Eine Frage zu LED-Streifen generell

Könnte eine Kondensator gewesen sein. Könnte, wie ich rate nur.
Lade doch bitte mal ein Bild von Teil hier hoch.

Bollze

Scheint irgendeine Diode zu sein, aber da hört mein Wissen auch schon auf.

Falls Du das von mir rot eingerahmte Bauteil meinst ... es ist eine Zener-Diode.



Zener-Dioden werden genutzt, um sicherzustellen, dass Spannungen einen bestimmten Maximalwert nicht übersteigen.
Bei einem LED-Streifen soll vermutlich die beim Einschalten auftretende Spannungsspitze abgefangen werden. Üblicherweise werden die Werte für diese Zener-Dioden 1,5 bis 2 V über dem Wert der im stabilen Betrieb vorhandenen Versorgungsspannung gewählt.

Konsequenzen:
1. Die Zener-Diode muss ersetzt werden, da sie eine Schutzfunktion hat.
2. Wenn die präzise Sollspannung nicht bekannt ist, muss die Gleichspannung am Stecker des LED-Streifens gemessen werden. Wenn dort z.B. 12,0 V anliegen muss die Zener-Diode einen Wert von mindestens 13,5 V besitzen. Unbedingt das Datenblatt beachten, da Zener-Dioden einen vom Nominalwert abweichenden (tatsächlichen) Wert haben. Die Toleranz wird im Datenblatt angegeben.
Zu niedrige Werte können zu einer Fehlfunktion im Netzteil des LED-Streifens führen (unerwünschtes Nachregeln ----> Überlastung). Die Leistung der Zener-Diode würde ich mit ca. 1 W schätzen.

Nachtrag:
Wenn eine neue Zener-Diode eingesetzt wird, muss auf die korrekte Polung geachtet werden. Die ringartige Markierung (Kathode) muss nach links zeigen, da sie dem vertikalen Strich im Symbol entspricht.

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Erklärung.

Folgen zwei weitere Fragen:
1) Ist die Zener-Diode unbedingt notwendig, da sonst die LEDs unnötig belastet werden oder kann man sie weglassen?
2) Sind in meinem Fall die falschen Dioden verbaut worden oder wie lässt sich der Ausfall der LEDs erklären?

Zu 1. hatte ich ja bereits auf die Schutzfunktion hingewiesen. Die ursprüngliche Zener-Diode ist ja vermutlich auch nicht grundlos durchgebrannt.
Es besteht also ein gewisses Risiko, dass der LED-Streifen irgendwann durchbrennt. Ob dies aber so eintritt, hängt in erster Linie vom Netzteil des LG-TV ab. Da ich darüber keine Daten habe, kann ich das nicht einschätzen.

Am besten Du wartest ab. Es gibt hier im Forum ja absolute TV-Spezialisten, die aus der eigenen Erfahrungen Deine Fragen beantworten können.
Ich hatte zunächst abgewartet und nach einer gewissen Zeit geantwortet, um Dich auf die Schutzfunktion der Z-Diode aufmerksam zu machen.

Habe eben mal auf einem LED-Streifen von einem anderen Hersteller geguckt. Dort ist keine Diode verbaut. Scheint also nicht unbedingt notwendig zu sein würde ich jetzt mal sagen. Kann natürlich sein, dass sich bei dem Modell im Netzteil weitere Sicherungsmechanismen befinden, aber das ist nur eine Vermutung.

Zur Funktionsweise der Diode habe ich noch eine Frage. Verhält sie sich ähnlich wie eine normale Sicherung, die bei einem zu hohen Strom durchbrennt oder wie ein Schaltteil, das bei zu hoher Spannung umschaltet und wenn die Spannung wieder im Nennbereich ist, quasi wieder umschaltet?

Auf jeden Fall vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen.

Am besten wäre es natürlich, wenn Du beim defekten ausgebauten Streifen nachgucken würdest.
Ich bin natürlich etwas besser ausgerüstet und würde mit einem Oszilloskop angucken, was beim Einschalten passiert.

Die Z-Diode brennt nicht im Sinne einer Schmelzsicherung durch. Sie wird ab Erreichen der sogenannten Zener-Spannung elektrisch leitfähig, so dass dann im Bauteil selbst eine Umwandlung in Wärme geschieht. Deshalb ist auch die Leistungsangabe (z.B. 1 W) wichtig. Wenn man an eine 12V Z-Diode 13V anlegt, werden die 1V Überschuss "abgebaut", so dass maximal 12V verbleiben. Bei 11V bleibt sie untätig.
Im Internet gibt es viele Informationsquellen wie z.B. Wikipedia, die über die Z-Diode (=Suchbegriff) informieren.