist doch auch schön.

Billige CDs und der große Zugriff auf Musik haben das Hörverhalten über die Jahre eben auch verändert. Aber die "Masse" machts in jedem Fall nicht, auch wenn es mal spannend ist, sich eine etwas entlegenere Musik anzuhören, sondern in jedem Fall die Klasse.

Gruß Martin