Bruckner: Das Frühwerk?

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 30. Mai 2007, 14:40
Kennt jemand von Euch frühen Bruckner? Ich habe davon Abstand genommen seit ich meine Rowohltbiographie gelesen habe. Da hieß es so ungefähr: Bruckner sei ein ganz normaler Kirchenmusiker gewesen, seiner Zeit weit hinterher, seine frühen Werke ohne weiteres Interesse. Aber dann die Begegnung mit Wagner, der Entschluß Sinfonien zu schreiben, die f moll Sinfonie und die 0. Vorwerke, aber dann die Explosion in der 1. Sinfonie. Das Genie trat plötzlich in Erscheinung, in einem Lebensalter, wo andere - Mozart und Schubert - längst tot waren.

Was ist Eure Meinung? Stimmt Ihr damit überein? Oder kennt Ihr frühe Werke Bruckners, wo ihr sagt, das stimmt nicht, hier gibt es noch etwas zu entdecken.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 30. Mai 2007, 18:57
Hi!

Rein quantitativ gibt es da eh nicht viel.
MW ein Streichquar- und quintett sowie etwas Klaviermusik.

Das Quintett existiert(e) in vielen verschiedenen Einspielungen (vielleicht ein Indiz dafür, dass es was taugt?). Ich habe es als angenehmes Werk in Erinnerung.

Diese Einspielung hatte ich zuletzt im CDP und kann sie empfehlen:
http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Grüße

Frank
Joachim49
Inventar
#3 erstellt: 30. Mai 2007, 21:08

Martin2 schrieb:
die f moll Sinfonie und die 0. Vorwerke, aber dann die Explosion in der 1. Sinfonie.

Gruß Martin


Liebe Brucknerfreunde,
nach meinem Informationsstand über den Stand der Brucknerforschung ist die Nullte Symphonie zwischen der 2. und der 3. Symphonie geschrieben, nämlich 1869. (Information aus "Die Symphonien Bruckners", Renate Ulm (Hrsg.) und aus dem booklet in der Skrowacewski-Aufnahme). Wenn man das erst einmal weiss, dann hört man auch, dass sie mit der 3. Symphonie viel verwandter ist als etwa mit der Ersten. Ein 'Vorwerk'ist sie gewiss nicht und es ist völlig unverständlich warum sie in der Regel nicht mit eingespielt wird bei Gesamtaufnahmen der Symphonien. Selbst die f-moll oder OO Symphonie verdient etwas mehr Aufmerksamkeit.
Freundliche Grüsse
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 30. Mai 2007, 21:31

Hüb' schrieb:

Rein quantitativ gibt es da eh nicht viel.
MW ein Streichquar- und quintett sowie etwas Klaviermusik.

Das Quintett existiert(e) in vielen verschiedenen Einspielungen (vielleicht ein Indiz dafür, dass es was taugt?). Ich habe es als angenehmes Werk in Erinnerung.

Diese Einspielung hatte ich zuletzt im CDP und kann sie empfehlen:
http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist


Das Quintett ist indes beim besten Willen kein Frühwerk, sondern enstand IIRC zwischen der 6. u. 7. Sinfonie!

Außer 0 und 00 und dem Streich*quartett* ist meines Wissens die erste Messe auch ein relativ frühes Werk. Habe ich aber auch schon ewig nicht gehört. Als Nicht-Brucknerianer interessieren mich weder die Iuvenilia noch die 10 Millionen verschiedenen Früh-, Spät-, etc.-Fassungen der Sinfonien, ich beschränke mich aufs Übliche.

viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 31. Mai 2007, 06:28

Kreisler_jun. schrieb:
Das Quintett ist indes beim besten Willen kein Frühwerk, sondern enstand IIRC zwischen der 6. u. 7. Sinfonie!

mea culpa. Das wußte ich nicht!
Kreisler_jun.
Inventar
#6 erstellt: 31. Mai 2007, 09:09
laut:

http://www.klassika.info/Komponisten/Bruckner/wv_thematisch.html

stammt das Quintett von 1879, also kurz vor der 6. Sinf.
das Quartett von 1862, die Messe Nr. 1 von 1864. Klassika listet noch etliches aus den 40er ud 50er Jahren, aber die scheinen tatsächlich nicht weiter bemerkenswert zu sein. Wenn Bruckner im Alter von Mendelssohn oder Gershwin verstorben wäre, würde ihn heute kein Mensch kennen... (Das gilt vermutlich auch für Haydn und Händel, obwohl die bis 40 natürlich schon eine riesig Anzahl von bemerkenswerten Kompositionen geschaffen hatten)

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#7 erstellt: 31. Mai 2007, 23:24
Ja, es ist trotzdem erstaunlich, angesichts der vielen Brucknerianer unter uns ( zu denen ich mich, wenn man es mit dem "ianer" nicht so eng sieht, auch zähle), daß es keinen Versuch gibt, so weit ich das sehe, diese "Jugendwerke" einzuspielen, und sei es auch nur darum, eine gewisse Neugier zu befriedigen. Da soll es zum Beispiel ein Requiem geben aus seiner "Jugendzeit" ( die bei Bruckner allerdings endlos lange gedauert hat), das gar nicht mal so schlecht sein soll.
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