Dvorak, Anton (1841 - 1904)

Klassik_Fan (Beitrag #1) schrieb:

In dem audiophilen Thread ist leider Dvorak etwas kurz weggekommen.

Hmm ... das stimmt wohl. Das war noch am Anfang des Threads, wo wir die Namen eher knapp abgehandelt haben.

Auf jeden Fall sollten noch die Slawischen Tänze in Deine Sammlung. Die SACD mit Ivan Fischer ist inhaltlich wie klanglich ein Leckerbissen.

Beim Violinkonzert habe ich Arabella Steinbacher, auch auf SACD, die tat ihren Zweck für mich. Das Klavierkonzert hat zB Sviatoslav Richter bedeutend aufgenommen. Je nachdem, wie tief Du einsteigen willst, hast Du mE mit dem bei Dir Vorhandenen, den drei Konzerten und den Tänzen einen ganz ordentlichen Überblick.


https://www.discogs....stra-Slavonic-Dances

Hallo Michael,

das Klavierkonzert "Great Recordings Of The Century - Dvorak " mit Rsviatoslav Richter habe ich mir bestellt.
In die slawischen Tänze muss ich mich mal reinhören.

Beim Violinkonzert ist Isabel Faust im Zulauf. Ich konnte nihct widerstehen....

Vielen Dank für Deine Empfehlungen

Viele Grüße

Harry

Klassik_Fan (Beitrag #3) schrieb:

In die slawischen Tänze muss ich mich mal reinhören.

Da würde mich anschließend Deine Meinung interessieren. Ich mag Dvorak sehr gerne, seine siebte ist wunderbar.

Ich mag ein Banause sein, aber mit den Tänzen kann ich partout nichts anfangen. Die sind mir einfach zu "ländlerisch". Geht es anderen auch so?

Viele Grüße
Steffen

Steffen_Bühler (Beitrag #4) schrieb:

Ich mag ein Banause sein, aber mit den Tänzen kann ich partout nichts anfangen. Die sind mir einfach zu "ländlerisch". Geht es anderen auch so?

Ich mag die ... Geht es Dir mit Brahms' Ungarischen Tänzen genauso ?

arnaoutchot (Beitrag #5) schrieb:

Geht es Dir mit Brahms' Ungarischen Tänzen genauso ?

Bingo! Das Schlimmste ist da die Pikkoloflöte bei der Orchesterfassung.

Sehr empfehlenswert ist IMHO noch das Dumky-Trio, nachstehend ebenfalls mit Faust (sensationelle Aufnahme, was ebenfalls für das Cellokonzert gilt). Seiner Solo-Klaviermusik wird weitgehend keine größere Bedeutung beigemessen, meiner Einschätzung nach. Mir scheint, sie wird häufig - aus vorwiegend editorischem Interesse - als Gesamtaufnahme eingespielt. Auf die Schnelle gefunden gibt es eine bei Brilliant-Classics, zwei auf Supraphon, eine auf Naxos. Man kann hier ruhigen Gewissens die auf Brilliant verfügbare GA nehmen. Die kostet so viel wie eine Hochpreis-CD.

Uneingeschränkte Zustimmung zu dem Cellokonzert mit Queyras, das ist sehr gut. Ich weiss, Kammermusik ist normalerweise nicht mein Spezialgebiet, deswegen eine seltene Empfehlung dazu von mir: Dvorak - Music for Cello and Piano - Christian Poltéra / Kathryn Stott - BIS SACD MCh 2011. Die fand ich schön.

Und Harry, wie steht es mit Opern ? Rusalka von Dvorak gilt als eine der zwei oder drei bedeutendsten Opern Tschechiens.

Ja, die BIS-(SA)CD habe ich ebenfalls. Ich tendiere aber dazu, auch Dvoraks' Werke für Cello und Klavier als eher leichtgewichtig anzusehen. Schön und nett allemal. IMHO aber ebenso "unbedeutend", wie die Solo-Klavierwerke. Das längste Werke ist seine "Sonatine" und es erscheint mir bezeichnend, dass er die Bezeichnung 'Sonate' bewusst vermied.

Mag sein, vielleicht gefällt es mir gerade deswegen. Mir gefallen ja auch die Tänze ...

Altes Leichtgewicht...

Ja, mein weiches romantisches Herz. Noch eine fiel mir ein, in die man zumindest mal reinhören könnte. Die Tondichtungen, alleine schon wegen ihrer Länge fast kleine Symphonien. Ich hatte mal Rattle, der war nicht schecht damit.

Dvořáks Kammermusik bietet auch jenseits der Hits Dumky-Trio und Amerikanisches Quartett viel Hörenswertes.

Die Klaviertrios lohnen sich meiner Meinung nach alle. Fast mehr als das Dumky ist das Trio Nr.3 in f-moll mein Favorit. Die Aufnahmen des Suk-Trios sind wohl Referenz:



Ich finde auch die Aufnahmen des Trio Fontenay (auf Teldec/Apex/Warner) sehr gut, wenn auch vielleicht nicht so "echt böhmisch" wie das Suk-Trio. Diese scheinen aber derzeit nur gebraucht erhältlich zu sein.

Für die Klavierquartette und -quintette sowie Streichquintette und -sextett ist, meine ich, diese Box hier eine gute Wahl:



Der Empfehlung für die Tondichtungen schließe ich mich ebenfalls an, wobei "meine" Aufnahme die von Vaclav Neumann mit der Tschechischen Philharmonie ist (auch in einer Box mit den Symphonien, Symphonischen Variationen und Konzertouvertüren erhältlich):

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die zahlreichen Empfehlungen.

Das "Spinnrad" habe ich als add on bei der GA der Sinfonien von Kertesz.Es gefällt mir ausnehmend gut, deswegen bin ich, neben der Kammermusik, auf die anderen Ton-Dichtungen gespannt. Bei der BIS-Aufnahme juckt es mich in den Fingern, aber die lassen sich die CD vergolden!
Da werde ich mich mit der Kammermusik bescheiden.

Viele Grüße

Harry

Eigentlich muss man die Klaviertrios bzw. seine Musik für Klavier und Streicher komplett haben.
Und auch die Tondichtungen finde ich toll.

Wenn einen die Kammermusik Dvořáks interessiert, da lohnen sich eigentlich alle drei Böxchen von Supraphon, also nicht nur die rote, sondern auch blau-grüne und die orangene:

Eine sehr gute Gesamteinspielung der Streichquartette mit dem Panocha-Quartett:


Weitere Kammermusikwerke:


Das sind durch die Bank hochwertige Einspielungen. Muss man alle enthaltenen Werke kennen? Nein, aber mir ist darin nichts zu Ohren gekommen, was nicht zumindest unterhaltsam ist.

In der der orangenen Box sind auch die Klaviertrios enthalten, eingespielt vom Guarneri Trio Prag. Eine gelungene Einspielung, aber an die vom Suk Trio kommt sie nicht ganz heran.

Im späten 19. Jahrhundert war Dvořák mit Brahms und vielleicht Fauré so ziemlich der bedeutendste Komponist, was Kammermusik betrifft (, meiner Meinung nach).

Was die Tondichtungen angeht, so gibt es inzwischen zum Glück schon so einige gelungene Einspielungen. Neben Václav Neumann sind auch die Einspielungen von Nikolaus Harnoncourt und Charles Mackerras sehr gelungen.

Wenn es nicht unbedingt besonders tiefgründig sein muss, so lohnen sich auch die beiden Serenaden (eine Streicherserenade, eine Bläserserenade) und seine beiden Orchestersuiten (Tschechische Suite und Amerikanische Suite).

Dvořák hat eine Menge toller Musik hinterlassen, was leider leicht ins Geld gehen kann.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

Bei den Streichquartetten geht es mir ähnlich, wie bei den Sinfonien. Die sind alle hörenswert und im positiven Sinne mindestens guter Durchschnitt.
Auch die Quartette werden zumeist im Zuge von GA eingespielt. Selten mal werden einzelne SQ mit Werken anderer Komponisten gekoppelt - mit Ausnahme von op. 96 natürlich. Die Supraphon-Reihe halte ich für sehr empfehlenswert, denn die Deutungen sind durchweg sehr gut, gültig und authentisch. Allerdings sind die Einspielungen teilweise schon etwas älter.