Defekter Verstärker VTC4085

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WusSaBY
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Mrz 2016, 23:27
Abend zusammen.

Nach nunmehr einem Jahr habe ich versucht meinen Dolby Verstärker zu Reparieren.

Die Vorgeschichte wieso weshalb warum ist hier nachzulesen: Defekter VTC4085 Systemverstärker

Nachdem ich alle offensichtlich defekten Komponenten erfolgreich gewechselt habe, habe ich versucht den Verstärker wieder in Betrieb zu nehmen.

Soweit so gut. Er lief ohne Probleme.
Die Lautsprecher sind wohl nicht mehr die selben gewesen wie vor einem Jahr. Habe diesmal 20-120 Watt 8Ohm LS verwendet die ich sonst an meinem Yamaha A520 verwende.
Dann habe ich die Lautstärke erhöht auf 50 von max. 63 und zack linker Kanal plötzlich leise und wieder ist das starke brummen zu hören.
Habe sofort den Netzstecker gezogen da ich vermute das sonst wieder der Elko wie beim letzten mal sich mit einem lauten knall verabschiedet.

Jetzt stehe ich genau wie vor einem Jahr mit dem selben Problem da, nur das ich nun weiß das eine Reparatur/Austausch der selben Komponenten nichts nützen wird.

Ich möchte nun wissen was ich machen kann damit das Teil wieder läuft.
Ich habe ggf. ein paar Lösungsansätze:

- alle Elkos tauschen da ggf. der ein oder andere ausgetrocknet ist
- alle 4 Leistungswiderstände tauschen
- beide Endstufenmodule tauschen da der eine ggf. auch einen schaden haben könnte
- Gleichrichter auswechseln


Eventuell habe ich noch den verdacht das der Ruhestrom zu hoch ist was laut meiner Recherche auch zum Tot führen kann, jedoch gibt es nicht wie bei den meisten Verstärkern ein Poti zum einstellen.
Wo könnte da ein zu hoher Ruhestrom entstehen?

Ich kann den Verstärker nicht einschalten und Messungen durchführen da ich davon ausgehe das mir der besagte Elko um die Ohren Fliegt, von daher muss ich alle Teile auf verdachte tauschen.

Ich weiß, das Teil ist nicht viel wert und auch nichts besonderes aber mich hat der Ehrgeiz gepackt das wieder ans laufen zu bringen, zudem möchte ich mein Wissen im Umgang mit Verstärkern erweitern.

Die markierten Stellen auf dem Bildern sind die damals Zerstörten teile die ich ausgetauscht habe.
Das Bild vom STK4192II zeigt das Innere mit einer verbrannten Leiterbahn.

Ich bin dankbar für jede Hilfe!!

Hier die Bilder:

2016-03-14 20.53.13

2016-03-14 20.54.02

2016-03-14 20.49.44

2016-03-14 20.49.57

2016-03-14 20.50.08


[Beitrag von WusSaBY am 14. Mrz 2016, 23:29 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2016, 02:49
An Pin 9 des STK liegt die negative Spannungsversorgung an (Wo die Leiterbahn defekt ist). Überprüfe den Brückengleichrichter, schaue nach kalten Lötstellen und überprüfe natürlich auch sämtliche anderen Bauteile.

Da ich keinen Schaltplan des Gerätes habe, ist hier ein eventuelles Anschlussschema:

100W (50W+50W) Stereo Power Amplifier Circuit Diagram using STK4191 IC

Auch, da es nicht das Erste mal war, könnte es an einer "fiesen" Impedanz der Lautsprecher liegen. Mache mal eine Re-Messung.
WusSaBY
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Mrz 2016, 11:23
Guten Morgen,

danke schon mal für die Antwort.

Den Gleichrichter hatte ich ja bereits unter verdacht.

Kalte Lötstellen konnte ich keine finden.

Der Verstärker ist für 8 Ohm an den Hauptlautsprechern ausgelegt, sollte also keine Probleme geben.

Wie kann ich den Gleichrichter überprüfen?
Mit messen hab ich es nicht so drauf...

Danke
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 15. Mrz 2016, 13:21
Hallo zusammen,

ich denke, das ist ziemlich eindeutig: das Brummen und das Bild der STK-Platine deuten auf einen defekten STK hin und evtl. sind ein paar Peripherieteile auch kaputt. Also vor dem Tausch des STK bitte auch das "Umfeld" checken, sonst ist der neue STK gleich wieder hops

Von einem radikalen Elkotausch würde ich abraten; erstens ist es unnötig und zum zweiten baut man sich schnell mal Folgefehler durch falsch gepolte Neuware ein.

Die Emitterwiderstände (die vier dicken Keramikwiderlinge) kann man mit dem Ohmmeter prüfen. Alles, was nicht fast "Durchgang" anzeigt (0,22 Ohm ist ja fast nix), ist fehlerhaft.

Der Brückengleichrichter lässt sich mit der Diodenfunktion des Vielfachmessgerätes prüfen und zeigt entweder einen kleinen fließenden Strom an oder muss sperren - je nachdem, an welchen Beinchen gemessen wird. Um sich das zu verdeutlichen, kann man das Schaltsymbol des Brückengleichrichters daneben malen. Dann sollte es eigentlich klar sein. Im Zweifelsfall Brückengleichrichter ausbauen und messen

Eine gute Bezugsquelle für die STKs ist IT-Tronics in München ( www.it-tronics.de ). Die haben i.d.R. gute Ware und einen flotten Versand. Die neuen STK bitte unbedingt mit Wärmeleitpaste auf dem Kühlkörper platzieren! Durch die hohe (Verlust-) Leistung entsteht viel Wärme, die entsprechend gut und vor allem schnell abgeführt werden muss! Gerade, wenn der Verstärker leistungsmäßig gefordert wird.

Der BIAS wird im STK selbst geregelt und lässt sich meines Wissens von außen nicht beeinflussen. Ein paar Kondensatoren in der Außenbeschaltung sollen verhindern, dass die Endstufe schwingt. Dazu muss man sich mal das Datenblatt ziehen und nachsehen, welche das im aktuellen Gerät sein könnten. Auch diese könnten zu einem permanenten Tod der Endstufe(n) führen, gehen aber eigentlich höchst selten kaputt.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 15. Mrz 2016, 13:23 bearbeitet]
WusSaBY
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Mrz 2016, 15:33
Hallo,

Also der STK ist ja bereits das 2. mal "hoch" gegangen.

Augenscheinlich sind keine weiteren Beschädigungen zu sehen was mich zu der Annahme gebracht hat die Elkos auf verdacht alle samt zu ersetzen.
Der Vorbesitzer gab mir damals die Info das er das Teil regelrecht geprügelt hatte.
Sollte das mit der Prügelei stimmen so gehe ich davon aus das sich oft große Hitze im Gerät entwickelt hat, was wiederum die Elkos schneller Älern lässt.

Ich würde mir den Austausch aller Elkos zutrauen.

Wärmeleitpaste habe ich großzügig aufgetragen beim wechseln des STK Hitzeprobleme sollte es da nicht gegeben haben.

Ich werde heute abend mal Durchmessen und bescheid geben
was ich feststellen konnte.

Bis dahin.
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 15. Mrz 2016, 16:55
Aus welcher Quelle stammt denn der letzte STK? Da gibt es qualitativ sehr große Unterschiede! Ich hatte es früher schon mal öfters, das mir ein STK um die Ohren geflogen ist und erst der zweite oder dritte den Belastungstest überstanden hat. Deswegen ist es wichtig, diese Teile von einer halbwegs zuverlässigen Quelle zu beziehen (Stichwort: Chinafake oder Knallfrosch ).

Gruß
PBienlein
WusSaBY
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Mrz 2016, 17:28
Hab ihn bei eBay von it_tronics bekommen für knapp 11 Euro aus Deutschland.

Von daher war es Kein Chinaböller.
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