NAD C325BEE Reparaturversuch

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Bumblee03
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Dez 2013, 21:18
Hallo,

ich versuche zur Zeit einen NAD C325BEE zu reparieren. Ursache des Schades soll ein Blitzschlag sein.
Hintergrund ist reines Interesse an der Technik und Spaß am Basteln. Ich bin Mechatronik-Ing. und die NF-Technik hat mich schon immer fasziniert.

Der Verstärker geht nicht an. Auf den ersten Blick ist ein Transistor und eine Kapazität schrott am Eingang "IR Input". Hier und da sind einige hellere Verfärbungen an der unterseite der Platine. Die Teile scheinen aber auf den ersten Blick nicht defekt zu sein. Gemessen habe ich sie noch nicht. Ich denke jedoch nicht, dass ein solcher Defekt den Verstärker komplett außer Gefecht setzen würde.
Alle Hauptsicherungen waren OK!

Daher habe ich als erstes den Trafo bzw. die Sekundärwicklungen auf die korrekte Spannung geprüft. Diese ist mit 36,8V und 28,5V laut Service Manual richtig dargestellt. Danach habe ich den Trafo an das Power Board angeschlossen um die Spannugen zu messen, die zum Main-Board führen. Um messen zu können, habe ich die Stecker nicht an das Main-Board angeschlossen.
Ergebnis war, dass der Trafo laut brummte und warm wurde. Spannugen waren ebenfalls nicht korrekt dargestellt. So weit ich das einschätze ist dieses Verhalten nicht OK.

Da mir die nötige Praxis bezüglich Fehlersuche an solchen Geräten fehlt, wollte ich hier in der Runde fragen, ob mir jemand Tipps geben kann.

Danke!

Gruß
Bumblee03
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Dez 2013, 16:24
Moin!

Kann mir denn keiner einen Tipp geben?

Danke!

Gruß
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 28. Dez 2013, 23:47
Hallo Bumblee03,

ja, es wäre schade um diesen schönen Verstärker.

Deine ersten Test scheinen aber schon auf einen Defekt im Trafo hinzudeuten, richtig?

Wenn Du sekundärseitig nichts angeschlossen hattest, aber der Trafo trotzdem heiß wird, dann dürfte es einen Windungsschluss zwischen Primär und Sekundärseite geben oder einen Windungsschluss auf Sekundärseite, der einen Kurzschluss der Sekundärwindungen bewirkt.

Somit ist der Trafo Schrott. Das ist etwas unerfreulich, weil das eines der teuersten Einzelteile ist.

Der NAD C325BEE ist noch nicht so lange auf dem Markt, erst ein paar Jahre. Somit könnte es klappen, dass Du den Trafo als Original-Ersatzteil auftreiben kannst.

- Poetry2me
Bumblee03
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Dez 2013, 14:55
Hallo Poetry2me,

danke für deine Antwort. Der Trafo scheint nicht das defekte Teil zu sein. Ich hatte ihn (also nur den Trafo) ans Netz angeschlossen und die korrekten Spannungen ablesen können.

Im zweiten Schritt hatte ich den Trafo ans Power Board angeschlossen. Dieses hatte ich zvor isoliert, sprich die Anschlüsse zum Main-Board und weiteren Teilen abgezogen. Ich wollte die Spannungen an den Anschlüssen zum Main-Board prüfen.
Als ich den Trafo samt Power-Board ans Netz schloss, Brummte der Trafo und wurde recht schnellt warm. Daher vermute ich einen Defekt auf dem Power-Board.
Ich habe noch einen C320Bee der im "Protect-Mode" steckt. Wenn ich den Trafo samt Power-Board ans Netz schließe, dann lassen sich die korrekten Spannugen an den Anschlussklemmen ans Main-Board messen und er brummt auch nicht.

Ich würde halt gern wissen, ob man anhand des Verhaltens auf fehlerhafte Bauteile auf dem Power-Board schließen könnte. Z.B. kaputter Brückengleichrichter = Brummen des Trafos....

Gruß,
Bumblee03
buhauf
Stammgast
#5 erstellt: 29. Dez 2013, 22:30
Es gibt mehrere Möglichkeiten.
Brückengleichrichter, Siebkondensatoren oder Endstufentransistoren - zumindest zu 99%.

Gruß Burkhard
Bumblee03
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Dez 2013, 23:05
Hallo Burkhard,

die Brückengleichrichter sind nach einen ersten Test mit dem Multimeter OK. Ich werde sie jedoch noch mit dem Oszi checken. Ich habe bereits 2 defekte Transistoren gefunden. 2SA1015 GR. Werd die mal bestellen.

Kann mir jemand den Unterschied zwischen 2SA1015 und 2SA1015GR nennen?

Gruß,
Bumblee03
buhauf
Stammgast
#7 erstellt: 29. Dez 2013, 23:56
Da wird aber noch mehr defekt sein. Der 1015 ist ja nur ein Kleinsignaltransistor (Ich halte das "GR" mal für vernachlässigbar).
Ich tippe mal auf die Endstufentransistoren.
Gruß Burkhard
thw-62
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Dez 2013, 16:06
Hallo Bumblee03

Hast du ein Schaltbild ?
Hast du alle Stecker ( CB 52 / 53 / 54 / 58 ) getrennt ?
CB 54 / 52 + und - 46V für die Endstufen - Pin 1 -46V Pin 2 +46V
CB 58 Masse
CB 53 + und - 37V für die Vorstufe - Pin 4 +37V Pin 5 -37V
Wie hoch sind diese Spannungen bei getrennten Steckern ?
Bitte noch die + und - 46V direkt am Gleichrichter messen.
Sitzen die beiden Transistoren auf der Netzteilplatine ?
Wenn ja - welche sind defekt ( es sind 5 Stück diesen Typs auf der Platine )

mfg
Thomas
Bumblee03
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Dez 2013, 19:44
Hallo Thomas,

C325BEE Schaltplan Power Board

anbei der Schaltplan des Power Boards des C325 BEE.

Ja, ich hatte alle Stecker getrennt ( CB 52 / 53 / 54 / 58 ). Dann habe ich das Gerät ans Netz geschlossen und der Trafo brummte, wurde innerhalb weniger Sekunden sehr warm. Länger wollte ich nicht an lassen, vielleicht könnte der Trafo kaputt (Windungsschluss) gehen.

Ich habe dann angefangen die Transistioren zu prüfen. Q520 (2SC1815GR) hatte im Diodentest des Mulitmeters in allen 6 Prüfpositionen 0,000V, also defekt. Das Gegenstück war auch hin Q519 (2SA1015GR). Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass diese Transistoren vorerst das Problem verursachen.
Insgesamt sind auf der Platine 6 Transistoren im TO-92 Gehäuse verbaut:

1x 2SC1815GR
5x 2SA1015GR

An der Stelle ein paar Fragen, was machen diese Transistoren und wozu dient TRIG.
Wenn ich alle Stecker abgezogen habe müssen dann die besagten Spannugen anliegen, obwohl die Platine "unbelastet" ist?
Beim Prüfen der anderen Stellte etwas fest. Wenn ich einen neuen BC546B mit dem Mulitmeter prüfe zeigt es immer entweder OL oder die 0,6 - 0,7V. Die Transistoren aus der Platine zeigten jedoch in einigen Positionen auch 0,000V an. Heißt das, dass diese dann auch defekt sind oder das mein Multimeter spinnt?

Ich habe die Bauteile erstmal bestellt. Des weilen werde ich mich den C320BEE zuwenden. Der Steckt im Protect Mode". Die beiden Verstärker sind ja sehr ähnlich aufgebaut...vielleicht könntest du mir da auch etwas Hilfestellung leisten?
Wie ich sehe hast du Ahnung von der Materie

Ich werde die Spannungen messen wie du es beschrieben hast und berichten.

Sorry für die vielen Fragen
Mir fehlt einfach die Praxis und Erfahrung...

Vielen Dank für die Unterstützung. Ich wünsch euch allen einen guten Rutsch!
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 31. Dez 2013, 20:17
Bei einem solch kapitalen Schaden wird man wohl sämtliche Bauteile auf der Platine prüfen müssen. Auch die Elkos und sämtliche Gleichrichter. Widerlinge wenigstens grob auf Wert prüfen (mehr als Nennwert dürfen sie auch eingelötet nie haben). Irgendwo was verkohlt? Ich sehe jetzt erst einmal nicht, wie die Kleinvieh-Transistoren den Trafo in Bedrängnis bringen sollten, selbst im Defektfall.

Wenn ich das richtig sehe, werden bei Aktivierung von TRIG die +/-46 V durchgeschaltet (Endstufen-Stromversorgung). Es sollte mich nicht wundern, wenn auch die dafür zuständigen Triacs durchlegiert wären.

Bumblee03 (Beitrag #9) schrieb:
Wenn ich alle Stecker abgezogen habe müssen dann die besagten Spannugen anliegen, obwohl die Platine "unbelastet" ist?

Naja, wenigstens keine niedrigeren...

Bumblee03 (Beitrag #9) schrieb:
Beim Prüfen der anderen Stellte etwas fest. Wenn ich einen neuen BC546B mit dem Mulitmeter prüfe zeigt es immer entweder OL oder die 0,6 - 0,7V. Die Transistoren aus der Platine zeigten jedoch in einigen Positionen auch 0,000V an. Heißt das, dass diese dann auch defekt sind oder das mein Multimeter spinnt?

Die sind dann wohl auch hin.

Sei froh, wenn alle Defekte so einfach zu finden sind.
thw-62
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Dez 2013, 21:26
Hallo Bumblee03

Falls es der Endstufe zu heiß wird oder ihr die Puste ausgeht, schalten diese Transistoren über die Thyristoren D 531/532 die +/- 47V ( D55 ) ab. Damit wird die Betriebspannung auf +/- 37V ( D51 ) gesenkt um die Endstufen zu schützen.
TRIG ( CB 58 - Pin 1 ) ist die Steuerspannung für diese Stufe.
I-V ( CB 58 - Pin 3 ) ist die "Stromüberwachung" der Endstufen ( wird auf der Hauptplatine ausgewertet ).
Aber als erstes müssen die +/- 47V und die +/- 37V vorhanden sein.
Im Prinzip kommen nur die 3 Gleichrichter ( D 51 - 55 - 56 ) , die 4 Ladeelkos ( C 517 - 518 - 523 - 524 ) oder die beiden Entstörkondensatoren ( C 51 - 52 ) für eine Überlastung des Trafos in frage.
Im schlimmsten Fall ist wirklich der Trafo defekt. Da du aber schreibst ohne Netzteilplatine wären die 37V~ und die 47V~ vorhanden, gehe ich nicht davon aus.

mfg
Thomas
footkappe
Neuling
#12 erstellt: 16. Jan 2014, 16:06

Bumblee03 (Beitrag #9) schrieb:
(...)
Des weilen werde ich mich den C320BEE zuwenden. Der Steckt im Protect Mode". Die beiden Verstärker sind ja sehr ähnlich aufgebaut...vielleicht könntest du mir da auch etwas Hilfestellung leisten?
(...)


Hi Bumblee, ich tappe mit annähernd null Ahnung leider im Stockfinstern, bin aber beim Stichwort Protection-Mode hellhörig geworden: Der zickt bei meinem NAD C 325BEE auch, bleibt allerdings nur gelegentlich drin stecken (leider auch unreproduzierbar). Ich habe das Problem bereits angefragt, HIER.

Bergmann habe ich bereits gemailt, denen ist das Problem nicht bekannt und Einschicken wäre die einzige Möglichkeit. Seit einigen Wochen funzt er übrigens wieder problemlos - bei gleich gebliebener Nutzung von max. 2-3 Stunden in der Woche in moderater Lautstärke.

Wenn du mit deinem schlafenden C320BEE weiterkommst, würde es mich riesig freuen deine Fortschritte hier zu lesen. Vll zeigt sich so auch ein Lösungsansatz für mich.

Gruss
Andreas
Bumblee03
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 20. Jan 2014, 13:54
Hallo Thomas, hallo Audiophilanthrop, hallo Andreas,

ich wünsche ein frohes Neues! Ich hoffe, dass Ihr alle gut reingerutscht seid!

Danke für eure Kommentare und sorry für die späte Antwort, ich war beruflich ein wenig eingespannt....

Ich denke aber, dass ich das Power Board jetzt hinbekommen habe. Es liegen jetzt ca.38V an den Steckern CB52/53/54. Direkt am Gleichrichter D52 sind es auch ca. 38V am D55 sind es ca. 48V.
Das die 48V nicht durchgeschaltet sind, liegt ja an den Thyristorschaltung bzw. weil die Thyrsitoren nicht durch den Triggerstrom gezündet werden, richtig? Ich hatte mir die Schaltung länger angesehen und
es dann irgenwann verstanden.

Defekt waren auf jeden Fall die Ladeelkos. Nach dem Auslöten hätte man die Dinger auch als Ü-Eier tarnen und verkaufen können...klack,klack,klack. Der DB104 war auch hin. Schalttransistoren direkt an den Thyristoren waren auch durch. Pro aktiv habe ich dann auch noch die Gleichrichter und Thyristoren getauscht.

Froh und voller Neugier machte ich mich dann ans Zusammenbauen, als mir auf der Rückseite des Main Boards, dass Schaden doch etwas größer auffiel. Audiophilanthrop sollte wohl Recht behalten, was den Gesamtschaden angeht.
Eine Leiterbahn in der Nähe der Endstufentransistoren ist weggebrannt. Ich stelle nachher noch ein Photo rein.

Vielleicht hab Ihr auch an dieser Stelle ein paar nützliche Tipps! Erster Gedanke, Brücken mit Silberdraht. 0,8 - 1mm sollte reichen. Dann schauen wir weiter.

Eine weitere Frage hätte ich noch (Mr. one more question )
Nach welcher Formel berechne ich die Spannung am Gleichrichterausgang?

Für R-Last: Ueff*Wurzel2 ??
Für C-Last: Ueff*1,21 ??

Die Fachliteratur verwirrt mich da ein wenig!

@Andreas:
Es könnte gut sein, dass dein Verstärker ein Spannungsproblem hat und des öfteren in den Protection Mode schaltet. Ich bin mit meinem C320 immer noch nicht weiter. Ich hab ein Problem, dass etwas komisch ist. Vielleicht sollte ich einen neuen Faden aufmache, damit die Themen sich nicht mischen.

Generell kann ich dir aber sagen, das du das Problem nicht so einfach lösen werden können wirst. Es könnten die Ladeelkos sein, vielleicht ein Thyrsitor, Kaltlötstelle, etc.. Du wirst nicht drumrum kommen das Gerät zu öffnen und vielleicht div. Teile auslöten zu müssen.
Dies ist aber NICHT zu empfehlen, wenn du gar keine Ahnung von der Materie hast. Die Ladeelkos können z.B. ihre Spannung ziemlich lange halten und alles ab 40V ist gefährlich!
Die Info aus dem Service Manual betrifft meiner Meinung nach nur die Varianten des Main Boards. Der Protection IC (IC44) ist eingelötet. Vielleicht haben neuere Modelle keine IC, sondern eine Platine, wie sie im Manual dargestellt ist. Diese muss dann aber auch eingelötet werden. Es gibt nix Plug n' Play artiges in diesem Gerät, bis auf die Platinen selbst.

Ich werde auf jedem Fall eine Zusammenfassung machen zum Schluss der Arbeiten.Dies ist mir ein anliegen, weil es jedes Mal frustrierend ist, wenn man sich im Netz umsieht. Meistens werden die fragenden Personen schnell als "Ahnungsloser" oder "Anfänger" zerrissen...jeder hat mal klein angefangen! Und vielleicht hilft mein Vorgehen ja irgendwem.

Gruß,
Adam
footkappe
Neuling
#14 erstellt: 20. Jan 2014, 16:19

Bumblee03 (Beitrag #13) schrieb:
(...) @Andreas:
Es könnte gut sein, dass dein Verstärker ein Spannungsproblem hat und des öfteren in den Protection Mode schaltet. Ich bin mit meinem C320 immer noch nicht weiter. Ich hab ein Problem, dass etwas komisch ist. Vielleicht sollte ich einen neuen Faden aufmache, damit die Themen sich nicht mischen.

Generell kann ich dir aber sagen, das du das Problem nicht so einfach lösen werden können wirst. Es könnten die Ladeelkos sein, vielleicht ein Thyrsitor, Kaltlötstelle, etc.. Du wirst nicht drumrum kommen das Gerät zu öffnen und vielleicht div. Teile auslöten zu müssen.
Dies ist aber NICHT zu empfehlen, wenn du gar keine Ahnung von der Materie hast. Die Ladeelkos können z.B. ihre Spannung ziemlich lange halten und alles ab 40V ist gefährlich!
Die Info aus dem Service Manual betrifft meiner Meinung nach nur die Varianten des Main Boards. Der Protection IC (IC44) ist eingelötet. Vielleicht haben neuere Modelle keine IC, sondern eine Platine, wie sie im Manual dargestellt ist. Diese muss dann aber auch eingelötet werden. Es gibt nix Plug n' Play artiges in diesem Gerät, bis auf die Platinen selbst.

Ich werde auf jedem Fall eine Zusammenfassung machen zum Schluss der Arbeiten.Dies ist mir ein anliegen, weil es jedes Mal frustrierend ist, wenn man sich im Netz umsieht. Meistens werden die fragenden Personen schnell als "Ahnungsloser" oder "Anfänger" zerrissen...jeder hat mal klein angefangen! Und vielleicht hilft mein Vorgehen ja irgendwem.

Gruß,
Adam


Das übersteigt eindeutig meine Fähigkeiten. So bleiben meine Glücksgefühle nach erfogreicher Reparatur aufs Wechseln von iphone-Displays und Braun Bartscherer-Akkus beschränkt.

Das Schicksal hat mittlerweile auch einen anderen Weg bestimmt. Ich trug den NAD zur Problemfindung in ein Hifi-Stübchen, incl. CD-Player und raus ging ich mit einer super erhaltenen Braun atelier. Klingt druckvoller an meinen Dynaudio Audience 122, ich mags.

Trotzdem, vielen Dank für deine Einschätzung und natürlich viel Erfolg mit deinen NADs!

Gruss
Andreas


[Beitrag von footkappe am 20. Jan 2014, 16:20 bearbeitet]
thw-62
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 20. Jan 2014, 16:30
Hallo Adam

Eine verdampfte Leiterbahn hört sich nicht gut an und deutet auf einen Kurzschluss in der Endstufe hin. Die Leiterbahn kann man mit einem Stück Draht reparieren, aber erst den Kurzschluss suchen und beseitigen sonst fehlt nach dem Einschalten an einer anderen Stelle ein Stück Leiterbahn.
Die Formel für die Gleichspannung habe ich vor gefühlten 100 Jahren in der Berufsschule gelernt. Ich glaube es war V~ x 1,414 (Wurzel 2).
Als Faustformel nutze ich V~ + 1/3.
Falls die Ursache wirklich ein Blitzschlag war kann die weitere Reparatur sehr aufwändig werden. Ist die zerstörte Leiterbahn eine Spannungsversorgung oder eine Masseverbindung ? Sind am Gehäuse Spuren sichtbar, die auf einen Spannungsüberschlag hindeuten ?

mfg
Thomas
Bumblee03
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Jan 2014, 14:07
Hallo Thomas,

_DSC0835_DSC0836Schaltplan Main Board

anbei die Bilder des Main Boards bzw. des Schadens. Sieht schon recht böse aus. Aber ich würde es trotzdem gern versuchen. Wie schon gesagt, es soll ja dem Selbststudium dienen und es macht mir auch tierisch Spaß. Außderdem hab ich bei der Neztteilplatine schon so viele Erfahrungen mitgenommen...also weiter!

Für mich sieht es schon so aus, als hätte es eine der Versorgungsleitungen getroffen. Die dunkle Stelle ist einer der R05, 3W in direkter Nähe.
Ganz am Anfang hatte ich mal geschrieben, dass hinten am 12V Trigger-Eingang ein Tantalkondensator und Transistor verbrannt waren. Ich könnte mir vorstellen, dass der Blitz hinten raus ist. Vielleicht war ja etwas metallisches in der Gegend.

Die verpamfte Leiterbahn würde ich mit einem Draht brücken, den Rest, die offenen weißen Stellen mit Silberleitlack...würde das gehen?

Bezüglich der Kurzschlusssuche...hast du da einen Tipp bezüglich des Vorgehens? Teile Prüfen in der Nähe des Schadens, Könnte man irgendwo eine Hilfsspannung anlegen, um besser prüfen zu können?

@Andreas:
Viel Spaß mit deinem Braun!

Gruß,Adam
thw-62
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 21. Jan 2014, 19:32
Hallo Adam

Die Unterbrechung liegt auf einer Masseleitung an der auch die 3 Klinkenbuchsen ( IR in/out und 12V Trigger ) hängen. Könnte mit den 2 defekten Bauteilen zusammenhängen.
Welcher Transistor und welcher Elko waren das ? Falls die Überspannung auch auf IR in/out gekommen ist, kann auch noch der Prozessor gestorben sein.
Ich würde
1 Endstufentransistoren ( Q 114/115/214/215 ) entlöten und testen
2 Masseunterbrechung mit einem Kabel wieder herstellen ( ein Kabel kannst du später zu evtl. Testzwecken leichter wieder einfernen als eine Drahtbrücke )
3 Alle Betriebsspannungen ( +5V +12V +/-18V +/- 37V +/-46V ) auf Kurzschluss testen. Wenn OK dann 4, wenn nicht dann den Kurzschluss suchen und beseitigen.
4 Stecker CB54 (+/-46V ) trennen
4 Gerät langsam einschalten ( auf Rauchzeichen achten ! ) und die Betriebsspannungen messen.
5 NF Eingänge durchschalten und testen ob die LEDs und Relais der Eingänge korrekt leuchten und schalten. Evtl.noch Fernbedienung testen.
Wenn OK dann 6, wenn nicht Fehler suchen ( Prozessor prüfen )
6 Tasse Kaffee trinken und freuen, das der Prozessor scheinbar noch OK ist.
7 Vorsichtshalber noch die Treibertransistoren der Endstufen testen
8 Alles wieder zusammenbauen
9 Gerät vorsichtig einschalten ( auf Rauchzeichen achten ! ) Betriebsspannungen messen. Wenn OK dann10 wenn nicht dann 1 oder Fehler beschreiben
10 Lautsprecher und CD Player anschließen und bei 1 - 3 Kaltgetränken Gerät testen.
Wenn du Bauteile der Endstufe tauschen musst, dann noch den Ruhestrom messen und einstellen.
Die defekte Stelle auf der Platine mit Alkohol (kein Bier oder so) oder Spiritus und einem Wattestäbchen reinigen, den Schutzlack entfernen bis die blanke Kupferleiterbahn sichtbar ist und die verdampfte Stelle mit einem Stück Draht überbrücken. Welche weiße Stellen meinst du ?
Hast du den Lautsprecherausgang ( die 2 offenen Lötstellen ) entfernt oder wurde schon ein anderer Reparaturversuch gemacht ?
Ein Stückchen rechts oberhalb der Unterbrechung ist auf dem Bild ein Lötkrümel oder so sichtbar der dort nicht hingehört.
Ein Stückchen links oberhalb der Unterbrechung ( selbe Leiterbahn ) ist auf dem Bild ein schwarzer Fleck, ist das auch ein Überschlag ?

mfg
Thomas
Bumblee03
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Jan 2014, 21:36
Hallo Thomas,

der defekte Tantalkondensator war C3 (0,1uF) der Transistor war QI1 (SA1815). Am Stecker CB31 gab es wohl auch einen Überschlag. Um die oberen 3 Pins (IR-IN,OUT und 12V) gibt es auch Überschlagsspuren. Besonders die Stelle an der Buchse, an der der 12V Pin dran ist.

Mit weißen Fleck meine ich die abgelöste Leiterbahn am Lautsprecherausgang....ich hatte die Leitungen entfernt. Die Leiterbahn ging einfach so mit ab. Mal mehr, mal weniger. An der Löttemperatur kann es nicht gelegen habe. Löten kann ich ganz gut, da hab ich schon einige Jahre Erfahrung und so etwas ist mir noch nicht passiert. Im C320 war an dieser Stelle eine Kupfer Bus-Bar. Von wegen Verbesserungen. Generel finde ich die Verarbeitungsqualität nicht so gut beim 325er. 1N4004 statt 1N4002. 500mA Feinsicherungen nicht vorhanden. Elkos schlechterer Quali..etc.
Die kaputte Leiterbahn könnte ich doch mit dem Silberleitlack reparieren oder?

Meinst du mit Lötkrümel diesen dicken Löttropfen? Der war schon da, ist der Kühlkörper der Transistoren.
Ja ich denke, dass die Stelle links oberhalb auch eine Überschlag war.

Ich werde mich jetzt deiner Liste nach durcharbeiten. Ich danke dir für die Aufstellung, dies ist mir eine riesige Hilfe Vor allem Punkt 6 und 10
Ich schreib soweit ich mehr weiß!

Gruß,Adam
DB
Inventar
#19 erstellt: 23. Jan 2014, 20:35
Hallo,

Gleichspannung am Ladekondensator:
U = Wurzel 2 * U~

Gleichspannung nach B2U-Gleichrichter mit R-Last, ohne Ladekondensator:
U = 0,9 * U~


MfG
DB
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