Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte

Bruckner: Empfehlenswerte Sammelboxen?

+A -A
Autor
Beitrag
Kreisler_jun.
Inventar
#51 erstellt: 08. Mrz 2012, 12:33
Die 5. und die 8. passen bei vielen Interpreten wg. etwa breiterer Tempi nicht auf eine CD (bzw. wurden bis in die 1990er auch CDs mit 78-81 min. eher vermieden, weil manche Player da Schwierigkeiten hatten und nicht zuletzt konnte man ihm Boom des Digital-Rausches so manchem Käufer dann eben DM 70 für eine Bruckner 8 abknöpfen...).
Es gibt freilich von diesen Sinfonien auch Aufnahmen, die auf eine CD passen.
Klar, sind heute die billigen Boxen attraktiv. Aber es sollte auch kein Problem sein, zu akzeptablen Preisen Lücken zu schließen, ohne gleich eine ganze Box zu kaufen. Eigentlich sind ja nur 1.,2., selten außerhalb von Zyklen eingespielt.

Welche Sinfonien hast Du denn schon in welchen Aufnahmen?
silbendrexler
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 08. Mrz 2012, 15:27
Eine sehr gelungene Gesamteinspielung der Bruckner-Symphonien hat E. Inbal mit dem RSO Frankfurt, seinerzeit noch auf Teldec, hingelegt.

Bruckner_Inbal

Er mag bei den bekannten Symphonien (4, 7-9) vielleicht nicht ganz an die Spitze (wer definiert die???) heranreichen, aber seine 6. zum Beispiel ist fantastisch, auch die m.E. unterschätzte 3. (in Originalfassung) ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Dazu habe ich übrigens auch folgenden Link gefunden:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/klassik-triumph-der-achtziger-jahre-eliahu-inbal-dirigiert-bruckner-1232410.html

Die Box beinhaltet sowohl die "Nullte" als auch die f-moll Studiensymphonie, bei durchgängig guter bis sehr guter Klangqualität. Zudem ist jeder Symphonie eine einzelne CD gewidmet, man muss also nicht zwischendurch zum Player.

Es mag preisgünstigere Gesamteinspielungen geben, in der "Über-Alles-Qualität" aber kaum bessere.

VG
Lutz


[Beitrag von silbendrexler am 08. Mrz 2012, 15:29 bearbeitet]
ursus65
Stammgast
#53 erstellt: 08. Mrz 2012, 16:24
Hallo Kreisler_jun, Hallo Lutz,

danke erst einmal.

Ich versuch mal morgen mein Bruckner CDs hier einzustellen. In kurzer Zeit habe ich so viele CDs gesammelt, dass ich aus dem Kopf kaum was zusammenbekomme. Inzwischen habe ich die Musiccollector Software, so dass ich endlich ein CD Archiv anlegen kann. Das dauert natürlich.
teleton
Inventar
#54 erstellt: 08. Mrz 2012, 17:34
RE: INBAL

Hallo Lutz,

bei den Inbal-Aufnahmen handelt es sich aber durchweg um die Einspielungen der Erstfassungen/Urfassungen.
Die sind sicherlich mit Inbal gut. Aber für den Bruckner-Freund, der die Bruckner-Sinfonien in der letztend wirklich gültigen und auch von Bruckner autorisierten Fassung hören will, kann ich diese GA nicht empfehlen !

Ich habe mit Inbal auch die Sinfonien Nr.3 und 4. Aber nur weil mich die Frühfassungen im Vergleich interessieren.
Die Sinfonie Nr.4 ist in der Frühfassung praktisch ein ganz anderes Werk und hat mit der viel ausgewogeneren und spannenderen Fassung wenig gemein.

So müste man hier auf jede Bruckner-Sinfonie eingehen und diese der Spätfassung gegenüberstellen.

Ich hoffe ich kann ursus zu seinem Kauf der Karajan - GA (DG) in Kürze gratulieren, denn damit hätte er einen fabelhaften Griff getätigt.
Ich war seinerzeit total aus dem Häuschen. Als ich diese kaufte, gab es noch keine A und ich bin mit größter Spannung in den D-Läden rumgelaufen um schnellstmöglich alle 9Sinfonien zusammen zu bekommen. Jede DG-D war ein Erlebnis für sich - Ja, das war Klasse !
silbendrexler
Ist häufiger hier
#55 erstellt: 08. Mrz 2012, 18:19

teleton schrieb:
RE: INBAL
Hallo Lutz,

bei den Inbal-Aufnahmen handelt es sich aber durchweg um die Einspielungen der Erstfassungen/Urfassungen.


Stimmt voll und ganz. Für den Bruckner-Freund sind die Urfassungen gewiss stellenweise schockierend.
Andererseits lässt sich nur anhand der Urfassungen die Entwicklung nachvollziehen, die der Komponist Bruckner genommen hat.

Kleiner Exkurs: Ich selbst bin Schumann-Freund, um mal bei der gleichen Wortwahl zu bleiben. Und mir persönlich gefällt die Urfassung der 4. (also, Schumanns, nicht Bruckners) um Längen besser, als das späte Unikum. Exkurs Ende.

Doch denken wir den Gedanken einmal weiter. Was würden wir heute sagen, wenn plötzlich eine überarbeitete Fassung der Eroica, sagen wir mal in der "Wiener Fassung" von 1824, auftauchte. Oder "aufgepimpte" Fassungen der ersten beiden Beethoven-Symphonien, die nun wahrlich noch leichtgewichtig sind? Doch möchte ich hier nicht weiter provozieren.

Bruckners Autorisierung* in Ehren, ich denke, es gibt genügend Argumente für die eine, wie die andere These/Auffassung. Und insbesondere bei der 4. gebe ich dir sogar vollkommen recht, da ist die Spätfassung eindeutig überlegen. Wobei gerade die 4. zu den Bruckner-Symphonien gehört, die mir weniger gefallen.

Schönen Gruß nach Bonn
Lutz

*er war halt doch ein Kauz...


[Beitrag von silbendrexler am 08. Mrz 2012, 20:12 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#56 erstellt: 08. Mrz 2012, 19:39
Hallo!

Urfassungen im eigentlichen Sinne der Bruckner Symphonien gibt es nur bei der ersten vier und von der achten, die Symphonien fünf, sechs und sieben sind nur in einer einzigen Fassung vorhanden.

Interessant bei Inbal ist neben diesen Urfassungen auch der rekonstruierte 4. Satz der neunten in der Rekonstruktion von Samale&Mazzuca von 1985.

Wer die Karajan-Aufnahmen liebt sollte doch mal in die Interpretationen von Roberto Paternostro hineinhören, Paternostro war Karajan-Schüler und liefert eine recht beachtliche Arbeit ab die leider ein wenig unter den Aufnahmeort leidet ( Liveaufnahmen in der Basilika Weingarten)

Ansonsten möchte ich noch auf die älteren aber ausgezeichneten Interpretationeen von Günter Wand mit dn Kölnern hinweien die bei mir die gewiss nicht schlechten Interpretationen von Eugen Jochum mit den Berlienern und dem Symphonie Orchester des Bayrischen Rundfunks abgelöst haben.

MFG Günther
silbendrexler
Ist häufiger hier
#57 erstellt: 08. Mrz 2012, 20:18

Hörbert schrieb:
Hallo!

Urfassungen im eigentlichen Sinne der Bruckner Symphonien gibt es nur bei der ersten vier und von der achten, die Symphonien fünf, sechs und sieben sind nur in einer einzigen Fassung vorhanden.



...und das ist auch gut so.

1. muss man sich dann nicht streiten, welche Fassung denn jetzt die authentischere, richtigere, bessere oder überhaupt ist.
2. insbesondere im Fall der 7., die bei Bruckner meine erklärte Lieblingssymphonie ist, kann man sich eine spätere Fassung allenfalls als Verschlimmbesserung vorstellen. Sie war IMHO Bruckners größter Wurf, da stimmte von Anfang bis Ende alles, ohne wenn und aber!

Schönen Abend
Lutz
Martin2
Inventar
#58 erstellt: 08. Mrz 2012, 20:54
Hallo Lutz,

ich denke man muß sich über die Fassungen nicht streiten, kann es aber. Man sollte dabei im Hinterkopf behalten, daß Bruckner von seiner Persönlichkeitsstruktur her ein sehr leicht zu verunsichernder Mensch war. Dieses leicht zu verunsichernde ist das Grundproblem bei Bruckner. Und zudem lieh Bruckner allzuleicht einigen wohlmeinenden Ratgebern sein Ohr.

Meine persönliche Meinung ist, daß die Zweitfassung der 4. eine nicht zu übersehende Verbesserung darstellt. Das Scherzo wurde dabei vollkommen ausgetauscht. Die Urfassung der Bruckner 4. mit Inbal, die ich habe, ist allerdings nicht gerade eine Sternstunde der Schallplattengeschichte. Die Urfassung von Bruckners 8. kenne ich nicht, ich wollte sie mir irgendwann mal mit Tintner zulegen.

Bei Bruckners 3. wird das Problem evident. Die Urfassung hatte eine epische Breite, die bei den späteren Fassungen verloren geht. Allerdings haben auch die ihre Meriten. Robert Simpson plädiert für eine Mischfassung, die die epische Breite der Urfassung mit späteren Verbesserungen kombiniert.

Das alles ist eines so großen Komponisten wie Bruckner eigentlich unwürdig. Aber es hilft eben nichts. Bruckner war eine leicht zu verunsichernde Persönlichkeit, die auf eine "wohlmeinende" Umwelt traf, deren Verhältnis zum Komponisten an Frechheit grenzte, aber in Bruckners Persönlichkeit fehlte gänzlich die Aggressivität der Selbstbehauptung der schöpferischen Kraft, solche Frechheiten in ihre Schranken zu verweisen. Und im Grunde begleitet uns das bis heute, wobei wir allerdings keine verstümmelten Bearbeitungen mehr spielen, wie zu den Zeiten unmittelbar nach Bruckners Tod, aber zum Beispiel die Spätfassung von Bruckners 1., die sogenannte Wiener Fassung, die doch den eigentlichen Komponistenwillen repräsentiert, spielt heute kaum jemand. Das Problem der Fassungen bedeutet dann auch, daß wir aus dem Problem des "Wohlmeinenden" gegenüber Bruckner auch heute nicht heraus kommen, ob wir es wollen oder nicht.

Gruß Martin
ursus65
Stammgast
#59 erstellt: 08. Mrz 2012, 21:39
Moin,

mal kurz die gesammelten Werke von mir:

"Bruckner, Anton";"Böhm - Wiener Philarmoniker";"Symphony No. 4 'Romantic'"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Agony And Ecstasy"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Sinfonie Nr.3 D-Moll 1873 Urfassung (Inbal, Rso-Frankfu Rt, 1982)"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Symphonie No. 4 'romantic'"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Symphonie Nr.5 B-Dur"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Symphony No. 6"
"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Symphony No.7 In E Major (Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt Feat. Conductor Eliahu Inbal)"
"Bruckner, Anton";"Jochum - BPO";"Symphonie N° 8 En Ut Mineur A 117 ( Ed. Leopold Nowak)"
"Bruckner, Anton";"Jochum - BPO";"Symphonie Nr. 9"
"Bruckner, Anton";"Jochum - BPO";"Symphony No 4 In E Flat Major 'Romantic'"
"Bruckner, Anton";"Jochum - BPO";"Symphony No. 7 In E Major"
"Bruckner, Anton";"Wand - KRSO";"Sinfonie No.4 ''romantische''"
"Bruckner, Anton";"Wand - KRSO";"Sinfonie Nr. 3"
"Bruckner, Anton";"Wand - KRSO";"Symphonie nr. 7"
Martin2
Inventar
#60 erstellt: 08. Mrz 2012, 22:00

ursus65 schrieb:

"Bruckner, Anton";"Inbal - RSOF";"Agony And Ecstasy"


Sorry, aber was soll das denn sein?
Kreisler_jun.
Inventar
#61 erstellt: 08. Mrz 2012, 22:07
Also die Inbal-Box lohnt sich für Dich dann wohl nicht, davon hast Du ja die Hälfte schon. Ebenso hast Du die 3. in zwei Fassungen (Inbal vs. Wand) und vermutlich auch die 4. (Inbal vs. den Rest).
Warum meinst Du, Du bräuchtest einen neuen kompletten Zyklus?

Dir fehlen die ersten beiden und vielleicht Alternativen für 5,6,8 und 9. Ich würde dennoch erstmal die hören, die Du schon hast, vielleicht auch mal Deine unterschiedlichen Aufnahmen der 4. u. 7. "gegeneinander".
Bei der 9. gab es neulich Giulinis grandiose Wiener Aufnahme (DG) mal im Angebot für einen Zehner. Mit der 8. kann man die Straßen pflastern; ich glaube, Karajans späte Aufnahme ist inzwischen auch ziemlich günstig.

Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht. Aber ich fand (und finde noch heute manchmal) Bruckners Sinfonien schwierige und gewichtige Musik, für die ich mir Zeit nehmen muss. Zweimal hintereinander zum Vergleich höre ich gewöhnlich keine seiner Sinfonien.
Ich würde Dir wirklich empfehlen (außer Du willst monatelang nur Bruckner hören), das, was Du hast, erstmal besser kennenzulernen. So dass Du die Stücke halbwegs unterscheiden kannst. Ggf. mal Beihefte lesen oder im Netz nach Kommentaren schauen. Ich will nicht bevormundend klingen, aber das scheint mir sehr viel sinnvoller als jetzt noch mehr CDs zu kaufen, für die Du Dir eh nicht die Zeit nehmen kannst.
Wenn Du die Stücke besser kennst, sich vielleicht ein Lieblingstück herausgebildet hat oder Du überhaupt mehr Bruckner hören willst, dann kannst Du Alternativaufnahmen kaufen oder die ersten beiden Sinfonien (Wand, Inbal, Skrowaczewski müssten am marketplace eigentlich separat zu kriegen sein).
Martin2
Inventar
#62 erstellt: 08. Mrz 2012, 22:36
@ Ursus

Sehe das ähnlich wie Kreisler Jr. Du hast schon eine recht schöne Kollektion. Vom Emi Jochum möchte ich Dir eher abraten, die Sachen die Du aus dem ersten Zyklus hast, sind besser. Ich bin auch nicht so ein großer Fan von Karajans Bruckner, auch wenn das Orchester natürlich bombastisch ist. Aber zum Beispiel Bruckners 8. höre ich lieber mit Jochum. Bruckners 5. und 9. höre ich schon gerne mit Karajan, aber Jochum ist auch nicht schlecht.

Mir gefällt Jochums Bruckner mit dem BPO, den hast Du ja. Grundsätzlich finde ich Inbal auch nicht verkehrt, nicht unbedingt ekstatische Interpretationen, aber solide und keinesfalls übertreibend, nur die 4. finde ich schlecht, aber das mag dazu ausreichen, die ohnehin weniger gute Erstfassung der Sinfonie wenigstens zu zeigen.

Ansonsten findest Du im Internet tausend Meinungen, der eine mag Solti, der andere nicht usw.
silbendrexler
Ist häufiger hier
#63 erstellt: 08. Mrz 2012, 23:34
Guten Abend nochmal.

Jetzt sitze ich hier, wühle in CDs und wälze Literatur zum Thema Bruckner.
Eins vorweg: Schon während des Studiums in Bonn habe ich mich mit einem damaligen Kommilitonen viel über Bruckner ausgetauscht. Er war "Brahmsianer", ich "Schumannist", ihr könnt euch lebhaft vorstellen, wie leicht uns die Annäherung an die "symphonischen Riesenschlangen" damals (Mitte der 80er) gefallen ist. Ich kann mich noch erinnern, ihm damals die 7. (Wand, Kölner RSO) zum Geburtstag geschenkt zu haben. Doch dies nur am Rande.

Ich möchte mich hier und jetzt auch auf die 3. und 4. beschränken, ich denke, das reicht dann allemal.

Die 3. liegt mir neben Inbal noch in 4 anderen Einspielungen vor: Der 2. Fassung (1877) mit Barenboim/BPO und Harnoncourt/COA und der 3. Fassung (1889) mit Jochum/SD und Wand/Kölner RSO. Um es kurz zu machen, es haben sich 2 Favoriten herausgebildet. Eben Inbal mit der Originalfassung und dann Harnoncourt, was bei dessen musikhistorisch-analytischer Herangehensweise kaum anders zu erwarten war. Das verfängt bei Bruckner, da vom "musikalischen Gehalt", wenn man denn so will, eher dürftig. Das ist so ein bisschen wie bei Händel - er hat halt aus wenig viel zu machen gewusst. Insofern das genaue Gegenteil zu seinem Zeitgenossen Dvorak. Interessant, dass beide dann jeweils eine "Wagner"-Symphonie geschrieben haben, bei Bruckner die 3., bei Dvorak die 4.

Bei der 4. sieht es dann etwas dünner aus. Wieder Inbal mit der Originalfassung, die mir aber nicht sonderlich gefällt, dann Rögner/RSOBerlin (angeblich Originalfassung, aber das stimmt nicht), Ormandy/PO und Barenboim/CSO. Und wie an anderer Stelle geschrieben, die Barenboim-Einspielung löst bei mir regelmäßig das Gänsehaut-Gefühl aus, wenn Musik einfach passt. Ich bin selbst kein Musiker und kann es deshalb nicht anders beschreiben, aber es gibt immer wieder Interpretationen bestimmter Stücke, die dieses Gefühl in mir auslösen, und das ist dann eben für mich große Musik.

Aber mit das Schönste und Beste von Bruckner ist die 7. mit Haitink und dem COA. War meine erste 7. und hat den Rang (trotz Wand/BPO und Karajan/WP) bislang behauptet.

Viele Grüße
Lutz

PS: Kennt jemand die Neueinspielung von Haitink mit dem CSO?


[Beitrag von silbendrexler am 09. Mrz 2012, 10:06 bearbeitet]
ursus65
Stammgast
#64 erstellt: 09. Mrz 2012, 08:42
Hallo Martin2,

bei der CD handelt es sich einen Sampler, auf dem von mehreren Sinfonien einzelne Sätze enthalten sind. Die Doppel-CD braucht man sicher nicht. Ich habe Sie mir im UK Marketplace gekauft, als ich vor einigen Monaten nach güntigen Bruckner CDs gesucht hatte. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Hat sich nicht gelohnt ASIN: B000026BAP.

Hallo Johannes,

Deinen Tipp kann ich nachvollziehen und sollte ihn auch unterstützen.

Die Idee noch ein wenig Bruckner zu kaufen, kam mir weil einige Boxen < 20€ zu haben sind. Sein muss es sicher nicht, zumal ich seit meiner ersten Anfrage für eine Anfänger Box schon ~500 CDs habe.

Von Bruckner habe ich bisher nur die 4 und 9 gehört, die haben mir auf Anhieb gefallen. UM die bereits vorhandenen Einspielungen kennen zu lernen, benötige ich noch einige Zeit.
teleton
Inventar
#65 erstellt: 10. Mrz 2012, 15:54
Hallo Ursus,

Du hast ja nun schon einiges von den Bruckner-Sinfonien vorliegen, die Du erst mal verdauen solltest.
Um den Bruckner-Zyklus dann komplett zu machen wären Einzel-CD-Käufe teurer als eine GA zu kaufen, die Du dann mit deinen Vorhandenen vergleichen kannst.

Ich möchte Dich dazu auf meinen Beitrag vom März 2008 hier hinweisen. Alle Subjektiv, aber mit diesen beiden Bruckner-Zyklen erlebst Du einen begeisterungswürdigen Bruckner der so manche von deinen vorhandenen in den Schatten stellen dürfte: Karajan (DG) und Solti (Decca) sind packend !

Jeder hat so seine Meinung.
Mit Martin stimme ich überein, dass der Jochum - Zyklus (beide) nicht so überragend sind. ( Nach karajan habe ich meinen ersten Zyklus mit Jochum (DG-LP-Box) nie wieder angerührt !!!)
Ich sehe es aber zum Beispiel vollkommen anders als Martin, der den Namen Tintner erwähnt. Ich hatte mehrere Bruckner-Sinfonien mit Tintner. So was laaaaanggezogen langweiliges; dann mit einem nicht besonders gut disponiertem Orchester und dann klanglich noch in stumpfer Naxos-Technik, kann ich wirklich keinem Neuling empfehlen. Ausser Du möchtest Dich langweilen.
Die Sinfonie Nr.3 in der Erstfassung mit Tintner wurde bei mir schnellstmöglich und höchst erfolgreich gegen Inbal ausgetauscht; die Nr.9 mit rekonstruierten 4.satz war eine einzige Enttäuschung - da musste für die rekonstuierte Fassung Harding her !

Ansonsten, wenn es um die Sinfonie Nr.9 in der normalen 3sätzigen Fassung geht, ist neben Solti und Karajan die Aufnahme mit Bernstein/Wiener PH (DG) ein MUSS, den Du Dir mal für spätere Käufe vormerken solltest. Was Bernstein an Emotionen ausbreitet, ist der von mir gerne zitierte "Wahnsinn" schlechthin.

Von Bernstein habe ich auch die unbekannte und eigendlich nicht beröffentlichte Aufnahme der Sinfonie Nr.6 mit den New Yorker PH vorliegen. Wenn man diese Aufnahme hört, kommt man zu dem Schluss, dass es sehr schade ist, das Bernstein sich bei Bruckner nur den Sinfonbien Nr. 9 und 6 angenommen hatte ...
silbendrexler
Ist häufiger hier
#66 erstellt: 04. Dez 2013, 13:11
Zuletzt wurden die Aachener Einspielungen von Marcus Bosch ziemlich gehypt.

Nun ist das Sinfonieorchester Aachen gewiss kein Klangkörper allererster Kategorie,
aber was man so über die Aufnahmen lesen kann, ist durchweg positiv.

Freunde aus Aachen haben Bosch auch einige Male live erlebt, und waren ebenfalls voll des Lobes.

Bin bei der Recherche dann allerdings noch auf eine Trouvaille mit unfreiwilliger Komik gestoßen.
Und zwar handelt es sich um die CD mit der "Nullten" sowie der Studiensinfonie.

amazon.de

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich nicht so der Logiker, sondern eher der Lateraldenker bin,
aber bei der Doppel-0 komme ich schon auf merkwürdige Gedanken.

Gut, man kann das natürlich mit einigem guten Willen als Lemniskate betrachten, dann wäre es Bruckners "Unendlichkeitssinfonie", was dann schon wieder an die sinfonischen Riesenschlangen erinnert.

Der andere Gedanke ist aber naheliegender:

Hat Bruckner die Studiensinfonien wirklich für's Klo geschrieben?
Fand er sie gewissermaßen "für den A..."?


[Beitrag von silbendrexler am 04. Dez 2013, 16:10 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#67 erstellt: 05. Dez 2013, 04:33
Hallo Silbendrexler,

unfreiwillige Komik hin oder her, die Bezeichung Sinfonie 00 hat sich denke ich inzwischen eingebürgert - mir war diese Bezeichnung durchaus nicht neu - , in diesem rein pragmatischen Sinne ist es nicht falsch, sie als solches zu bezeichnen, dann weiß jemand anderes, was damit gemeint ist. Ich halte sie übrigens für durchaus hörenswert, wenn auch noch kein vollgültiger Bruckner.

Gruß
Martin
op111
Moderator
#68 erstellt: 05. Dez 2013, 11:30

Martin2 (Beitrag #67) schrieb:
, die Bezeichung Sinfonie 00 hat sich denke ich inzwischen eingebürgert -

Welche Bezeichnung wäre weniger mißverständlich und trotzdem einprägsam?
Prä 0, -1. oder gar 0-- für Informatiker = 0xffff ...
Für mich ist das ein durchaus anhörbares (Früh-)Werk und nichts, was mich an Fäkalhumor erinnert.


[Beitrag von op111 am 05. Dez 2013, 11:36 bearbeitet]
op111
Moderator
#69 erstellt: 05. Dez 2013, 11:38
Um zu Thema zurückzukommen, gibt es den Aachener-Bruckner in einer Gesamteinspielung?
silbendrexler
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 05. Dez 2013, 11:41
Yep.

Kuckst du

amazon.de
Kreisler_jun.
Inventar
#71 erstellt: 05. Dez 2013, 11:43
"Studiensinfonie" oder f-moll-Sinfonie wären doch auch eindeutig. International ist 00 freilich kompatibler
silbendrexler
Ist häufiger hier
#72 erstellt: 05. Dez 2013, 11:49

op111 (Beitrag #68) schrieb:

Für mich ist das ein durchaus anhörbares (Früh-)Werk und nichts, was mich an Fäkalhumor erinnert.


Früh ist bei Bruckner natürlich relativ.
In dem Alter war Beethoven schon taub, Schumann verrückt und Mozart tot

Aber Bruckner war halt ein Spätberufener.
Ich halte das Werk, dessen mir bislang bekannte Bezeichnung "Studiensinfonie" einprägsam genug war, auch für gar nicht so schlecht.
Bruckner selbst war da allerdings anderer Meinung, wie er ja überhaupt nicht gerade mit Selbstbewusstsein gesegnet war.
In diesem Sinne hielt er selbst auch nicht viel von seinem Frühwerk, so war meine Idee respektive mein Gedankengang auch zu verstehen.
AH.
Inventar
#73 erstellt: 01. Dez 2018, 20:03
Liebe Leserinnen und Leser,

Bruckner (1824 - 1896) wurde mit 31 Jahren Linzer Domorganist, 1868 Wiener Hoforganist, dann 1875 Kompositionslehrer am Wiener Konservatorium (Musikhochschule) und Lektor für Harmonielehre und Kontrapunktik an der Wiener Universität.
Bruckners Werke stellen - insbesondere die Sinfonien - oft hohe Anforderungen an den Hörer, da er sehr vielstimmig schreibt. In seiner 9. Sinfonie treten die möglicherweise frühst bekannten Tontrauben ("Cluster\'") auf.

Er hinterließ uns ein frühes Requiem, hier mit den Corydon Singers unter Leitung von Matthew Best:

https://www.jpc.de/j...Requiem/hnum/5061130

Er komponierte drei Messen in d-moll, e-moll und f-moll:
https://www.jpc.de/j...-d-moll/hnum/4557855
https://www.jpc.de/j...-e-moll/hnum/9425558
https://www.jpc.de/j...f-minor/hnum/8203244

Zum schönsten, was er m.E. geschaffen hat, gehören seine Motetten;

https://www.jpc.de/j...ormusik/hnum/7766533

Hier sein Streichquintett mit dem Melos-Quartett und Enrique Santiago:

https://www.amazon.d...words=bruckner+melos

Zu den wenigen bekannten Orgelwerken gehört das "Perger Preludium", hier an der großen Orgel in St. Florian, wo er begraben ist:

https://www.jpc.de/j...idoskop/hnum/1495954

Berühmt ist er für seine Sinfonien, hier eine Gesamtaufnahme mit Herbert von Karajan:

https://www.jpc.de/j...-Nr-1-9/hnum/1827058

viele Grüße

Andreas
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte
Das könnte Dich auch interessieren:
Bruckner: Das Frühwerk?
Martin2 am 30.05.2007  –  Letzte Antwort am 31.05.2007  –  7 Beiträge
Bruckner Symphony Versions Discography
Gantz_Graf am 06.09.2005  –  Letzte Antwort am 13.09.2005  –  4 Beiträge
Mozart, W.-A.: Mozart und der Fortschritt
Thomas133 am 28.01.2015  –  Letzte Antwort am 14.04.2015  –  33 Beiträge
Mozart - der ganze Mozart?
Martin2 am 05.12.2011  –  Letzte Antwort am 26.01.2012  –  58 Beiträge
Albeniz, Isaac: Empfehlungen gesucht!
FreakOfNature am 08.11.2004  –  Letzte Antwort am 09.11.2004  –  8 Beiträge
Beethoven Emi Collectors Edition
Martin2 am 15.05.2011  –  Letzte Antwort am 17.06.2011  –  23 Beiträge
Mozart: DAS Genie?
ph.s. am 29.09.2004  –  Letzte Antwort am 02.07.2007  –  82 Beiträge
Beethoven: Digitales Beethoven-Haus
snark am 06.12.2004  –  Letzte Antwort am 07.12.2004  –  2 Beiträge
Weiner, Leo: Empfehlenswerte Einspielungen?
ehemals_ah am 11.02.2004  –  Letzte Antwort am 04.03.2004  –  8 Beiträge
Ries, Ferdinand: der Beethoven Zeitgenosse
ph.s. am 05.04.2006  –  Letzte Antwort am 08.10.2016  –  30 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.708 ( Heute: 7 )
  • Neuestes MitgliedMarko1983
  • Gesamtzahl an Themen1.551.044
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.558

Hersteller in diesem Thread Widget schließen