Verdi, G.: Rigoletto

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Mrz 2004, 20:11
Liebe Opernfreunde und solche die es noch werden wollen.

Diese Oper in ihrer jetzigen Form hat eigentlich 4 Väter:

1) Giuseppe Verdi, den Komponisten,

2) Viktor Hugo, den Autor von "L´roi s´amuse" der eigentlichen Textvorlage,

3) Francesco Maria Piave, der daraus das Libretto formte, und

4) die Österreichische Zensur.

Verdi hatte vor, Hugos Werk unter dem Titel "Der Fluch" (La Maledizione)als Oper umzuarbeiten, aber die Zensur macht ihm wie auch später beim "Maskenball" einen Strich durch die Rechnung.
Piave muss Schauplätze und Personen ändern und es gibt noch manches Gefecht zwischen den Autoren und der Zensur. So findet es die Zensur beispielsweise als geschmacklos, daß Gilda halbtot in einem Sack über die Bühne geschleift werden soll, um dort singend zu sterben.

Auch der eigentliche Autor, Victor Hugo, der nicht will, daß ein Werk von ihm als Oper verarbeitet wird, sträubt sich lange. Letztlich ist aber auch er begeistert.

Die Uraufführung findet am 11.März 1851 im Teatro Fenice in Venedig statt und ist ein durchschlagender Erfolg.

Verdi weiß exakt über die Wirkung seiner Arien Bescheid. So verbietet er dem Tenor, die Melodie von "La donna e mobile)
(In der deutschen Übersetzung: Oh wie so trügerisch...)
vor der Premiere zu "verraten", weil er den Überraschungseffekt nicht vergeben will.....

Noch heute hat diese Oper nichts von ihrem Reiz eingebüßt, und fast jeder, auch Leute die Oper sonst ablehnen, kennt daraus die "Schlager", und sei es nur aus der Spagettiwerbung im Fernsehen.....

Glücklicherweise hatte die Schallplattenindustrie mal talentiertere Manager als heute, und so sind uns aus jener goldenen Zeit zahlreiche Gesamtaufnahmen überliefert, aber auch etliche Querschnitte und Einzelarien. Sogar jene Einspielungen Caruso, nun beinahe 100 Jahre alt, gibt es noch zu kaufen.

Welche Aufnahmen habt Ihr, welche haben euch beeindruckt, bzw es können auch einzelne Sänger benannt werden, einzelne Arien etc.

Stereo/Mono/Schellack

Erlaubt ist was gefällt.

Gruß aus Wien
Alfred
Hilda
Stammgast
#2 erstellt: 16. Mrz 2004, 18:25
Hallo Alfred,

aus Mitleid mit dem armen Thread, der als einziger noch eine rote Null hat, werd ich jetzt mal was schreiben

Grundsätzlich liebe ich die Oper, allerdings würde ich mich nicht als Verdi-Experten bezeichnen wollen... Der Rigoletto ist für mich als dreivierteltaktamhöhepunkthasser schon recht erträglich

Was den Rigoletto betrifft kann ich mit zwei Einspielungen aufwarten, die mir beide sehr gefallen:

zum einen die Aufnahme von Solti aus den 60ern mit Kraus und Merrill

amazon.de

Zum anderen die Wiener Aufnahme von Giulini mit Domingo/Cappuccili:

amazon.de

Ich habe noch eine Aufnahme mit Pavarotti/Milnes/Bonynge sowie FiDi/Bergonzi/Kubelik - so mehr aus enzyklopädischem Interesse. Allerdings überzeugt mich Bonynge nicht so richig und der Kubelik wird mir durch FiDi verleidet (klingt wirklich nach einem deutschen Prof. Dr. Rigoletto) - da kann selbst Bergonzi nix mehr dagegen machen...

Gruss
Klaus
drbobo
Inventar
#3 erstellt: 18. Mrz 2004, 20:26
Hallo

ich "verdanke" Rigoletto meinen Einstieg in die Opernwelt, da ich auf einem Filmfestival einen hervorragenden Trick/Marionetten? (oh Erinnnerung) geshen habe, und mich die Musik interessiert hat.
Man hat mir damals (Kaufhaus Beck, München) die oben gezeigte
Wiener Aufnahme von Giulini mit Domingo/Cappuccili empfohlen

Da ich hochzufrieden bin und es meines Wissens nach keine gute Callas Aufnahme gibt, ist es bisher meine einzige..
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Mrz 2004, 15:34
Hallo,
Ja dann will ich auch meinen Beitrag leisten.

Mein erste Gesamtaufnahme war natürlich ein Vinylalbum.
Es war die Aufnahme mit Scotto/Cossoto/Bergonzi/Fischer-Dieskau/Ivo Vinco/ Dirigent: Rafeal Kubelik

Manche bemäkeln Fischer Dieskau, - aber wird das nicht durch Bergonzi/Scotto/Cossotto wettgemacht ?
Auch Ivo Vinco, mir eigentlich eher nicht so bekannt singt einen ausdrucksvollen markanten Sparafucile.
Die LP Kassete war damals in mattrotem Leinen gebunden.
Die Beschriftung war in Goldprägung. Unter dem Logo der Deutschen Grammophon prangte die Inschrift
In collaborazione con l´ente autonomo del TEATRO ALLA SCALA.
Eine ganze Serie war so ausgestattet.
Es wurde erfolgreich der Eindruck von Luxus vermittelt.
Die Wiederveröffentlichung auf CD ist leider viel spartanischer ausgestattet.

-------
Als CD habe ich die Aufnahme unter Sinopoli. Hier wird der Herzog durch Neill Shicoff verkörpert, einem IMO trot einiger Anerkenniung, die ihm zuteil wurde, unterschätzten Sänger. Bruson singt, wie immer traumhaft, seine Kritiker meinen jedoch ZU traumhaft, mit mangeldem schauspielerischen Ausdruck. Gilda ist Gruberova
Erschienen bei Philips, heute Midprice-Segment
-------
Dann besitze ich noch die Aufnahme unter Gardelli, seinerzeit eurodisc heute wahrscheinlich als RCA vermarktet.
(Ariola-Eurodisc waren Bertelsmann-Marken)
Die Besetzung ist Aragall/Weikl/Popp/Rootering u.a

Besitzenswert ist die Aufnahme IMO vor allem wegen Aragall, dem vierten der "drei Tenöre". Lediglich seine instabile Konstitutuion, seine Unzuverlässigkeit, seine Absagen, verhinderten, daß er bekannter wurde, in keiner Weise aber seine Stimme.
---------------
Von den beiden anderen, von euch genannten Aufnahmen würde mich auch die Tonqualität interessieren.


Grüße aus Wien
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 19. Mrz 2004, 15:35 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#5 erstellt: 19. Mrz 2004, 16:49
Hi Alfred,

also die Klangqualität der Giulini-Aufnahme ist IMHO sehr gut. Etwas trocken, aber das tut dem verdi gut

Den Solti muss ich mir mal wieder daraufhin anhören - ich habe ihn nicht besonders schlecht in Erinnerung - ist halt etwas älter...

Gruss
Klaus
drbobo
Inventar
#6 erstellt: 31. Mrz 2004, 12:34
Hallo,

da ich kein CD Fetischist bin, finde ich die Klangqualität ebenfalls sehr gut, lieber etwas Restrauschen als beschnittene Frequenzgänge.
Räumlich ebenfalls recht gute Auflösung, also ich bin auf jeden Fall zufrieden.
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Mrz 2004, 18:19
Hallo,
Restrauschen ist für mich sowieso kein Thema, bin damit großgeworden, Wenn der ersten Jugend Blüte vorbei ist, hört man das ohnedies gedämpfter.
Wogegen ich jedoch bis heute allergisch bin, ist frequentbeschnittener, mulmiger, verwaschener Klang ohne jede Räumlichkeit und Durchhörbarkeit...

Gruß
Alfred
mefisto
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Jun 2004, 19:05
Wie wär´s mit MERRILL/PETERS/BJÖRLING unter dem hervorragenden, kaum bekannten JONEL PERLEA ?-trotz MONO aufgrund der Sänger und des Dirigenten hörenswert.N i c h t für HI-FI-Freaks:Tibbett (SUUPER)/PONS (GUT)/KIEPURA (zeigt Stimme, weiß aber leider nicht, was er singt)-MET 1939,Gennaro Papi am Pult.Gruss Guido.
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