RCM Detonation DT150 defekt - Erfahrungen mit Reparatur?

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StehendeWelle
Neuling
#1 erstellt: 20. Okt 2018, 11:55
Schönen guten Tag zusammen.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Reparatur des Verstärkermoduls "RCM Detonation DT150" gemacht?

Vor etwa 5 Jahren habe ich einen eigenen Subwoofer gebaut, in dem ein RCM Detonation DT150 arbeitet. Das hat das Modul bis vor kurzem auch ganz gut gemacht. Seit einigen Tagen nun ist irgendetwas defekt. Das Low Level-Signal, das über die Cinch-Anschlüsse reinkommt, wird noch problemlos an die Lautsprecher weitergegeben. Der Subwoofer selber bleibt aber stumm, die grüne Power-LED bleibt interessanterweise dunkel. Schalte ich das Modul über den Hauptschalter aus, wird auch das Low Level-Signal nicht mehr durchgereicht; es kann also nicht an der gesamten Spannungsversorgung liegen.
Kurios ist, dass inzwischen nach einiger Zeit (ca. 1-2 Stunden Betrieb) die Funktion manchmal wiederkommt. Die LED leuchtet dann etwas schwächer als üblich und Tiefton ist auch wieder vorhanden. Im Übrigen entstehen keine Gerüche, weder ein geplatzter Kondensator noch verbrannte Elektronik sind zu riechen.

Weil
- der Hersteller scheinbar nicht mehr existiert (keine Website gefunden)
- wohl auch deswegen das Modul nicht mehr in den Läden zu kaufen ist
- ich das Geld eh lieber sparen will
- und ich die alten Löt-Skills aus der Elektronikerausbildung mal wieder nutzen könnte
habe ich überlegt, das Modul zu reparieren.

Bevor ich einfach loslege, meine Fragen an euch:
- Hat jemand von euch einen Verdacht, was genau da defekt sein könnte? Das könnte die Fehlersuche erleichtern.
- Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht, ob sich ein Reparaturversuch bei den Modulen überhaupt lohnt?
- Kennt jemand eine Adresse, die im Zweifelsfall jetzt noch was daran machen könnte (abgesehen vom Händler damals vielleicht)?

Danke im Voraus für eure hilfreichen Antworten und schönes Wochenende wünscht
die Stehende Welle
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 21. Okt 2018, 15:17
Hallo stehende Welle,

ich kenne zwar das angesprochene Modul nicht, aber wenn man diverse Suchmaschinen bemüht wird deutlich, dass das gleiche Schaltungskonzept auch bei anderen Herstellern auftaucht - beispielsweise bei Heco. Letztlich ist das aber nicht so entscheidend.

Weiterhin nehme ich an, dass in dem Detonation 150 ein "alter Bekannter", nämlich das DS-150 Modul als Class-D Endstufe arbeitet; analog dazu wird das DS-300 im Detonation 300 verbaut sein. Für den hier beschriebenen Fehler spielt aber auch das keine Rolle. Da die Eingangs-Operationsverstärker das Low-Level-IN Signal ordnungsgemäß an den Low-Level-OUT-Buchsen wieder abliefern (es wird hier nicht nur einfach durchgeschleift, sondern 1:1 "verstärkt"), scheidet die komplette Kleinspannungserzeugung als Fehlerquelle aus.

Vielmehr würde ich daher den Fehler eher in der "Auto-On"-Schaltung suchen und zwar genau genommen eine schlechte Lötstelle. Das passt insofern ganz gut, als das Modul nach einer gewissen Betriebszeit (= Wärmeentwicklung) doch plötzlich wieder funktioniert.

Wenn die Kiste mal offen ist stell doch bitte ein paar möglichst scharfe Bilder vom Innenleben via "Img"-Funktion hier ein. Dann kann man da möglicherweise etwas mehr zu sagen.

Gruß
PBienlein
StehendeWelle
Neuling
#3 erstellt: 21. Okt 2018, 18:13
Hallo PBienlein,

danke schon einmal für die Hinweise. Sollte es tatsächlich nur an einer Lötstelle liegen wäre das ja noch recht harmlos.
Ich versuche, in der Woche die Zeit zum Ausbau zu finden und reiche dann auch gerne Bilder vom Innenleben nach. Bis dahin suche ich noch nach passenden Dokumenten und wünsche einen schönen Start in die neue Woche.

Gruß
Die Stehende Welle
StehendeWelle
Neuling
#4 erstellt: 30. Okt 2018, 01:20
Nur als kurzes Update: Da meine rechte Hand momentan kaputt ist, konnte ich noch keine Bilder machen, geschweige denn Reparaturversuche starten. Ich melde mich in ein paar Wochen wieder.

Schönen Gruß von
der Stehenden Welle
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 09. Jan 2019, 10:04
Hallo
wie gehts weiter?

Ich habe auch so ein Gerät.
RCM ist out of Buisness. Stimmt das?

DT-150
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2019, 11:54
Hallo monette999,

gibt es denn ein Problem mit Deinem Sub?

Abgesehen davon, könntest Du bitte die Bezeichnung von IC1 auf der abgebildeten Platine ablesen und hier posten? In einem anderen Thread wartet man händeringend auf diese Info. Die Bezeichnung wird von den beiden Kabeln und der darüber angeordneten Diode verdeckt. Das wäre sehr hilfreich.

Gruß
PBienlein
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 09. Jan 2019, 11:58
Ich habe auch so einen defekten DT150.
Am blauen Relais liegen ca 6 bis 7 V und es sollten aber 12V sein.

Ich habe mal eine Frage diese Platine 104 A05221C00V -E. Das ist die Einschaltautomatik? Am CON2 stehen auf der Platine Werte. Nun weiß ich nicht wo die Versorungsspannung für die Automatik herkommt. Die LED Grün Rot liegt auf der Hauptplatine.

Hier meine Werte gemessen mit Stecker an Hauptplatine und einmal offen.Messung an automatik
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 09. Jan 2019, 12:03
Um die 12 Volt Schaltspannung für das Relais zu erhalten, werden die beiden Kleinspannungen addiert: -6V + +6V = 12V in der Summe.

Die positive Spannung scheint mir mit 1,5V sehr gering zu sein. Da solltest Du einmal die Gleichrichterdioden auf der Sekundärseite und die Siebelkos prüfen, bzw. gleich tauschen. Die beiden Spannungen sollten ungefähr gleich sein.

Gruß
PBienlein
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2019, 12:16
Ich habe die Beschriftung des Steckkontakts CON2 anders verstanden:

rot STD
gelb +6 V
blau -6V
weiß GND
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 09. Jan 2019, 12:41

CarlM. (Beitrag #9) schrieb:
Ich habe die Beschriftung des Steckkontakts CON2 anders verstanden:

rot STD
gelb +6 V
blau -6V
weiß GND


Das ist auch völlig richtig. Ich habe die aufgeschriebenen Werte falsch interpretiert. Alle Messungen müssen natürlich gegen GND (Weiss!) erfolgen, sonst kommt Unsinn raus.

Gruß
PBienlein
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 09. Jan 2019, 14:22
Hallo Bienlein

ich wollte das Gerät einschicken, das es kein Schaltbild gibt,
aber wenn du mir hilfst mache ich es nochmal aus der Box.

Was bedeutet STD. Standby ???

Mein du die Dioden D007 und D003?

Gruß
Monette999
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 09. Jan 2019, 15:05
Hallo ich habe nochmal den CON2 gemessen,
und ich hatte in meiner ersten Messung die falsche Masse.

Nun die richtigen Werte gemessen mit einem Fluke 124.

Messung mit Stecker auf Hauptplatine.

1) Rot = -2,44V
2) Gelb = +2,88V
3) Blau = - 3,88V
4) Weiss (GND)

und nun ohne Last Stecker ab von Hauptplatine

1) Rot = Rauschen
2) Gelb = +5,4V
3) Blau = - -6,2V
4) Weiss (GND)

Ohne Last stimmen die Werte, Was heißt das, Kurzschluss auf Haupt Platine ?

Warum wir die Spannung runter gezogen?

Das IC1 ist eine THX 203H
THX-ZV1212THX 203HStecker CON2 ab
PBienlein
Inventar
#13 erstellt: 09. Jan 2019, 15:13
Hallo,

die Leitung "STD" ist eine Schalt-, bzw. Steuerleitung. Wenn sich das Gerät im Standby-Betrieb befindet führt sie eine negative Spannung, also maximal -6V. Wird am Eingang ein Signal eingespeist, wechselt die Spannung auf etwa +6 Volt. Damit wird eine zweistufige Transistorschaltung für das blaue Relais angesteuert, welche in SMD-Ausführung auf der Rückseite der Platine sitzt. Wie bereits erwähnt, wird die Spulenspannung für das Relais aus der negativen plus der positiven Kleinspannung gewonnen. Daher sitzt hier ein 12V Relais

dt-150_913227


Mein du die Dioden D007 und D003?


Korrekt. Bitte auch die vier Elkos im rot eingekreisten Bereich prüfen, bzw. ersetzen. Diese Bauteile sind ja ständig (24/7) im Betrieb, auch wenn das Gerät im Standby ist und altern daher schneller. Einzige Ausnahme: das Gerät wird über eine schaltbare Steckdosenleiste jedesmal komplett vom Strom getrennt, wenn es nicht benötigt wird.

Bitte nicht die Bezeichnung für das IC1 (grün markiert) vergessen zu posten!

Gruß
PBienlein
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 09. Jan 2019, 15:17
Danke für die IC-Bezeichnung


Ohne Last stimmen die Werte, Was heißt das, Kurzschluss auf Haupt Platine ?


Das würde ich auch so sehen. Entweder ist ein Siebelko auf dem Mainboard defekt oder (wahrscheinlicher) ein Operationsverstärker. Kannst Du bitte mal Bilder vom Mainboard hier anhängen?

Gruß
PBienlein
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 09. Jan 2019, 17:01
Hier weitere Bilder

Platine

Hauptplatine

Ic

Hauptplatine


Wo könnte der Kurzschluss sein?
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 09. Jan 2019, 22:20
Ist es am Beinchen des Hochlast-Widerstandes (5W560 Ohm) etwa verbrannt?
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 09. Jan 2019, 23:06
Leider nichts verbrannt. Das ist ein schwarzer Stifthalter.
PBienlein
Inventar
#18 erstellt: 10. Jan 2019, 10:04
Hallo zusammen,


Wo könnte der Kurzschluss sein?


das ist natürlich nur anhand der Bilder nicht so pauschal zu beantworten. Soweit ich erkennen kann, ist eine eigene Kleinspannungsversorgung des Mainboards und der übrigen Komponenten vorhanden (erkennbar an den beiden 5 Watt-Hochlastwiderlingen und den dahinter liegenden Längsreglern oder Stabis). Damit ist auch das Schaltungskonzept einigermaßen deutlich:

- das kleine Standby Netzteil mit den beiden +/-6V Spannungen versorgt vermutlich nur einen einzigen OpAmp im Bereich des Signaleingangs, was die Eingrenzung möglich machen sollte. Der Rest der Schaltung bleibt so lange stromlos, bis das Hauptnetzteil eingeschaltet wird. Erst dann wird über die großen Railspannungen und die weiter oben beschriebenen Hochlast-Bratlinge und Längsregler der Rest der Schaltung mit Spannung versorgt.

Wenn wir nun von einem Kurzschluss ausgehen, bleibt dafür eigentlich nur der besagte OpAmp im Eingang und dessen unmittelbare Peripheriebeschaltung. Um ihn zu finden, ist aber mindestens ein aufschlussreiches Bild der Rückseite des Mainboards notwendig, da wir ja leider keinen Schaltplan haben.

Auf den Bildern lassen sich schon mal einige ICs erkennen:

- TC4013BP (FlipFlop, also für uns vermutlich erst mal uninteressant, denn er wird wohl in der Schutzschaltung seinen Dienst tun)
- NJM2058 D (4fach OpAmp, allerdings vermutlich nicht für den Eingang zuständig. Müsste man aber nachschauen)
- U3 neben der vierpoligen Steckverbindung zum Standby-Board. Das wird vermutlich ein Doppel OpAmp a là NJM4558L im SIP-8 Gehäuse sein. Die Dinger gehen schon mal kaputt.

Wir suchen aber auch nach defekten Elkos oder Dioden im direkten Umfeld des Eingangs-OpAmps. Ich bezweifele aber, dass das ohne weiteres nur aufgrund der Bilder seriös zu ermitteln sein wird.

Gruß
PBienlein
monette999
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 12. Jan 2019, 11:10
Danke wegen dem fehlenden Schaltbild. Aus diesem Grund habe ich das Gerät in die Reparatur gegeben.
Kosten 85€.

http://www.electronic-baisch.de

Grüße und DANKESCHÖN
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